Tierheime Fluch oder Segen?

Ruhrlady:
Bei uns geht eine Vermittlung auch nicht von heute auf morgen.
Die Leute müssen mehrmals zum Gassi kommen und auch 1-2 Probetage machen, erst dann wird der Vertrag gemacht (Ausnahmen gibt auch, wenn die Leute aus Timbuktu kommen ;) und alles passt).
Deshalb lernt eigentlich auch jeder Pfleger die Leute irgendwann kennen und spricht mit diesen und wenn einer ein blödes Gefühl, dann wird das intern besprochen und dann gemeinsam entschieden.
 
  • 29. April 2024
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Hi Midivi ... hast du hier schon mal geguckt?
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Hmm, schwierige Frage!

Bei meinem Oppa war es so, dass die TH MA alleine die Entscheidung trafen, ob er zu mir zieht. Da der Oppa allerdings scheinbar eine tolle Gassigängerin hatte, die viel mit ihm geübt hat, hätte ich es ok gefunden, wenn sie einbezogen worden wäre und eine Meinung hätte abgeben dürfen. Meinung heißt ja nicht, dass sie es alleine entscheidet! Ich hätte sie sogar sehr gern kennen gelernt, ergab sich aber leider nicht.

Da es mit dem Oppa von Anfang an genial harmonierte, wurde ja an einem (eigentlichen) Besuchstag beschlossen, dass ich ihn gleich mitnehmen darf und nicht nochmal die Strecke (fast) Hamburg - Dortmund fahren muss. Ich muss sagen, dass mir bei aller Freude die Gassigängerin sehr leid tat, die sich dadurch nicht mehr verabschieden konnte. Dafür gibt es aber regelmäßig Fotos und Berichte ans TH, so dass der Hund zumindest nicht "einfach weg - und nichts mehr gehört" war.

Auf den Oppa gab es übrigens (ebenfalls passend zum Thema) eine "alte" Reservierung einer Ehrenamtlichen, die ihn gern "irgendwann" übernommen hätte, aber das wohl noch open-end gedauert hätte. Im TH wurde daher entschieden, dass dem Opi die Zeit davon läuft und sie deshalb nicht abwarten, ob es irgendwann nochmal klappt, mit der Übernahme.

Lange Rede, kurzer Sinn: Solange die Entscheidungen im Sinne des Hundes getroffen werden, ist doch alles ok?? Einen Hund trotz geeigneter Interessenten im TH zu lassen, weil jemand dort an ihm hängt, kann ich allerdings nicht verstehen. Wenn man an einem Hund hängt, wünscht man ihm doch gerade das Beste??

LG
 
Ich hatte die Freude bei jeder Vermittlung wurde ich mit einbezogen, und habe auch den einen oder anderen Hund in sein neues zu Hause begleitet.

Das habe ich so auch mehrmals erlebt und ich hatte jeweils Kontakt zu den neuen Haltern, bis die Hunde irgendwann nicht mehr da waren.

Ich finde, das darf ein Ausführer erwarten, wenn er sich jahrelang engagiert hat.
 
Dito.
Soweit käme es noch.
Vermittlungen führen die durch, die dafür zuständig sind.
Gassigänger gehören da GANZ SICHER nicht dazu.
Die kriegen gesagt: Der Hund hat Interessenten und haben das zu akzeptieren.

Ich würde heute zunächst fragen, wie dies in dem Verein gehandhabt wird. Würde gesagt, dass Ausführer außen vor gelassen werden, würde ich mich nicht engagieren. Denn ein bisschen möchte ich auch auf mein eigenes Gefühlsleben achten.

Das ist doch das Schöne: Jeder kann für sich selbst entscheiden, was er für sich als zumutbar ansieht. Passen die Vorstellungen eines Vereins und die eigenen Bedürfnisse nicht zusammen, kann man sich gegen ein Engagement in diesem Verein entscheiden.
 
Gibt ja genug Tierheime, denn das wurscht ist, wohin der Hund kommt, hauptsache vermittelt.

