Also ich hab jetzt alle Seiten gelesen. Und wenn ich es richtig sehe, dann hat der Hund einen Zwingerkoller nebst massiver Verlustangst. Diese äusserst sich in eigentlich völlig typischer Weise: Fixierung auf eine Einzelperson, Resourcenangst (Anknurren der Freundin, "Ablehnung" bzw. Ignorieren der Eltern, usw.), Stresssymptomatik mit selbstberuhigenden Mechanismen (Kreiseln, Schwanzbeissen, etc.).
Dieser Hund wird nun also entsprechend seiner Störungen auch gehalten: seine Fixierung wird als gegeben hingenommen (der Hund ist wie er ist und das ist das Problem). Und für die Zuspitzung dieser Haltung (dreht ab wenn die einzige Bezugsperson nicht da ist) soll nun also eine Lösung gefunden werden. Und zwar in einer Form, die das Abdrehen nicht zum Vorschein bringt.
Denn der Stress und die Verlustangst als solche werden ja bleiben. Gesucht wird hier also eine Lösung, die das Problem der beteiligten Menschen löst, nicht die des Hundes.
Da würde ich es tatsächlich besser finden, man bringt den Hund für die fraglichen zwei Tage in eine Hundepension. Er wird an zwei Tagen nicht "sterben". Aber er wird an Tag 3 eine völlig neue Erfahrung machen: nämlich, dass Herrchen wiederkommt. Das zumindest wäre prinzipiell der Mechanismus wie man Verhaltsstörungen begegnet: in dem man alte Muster durch neue ersetzt.
So therapiert man natürlich nicht, ich wollte nur das Prinzip aufzeigen. Und wie weit entfernt davon der arme Kerl momentan davon entfernt ist.
Mit Bachblüten (womit ich nicht Rescue, sondern eine individuell abgestimmte Therapie meine)könnte man hier durchaus arbeiten. Zusätzlich zu den passenden Maßnahmen, die dazu geeignet wären, dem Hund auf längere Sicht wirklich aus seiner Not heraus zu helfen.
Mit Pharmaka heilt man jedenfalls keine Zustände, man unterdrückt sie nur oder leitet sie um. Ohne jegliche verhaltenstherapeutischen Maßnahmen verschlimmern sie deshalb jede Art von "Verhaltensstörung". Siehe das Beispiel von Lektoratte mit Garri, der ja auch nicht nur über seine Medikamente behandelt wird.
Das ist jetzt nur mal so als Anregung zum Nachdenken gedacht; und, um einen völlig anderen Lösungsweg (für den Hund) wenigstens mal ins Gespräch gebracht zu haben.
@Midivi:
nein, so gnädig kenne ich dich auch nicht. Nicht mal theoretisch ... Ist aber hier ja auch nicht das Thema, aber einigermaßen verblüfft war ich zugegebenermaßen auch.