Nelly - ein Nordlicht walzt durch Baden

lektoratte

KSG-Geekgirl™

15 Jahre Mitglied

• 19. Juli 2010

• #41

Und ich mich Laura... angesichts dieser Geschichte weiß ich gar nicht mehr, ob ich noch guten Gewissens: "Herzlichen Glückwunsch" schreiben darf - "Alles Gute" ist aber wohl gar nicht verkehrt... (da so schön universell einsetzbar - kann ja auch eine schnelle Änderung der Gewohnheiten gewisser alter Hunde bedeuten...).

Immerhin scheint das ein eindeutiger Hinweis darauf zu sein, woher in ihrem Fall die problematischen Nierenwerte stammen.

Als "Treibmittel" könnte ich Brennesseltee oder Birkenblättertee empfehlen - der wurde hier beim über das Futter kippen einfach mitgefressen, und ich könnte dir notfalls eine Probepackung postalisch zukommen lassen. (Wir haben ja dann auf Furosemid umgestellt. Nun steht das Zeug hier im Teeschrank, denn ohne Grund werde ich es bestimmt nicht trinken )

 

SaSa22

• 28. April 2024

• #Anzeige

Hi lektoratte ... hast du hier schon mal geguckt?

Laura-Wolf

KSG-HSH-Playmate™

10 Jahre Mitglied

• 19. Juli 2010

• #42

Ich weiß ja nicht was Nelly zu fressen bekommt, aber je nachdem könnte man auch einfach frische Brennnesselbläter draußen sammeln und über jede Mahlzeit einen flachen Esslöffel gemahlenes Kraut über das Futter geben. Bei Trockenfutter vielleicht etwas schwierig. Aber mit einem Löffel Quark oder so über das Trofu verrührt?

 

hasch-key

15 Jahre Mitglied

• 19. Juli 2010

• #43

Hätte mich auch gewundert, wenn Du mal einen marottenlosen Vierbeiner beherbergst.
Bin gespannt, wer von euch hartnäckiger ist .

 

Biggy

~ In stiller Erinnerung ~

15 Jahre Mitglied

• 19. Juli 2010

• #44

Laura-Wolf schrieb:

Ich weiß ja nicht was Nelly zu fressen bekommt,.....

Zum Vergrößern anklicken....

sie wurde früher mit diesen unglaublich gehaltvollen Flocken und Nassfutter gefüttert, hier gibt es zum Frühstück nass und dann nur noch Trockenfutter, ich hab nämlich zwischenzeitlich festgestellt, dass sie lieber ersteres mag und von zweitem nur so viel nimmt, dass das Überleben gesichert ist

sie soll ja abnehmen sagt die pöse, pöse TA und das geht mit "freiwilligem Verzicht" noch am besten

sorry, heute war Arbeitstag für mich und daher erst jetzt neue Statusmeldungen von der Pipi-Kampffront - irgendwie ist das ja schon gaga, andere kämpfen mit zuviel zu allen möglichen und unmöglichen Zeiten und ich ringe um das Minimum, mich mal selber


Kapitel Sechs aus meinem Leben mit Nelly, der Stubenreinheit dritter Teil


Okay, ich gestehe öffentlich: die nächste Runde gestern hab ich dann schnöde gekniffen und bin mit dem Mädel kurzerhand zum Baden – ich war einfach derart schlecht drauf und gefrustet , dass alles andere nur damit geendet hätte, dass ich wütend und vermutlich unfair geworden wäre.

Am liebsten hätte ich mich ja auch später nochmals gedrückt, aber da machte das Nelly-Tier mir dann einen dicken fetten Strich durch die Rechnung , mit dem letzten Tageslicht planschte sie zwar munter und bestens gestimmt in dem kleinen Flüsschen rum, aber dachte nicht im Traum daran, so was wie ein Pipi zu machen ….. auch anschließendes Rumlaufen brachte nichts und so standen wir unverrichteter Dinge kurz vor zehn Uhr abends wieder in der Haustür .

Ich hab dann kurz überlegt, ob ich das verantworten kann, dass ich es dabei belasse, aber mein blödes Verantwortungsbewusstsein ließ sich partout nicht zum Schweigen bringen und erinnerte mich pausenlos daran, dass die Zeit von 16.15 Uhr bis morgens um kurz nach sieben einfach zu lange ist . Und ich hatte doch so keinen Bock auf „Park runter – Park rauf“ …..

Gegen elf hatte mich das Verantwortungsbewusstsein dann „weich gekocht“ , also Voltaren-Gel auf den schmerzenden linken Wadenmuskel schmier, Jacke hol und Taschen vollstopf mit Trinken, ausreichend Rauch samt Feuerzeug, Tempos, Jack-Pot-Leckerei (so ‚ne dünne Hundesalami von Lidl) und den kleinen dicken Hund geweckt, der ohne jede Begeisterung tapfer aufstand ….

Irgendwie hatten wir beide keine Lust und schlichen in leicht gedrückter Stimmung das Treppenhaus runter und über die Straße - um drüben im Park wieder in unsere Furche reinzutreten …..