Tatsächlich? Welche sind das zum Beispiel?

Ich frage, weil ich in ca. 25 Jahren Tierschutz noch keinen Verein kennen gelernt habe, dem es generell gleichgültig ist, wohin die Tiere kommen.
 
ich möchte keinem einen Strick drehen und Deine Wahrnehmung, ich sei schnippich, entspricht nicht den Tatsachen. Ich lese nur äußerst genau und nehme das, was geschrieben wird, beim Wort.
Da hast du mich falsch verstanden - mich übermannte die Schnippischkeit (will meinen: ich wurde schnippisch und habe lediglich mich selbst als schnippisch wahrgenommen. So stand's auch geschrieben - hätte man nur beim Wort nehmen müssen;) (SICNR)).

Zu meinen Fall: Ich denke, damals haben alle im Sinne des betreffenden Hundes gehandelt und bei guten Interessenten wäre ich nun wirklich die Letzte gewesen, die was gegen eine frühere Vermittlung gehabt hätte. Folglich ist dem Hund doch nun wirklich überhaupt gar kein Nachteil entstanden.

Gut möglich, dass das TH auch ohne Übernahme einer Patenschaft bei einem Interessenten von allein bei mir nachgefragt hätte, wie lange das bei mir noch dauern wird. Ich fand es neben den bereits aufgeführten Überlegungen nur einfach fairer, mich in dieser Zeit eben an den Kosten für den Hund zu beteiligen.

Wie das mit meiner Patenschaft war, warum ich diese übernommen habe und welche Hoffnungen ich daran geknpüft hatte (letztendlich war ich aber eben nur zahlende Patin, denn schriftlich hatte ich nichts) sind in diesem Fred ausreichend beschrieben. Du kannst es gerne noch mal nachlesen, wenn dir da was unklar ist.

Wer das anrüchig findet, muss das dann eben tun. Ich habe weder mir noch dem TH in diesem Fall etwas vorzuwerfen...

Eigentlich hatte ich nur veranschaulichen wollen, wie schnell mal was in den Hals kommen kann und als ganz üble Vorgehensweise aufgefasst werden kann, wenn man sich die Dinge nur oberflächlich anschaut. Da wäre es in meinem Fall ja auch jemand, der ganz böse Geld zahlt (Patenschaft ist natürlich ganz was anderes als wie abgesprochen für eine Patenschaft monatlich Geld mit dem Vermerk Patenschaft zu überweisen), um einen Hund im TH festzuhalten. Und schon hat man wieder was, um auf den TS zu schimpfen...

Würde man genauer hinschauen, sähe man dass es um einen Hund ging, für den es in der betreffenden Zeit ohnehin nicht einen (nicht mal einen unernsthaften) Interessenten gab (und das auch eigentlich absehbar war), die Patin klar und deutlich gesagt hat, dass sie sich einer guten Vermittlung nie und nimmer in den Weg stellen würde (der Hund hatte also alle Chancen) und diese Patin sich Gedanken gemacht hat und einer ggf. weniger optimalen Vermittlung oder einer Verbringung des Hundes in ein weiteres TH entgegenwirken wollte.

Man könnte das alles mit einbeziehen - muss man aber nicht. Dann war das natürlich 'ne ganz üble Sache, die da gelaufen ist:rolleyes:

Haken wir das einfach ab. Mag sich jeder seine eigene Meinung dazu bilden.

Vor dem Hintergrund frag ich mich dann eben auch mal, ob die schlimmen Geschichten, die man von einigen Usern hier gelegentlich zum Thema TS liest, wirklich so abgrundtief schwarz sind, wie sie dargelegt werden oder ob es da vielleicht auch nachvollziehbare Hintergründe gibt, die die ganzen Geschichten dann bei genauerer Betrachtung in sehr viel freundlicheren Farben erscheinen lassen würden.
 
Hi helki,

ich finde dafür, dass Du sagst, Dir selbst und dem TH nichts vorwerfen zu müssen, versuchst Du Dich ausgesprochen ausführlich zu rechtfertigen.

