aus eigener Erfahrung Südeuropäer bevorzugt.
Bei diesem Thema komme ich immer emotional ins Schwimmen.
Ich sehe auf irgendwelchen Homepages das Elend und habe den spontanen Wunsch etwas dagegen zu tun.
Dann wieder komme ich ins Tierheim, sehe die Hunde und erfahre wie lange sie schon in ihren Zwingern sitzen. Am liebsten würde ich alle mitnehmen. Geht leider nicht, habe schon einen und kann mir einfach wohnungsbedingt keinen Zweiten leisten, höchstens mal für ein paar Wochen, doch da habe ich dann Hunde von Bekannten hier.
Bei diesen zwei verschiedenben Vorgaben bin ich dann in der Zwickmühle.
Ich meine wirklich jeder Hund, egal wo auf der Welt, hat das Recht auf ein gutes Leben.
Es wird ja immer wieder gesagt, die Auslandshunde würden keinem deutschen Tierheimhund einen Platz wegnehmen.
Doch ich frage da schon: Stimmt das wirklich?
Einfach beim logischen Nachdenken kommt mir das Rätselhafte dieser Aussage zu Bewusstsein.
Wenn jemand einen Hund aus dem Ausland rettet, dann ist ein Platz für einen Nothund belegt. Wer einen Galgo aus Spanien nimmt, der kann sich keinen Pudel mehr aus dem Tierheim holen.
Mein Victor ist ursprünglich aus der Türkei, doch ich habe ihn hier im Tierheim bekommen. War aber auch kein türkischer Streuner, sondern dort beim Züchter gekauft und wurde dann hier aus Angst um die Kinder ins Tierheim gegeben.
Weiter, ich habe 12 Jahre in Italien gelebt. Da war ich mal nach Mitternacht noch unterwegs in Viterbo. Plötzlich kam ein Rudel Hunde, so ungefähr ein Dutzend um die Ecke gerannt. Bin ganz schön erschrocken als sie auf mich zuliefen, doch sie wichen aus und ein paar Meter weiter blieben sie stehen, einer bellte kurz und die Nebentüre eines Restaurants ging auf, es wurde eine größere Schüssel mit Speiseresten auf die Strasse geschüttet. Die Hunde frassen es und liefen weiter.
Die Hunde sahen ganz gut genährt aus.
Ich hab dann in den nächsten Tagen mit den Leuten geredet. Sie meinten, es würde da ungefähr sechs solcher Rudel in der Stadt leben, welche jede Nacht ihre Runde machten und gefüttert werden.
Jetzt kommt natürlich wieder die Frage, wie würde sich so ein Hund fühlen, wenn er gefangen wird, erst mal in einen Zwinger gesperrt und dann in einer Wohnung leben soll.
Ich glaub schon, dass der Hund da Probleme bekäme, denn er ist das freie Leben gewohnt.
Genauso ist es mit den Katzen.
Ich kannte in Rom sehr viele Leute, welche täglich am selben Platz die wilden Katzen fütterten.
Nun kommt aber wieder das Problem, wenn so ein Hund krank wird. Was dann?
Ehrlich gesagt, ich kann mich da einfach nicht dafür oder dagegen entscheiden.
Das Problem sind die Hundefänger welche diese Tiere einfangen und in Tötungsstationen bringen. Von da an ist ein schnelles Eingreifen der Tierschützer geboten.
Ein gesundes frei lebendes Tier sehe ich nicht unbedingt als hilfbedürftig.
Ciao Erwin