Wir hatten noch nicht mal das erste Mal „Park rauf“ geschafft, da ging der Pops von Madämchen schon gen Boden und ließ ein Häufchen das Licht der Welt erblicken – meine verhaltene Freude legte sie gleich als „prima, geschafft – gemma hoim“ aus , drehte sich auf dem Absatz rum und trippelte beschwingt gen Heimat …

Ich hab sie laufen lassen bis an die nächste Kreuzung, ihr dort bedeutet, sie möge doch abbiegen, was sie gekonnt ignorierte - war mir aber auch egal, ist ja ’ne Leine dran und somit geht Hund letzten Endes auch dahin wo ich hin will …

Ein paar Schritte den Weg längs, dann ab auf die Rasenfläche und der Dickmadame verkündet, dass nun noch ein „Pipi“ fehle – ihr Blick (Laune komplett im A.rsch von einer Sekunde zur nächsten) sprach Bände , blöd ist die definitiv nicht …..

Und so scheint ihr auch schlagartig wieder eingefallen zu sein, wer von uns beiden den längeren Atem hat – nämlich ich und das nochmals auszutesten war sie vielleicht auch zu müde (immerhin hatten wir in den letzten 23 Stunden 7 mit Laufen verbracht), kurz ich bekam innert fünf Minuten das gewünschte Pipi auf die Wiese gekippt …….. Yeah, big party, Salamistengel reinstopf und im Party-Modus heimhüpf, wo Hundi noch mit einem Pansenstückchen gebauchpinselt wurde um anschließend noch eine Runde durchgeknuddelt zu werden …..

Heute morgen sind wir dann beizeit aufgebrochen (ich musste ja zum Arbeiten) und erstmal den Park rauf – kein Pippi …. Gut denke ich mir, dann Park runter bis zur Abzweigung, dort rein, sie nochmals erinnert, dass es erst weiter geht, wenn das von Chef (nämlich mir) geforderte Pipi auf der Wiese angekommen ist

Vermutlich versteht sie kein Wort , sondern hat eher gelernt, dass das Grauen ein Gesicht hat, nämlich meins , und hat daher mal eben schnell innert fünf Minuten das Gewünschte abgeliefert – Yeah, big party, Salamistengel reinstopf und gut gelaunt mit Hund noch ne schöne lange Runde dreh ….

Mit meinem Einzeller hatte ich eigentlich vereinbart, dass er Nelly nach der Schule rauslässt und mir das dann kurzerhand anders überlegt, ihm einen Zettel hingepinnt, dass wenn sie nicht nöhlt, er abwarten und nix tun soll (kann er ja besonders gut und das Angebot daher erfreut angenommen ) und ich mich selber kümmer ….

War ein bisserl stressig, weil ich erst um zwanzig nach zwei komme und um halb vier den Junior noch wohin fahren sollte, dann das Auto in die Werkstatt bringen und ich meine organisierte MFG erwischen musste – aber wir haben es hinbekommen !!!!!!!!

Nach begeistertem Empfang meiner Person (siehe Beweisfoto speziell für helki, ich wurde gekonnt erst unten rum attackiert, mürbe geboxt und dann mal eben niedergewalzt), die sich anschließend eine Winzigkeit in den Magen warf und die äußere Optik mittels Dusche etwas zurecht rückte, ging es gut gelaunt in Richtung „raus“, beide anscheinend willens, die an sich gute Stimmung der letzten Nacht und des heutigen Morgens noch ein bisserl zu behalten …..

und BINGO – schneller als gedacht bekam ich einen Hundehaufen hingeklatscht und der prüfende Blick in Richtung meines Bauchbeutels „reicht das jetzt, krieg ich jetzt mein Lecker“ zeigte mir einmal mehr, nix-doof die kleine dicke Nelly , sondern echt fix in der Birne (nur leider scheint’s bisher keinen interessiert zu haben , denn andere Baustelle heißt ja Erziehung …..)

ich also freundlich dran erinnert, dass ich prinzipiell zahlungswillig sei , allerdings das flüssige und nicht das feste Produkt das von mir gewünschte wäre, also Weg noch mal ein wenig zurück, Abzweigung rein, rauf auf die Wiese nach ein paar Metern und langsam fortbewegt, das Madämchen soll es ja nicht schwerer als nötig haben, die Zusammenhänge zu begreifen

und YEAH, big Party, Salamistengel reinstopf und die übrige gute halbe Stunde nutz um mit Hund noch eine Badestelle aufzusuchen, Abkühlung tat heut ja mehr als dringend Not ….

wir waren dann unterwegs bis nach fünf Uhr, sind die letzte gute halbe Stunde auch noch durch die Gegend getappert und da ist alles beim alten , es wird nicht gepieselt und nicht markiert – es scheint also doch so zu sein, dass sie aus den beiden Park runter-Park-rauf-bis-zum-Erbrechen-Situationen irgendeine Lernerfahrung abgespeichert hat (und das noch in meinem Sinne – ich hab’ auch schon andere Ergebnisse erzeugt )

[FONT=&quot]spannend wird das nu wieder heute gegen später Abend …. falls nochmals erfolgreich,n hätten wir zumindest drei Pipi pro Tag, was zwar nicht die Welt, aber immerhin ein Anfang ist (*mir-selber-mal-gut-zured*)

und sie kann ja so kein Wässerchen trüben und ich lüg hier eh nur rum

[/FONT]

 

Paulemaus

15 Jahre Mitglied

• 20. Juli 2010

• #45

jöööö Biggy- das hab ich ja gar nicht mitbekommen...

So eine süsse Maus ... und ja, das mit der Pieselei scheint ja auch in Gang zu kommen grins.

