Hier ist ein Beispiel enger Linienzucht, das ist Enya's Stammbaum:
Ihre Großeltern väterlicherseits sind auch ihre Urgroßeltern mütterlicherseits. Wer sich den Stammbaum ansieht erkennt noch mehr Verwandtschaftsverhältnisse, mehrere Hunde tauchen mehrfach auf. Dazu kommen noch blutidentische Hunde, so ist Oscar z.B. ein Bruder von Onix.
Alle Hunde aus dieser Verbindung sind nach meinem derzeitigen Kenntnisstand kerngesund (HD-A, Herz, Allergien, ED usw.). Außerdem sind alle wesensmäßig gesund, und die Leistung sowie der Standard stimmen auch.
Was auffällt ist, dass beide Würfe klein waren, im ersten fielen fünf, im zweiten drei. Ob dies an Manja liegt, oder bereits Inzuchtdepression ist lässt sich leider nicht sagen.
Und da sind wir bei den einzigen Problemen, die Inzucht wirklich
verursacht: Die Natur hat quasi eine "Sicherheitsschranke" bei zu engem Genpool entwickelt: Im Extremfall werden zu eng gezogene Hunde irgendwann unfruchtbar. Die Würfe werden kleiner, der Zyklus funktioniert nicht mehr etc.
Andere Dinge wie z.B. HD, Wesensschwäche, Blindheit etc. werden durch Linien- oder Inzucht nur aufgedeckt, nicht verursacht. Da der Genpool durch Inzucht lediglich kleiner wird, nicht aber neue "Krankheitsgene" hinzufügt, ist das eigentlich auch simpel logisch.
Inzucht kann daher sehr hilfreich als Instrument sein, denn man erfährt so, welche Defekte rezessiv vererbt werden. Hunde, die in enger Linienzucht gesunde Hunde hervorgebracht haben, vererben also ganz sicher keine Krankheiten und können in der Zucht weiter eingesetzt werden.
Großer Nachteil ist natürlich, dass bei zu häufig angewandter Inzucht der Genpool innerhalb der Rassen immer kleiner wird, und die Hunde sich so auf Dauer nicht mehr anpassen/verändern können.
LG
Mareike