Wieso verteidigst Du Dich so vehement, wenn aus Deiner Sicht alles völlig einwandfrei gelaufen ist?

Ich schrieb gestern, dass die Sache von meiner Seite her ausdiskutiert ist, aber Du hast weiterhin das Bedürfnis verspürt, umfangreich darüber zu schreiben. Hast Du Dir einmal überlegt, wieso Du diesen starken Drang verspürst, die Sache heute morgen noch einmal aufzurollen.

Lass es doch nun dabei, es ist 10 Jahre her :).

Was ich generell nicht mag - und damit möchte ich nun nicht auf Dich anspielen - sind Absprachen und Vereinbarungen zwischen Vereinsführung und den dieser Nahestehenden, von denen "das normale Mitglied" ausgeschlossen ist. Diese kleinen Privilegien hier und da. Wie gesagt, ich bin da sehr empfindlich und generell für Gleichbehandlung.

So ist mir z.B. bekannt, dass ein Verein regelmäßig Futterspenden von Unternehmen bekommt, um diese einer Tiertafel zuzuführen. Bevor die Tiertafel von dem Verein beliefert wird, wird geschaut, was Vorstandsnahme von den Spenden für ihre Privattiere gebrauchen könnten.
Was korrekt ist, ist, wenn Pflegestellen/Fütterungsstellen (verwilderte Hauskatzen) des Vereins Futter bekommen.
Was meiner Auffassung nach nicht korrekt ist, ist, wenn Freunde und Bekannte des Vorstands, die keine Pflegestelle/Fütterungsstelle machen und auch nicht finanziell bedürftig sind, Futterspenden erhalten. Zu allem Überfluss auch noch Leute, die Rassetiere vom Züchter halten und kein Tier vom Tierschutz übernommen haben, schon gar nicht von dem Verein, der sie mit Futtermitteln beliefert.

Gut, die Summen, um die es geht, sind nicht riesig. Vielleicht bin ich da ein Erbsenzähler. Mir geht es bei solchen Sachen aber um das Prinzip. Die Futterspenden werden nicht ausgegeben, um damit Privathunde von finanziell Gutgestellten zu versorgen.

Ich halte dann auch mit meiner Meinung nicht hinter dem Berg. Ich helfe gerne, wenn Vereinen Beratung brauchen, aber ich sage auch klar und deutlich, was meiner Meinung nach nicht in Ordnung ist.
 
Hi helki,

ich finde dafür, dass Du sagst, Dir selbst und dem TH nichts vorwerfen zu müssen, versuchst Du Dich ausgesprochen ausführlich zu rechtfertigen.

Wieso verteidigst Du Dich so vehement, wenn aus Deiner Sicht alles völlig einwandfrei gelaufen ist?
ich sehe da keine Rechtfertigung, sondern lediglich den x-ten Versuch, Dir mit anderen Worten das immer gleiche zu erklären - das Du aber nicht nachvollziehen kannst, da Du Dich offensichtlich in diesem Fall schon auf eine bestimmte (Denk- und Interpretations-)Schiene festgelegt hast

ich kann an dem von helki Geschilderten nichts finden, was in irgendeiner Weise "nicht sauber" gewesen wäre oder woraus dem Hund hätte ein Nachteil entstehen können (oder gar entstanden ist), ich konnte sogar einen Gewinner ausmachen für die Zeit, in der die Patenschaft bestand, nämlich die Tierheim-Kasse

das was Du gestern abend glaubst aus helkis Zeilen heraus gelesen zu haben, ist nicht drin nach meinem Dafürhalten, ich hab's zumnindest sowohl gestern wie auch heute vollkommen anders gelesen als Du
 
Würde man genauer hinschauen, sähe man dass es um einen Hund ging, für den es in der betreffenden Zeit ohnehin nicht einen (nicht mal einen unernsthaften) Interessenten gab (und das auch eigentlich absehbar war), die Patin klar und deutlich gesagt hat, dass sie sich einer guten Vermittlung nie und nimmer in den Weg stellen würde (der Hund hatte also alle Chancen) und diese Patin sich Gedanken gemacht hat und einer ggf. weniger optimalen Vermittlung oder einer Verbringung des Hundes in ein weiteres TH entgegenwirken wollte.