Ich habe auf jeden Fall schallend gelacht bei Deinen Berichten - bitte bitte mehr davon

 

H

helki

... wurde gelöscht.

• 20. Juli 2010

• #46

Puh, mich begann grade so ganz leise das schlechte Gewissen zu plagen bei dem Gedanken an eine stundenlang verzweifelt durch den Park marschierende Biggy nebst Nelly (und ich sag noch es müsste "Ein Nordlicht walkt durch Baden" heißen) - da gibt es erste Erfolgsmeldungen in Sachen Piescherei. Brave Nelly!

So ähnlich sie meiner Nelly auch sieht, dass man da um jeden Tropfen Piescherei kämpfen muss, das hätte es bei uns ja nicht gegeben

Wunderschöne Beweisfotos - mehr davon, bitte.

 

viecherei

15 Jahre Mitglied

• 20. Juli 2010

• #47

Yeah, wie kann es auch sein, das Dir ein unkomplizierter Hund zufällt

Aber sehe es einfach so, die Sache mit dem Bäh-Fressen-Mäkeln kennst und kannste jetzt, da mußte nichts mehr lernen.

Getreu der Tatsache "Frau lernt nie aus", wird Dir die Gelegenheit gegeben, die grauen Zellen weiter zu trainieren um andere Lösungsstrategien -im Wortsinn- zu "erlernen"

Viel Spass Dir und uns mit der "Wunderblase"

Äh, Kapitel 2-4 ? oder biste noch/schon wieder am wandern?

 

MaHeDo

~ In stiller Erinnerung ~

15 Jahre Mitglied

• 20. Juli 2010

• #48

Ich hab was verpasst. Wie konnte mir das durchgehen?
Eigentlich hatte ich ja gehofft, dass du nicht lange verwaist bleibst, Biggy. Gute Wahl.
Das U-Shitier hat auch so eine Mörderblase. Sie entwässert nach wie vor am liebsten völlig unbeobachtet im Tiefgras. Das genaue Gegenteil von unserem Oppa. Der sagt neuerdings auch gern mal: mach dir keine Mühe, wegen mir müssen wir nicht raus, habs eben schon erledigt. Aber eigentlich muss er auch gar nichts sagen. Die Lütte flitzt immer ganz angewidert unters Bett, wenn der Oppa mal in der Gegend rumpfützt.

Daher habe ich so meine eigene Theorie dazu entwickelt. Es gibt Hunde, die irgendwann alle Hemmungen verlieren, wenn sie nicht regelmäßig raus können bzw. konnten. Andere, wie unsere Lütte auch, verlieren diese Hemmungen nie und trainieren lieber ihre Blase bis zum Anschlag. Anfangs bin ich sogar mit ihr zum Doc, weil sie auch nie in die Wohnung gemacht hat und ich schon Angst hatte, es fließt vielleicht zurück in die Nieren. Sowas gibt es wohl leider auch. War aber alles in Ordnung.
Warte mal ab. Bei U-Shi läuft es besser (im wahrsten Sinne des Wortes), seit ich sie an der Wiese ableinen und sie sich verziehen kann.

 

braunweißnix

10 Jahre Mitglied

• 21. Juli 2010

• #49

rudi fängt auch jetzt erst an ein bisschen zu markieren. heißt so in anderthalb stunden den blaseninhalt auf drei mal pieseln eingeteilt....könnte also noch n bissl dauern mit dem markieren biggy

aber super, dass ihr jetzt nacht nich nomma drei stunden furchen ziehen musstet.

 

Lucie

20 Jahre Mitglied

• 21. Juli 2010

• #50

Herzlich Willkommen Nelly , Biggy das war uns allen sonnenklar dass Du nicht lange ohne Hund bleibst, egal was "die liebe Famile" an "vernünftigen" Gegenargumenten bringt . Ich freu mich für Euch beide und bin auf weitere Baustellengeschichten gespannt .

 

Biggy

~ In stiller Erinnerung ~

15 Jahre Mitglied

• 21. Juli 2010

• #51

viecherei schrieb:

Äh, Kapitel 2-4 ? oder biste noch/schon wieder am wandern?

Zum Vergrößern anklicken....

also ich hab mal gehört, es sei legitim, noch ein Leben jenseits von Hund und KSG zu haben oder nich? wobei: ziehe die Frage zurück, weil Antwort mir hier net gefallen könnte

MaHeDo schrieb:

Ich hab was verpasst.

Zum Vergrößern anklicken....

Quatsch, wir sind doch noch da und legen eben erst los

MaHeDo schrieb:

Das U-Shitier hat auch so eine Mörderblase. Sie entwässert nach wie vor am liebsten völlig unbeobachtet im Tiefgras. ...

Zum Vergrößern anklicken....

dazu sag ich bei Gelegenheit was - aber ich will ja net vorgreifen


Kapitel Zwei aus meinem Leben mit Nelly, erste notwendige Tierarztbesuche ….

Die Beschreibung von Nelly in der Verteilermail beinhaltete auch folgenden Passus „Da Nelly in den letzten Jahren nicht geimpft wurde, müßte dieses evtl. noch nachgeholt werden. Sie war aber nie krank oder hatte sonstige Beschwerden.“.

