0,8 ist schon sehr niedrig.
Leider sehen das Schulmediziner oft recht lax und halten "SD-Gläubige" für eine Art Sekte.
Was sie definitiv nicht sind. Meiner Erfahrung bzw. Beobachtung nach gibt es Hunde, die eine subklinische SDU tolerieren, und welche, die mit extremer Unruhe und Rastlosigkeit und teilweise Reizbarkeit reagieren.
Natürlich stellt sich die Frage, ob man grundsätzlich jede milde oder grenzwertige SDU behandeln muss, aber spätestens in dem Moment, wo der Hund die entsprechenden Symptome zeigt, ist es meiner Meinung nach einen Versuch wert.
SD-Hormon ist ja auch keine Chemie in dem Sinne, sondern du ergänzt etwas, das dem Körper fehlt. Wie Insulin bei Diabetes, oder Pankreasemzym bei einer Fehlfunktion des Pankreas.
Tust du das nicht, besteht zudem die Gefahr, dass langfristig das Herz überlastet wird. Die SD reguliert die Herzfrequenz und, meine ich, den Blutdruck. Kommt von dort dauerhaft zu wenig Input, fängt das Herz auf eigene Faust an, zu kompensieren, und schlägt dabei stärker, als es müsste.
Der Spacko hat so, wegen unsrer dort auch eher zögerlichen Haustierärztin, letztlich eine Mitralklappeninsuffizienz davongetragen... Glück im Unglück war, dass so auch seine beginnende DCM sehr früh aufgefallen ist, und man das Herz durch vetmedin noch sehr, sehr lange unterstützen konnte. Dennoch hat er auch durch die unbehandelte latente SDU definitiv, laut Kardiologe, Schaden genommen.
Darum bin ich da so angespitzt...
Als Tipp: Ich meine, mich zu erinnern, dass man direkt ausprobieren kann, ob die SD bei den vorliegenden Verhaltensoroblemen eine Rolle spielt.
Man kann dem Hund eine halbe Stunde (? Zeit weiss ich nicht mehr genau) vor der entsprechenden Stresssituation einen getrockneten Rinderkehlkopf oder Kehlkopffleisch zu fressen geben. Diese enthält SD-Hormone.
Reagiert der Hund darauf merklich gelassener (und das mehrmals), ist das ein Hinweis.
Reagiert er nicht anders als sonst, ist damit allerdings leider nix ausgeschlossen, weil es schlicht sein kann, dass die Hormone aus dem Kehlkopf nicht ausreichen, um eine Wirkung zu erzielen.
Ich krieg es nicht mehr genau zusammen, ich hatte das aus dem Forum von Ute Blaschke-Berthold, die sich mit dem Komplex SD und Verhaltensorobleme sehr gut auskennt und auch Seminare dazu anbietet... Das war allerdings irgendwann nicht mehr öffentlich zugänglich.
Im Gesunde-Hunde-forum solltest du aber auch noch einiges dazu finden können.