Gut und wenn der Vermittler meint es wäre ein guter Platz aber die Patin der Ansicht ist , der Platz wäre nicht gut genug (optimal)für den Hund?

Irgendwie kann ich mich nicht mit einer solchen Abmachung anfreunden ....
Warum eine solche Abmachung wenn es ohnehin eh keine Interessenten gab?...
 
ich finde dafür, dass Du sagst, Dir selbst und dem TH nichts vorwerfen zu müssen, versuchst Du Dich ausgesprochen ausführlich zu rechtfertigen.

Das kann man auch wieder von zwei Seiten sehen. Wenn man unbedingt möchte, kann man das als Rechtfertigung auslegen Andere wiederum sehen es als mehrfache Anläufe, zu verdeutlichen, was ich eigentlich hatte sagen wollen.

Ich denke nämlich immer noch, dass in dieser Sache ein Kommunikations-/Verständigungsproblem zwischen uns beiden vorliegt und mir nicht gelungen ist, dir wirklich zu vermitteln, worum es damals ging.

Ich kann das immer ganz schlecht haben, wenn ich das Gefühl habe, mich so unklar ausgedrückt zu haben, dass jemand was ganz anderes aus meine Zeilen liest, als ich hineingeschrieben zu haben glaube. Mag am Job liegen... wenn die Kunden nicht verstehen würden, was ich auszudrücken versuche, wäre das schlecht für's Geschäft.
 
Dito.
Soweit käme es noch.
Vermittlungen führen die durch, die dafür zuständig sind.
Gassigänger gehören da GANZ SICHER nicht dazu.
Die kriegen gesagt: Der Hund hat Interessenten und haben das zu akzeptieren.

Ich würde heute zunächst fragen, wie dies in dem Verein gehandhabt wird. Würde gesagt, dass Ausführer außen vor gelassen werden, würde ich mich nicht engagieren. Denn ein bisschen möchte ich auch auf mein eigenes Gefühlsleben achten.
Was für einen sichtlichen Nährwert soll das denn haben, wenn sich Hinz und Kunz in eine Vermittlung einmischen können?
Das geht meistens in die Hose, viele Köche verderben den Brei.
Nicht umsonst gibt es einem Tierheim auch eine "Rangordnung."
Du machst ja auch nicht im Berufsleben die Arbeit von deinem Vorgesetzten oder Kollegen, oder?
Ich finde das in gewisser Weise unverschämt, was hier verlangt wird.
Gassigänger ist Gassigänger und kein Vermittler, Vorstand oder sonst was.
Man sollte doch immer die Kirche im Dorf lassen und die Leute die Arbeit machen lassen, für die sie zuständig sind.
 
Gibt ja genug Tierheime, denn das wurscht ist, wohin der Hund kommt, hauptsache vermittelt.

Tatsächlich? Welche sind das zum Beispiel?

Ich frage, weil ich in ca. 25 Jahren Tierschutz noch keinen Verein kennen gelernt habe, dem es generell gleichgültig ist, wohin die Tiere kommen.

Du glaubst wohl nicht, das ich öffentlich mit Namen rausrücke, oder?
Du erzählst ja auch von deinen Erfahrungen ohne ein Tierheim zu nennen. ;)

Es gibt genug Tierheime, die weder gescheite Vermittlungsgespräche führen, noch irgendwelche Kontrollen fahren.
Das ist Fakt.
Mich würde wundern, wenn dir das in 25 Jahren Tierschutz noch nie begegnet wäre...
 
Das kann man aber nur nachvollziehen, wenn man sich in hierarchischen Gedankenstrukturen bewegt.
 