Übersetzt heißt das (meist) nichts anderes, als dass der Hund seit Jahren keinen TA mehr aus der Nähe gesehen hat und da ich ja zu Beginn immer gerne weiß, was „inwändig“ gespielt wird (alte Hunde haben ja meist lange bevor es zu sehen, riechen oder sonst wie äußerlich festzustellen ist, organische Probleme) stand der erste TA-Termin bereits fest, als Nelly noch im hohen Norden weilte.

Ist vielleicht nicht immer so ganz gelungen aus Hundesicht, wenn es gleich mit einem „Riesenspektakel“ beginnt, auf der anderen Seite gehen im Badischen oft Tierschutztransporte aus Südeuropa durch, der letzte tollwütige Auslands- Hund hier in Deutschland wurde ebenfalls hier in der Regio gemeldet (Tollwut, Parvo und Staupe tun also Not) und außerdem maße ich mir nicht an fehlerlos zu sein und garantiert nie nicht einen Hund „zu verlieren“.

Gerade im Fall des Falles, also dem Worst-Case-Szenario ist so ein implantierter Chip zur eindeutigen Identifizierung unglaublich hilfreich – irgendwie ist mir im Laufe langer Jahre nicht nur der Gänseblümchen-Glaube daran abhanden gekommen, dass ein frisch aufgenommener Hund automatisch weiß, dass er es hier vermutlich gut hat (woher sollte er auch?) und nie nicht weglaufen bzw. freiwillig zurückkehren würde, mir fehlt auch ein wenig das Zutrauen in meine Mitmenschen und deren Redlichkeit .

und ganz praktischer Nutzen für das alltägliche Zusammenleben: vielleicht weniger schmackhaftes Diätfutter servieren (und verzehrt bekommen) ist einfacher, wenn bei Hund die Ernährungs-Erwartungshaltung vorher nicht mit allem möglichen auf „schleckig“ gestellt wurde – sie taxieren ein neues Zuhause ja schnell, unsere vierbeinigen Mitbewohner, auch wenn sie alt sind oder vielleicht auch gerade wegen des Alters und der damit einhergehenden Erfahrung sogar schneller…..

Und so folgte dem Fahrt-Samstag, dem Kennenlern-Sonntag, dem Nelly-alleine-Zuhause- Frauchen-muss-arbeiten-Test- Montag und dem Rathaus-wackel-Hundesteuer-anmeld-Dienstag der Tierarzt-Mittwoch, den Nelly für sich rasch zum bislang blödesten Tag erklärte.

Das Auto-aus-dunkler-komisch-hallender-Tiefgarage bergen hatten wir Montag schon getestet, das fand Nelly nicht weiter befremdlich, einzig die Beleuchtung lässt ihrer Meinung nach zu wünschen übrig, wenn es ans Einsteigen geht – zumal auch das Platzangebot in der TG-Box nur ein bedingtes Öffnen der Autotüren zulässt. Die Fahrt war (obwohl sie ja den gesamten Samstag in Blechkisten verbracht hatte) ebenfalls problemlos und ohne Widerstand ging Nelly auf ihren vier Pfoten selbstbewusst durch die Praxis-Tür .

Erster Widerstand regte sich bei Nelly, als ich sie auf die vor der Anmeldung stehende Waage bugsieren wollte, so richtig aufzubegehren getraute sie sich aber auch nicht, weil wir am Sonntag schon mal kurz und zackig zusammengerückt waren, was mit einem weiteren Punkt für mich geendet hatte.

Obwohl mir ja längst bewusst war, dass Nelly den Körper einer üppigen Venus oder einer barocken Rubens-Schönheit unter ihrem optisch gnädig schlanker zeichnenden schwarzen Fell verbirgt, schockierte mich die unbarmherzig aufleuchtende Zahl der digitalen Anzeige dann doch: 15,00 *hüstel* (zur Erinnerung: 42 cm Schulterhöhe, Körperlänge rund 50 cm)

Im Wartezimmer war Nelly für ihr Temperament überraschend ruhig und friedlich, wartete sozusagen brav bis sie an der Reihe war – da es noch früher Morgen war, wurde ihre Geduld auch auf keine besonders harte Probe gestellt . Noch ganz unbelastet trippelte sie ins Behandlungszimmer, wo ihre Laune fast umgehend kippte als sie feststellte, dass der Blick von Frau Doktor sehr prüfend an ihren wegen des leichten Hechelns sichtbaren Zähnen hängenblieb.

Wir haben sie dann erstmal links liegen oder dumm rum stehen lassen und besprochen, was – wenn es einigermaßen läuft – gemacht werden soll, also allgemeine Untersuchung, Blutentnahme, Impfen, Chippen …. Als das soweit klar war und die entsprechenden Utensilien griffbereit gerichtet waren, fiel mir die undankbare Aufgabe zu, Nelly einen Maulkorb überzustülpen – denn darauf, dass sie voraussichtlich alles andere als „smart“ sein würde, hatte ich im Vorfeld bereits hingewiesen und den Termin auch so gelegt, dass die Praxis gut besetzt war.

Mit dem Blick in die Hundeohren hatte Frau Doktor dann schon versch.issen und wurde samt Helferin zur unerwünschten und bekämpfenswerten Person erklärt , wobei sich erstere durch das Urteil „zu dick“ nach der Tastuntersuchung noch eine Runde unbeliebter machte . Das Fixieren zur Blutentnahme am hinteren Lauf ging zu dritt gerade noch so , wobei das erste Fazit schon mal lautete „der Hund ist ein bisserl zu kurz für seine Wehrhaftigkeit“, man hängt sich da doch als Festhaltender arg auf der Pelle.

