Podi hat es zwar so ausgedrückt, als rede er von "dem Hund" schlechthin, aber falls er den heutigen, modernen, "zivilisierten" Durchschnittshund meinte, hat er so unrecht nicht. Der verhält sich halt in vielen Dingen, auch in Sachen Fremdenfeindlichkeit, nicht mehr wie seine Urahnen. Unabhängig davon, ob Verträglichkeit manchen Rassen gezielt angezüchtet wurde oder ob es im Laufe der Domestikation einfach so geschah, was ich eher glaube als nicht.
Ihr sagt ja selbst, dass viele Hunde heute sehr verträglich mit fremden Artgenossen sind. Ist ja nur die Frage, ob man das als natürlich einstuft oder nicht. Und das scheint mir letztlich eine Definitionsfrage zu sein. Ist natürlich nur, was vom Urahn 1:1 durchgereicht wurde, oder auch das, was sich über die Zeit zu üblichem Verhalten entwickelt hat, angepasst an die Lebensbedingungen?
Wenn wir davon ausgehen, dass die längste Zeit Hunde in Dörfern frei herumstromerten, verwischten sich da vermutlich über Jahrhunderte die Grenzen zwischen "fremd" und "zugehörig", d.h. man kannte sich vom Sehen, auch wenn man nicht zusammen gehörte, und man killte sich vermutlich überwiegend nicht. Jedenfalls nicht auf neutralem Boden, wo man sich wohl überwiegend traf.