Mit vielen Hoffnungen war vor zehn Monaten und zwanzig Tagen die Übernahme von Nelly verbunden und ganz bewusst hatte ich mich für eine etwas jüngere (und eben nicht hochbetagte) Hundedame entschieden, denn diesmal sollte eine realistische Chance bestehen, dass das Zusammenleben länger als einige Monate andauert.
Leider ist das Leben weder Ponyhof noch Wunschkonzert und so mussten sowohl ich als auch das Nelly-Getier in der Folgezeit Abstriche machen .
Denn oh weh, ich musste doch tatsächlich feststellen, dass auch diese vierzehnjährige Hundedame das Wort „Dankbarkeit“ weder aussprechen noch gar schreiben konnte, ja ihr fiel nicht mal eine Definition dazu ein .
Dafür allerdings war sie felsenfest davon überzeugt, in einer gänzlich anderen Welt zu leben als ich und hielt an dieser Ansicht mit der Überzeugung all ihrer Lebensjahre fest, schließlich hatte das „alles hört auf mein Kommando“ genau so lange bestens funktioniert.
Gut, man hätte, sofern man dann hätte wollen, vielleicht feststellen können, dass dieses Arrangement, das Nelly mit dem älteren Paar getroffen hatte, in dessen Besitz sie als Welpe gelangt war, nicht einmal für sie selbst nicht in allen Bereichen vorteilhaft gewesen war – aber über solche Kleinigkeiten wie eingeschränkte Beweglichkeit durch verfilztes Fell dank der schnappigen Verweigerung jedweder Körperpflege lässt sich prima auch hinweg sehen.
Wir hatten also beide unsere guten Gründe, die ersten Wochen unseres Zusammenlebens und die Entwicklung eines Zusammenspiels als überaus anstrengend zu empfinden und dem jeweiligen Gegenüber ein absolutes Unverständnis für alltagsorientiertes Handeln und Denken vorzuwerfen.
Anfang September, kaum zwei Monate nach Übernahme, dann nach einem schweren körperlichen Einbruch von Nelly die Gewissheit, dass Zukunft ein fragiles Gut ist, das als fester Bestandteil jedweder Rechnung wohl besser außen vor bleiben sollte ….
Also haben wir uns ins pralle Leben gestürzt, haben HuSchu gemacht, sind sogar noch in einem Gehirn-Windungs-Trainingskurs für Hunde aufgeschlagen und haben so über die Wochen ein ganzes Repertoire an mehr oder minder nützlichen oder auch gänzlich unnützen Dingen erlernt.
Wobei Nelly trotz aller Verfressenheit großen Wert darauf legte, dass Übungen und Abläufe streng logisch und jeder für sich eigenständig waren – dass Dinge einmal die eine und mal die andere Bedeutung haben sollten, war für sie ein derartiges Unding (mit entsprechender Reaktion), was dazu führte, dass das zugehörige Frauchen nie wieder einen Versuch in die Richtung startete . An den anderen Dingen allerdings hatte sie ihre Freude und endlich eine Aufgabe für ihren an sich blitzgescheiten Kopf .
Obwohl gut durch den Winter gekommen und noch recht verheißungsvoll in Richtung Frühjahr gestartet, erfüllte sich die Hoffnung nicht, Sommer und Herbst auf jeden Fall noch zu haben .
Denn bereits im März zeigten sich erste verdächtige Anzeichen, dass Nelly’s Hinterhand wohl zunehmend Probleme bekam, es folgte in den nächsten Wochen so ziemlich alles, was aufzubieten war: Traumeel, Heel, Vermiculite, Grünlipp, Teufelskralle, Dexboron, Novalgin und schließlich der Verzweiflung und Not gehorchend (das PhenPred war bereits an den Anschlag dosiert) Cortison mehrfach hochdosiert intravenös.
Diese letzte Verzweiflungstat schenkte Nelly immerhin noch eine Woche, in der sie zwar nicht wirklich (weit) laufen konnte, aber zunächst keine und bis zuletzt auch nicht mehr als grenzwertige Schmerzen (eine halbe Stunde am letzten Sonntag ausgenommen, wo es ihr richtig, richtig hundsmiserabel elend ging von den Schmerzen her und ich in der Hölle schmorte mit dem Wissen, mich Samstag bewusst dafür entschieden zu haben, sie über’s Wochenende auf jeden Fall noch mal mit heim zu nehmen) hatte.
Eine schöne Woche war Nelly trotz aller körperlichen Einschränkungen gegönnt, denn alleine die Tatsache, dass sie nun das Frauchen Gassi führen durfte, dass der Napf so gut gefüllt war, dass keine Wünsche an Qualität oder Quantität (*rülps* ) offen blieben und Leckerchen Keksgröße hatten, die so häufig wie Wassertropfen im Starkregen gen Hundemaul fielen, hatte kurzfristig was.