Erster Piek ein Treffer obwohl nicht freigeschoren (geht halt nix über feine Tastfingerchen), schnell waren die Röhrchen voll und anschließend ein kleiner Druck-Pflaster-Verband ums Bein geklebt – seufzend stellte ich für mich schon mal fest, dass ich mit dem bzw. seiner Entfernung sicher noch viel Freude haben würde

Die Impfung war ruck-zuck im Hund, der das so schnell kaum realisierte, sich aber anschließend noch einen Chip setzen zu lassen, war dass Nelly-Vieh nicht mehr willens – an einer eindeutigen Identifikation scheint ihr nicht viel zu liegen

Innert Sekunden war kaum noch klar, wo hier vorne, hinten oder auch nur oben oder unten ist bei dem schwarzen Fellbündel , das sich unter aller Hände wand, sie kringelte sich zusammen wie ein Igel, bäumte sich wie ein wilder Mustang, rammte mit dem Maulkorb wie ein Stier in der Arena, keuchte, pumpte, schimpfte, knurrte – boah nee ey, so was hatte ich dann auch schon lang nicht mehr gesehen.

Mit einer weiteren Helferin gelang es dann unter ziemlichen Mühen (sie ist definitiv zu kurz für so viel Hände ), dass Getier irgendwie wenigstens annähernd in Position zu (d)rücken, ein weiterer Piek und nachdem nichts gen Boden rieselte beim anschließenden erneuten sich-zusammenziehen-und-auseinander-schnellen vom kleinen Hundetier machte sich vorsichtiger Optimismus breit. Also Lesegerät geschnappt und hoffnungsfroh in Richtung linke Halsseite gehoben – piep und brav Nümmerchen anzeig – geschafft ….

Hund runter vom Tisch, Maulkorb weg war wieder meins – wenn Blicke töten könnten, wären standepede alle Anwesenden hintenüber gekippt – und nun nix wie weg hier……….. Energisch trippelte sie in Richtung Auto, den Blick strickt nach vorne gerichtet und wäre am liebsten durch die geschlossene Tür durch eingestiegen, dass ihre aktuelle Stimmung noch bescheidener war als ich dachte wurde mir bewusst, als ich versuchte, sie im Auto abzuleinen, denn da kam sie (fast) schneller rum als ich reagieren konnte – Betonung liegt auf fast, ich hab’s bei verbalem zusammen pfeifen bewenden lassen und sie im zweiten Versuch dann auch anstandslos abgeleint ….

Nach einem kurzen Zwischenstopp beim örtlichen Zoogeschäft, wo neben Bürsten auch ein Baskerville-Maulkorb zu den Einkäufen wanderte, ging es dann trotz mittlerweile vorgerückter mittäglicher Stunde und zunehmender Wärme zu einem der umliegenden Wanderparkplätze. Von dem aus kann man gut eine schöne Bademöglichkeit für Hunde erreichen – ich musste ja für „gut Wetter“ sorgen , schließlich zierte noch der dämliche Klebestreifen Nellys hinteren Haxen.

Also erstmal eine Runde trippeln und schnüffeln lassen, dazwischen immer mal wieder ein Schwenk in Richtung Wasser, nach meinem Dafürhalten besserte sich die Laune von Madämchen zusehends – und wenn nicht, es half ja nüscht, der Klebestreifen musste ja irgendwie runter und besser gleich hier „outside“ wie später „inside“, wo Nelly aufgrund der räumlichen Begrenzung und der fehlenden Ablenkung nur noch schwerer handelbar sein dürfte.

Freundlicherweise kam mir eine andere Hundebesitzerin ungewollt zu Hilfe , die mit ihren beiden Kleinhunden in einiger Entfernung am Rummachen war – was genau da ging, weiß ich gar net, Nelly jedenfalls fand’s spannend und glotzte sich einen . Also nix wie runter auf die Knie und mittels in weiser Voraussicht aus dem Auto mitgenommener Schere das Klebeband attackiert, das wie immer mit Begeisterung am langen Fell kleben bleiben wollte.

Mitunter freut man sich über das, was einen sonst rasend macht , denn die Kleinhundebesitzerin hampelte weiterhin mit den ihren und Nelly glotzte, zog ab und an mal den Haxen weg, so dass ich nachrutschen musste, aber im Vergleich mit dem Online-TV direkt vor ihrer Nase schien ich doch vergleichsweise uninteressant samt meinem Tun. Und so konnte ich den Klebestreifen nicht nur aufschneiden, sondern nach und nach auch aus dem Fell rausschneiden – dran zu ziehen hab ich mir lieber mal verkniffen, nicht dass Madämchen schlagartig wieder einfiel, dass sie eigentlich miese Laune hat ….

Ein zweiter, ungeplanter TA-Besuch ergab sich dann am folgenden Samstagvormittag, wo explizit die äußeren Genitalien überprüft wurden, die zwar wegen einer etwas tiefen Falte irgendwie anders aussehen als bei den meisten anderen vierbeinigen Hundemädels (irgendwie überbetont, mir fällt da nur der Ausdruck „Knospe“ dazu ein und das noch in richtig dick und fett), aber durchaus funktionsfähig sind. Hinten gucken, scheint dann besser zu sein als vorne was machen , denn es reichte Maulkorb nebst drei Leuten (zwei halten, einer guckt) um Madämchen Herr zu werden.