Ich finde, das darf ein Ausführer erwarten, wenn er sich jahrelang engagiert hat.
Sehe ich nicht so.
Es ist nett, wenn das so sein sollte, aber eine Erwartungshaltung??? Nö, warum?
Das finde ich ganz schön hoch gegriffen.....

Hi Midivi,

es ist doch in Ordnung, wenn wir andere Ansichten haben.

In meiner aktiven Zeit in einem TSV-Vorstand war mir die Motivation von Ehrenamtlichen ganz besonders wichtig. Nach meiner Auffassung ist ein ganz starkes Mittel für die Motivation, den Ehrenamtlichen zu vermitteln, welche Bedeutung sie haben und sie - nach Möglichkeit! - einzubeziehen. An ein negatives Erlebnis oder eine negative Auswirkung auf die Vermittlung kann ich mich nicht erinnern.

Persönlich würde ich mich heute vor dem Engagement erkundigen, wie dies in dem Verein gehandhabt wird. Denn ich war auch in einem Verein aktiv, wo der Vorstand auf der eigenen Internetseite veröffentlichte, dass man nicht bereit sei Leute dafür zu "bauchpinseln" (Originalwort) dass man ihnen im Tierheim die Möglichkeit einräume, einem Hobby nachzugehen. Ob das dann potentielle Ehrenamtliche motiviert hat? Na, ich weiß ja nicht ...:D.

Ich habe den Eindruck, dass es noch immer zahlreiche Vereine gibt, bei denen nicht ausreichend darauf geschaut wird, was man tun kann, um einen Ehrenamtlichen zu halten, oder erst einmal zu gewinnen. Ehrenamtliche haben "alles nur für den Hund" tun zu wollen, dies wird oft als selbstverständlich vorausgesetzt. Aber auch ehrenamtliche Gassigeher sind "nur" Menschen, die spüren möchten, dass sie nicht beliebig austauschbar oder - im schlimmsten Falle - sogar lästig sind und die Pfleger von der Arbeit abhalten. Wie ich auch bereits an anderer Stelle sagte, bin ich der Auffassung, dass Gassigeher nicht rein altruistisch handeln, wenn sie sich engagieren, sondern auch, um für sich selbst etwas daraus zu gewinnen. Eben z.B. den Gedanken wertgeschätzt und gebraucht zu werden. Dabei ist es nun einmal sehr häufig so, dass viele Menschen auch das positive Feedback von ihrem menschlichen Umfeld (und nicht nur vom Hund) brauchen, um sich jahrelang - und nicht nur mal kurzfristig - um z.B. schwer vermittelbare, verhaltensauffällige Hunde zu kümmern. Den Schönwetter-Sonntags-Gassigeher betreffen meine Gedanken dabei eher nicht. Ich denke an die Hard-Core-Gassigeher.
 
Es gibt genug Tierheime, die weder gescheite Vermittlungsgespräche führen, noch irgendwelche Kontrollen fahren.
Das ist Fakt.
Mich würde wundern, wenn dir das in 25 Jahren Tierschutz noch nie begegnet wäre...

Nein, ich kenne tatsächlich kein einziges Tierheim, von dem ich sagen könnte, dass es den dort Verantwortlichen grundsätzlich egal sei, wohin ein Tier kommt, wo nie gescheite Vermittlungsgespräche geführt werden und keinerlei Kontrollen gefahren werden.

Andernfalls hätte ich nicht gefragt.

Natürlich kennen ich Fälle, in der keine Kontrolle gefahren wurde. Aber ich würde daraus nicht seriös den Schluss ziehen können, dass dies niemals der Fall ist.

Unser Westi stammt z.B. aus dem TH Mainz. Es wurde keine Vorkontrolle gemacht und seit der Vermittlung vor 8 Jahren auch keine Nachkontrolle. Daraus kann ich aber nicht schließen, dass dieser Verein dies grundsätzlich nicht tut. Diese Frage könnte wohl nur der Vorstand des Vereins beantworten.
 
