Noeps, vielen Dank! Aber es ist ja nicht nur der HK gefallen, sondern auch die Erys und der Hb
Eigentlich ist jetzt so ziemlich alles am Abfallen....
Gut, sie hat Heparin bekommen und dennoch ein paar Injektionen. Die Ärztin sagte, das führt dann schonmal zu Hämatomen. Aber das allein wird ja einen so deutlichen Abfall auch nicht auslösen!?
Eigentlich gar nicht. Heparin hemmt die Gerinnung, mehr nicht. Wenn man Heparin korrekt injiziert (ohne überflüssige Entlüftung der Kanüle), dann gibts auch kein Hämatom. Das wäre dann ohnhin nur oberflächlich, das sind dann also nur ein paar lokale kleinere Kapillaren, die da "auslaufen" und sollte sich eigentlich nicht gleich im Blutbild bemerkbar machen.
Verklumpt waren die Erys miteinander. Wobei die Ärztin auch sagte, dass es sehr ungewöhnlich sei, dass es an einem Tag klumpt und am nächsten dann nicht mehr.
Nicht, wenn sie außerhalb geklumpt sind. Was nicht sooo selten vorkommt.
Ansonsten kenne ich das jetzt nur von Kälte- oder Wärmeantikörpern. Das kommt auch gelegentlich durch Infusionen vor, wenn der Temperaturunterschied zu groß ist.
Alle drei Möglichkeiten wären an einem Tag vorhanden und am nächsten Tag durchaus nicht mehr.
Klar sie hatte direkt Perdni/Aza und Heparin bekommen, es hätte so schnell anschlagen können. Aber dann wären ja jetzt die Werte nicht wieder gefallen ohne erneute Verklumpung?
Wenn die Werte aufgrund einer Verklumpung fallen, dann wäre das streng genommen eine hämolytische Anämie. Dazu passt nicht so unbedingt, dass MCV und MCH auch abgesunken sind. Aber ich weiss auch nicht, wie schnell Eisen wieder recycelt wird.
Vom Heparin gehen die nur die Gerinnungswerte runter, die sind gar nicht gemessen (Quick, INR, PTT).
Was die Immunsuppressiva genau im Blutbild machen, weiss ich jetzt nicht. Das Kortison führt zum Absinken der Lymphozyten und das hast du.
Ich habe in der Klinik mehrfach nach Retis gefragt. Zuletzt war mir erklärt worden, dass das Gerät diese nicht wirklich zählt, aber man anhand irgendeiner Kurve die eine Größe angibt darauf schließen kann, weil Retis größer sind als Erys. Außerdem würde man immer einen Blutausstrich unter'm Mikroskop anschauen und da sähe man immer schöne große Retis bzw. kernhaltige Erys (ist ja das selbe!?). Das sagte mir die Zytologin.
Okay... davon wie man das genau im Labor macht, hab ich auch nur eine begrenzte Ahnung. Klingt aber einleuchtend. Und Blutausstrich ist schon mal gut.
Die Oberärztin sagte mir jetzt, im Blutausstrich seien aktuell hauptsächlich alte "angefressene" Erys zu sehen und eben nicht so wie früher viele junge, kernhaltige. Das deute auf mangelnde Regeneration hin. Man müsse aber ehrlicherweise sagen, dass die gar keine richtige Retikulozytenfärbung vornehmen, sondern eine andere Färbung, die allerdings auch das Erkennen von Kernschatten und die Größe der Zellen erlaubt und wo man das trotzdem gut erkennen könnte.
Ehm, ja aber das ist doch normal nach einer Transfusion oder nicht? Oder war das vorher auch schon?
Deshalb hast du ja vor dem Urlaub auch so lange durchgehalten. Weil nach einer Transfusion keine eigene Regeneration mehr stattfindet. Gell? Was ja auch logisch ist, die wird ja durch abfallenden Sauerstoffgehalt angekurbelt.
Ja, ich bin momenten sehr damit am liebäugeln, Samstag früh mit Shiwa nach Duisburg in die Klinik zu fahren. Morgen wird das wohl nicht mehr klappen, die geben die Hunde immer erst recht spät raus.
Da bin ich jetzt aber beruhigt. Das "wann" kannst du ja dann sehen, aber dass du wenigstens schon mal konkreter damit liebäugelst, beruhigt mich jetzt echt.
Und wirklich: tu dir selbst den Gefallen und lasse alle Verdachtsdiagnosen weg. Du kannst ja ruhig sagen, dass mittlerweile so viel schon hin und her vermutet wurde, dass du eh nichts mehr behalten hast und eben deshalb gerne eine neutrale zweite Meinung hättest.