Hallo!
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Tahoma, Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von tigger:
1. Es geht mir nicht um sportliche Perfektion, sondern um Lebensqualität (und evt auch Leben an sich) FÜR den Hund und MIT dem Hund.
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Wobei festzuhalten wäre, wie diese Lebensqualität definiert ist und wie man sie erkennt.
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2. Zitat:es geht zwar "mit" - aber es geht auch "ohne" (es dauert ggfs. nur etwas länger).
Das ist eine grundsätzliche Frage und genau der Punkt.
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Ist nicht auch diese Frage recht grundsätzlich, ohne allzu viel Beachtung gefunden zu haben bisher:
"Wird ein E-Gerät positive Auswirkung oder zumindest keine negative Auswirkung auf den Hund haben?"
Mit Auswirkung hole ich hier weit aus und möchte darin nicht nur die oben genannte Lebensqualität einschließen, die mir ja bisher noch nicht definiert ist, sondern eben aufgrund jener mangelnden Definition möchte ich auf jeden Fall eingeschlossen wissen:
-Vertrauen des Hundes in seinen Mensche
-Vertrauen des Hundes in Menschen allgemein
-Vertrauen des Hundes in seine Umwelt, also auch Umweltsicherheit
-Assoziation des Hundes zum E-Halsband, Atrappenhalsband, normalem breitem Halsband, Kette
-Assoziation des Hundes zur Umwelt, in welcher er sich befand, als er den E-Schlag bekam
-Empfindlichkeit des Hundes im Halsbereich als Ort sozialer Interaktion
-Unerschrockenheit des Hundes gegenüber taktilen Reizen
-Stressniveau und Verteidigungsbereitschaft des Hundes
Alle diese Punkte beeinflussenen sich auch gegenseitig und beeinflussen nach meinem Verständnis auch sehr die Lebensqualität eines Hundes.
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Tahoma, Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>
Die Zwangmaßnahmen sollen und dürfen ja erst da Anwendung finden, wenn alle sanften Methoden richtig angewandt nicht zum Ziel geführt haben.
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Wobei ein entscheidenes Quäntchen menschliches Einschätzungsvermögen ins Spiel kommt.
Zur Frage nach der ALternative, nachdem alle anderen allg. sanfter (was auch immer dies bedeuten mag) eingestuften Methoden versagt haben (Wo wird hier z.B. Stachler eingeordnet?
Endet denn die - ich nenne es mal so - Erziehungsgewaltspirale beim E-Gerät?
Wie sieht es denn aus mit Verprügeln? Ist das sanfter als E-Gerät? Oder ist das doch weniger sanft?
Wie sieht es aus mit "ear pinch" (Ohrkneifen, keien Ahnung, wie's auf Deutsch korrekt heißt.)? Sanfter oder weniger sanft?
Ist nicht viel eher das, was am E-Gerät so reizt, die Anonymität und Andersartigkeit der Strafe - und damit ein fast garantiertes großes Erschrecken?
Klar, die wirksamste Strafe ist die anonyme, "vehementeste". Im Idealfall genügt die einmalige Anwendung, um das (hoffentlich gewollt) assoziierte
Verhalten zu unterdrücken.
Im nicht ganz so idealen, aber schon etwas realeren Fall genügt im Weiteren die bloße Ankündigung der Strafe.
Und im allerrealsten Fall genügt nichts von beidem.
Zudem bleibt es unumgänglich, ein Alternativverhalten anzutrainieren. Da ist dann wieder die Frage, ob diese Superstrafe überhaupt nötig gewesen wäre bei konsequenter Verhinderung der Bestärkung durch das unerwünschte Verhalten.
Zurück zur optimalen Strafe:
Nun ist aber die "vehementeste" Strafe nicht unbedingt die, die den größten Schmerz auslöst.
Insofern nutzen mir die überzeugtesten Beteuerungen, dass ein E-Gerät ja mehr kribbelt, denn weh tut, kein bisschen. Zumal die Menschen, die dies am eigenen Leib ausprobieren, über die Wirkungsweise des Gerätes Bescheid wissen.
Wie würden diese Leute wohl empfinden, wenn sie weder wüssten, wie was solch ein "Kribbeln" erzeugt wird, noch, wer oder was das "Kribbeln" auslöst?
Ist es nicht zwangsläufig so, dass die Umweltsicherheit, das Vertrauen in die eigene Unversehrtheit, wenn keine Gefahr erkennbar ist, auf der Strecke bleibt dabei?
Ob das nun mit Strom oder sonstwas erzeugt wird, ist dabei doch egal.
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Tahoma, Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>
Der Schmerzimpuls hat nur eine unmittelbare Aufgabe, das Fehlverhalten abzublocken, wenn der Hund bei bestimmten Reizen auf NICHTS anderes mehr reagiert.
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Wie findet man heraus, dass er auf NICHTS anderes mehr reagiert?
Willst du mir vormachen, man probiert alles andere vorher aus? Wenn man es genau nimmt, ist man damit unendlich lange beschäftigt, da man alleine alle möglichen Wortschöpfungen ausprobieren könnte, derer er da unendlich viele gibt.
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Tahoma, Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>
Wenn es beim Hund bei bestimmten Reizen sozusagen Click macht und er so fixiert auf Befriedigung seines Triebes ist, das Du mit Kochschinken, Spielzeug oder sonstwas vor seiner Nase rumwedeln kannst-wenn seine Wahrnehmung für alles andere als den Reiz völlig ausgeschaltet ist.
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Jaja, der vielzitierte Schalter im Kopf, nicht wahr?
Und Triebmodell passt auch gut dazu.
Ist dir nicht aufgefallen, dass du völlig verschiedene Ansátze vergleichst?
Auf der einen Seite versuchst du "den Reiz" zu übertrumpfen mit vom Hund angenehm empfundenen Dingen, auf der anderen Seite versuchst du so unangenehm (aus Sicht des Hundes) auf den Hund einzuwirken, dass das Interesse für den Reiz zurücktritt.
Der analoge Vergleich zum E-Gerät wäre nicht etwa Schinken etc., sondern z.B. Stachelzug oder ear pinch oder Prügel oder auch Eimer Wasser (Schon probiert vor E-Gerätanwendung?) - oder auch "nur" verbale Strafe.
Davon abgesehen bleibt völlig unbeachtet, dass statt einem "Tja, das ist halt der Trieb." vllt. ein "Die Motivation des Hundes allg. muss verändert werden." helfen könnte.
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Tahoma, Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>
Die Blockade des Fehlverhaltens und das Durchbrechen der Wahrnehmungsstörung durch Schmerz (nennen wir das Kind mal ruhig beim Namen) sind nur gedacht um den Hund für die eigentliche positive Erziehung zu öffnen.
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Ich wage zu bezweifeln, dass das so funktioniert.
Tharin