Nun aber wurde es Zeit sich zu verabschieden, denn Optionen, den sich mit jeder Minute mehr erneut ausbreitenden Schmerzen Herr zu werden, gab es keine mehr
Gute Reise, Nelly
ein herzliches Dankeschön an Nelly’s Paten und natürlich an ihre Freunde und Gönner, die alle miteinander dafür gesorgt haben, dass medizinisch alles machbar und an Wünschen alles halbwegs Gesunde (okay: vertretbare) in Maßen erfüllbar war
Leider ist das Leben weder Ponyhof noch Wunschkonzert und so mussten sowohl ich als auch das Nelly-Getier in der Folgezeit Abstriche machen .
Denn oh weh, ich musste doch tatsächlich feststellen, dass auch diese vierzehnjährige Hundedame das Wort „Dankbarkeit“ weder aussprechen noch gar schreiben konnte, ja ihr fiel nicht mal eine Definition dazu ein .
Dafür allerdings war sie felsenfest davon überzeugt, in einer gänzlich anderen Welt zu leben als ich und hielt an dieser Ansicht mit der Überzeugung all ihrer Lebensjahre fest, schließlich hatte das „alles hört auf mein Kommando“ genau so lange bestens funktioniert.
Gut, man hätte, sofern man dann hätte wollen, vielleicht feststellen können, dass dieses Arrangement, das Nelly mit dem älteren Paar getroffen hatte, in dessen Besitz sie als Welpe gelangt war, nicht einmal für sie selbst nicht in allen Bereichen vorteilhaft gewesen war – aber über solche Kleinigkeiten wie eingeschränkte Beweglichkeit durch verfilztes Fell dank der schnappigen Verweigerung jedweder Körperpflege lässt sich prima auch hinweg sehen.
Wir hatten also beide unsere guten Gründe, die ersten Wochen unseres Zusammenlebens und die Entwicklung eines Zusammenspiels als überaus anstrengend zu empfinden und dem jeweiligen Gegenüber ein absolutes Unverständnis für alltagsorientiertes Handeln und Denken vorzuwerfen.
Anfang September, kaum zwei Monate nach Übernahme, dann nach einem schweren körperlichen Einbruch von Nelly die Gewissheit, dass Zukunft ein fragiles Gut ist, das als fester Bestandteil jedweder Rechnung wohl besser außen vor bleiben sollte ….
Also haben wir uns ins pralle Leben gestürzt, haben HuSchu gemacht, sind sogar noch in einem Gehirn-Windungs-Trainingskurs für Hunde aufgeschlagen und haben so über die Wochen ein ganzes Repertoire an mehr oder minder nützlichen oder auch gänzlich unnützen Dingen erlernt.
Wobei Nelly trotz aller Verfressenheit großen Wert darauf legte, dass Übungen und Abläufe streng logisch und jeder für sich eigenständig waren – dass Dinge einmal die eine und mal die andere Bedeutung haben sollten, war für sie ein derartiges Unding (mit entsprechender Reaktion), was dazu führte, dass das zugehörige Frauchen nie wieder einen Versuch in die Richtung startete . An den anderen Dingen allerdings hatte sie ihre Freude und endlich eine Aufgabe für ihren an sich blitzgescheiten Kopf .
Obwohl gut durch den Winter gekommen und noch recht verheißungsvoll in Richtung Frühjahr gestartet, erfüllte sich die Hoffnung nicht, Sommer und Herbst auf jeden Fall noch zu haben .
Denn bereits im März zeigten sich erste verdächtige Anzeichen, dass Nelly’s Hinterhand wohl zunehmend Probleme bekam, es folgte in den nächsten Wochen so ziemlich alles, was aufzubieten war: Traumeel, Heel, Vermiculite, Grünlipp, Teufelskralle, Dexboron, Novalgin und schließlich der Verzweiflung und Not gehorchend (das PhenPred war bereits an den Anschlag dosiert) Cortison mehrfach hochdosiert intravenös.
Diese letzte Verzweiflungstat schenkte Nelly immerhin noch eine Woche, in der sie zwar nicht wirklich (weit) laufen konnte, aber zunächst keine und bis zuletzt auch nicht mehr als grenzwertige Schmerzen (eine halbe Stunde am letzten Sonntag ausgenommen, wo es ihr richtig, richtig hundsmiserabel elend ging von den Schmerzen her und ich in der Hölle schmorte mit dem Wissen, mich Samstag bewusst dafür entschieden zu haben, sie über’s Wochenende auf jeden Fall noch mal mit heim zu nehmen) hatte.
Eine schöne Woche war Nelly trotz aller körperlichen Einschränkungen gegönnt, denn alleine die Tatsache, dass sie nun das Frauchen Gassi führen durfte, dass der Napf so gut gefüllt war, dass keine Wünsche an Qualität oder Quantität (*rülps* ) offen blieben und Leckerchen Keksgröße hatten, die so häufig wie Wassertropfen im Starkregen gen Hundemaul fielen, hatte kurzfristig was.
Nun aber wurde es Zeit sich zu verabschieden, denn Optionen, den sich mit jeder Minute mehr erneut ausbreitenden Schmerzen Herr zu werden, gab es keine mehr
Gute Reise, Nelly
ein herzliches Dankeschön an Nelly’s Paten und natürlich an ihre Freunde und Gönner, die alle miteinander dafür gesorgt haben, dass medizinisch alles machbar und an Wünschen alles halbwegs Gesunde (okay: vertretbare) in Maßen erfüllbar war