Ging da natürlich im Grunde vor allem um das Pipi-Problem …. - denn „losgehen“ kann ich nur auf einen Hund, der gesund ist, also nicht aus organischen Gründen einhält …… - Ergebnis des „Losgehens“ ist ja in Kapitel Fünf geschildert…..


Und by the way:
Happy birthday Nelly,
mögest Du noch lange so gesund und knackig sein wie an Deinem heutigen 14. Geburtstag

 

afc_shorty

10 Jahre Mitglied

• 21. Juli 2010

• #52

Ooooooh!

Ich seh schon, ich muss bald mal zu Besuch kommen.

Und ich wollte dir schon ein neues Hundetier aus dem Bayernland unterjubeln.

 

Marion

Harry Hirsch™

Mod-Team

20 Jahre Mitglied

• 21. Juli 2010

• #53

Oooh, happy birthday, Nelly!

„der Hund ist ein bisserl zu kurz für seine Wehrhaftigkeit“, man hängt sich da doch als Festhaltender arg auf der Pelle.

Zum Vergrößern anklicken....

 

H

helki

... wurde gelöscht.

• 21. Juli 2010

• #54

Happy birthday, Nelly (und halt die Biggy noch lange fit)!

 

Giladu

KSG-Kirkitadse™

20 Jahre Mitglied

• 21. Juli 2010

• #55

*tränenlach*

Happy Birthday!

 

felis

15 Jahre Mitglied

• 21. Juli 2010

• #56

Ich sitz einfach nur und lese ganz gebannt die Geschichten und schaue mir die Bilder an von dieser leicht pummeligen schwatten Omma.

14? Dann biste ja im besten Alter, Nelly


... sozusagen Halbzeit

 

Kausi

10 Jahre Mitglied

• 21. Juli 2010

• #57

Auch von mir:
Happy Birthday Nelly.

 

Candavio

15 Jahre Mitglied

• 22. Juli 2010

• #58

Boah, die "Biggy's Geschichten, die das Hundeleben so schreibt"-Entziehungskur ist eeeeeendlich vorbei.......*Gottseisgetrommeltundgepfiffen*

Und neee, wat is die niiiiedlich....

Also, dann liebe Nelly,
- erstens ein herzliches "Willkommen" auch aus dem schönen Oberbayern,
- zweitens alles Liebe & Gute zum Burzeltach,
- drittens noch viel Spaß mit Deinem neuen Frauchen Biggy (dat wird schon, die Frau ist noch recht lernfähig für ihr Alter ) und
- viertens viele schöne Geschichten für uns.

Nicht das wir gierig wären, nein, nein......

 

Biggy

~ In stiller Erinnerung ~

15 Jahre Mitglied

• 23. Juli 2010

• #59

Candavio schrieb:

..........
- viertens viele schöne Geschichten für uns.

Nicht das wir gierig wären, nein, nein......

Zum Vergrößern anklicken....

jo, jo , Ihr seid`s ja alle so bescheiden

nachdem es ansonsten hier in der KSG grad nur so wimmelt von traurigen Meldungen, liefere ich noch was Erheiterndes zum Wochenende ....

Kapitel Drei aus meinem Leben mit Nelly, Zecken *grrrrr*

Dass es während der meisten Monate des Jahres gern mal „etwas mehr“ sein darf , was man da bekommt, wenn man einen neuen vierbeinigen Hausgenossen willkommen heißt, ist mir ja durchaus geläufig und so wunderte ich mich kein Stück, dass sich gleich am Samstag eine dicke, fette Zecke im Brustbereich von Nelly fand.

Finden und Entfernen sind dann zweierlei Dinge bei einem Hund, der gerne mal schnappt, aber da das Biest bereits so vollgesogen war, dass sie eh demnächst abgefallen wäre, ging das doch noch ganz gut und vor allem vergleichsweise schnell.

Da für Mittwoch ja der TA-Besuch samt Impfen angepeilt war, wollte ich ihr nicht unbedingt gleich ein Spot-on drauf machen, ich beschloss also erstmal abzuwarten, ob diese eine Zecke sich vielleicht nur „vergriffen“ hatte – Kiki hatte ja bei Ankunft auch ein paar und danach nie wieder welche, die muss wohl ausgesprochen „bäh“ gerochen und geschmeckt haben (zumindest aus Parasitensicht)

Ab Mittwoch (Kauf des Maulkorbes) glaubte ich mich dann eh für den Fall des Falles gerüstet, auch wenn das nicht eben fair ist und vernünftiges Maulkorbtraining ja anders ausschaut. Aber wie war das mit dem Unterschied zwischen Theorie und Praxis?

Nach einem netten Hundespaziergang ging ich Donnerstag zwar insgesamt etwas geschafft von den vorangegangenen Tagen, aber doch ganz zufrieden arbeiten, war ja auch der Zeitraum, wo das Madämchen sich das erste Hundeklo gebaut hatte und das mit dem Pipi zumindest besser als vorher funktionierte.