Was für einen sichtlichen Nährwert soll das denn haben, wenn sich Hinz und Kunz in eine Vermittlung einmischen können?
Das geht meistens in die Hose, viele Köche verderben den Brei.
Nicht umsonst gibt es einem Tierheim auch eine "Rangordnung."
Du machst ja auch nicht im Berufsleben die Arbeit von deinem Vorgesetzten oder Kollegen, oder?
Ich finde das in gewisser Weise unverschämt, was hier verlangt wird.
Gassigänger ist Gassigänger und kein Vermittler, Vorstand oder sonst was.
Man sollte doch immer die Kirche im Dorf lassen und die Leute die Arbeit machen lassen, für die sie zuständig sind.

Wenn ich Dich richtig verstehe, bezeichnest Du langjährige Gassigeher eines Hundes als Hinz und Kunz, oder verstehen wir uns da miss? Gassigeher "mischen sich ein", so nennst Du das. Das habe ich nun verstanden.

Oh, eine "Rangordnung" im Tierheim. Interessant. Da kommen wir Deiner Grundeinstellung wieder ein Stück näher, stimmt´s ;)?

Ich bin übrigens die Inhaberin meines Büros, ich habe keinen Vorgesetzten ;). Die Arbeit meiner Kolleginnen mache ich öfter, klar, so wie sie ggf. auch mich entlasten. Wir sind ein Team. Jeder trägt das bei, was er am besten kann.

Es gibt übrigens auch Gassigeher, die sind gleichzeitig ehrenamtlicher Vorstand und zusätzlich auch noch Vollzeit vom Verein angestellt ;).
 
Ich bin auch mit Vorstand und ich bin auch ehrenamtlicher Gassigänger (so bin ich damals ins Tierheim reingeschlittert und mußte mir den Rest auch erarbeiten, nix wird einem vor die Füße geschmissen).

Wir haben sehr viele (langjährige) Ehrenamtliche bei uns, die immer da sind und zu denen ein sehr freundschaftliches Miteinander gepflegt wird, auch außerhalb des Tierheims.
Nichts desto trotz muß es auch in einem Tierheim Leute geben, die mehr zu sagen haben und andere weniger, einfach damit es läuft.
Das ist nun mal generell so um Leben, sonst bräuchte man nirgendwo einen Vorstand, einen Vorgesetzten, einen Chefs etc., dann kann jeder das machen, wonach ihm gerade ist.
Wenn alles drunter und drüber geht, weil einfach keine geregelten Kompetenzen da sind, wo soll das hinführen?

Ich bin für eine gute Organisation im Tierheim und dazu gehört auch mal ganz klar zu sagen, wo für XY die Grenze ist.


Alle Ehrenamtlichen kriegen Bescheid, wenn ein Tier Interessenten hat, keiner "stirbt hier dumm".
Wenn ich weiß, das sich ein Ehrenamtlicher freut, wenn das Tier vermittelt wird, dann stelle ich ihm auch gerne die Interessenten vor etc, und wenn sie fragen, ob sie die Kontrolle machen können, dann sagt keiner Nein.
Wenn ich aber weiß, das dies alles nur Probleme verursachen würde, weil sich der Ehrenamtliche nicht von dem Tier trennen möchte (auch wenn er es nicht nehmen kann), dann lasse ich das.
 
Aber auch ehrenamtliche Gassigeher sind "nur" Menschen, die spüren möchten, dass sie nicht beliebig austauschbar oder - im schlimmsten Falle - sogar lästig sind und die Pfleger von der Arbeit abhalten.

Ich bin für eine gute Organisation im Tierheim und dazu gehört auch mal ganz klar zu sagen, wo für XY die Grenze ist.

Ich halte beides für zutreffend, glaube aber, dass es auf beiden Seiten ganz stark auf das nötige Fingerspitzengefühl ankommt. Als Gassigeher muss ich einfach respektieren, dass die Vermittlung durch das Tierheimpersonal gemacht wird. Andererseits kann es aber auch kein reines "Hund abholen bzw. zurückbringen und die Klappe halten" geben. Wo genau die Grenze verläuft, kann man wahrscheinlich wirklich nur im Einzelfall sagen. Es ist aber einfach schade und traurig, wenn es "kracht" und sog. Hardcore-Gassigeher abspringen. ...übrigens genauso traurig, wie wenn Interessenten nur deshalb abgewiesen werden, weil sie berufstätig sind, ohne konkret zu schauen, ob es nicht vielleicht doch einen Hund gibt, mit dem es gehen könnte.
 
