Ich muss mal ein paar grundsätzliche Gedanken zum Thema loswerden, die mir schon lange durch den Kopf geistern....zum Thema, wie konnte es soweit kommen und wie kann es in Zukunft verhindert werden. Hier eher zu den "Helfern"....
Ist es nicht so, dass jeder mal Anfänger war und wenn es vorbildlich läuft, wendet man sich als Anfänger an Menschen, von denen man davon ausgeht, dass sie ihr "Handwerk" verstehen. Dann wundert man sich möglicherweise, dass DAS was man sieht nicht nach "gekonnt" aussieht und man hat vielleicht noch keine Vergleiche, oder womöglich schlimmere. Was wird man tun? Sich Vergleiche suchen, sich abwenden, oder wenn das Bauchgefühl nicht stimmt gleich wegbleiben,
oder genauer hinschauen, was bedeuten kann, dass man recht schnell selber Teil des Ganzen wird und dann erkennt man vielleicht auch noch die wie auch immer geartete Not der Persönlichkeit und will auch auf dieser Ebene helfen.... und bis man alles realisiert hat, können Jahre vergehen. Bis man selber soviel Kompetenz, Selbstvertrauen in das eigene Wissen und Gefühl hat, dass man sich traut jemanden (der Ahnung haben sollte) offen an zu greifen, geht manchmal einige Zeit ins Land.
Und ist es nicht so, dass es oft auch darum geht, dass es sich gut anfühlt Teil von augenscheinlich Gutem zu sein. Und Teil von einer vermeindlichen Gemeinschaft zu sein.
Zudem kommt das Problem, dass ja in jeder Situation neu entschieden werden will, ab wann etwas nicht in Ordnung ist.
Es gibt sehr verschiedene Möglichkeiten Hunde zu halten. z.B. Einer kann sich nur die enge Beziehung mit einem Einzelhund vorstellen, der andere nur Rudelhaltung und auch unter Berücksichtigung ethologischer und verhaltensbiologischen Erkenntnisse KANN für das jeweilige Individuum beides in die Katastrophe führen. Pauschalisieren ist also keine Gute Idee.
Frag 5 Hundeexperten und du bekommst 5 verschiedene Antworten.... das ist doch auch eine Erfahrung von vielen.... und bis ich mehr sage, als "ich würde es anders machen" muss ich mir schon sehr sicher sein, dass das was da läuft richtig Sch.... ist. Auch unter dem Aspekt, dass jeder nur das tun kann, was er eben kann. Das nicht alles immer optimal gelöst werden kann etc.
Und ist es nicht so, dass Tierschutzorganisationen u.a. an Zeitmangel leiden und deswegen Vertrauensvorschübe gewähren und Vor-und Nachkontrollen ausbleiben? Und geht man nicht davon aus, dass Personen mit einem solchen Bekanntheitsgrad und Ruf sich solche Zustände überhaupt nicht leisten können? und geht man, wenn man es dann sieht nicht leicht davon aus, dass es sich eher um eine temporäre Entgleisung handeln könnte?
Wenn die Zustände und Einblicke dann derart offensichtlich sich, ist es vergleichsweise leicht 8aus der persönlichen Wahrnehmung, nicht vom Aufwand) anzuklagen (was ja offensichtlich noch lange nicht dazu führt, das sich was ändert), dafür aber umso schwerer auszuhalten....
Die einzige Chance ist, wach zu bleiben, daraus zu lernen, der eigenen Wahrnehmung zu Vertrauen und sich selber immer wieder ehrlich ( ! , keine leichte Aufgabe) zu hinterfragen und wenn dann mutig zu wagen Dinge in Frage zu stellen und vor allem das ständige Bemühen es selber besser zu machen. Und das betrifft alle Bereiche in denen Lebewesen vorkommen.
Und auch, wenn das niemanden von Mitschuld freispricht, ist doch festzuhalten, dass je tiefer man drinsteckt, je schwerer ist es wohl auch, sich einzugestehen, das es Sch... ist und sich dem entgegen zu stellen und an der Aufklärung mit zu wirken. Aus dieser Sicht gilt meine Achtung, all denen die das jetzt tun. In einigen Fällen ist es bestimmt eine zumindest gefühlte Selbstanzeige.
nachdenkliche Grüsse, Martina