Ich war noch nicht lange zurück vom Arbeiten, da fiel mir schon auf, dass das Madämchen seltsam unruhig ist, relativ viel jammert und häufig den Kopf in den Decken schubbert – den ersten Versuch meinerseits sie mal gründlich ins Auge zu fassen, hat sie mit Flucht quittiert, den nächsten dann mit einem angedeuteten Schnapper . Da gucken ohne Festhalten definitiv nicht weh tun kann , gab`s dafür einen bösen verbalen Rüffel von mir – nicht dass man hier nicht maulen dürfte, aber wenn dann bitte mit Grund , einfach so dumm rum machen is net …

Hach wie schön, dass ich einen Maulkorb gekauft habe und diese Tatsache wohl allgemeine Beachtung fand. Zumindest scheint die Kunde von meiner Neuanschaffung aus unerfindlichen Gründen per Buschtelefon in weniger als 24 Stunden bis zur örtlichen Zeckenbevölkerung vorgedrungen zu sein, die bereits entsprechende Gegenmaßnahmen ergriffen hatte –exakt im linken Maulwinkel von Nelly hatte sich der Feind festgebissen. ARGHHHHH!!!!!!

Jetzt war guter Rat richtig teuer, erste Versuche, Nelly mit der Zeckenzange vertraut zu machen, kamen nicht recht zu einem Ergebnis, außerdem hockte das blöde Vieh schön eingebettet in den Haaren drin, so dass es nicht nur mistig zu greifen sondern vermutlich auch nicht so ohne weiteres ohne Haarrausreißen zu entfernen sein würde. Was eine scheißblöde Situation …….

Erste Hilfe, letzte Rettung war ja schon ein paar Mal, den Kriegsschauplatz nach draußen zu verlegen, brachte in dem Fall leider auch nichts wie ich nach einer guten halben Stunde und da bereits reichlich genervtem Hund einsehen musste. Nun gut, dann eben nicht – bleibt das Teil halt drinnen bis es groß genug zum Greifen mit den Fingern ist - jo, auch guter Plan , leider nicht berücksichtigt, dass ich nicht allein entscheidungsbefugt bin sondern an der Zecke noch ein kleiner dicker Hund dran hängt, der Nelly heißt.

Und der war nu langsam richtig, richtig narret, Köpfchen durch Korb schubbern, Köpfchen über Teppich rubbeln, Hinterbeine zu Hilfe nehm und mal ordentlich kratz – im Kopf überschlug ich mal, wie lang so ein Maulwinkel diese Behandlung aushält und welche Probleme aus dieser Rabiatorbehandlung entstehen dürften… okay, gewonnnen kleiner dicker Hund – so kann es wohl nicht bleiben. TA als Alternative schied auch aus, denn so wie das Ding da hing, müsste man sie da betäuben (weil ja unterm Maulkorb) und das kann’s ja auch net sein.

So ging unser persönlicher Ringkampf also weiter und irgendwann war ich dann zumindest soweit, dass ich mit dem Finger an den Maulwinkel durfte – blöd nur, dass das Mistvieh von Zecke zu klein war um es so zu greifen. Mit steigendem Nervfaktor auf beiden Seiten wurde die Geschichte immer verfahrener und es ging erstmal gar nichts mehr vorwärts – um so was nicht so bald noch mal zu erleben, entschloss ich mich dann, ihr auf jeden Fall ein Advantix drauf zu hauen.

Gesagt, getan oder besser versucht, denn kaum traf der erste Tropfen auf Nelly’s Haut, brach (mal wieder) das Inferno los . Blitzartig schoss der kleine dicke Hund mit allen Vieren gleichzeitig in die Höhe, um dann wie blöde im Schubkarren-Stil (also vorne unten, hinten hoch) durch den Korb zu pflügen.

Mit zunehmender Fassungslosigkeit sah ich dem Treiben zu, mal Hund auf, mal halb unter, mal ganz unter dem Kissen, vor lauter Anstrengung schon feste am Hecheln und weiterhin den Nackenbereich wie blöde schubbernd – vor meinem geistigen Auge tauchte unwillkürlich das Bild des einen einzelnen Tropfens auf, der sich salzsäuregleich durch die Haut bis auf den Knochen runtergefressen hatte…..

war eine so extreme Reaktion auf ein Spot-on überhaupt möglich oder schob Nelly gerade das, was man gemeinhin der Frauenwelt nachsagt, nämlich einen ganz schlichten und völlig unbegründeten hysterischen Anfall????

das herauszubekommen war eine vergleichsweise einfache Übung, denn nach den letzten Tagen des Zusammenlebens war mir eins bereits hinlänglich bekannt: ihre Verfressenheit ….

während das Kissen endgültig aus dem Korb flog und der kleine dicke Hund nun munter über den Korbbezug schubberte, mittlerweile leicht speichelnd vor lauter lass-mich-auch-noch-mit , riss ich den Kühlschrank auf, krallte mir die Fleischwurst und schnitt ein fettes Stück davon ab ….

was soll ich sagen? kaum die Fleischwurst unter die Hundenase gehalten setze die spontane Wunderheilung ein – schmatz, schmatz, schmatz - war was? und wie sieht das hier überhaupt aus? wo ist mein Kissen? und wo gibt es noch mehr Fleischwurst?

mehr Fleischwurst gab`s mit der linken Hand gefüttert in der Küche, die rechte versuchte derweilen, den Rest der Tube Advantix irgendwie ins Nackenfell bzw. die darunterliegende Haut zu tropfen – und ja, die Fleischwurst mit ihrem sinnlichen Geruch nach „mehr“ vernebelte dem kleinen Hund derart den Sinn, dass er von der hinterlistigen Aktion nichts mitbekam

im Rauslaufen aus der Küche wurde allerdings gleich wieder der Mundwinkel mit der Zecke über den Teppich im Flur geschubbert und so entschloss ich mich seufzend zu einem weiteren Aufenthalt draußen – irgendwie musste das Dingens raus …..

