Das ist bei Abby genau das gleiche. Und mein Mann sagt auch immer: Abby wäre in den falschen Händen definitiv ein Hund, der gefährlich werden könnte.
Ich finde das manchmal sehr anstrengend. Immer die Zügel halb straff zu halten und nur selten mal etwas nachzugeben, immer achtsam zu sein, immer wieder den Gehorsam zu festigen und an Dingen wie Impulskontrolle zu arbeiten. Abby ist ja darum auch kein Hund, den ich einfach so in Betreuung gebe. Ich habe lange nach einer Sitterin gesucht und nun endlich eine gefunden, der ich Abby zutraue (sie züchtet Malis und bildet diese auch aus). Ich hätte sonst einfach Angst, dass ein riesiges Unglück passiert. Aber bei Lumen, so wie ich sie bis jetzt einschätze, würden vermutlich simple Hinweise wie "Bitte bei viel Wild nicht ableinen" ausreichen und jeder halbwegs erfahrene Hundehalter könnte auf sie aufpassen.
Lumen ist glaube ich auch eher harmlos. Ein super Dickkopf und rotzfrech, aber lieb im Wesen. Ihre Wachsamkeit bekomme ich noch nicht so ganz ins Bild, aber mal sehen.
Sie bringt auch bei weitem nicht so viel Aggression mit wie Abby. Das klingt jetzt vielleicht schräg und ich meine damit keineswegs, dass Abby böse oder bissig ist, aber ich merke das bei ihr seit ich sie habe. Dass in Abby einfach ein deutlich spürbares, hohes Level an "Aggression" drinsteckt. Das ist gar nicht unbedingt schlecht, in gewissen Spielen macht das ja sogar Spaß. Aber es ist irgendwie... "nicht ohne". Schwer zu beschreiben.
Abby darf z.B. seit gut einem Jahr nicht mehr in mein Bett. Es geht einfach nicht. Ich habe es immer wieder versucht, aber sie ist deswegen jedes Mal übergeschnappt.
Mir haben viele Hundehalter gesagt, dass es sowas nicht gibt. Aber ich erlebe es ja ganz deutlich. Gehorsamer Hund - eine Nacht in meinem Bett - ungehorsamer Hund, der seine negativen Seiten (auch Aggression, bei Konflikten körperlich zu werden, etc.) rausläßt.
Vielleicht bin ich auch zu sehr Abby-traumatisiert Es schwingt bei mir tatsächlich die Sorge mit, dass ich Lumen was den Gehorsam angeht völlig verliere, wenn ich an einem Punkt nachgebe.
Russell versuchen ja immer auf allen möglichen und unmöglichen Wegen ihren Kopf durch zu setzen. Was du beschreibst machen sie alle.
Und es ist auch bei dem einen oder anderen so, das er mehr daraus ableitet wenn ihm eine Sache gestattet wird.
Von im Bett schlafen bis zum Herrscher der Welt ist bei dem ein oder anderen nur ein winziger Schritt. Das geht durchaus mit Aggressivität einher.
Bei mir regelt sich das meist von selber weil der Rest der Hunde sich so ein Verhalten nicht gefallen läßt. Ab und zu, z.B. bei Fiona, muß ich doch eingreifen. Sie ist clever genug ihren eingebildeten Status erst mal an Schwächeren aus zu probieren.
Wenn sie zu dreist wird gibt es eine Ansage und dann ist wieder Ruhe. Ich muß auch aufpassen, sie nicht zu bevorzugen weil sie das gerne ausnutzt.
Genauso gibt es aber Hunde wie Star, die einfach diese eine Sache wollen weil sie sie toll finden, damit zufrieden sind und keine Hintergedanken haben.
Zu welcher Kategorie Lumen gehört kann ich natürlich nicht beurteilen.