Schrecklich, das Ganze - hab es mir auch eben angeschaut.
Das mit den Verwandten versteh ich auch nicht bzw. hatte die gleichen "Hintergedanken" in punkto "wieso erst jetzt, komisch"...
Wir hatten vor ca. 10 Jahren mal einen etwas vergleichbaren "Fall", der mir beim Schauen einfiel. Die alte Dame war auch knapp 80 Jahre alt, wir wurden von ihrem Betreuer angesprochen auf ihre Lage und um Hilfe gebeten. Sie lebte in einem kleinen alleinstehenden Häuschen direkt am Waldrand, in der Nähe eines Golfplatzes / Naherholungsgebiet.
Sie hatte einen betagten Mischlingshund und ca. 15 Katzen. Die Katzen hatten sich selbst so vermehrt, waren bis auf 3 alle stockscheu. Die alte Dame war psychisch krank, litt unter Verfolgungswahn. Die 3 zahmen Katzen sperrte sie in eine kleine Waschküche (ohne Klo), ohne Lüftung, ohne Tageslicht) rund um die Uhr ein, weil sie sie unter Kontrolle haben wollte / musste. Da hatten die scheuen Katzen deutlich mehr Glück, da sie sie nicht anfassen konnte. Sie betraten das Haus über das Dach, welches seit Jahren undicht war (wo die alte Dame auch oben schlief im Dachgeschoss) und es reinregnete durch Löcher...
Der Betreuer sorgte dafür, daß die alte Dame in eine Klinik kam, um sie medikamentös einzustellen. Die Verwandten (4 erwachsene Kinder plus etliche Enkel) wohnten bis auf eine Tochter in direkter Nähe (!), KEINER hat sich um die Frau gekümmert. Sie setzten nur Alles daran, daß die Frau für immer in der Klinik bleiben sollte... weil sie schnellstmöglich an das Haus wollten (was m.M. nach hätte abgerissen werden müssen, denn auch hier konnte man ohne Gasmaske kaum rein).
Aber die alte Dame hätte das nicht überwunden, nicht in ihrem Häuschen zu sein, sie lebte seit über 60 Jahren dort. Der Betreuer hat sich gegen die Verwandten durchgesetzt, das Häuschen wurde gesäubert, das Dach geflickt. Wir haben die Katzen alle eingefangen und versorgt / kastriert, was sehr schwierig war, sie waren sehr scheu. Die zahmen Katzen haben wir aus dem Kabuff geholt und versorgt und dann vermittelt und den Hund auch, denn die alte Dame hat ihn leider regelmässig mit einem Schirm oder Stock verdroschen aufgrund ihrer Krankheit vermutlich. Sie war ähnlich dünn wie die alte Dame im Film und winzig - sie hätte den Hund auch nicht mehr führen sollen (Sturzgefahr).
Wir waren froh, daß der Betreuer sich so kümmerte, so für die alte Dame einschritt und er hat auch durchgesetzt und an den TA-Kosten beteiligt.
Die alte Dame kam nach mehreren Wochen zurück, als sie medikamentös eingestellt war. Gegen den Willen der Familie. Sie bekam aufgrund des Betreuers dann Unterstützung in Form einer täglichen Pflegerin, die u.a. auch dafür sorgte, daß die alte Dame regelmässig aß und auch ihre Medizin nahm. So konnte die alte Dame in ihrem Häuschen weiter leben (und sterben). Eines Morgens, ca. 1 1/2 Jahre später, lag sie friedlich eingeschlafen in ihrem Bett...