Im Treppenrunterlaufen kam mir dann die Idee, es an einer der Badestellen noch mal zu probieren, vielleicht würden sich die Haare (mit einem Finger durfte ich ja schon hin) mit Wasser soweit zur Seite biegen lassen, dass ich die Zeckenzange ansetzen könnte. Da es eh brühwarm war, würde Baden auch sicherlich Nelly`s Laune günstig beeinflussen, dem am Hund klebenden Advantix würde es kaum schaden, da Nelly eigentlich nur bis zum Bauch reingeht.

Ach ja, Theorie und Praxis – etwa eine Stunde später war mir der Unterschied mal wieder deutlichst klar …. Rein theoretisch hatte ich Nelly jetzt soweit, dass ich mit der Zeckenzange in den Maulwinkel durfte, das Fixieren des Kopfes ließ sie dabei allerdings nicht wirklich zu (Schnappi ließ mal wieder grüßen ), die kurzen Haare am Maulwinkel ließen sich auch nass nicht so wirklich aus dem Weg schaffen und im Endeffekt war die Zeckenzange dann im Zufahren zu langsam, denn während die schließt, erzeugt die ein winziges Geräusch, das Nelly als Startsignal zum Wegziehen für sich beanspruchte …..

Also erstmal wieder heim und schauen was passiert – nichts gescheites nicht , das Schubbern ging munter weiter bis Nelly eingeschlafen war, was passieren würde, wenn sie wieder aufwachen würde, konnte ich mir an einem Finger ausrechnen …..also noch mal nachdenken

letzter Versuch dann auf der nächsten Gassirunde, denn nun wurde es auch langsam eng von den Lichtverhältnissen her, im Gepäck neben der Zeckenzange auch die normale Pinzette … meine Chance witterte ich vor allem darin, dass um diese Uhrzeit im Park jede Menge „Hunde-TV“ geboten wird, also immer wieder Hunde samt Besitzern auftauchen, die Nelly reichlich Gelegenheit für „glotzen“ geben würden

einige weitere Versuche mit der Zeckenzange belegten, dass die definitiv zu langsam ist, also die gute alte Pinzette geschnappt, die von Nelly beiläufig mal abgeschnuffelt wurde, aber nicht mehr Interesse erregte als die Zeckenzange vorher – nächstes Extrem-Glotzing abgewartet und ZACK – meins!!!!!! juhu!!!!

eine zweite kleine Zecke unten am Kinn hatte ich längst entdeckt, aber da die Nelly nicht zu stören schien, unternahm ich da auch nichts – Bedarf für heute gedeckt und zwar ausgiebig ….

Am nächsten Morgen war die Zecke unterm Kinn verschwunden und ich wähnte mich für Stunden auf der glücklichen zeckenfreien Seite bis mir beim Backenstreicheln eine merkwürdige Stelle zwischen die Finger kam …..

mit dem Fell drüber streicheln ist dann das eine, ins Fell reinwurschteln bei Nelly definitiv das andere und so dauerte es schon wieder seine Zeit, bis ich sicher war, dass das kein verdickter Barthaaransatz war sondern ein weiterer Mitbewohner , vielleicht der, der sich erst am Kinn angesiedelt hatte ……

ich kann nur immer wieder feststellen: ich bin froh, dass dieser kleine dicke Hund so fix im Begreifen ist , denn mit jedem Mal, bei dem ich mich schlussendlich durchgesetzt habe, wird der nächste Durchgang von egal-was einfacher, auch wenn`s nach wie vor nichts geschenkt gibt …

es war natürlich auch wieder brühwarm und von der Uhrzeit her – mittlerweile war es mittigst Nachmittag – nicht wirklich geeignet um die Ablenkung „Hunde-TV“ erwarten zu dürfen, also Futterbeutel mit ein paar klein geschnittenen Leckerchen gefüllt, Pinzette und Hund geschnappt und ab nach draußen ….

ich kann dann schneller die im Gedächtnis gespeicherte Hundestelle wiederfinden, das Fell zur Seite biegen und die Pinzette ansetzen als Hundi seine paar Lecker zusammen fressen – wobei, ich gebe zu, etwas beschissen zu haben, der Reißverschluss vom Leckerbeutel war zwar auf, aber das mit dem Klettverschluss hab ich dann dem Nelly-Vieh überlassen , schließlich soll sie ja abnehmen ….

witzigerweise ist es übrigens gar kein Problem, in ihren Napf zu greifen oder ihr z.B. den noch mit etwas Inhalt versehenen Beutel wegzunehmen …..

und wie man temperamentvolle kleine dicke Hunde so müde kriegt , dass die sich zum nicht-mehr-gesehen-bzw.-gefunden-werden sogar ins Hundehäuschen verkriechen, verrate ich dann bei nächster Gelegenheit

 

braunweißnix

10 Jahre Mitglied

• 23. Juli 2010

• #60

hihi, bei kleinen dicken verfressenen würde ich sagen, stell den futtersack offen hin und der hund kugelt sich ins hundehäuschen und sagt keinen mucks - ausser vielleicht rülpsen - mehr