Wenn alles drunter und drüber geht, weil einfach keine geregelten Kompetenzen da sind, wo soll das hinführen?

Damit wir uns nicht verfahren. Ich sprach von der eventuellen Hinzuziehung langjähriger Gassigeher zu Vermittlungsgesprächen. Weil diese Personen oft mehr über die Hunde wissen, als die Pfleger und auch, um dem Gassigeher zu vermitteln, dass das, was er tut, von Bedeutung ist.

Du schreibst von "drunter und drüber" gehen. Was hat das bitte mit der Hinzuziehung bei Vermittlungen zu tun? Ich verstehe den Zusammenhang nicht.

Meine Erfahrung ist die, dass es doch gar nicht so viele Hunde sind, die wirklich ausgesprochen intensiv und über Jahre von der gleichen Person betreut werden. Gott sei Dank ist es doch meistens so, dass Hunde viel schneller vermittelt werden. Ich sehe nicht den Betrieb Tierheim als Ganzes gefährdet und das drohende Chaos, wenn man dem langjährigen Gassigeher sagt, dass am Samstag um 14 Uhr Leute kommen und er dann auch gerne da sein kann.

Insgesamt klagen fast alle Vereine gleich welcher Zielrichtung (also bei Weitem nicht nur Tierschutzvereine) über die sinkende Bereitschaft ehrenamtlich Arbeit zu übernehmen. Das beste Beispiel hierfür sind zahllose Vorstände, die schon seit Jahren nicht mehr der Satzung entsprechend besetzt werden können. Die Ursache für das wachsende Desinteresse sind zahlreich. Ein wesentlicher Grund ist die zunehmende Individualisierung der Gesellschaft, die genau das Gegenteil zum Vereinsleben darstellt. Ein weiterer Grund sind die enorm gestiegenen Freizeitmöglichkeiten.

Wer vor diesem Hintergrund die oft händedringend gesuchten Ehrenamtlichen für seinen Verein gewinnen und behalten möchte, muss Ehrenamtlichen heute mehr bieten, als noch vor 20 oder 30 Jahren. Dieses "mehr" ist aber gar nicht so viel, wie man vielleicht zunächst meint und hat nichts mit wer weiß was für Attraktionen zu tun. Wertschätzung, die erkennbar kommuniziert wird und auch die Abwesenheit von Vereinsquerelen reichen vielen schon aus.

Meine Erfahrung aus der Arbeit mit sehr vielen Vereinen jeglicher Zweckrichtung hat bei mir leider den Eindruck hinterlassen, dass unsere Vereinslandschaft aus nachvollziehbaren Gründen nicht mehr die Freizeit-Alternative ist, die anderen Optionen unbedingt vorgezogen wird. Da es so viele Ausweichmöglichkeiten gibt, gehen viele heute auch recht bald, wenn sie sich in einem Verein nicht wohl fühlen.


Vielen Vereinen gehen die Mitglieder und damit die Einnahmen und auch die Ehrenamtlichen aus. Die Vereine bluten aus. Ich kenne viele Vereine, von denen ich überzeugt bin, dass im Wesentlichen Schluss ist, wenn die jetzige Generation aufhört. Sich aktiv um Mitglieder und Ehrenamtliche zu kümmern ist eine wichtige Aufgabe, die meiner Meinung nach oft noch viel zu stiefmütterlich behandelt wird. Dabei wird oft vergessen, dass die Mitglieder der Verein „sind“ und nicht der amtierende Vorstand und dass ohne ehrenamtliche Arbeit im Non-Profit-Bereich dauerhaft nur wenig geht.
 
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