Mein geliebtes Shiwa-Mädchen,
mein Leben steht momentan Kopf, weil ich bald Mama werde und alles für die Geburt unserer kleinen Tochter vorbereiten muss, die natürlich den Großteil meiner Gedanken in Anspruch nimmt.
Aber denke nicht, dass ich deshalb nicht mehr an dich denke. Ich denke jeden einzelnen Tag an dich! Ich vermisse dich so sehr, ich weine um dich, ich träum von dir.
Gerade die letzten beiden Nächte habe ich wieder von dir geträumt. 2 Nächte nacheinander! In der ersten Nacht habe ich geträumt, dass du "einfach so" da bist. Also wieder hier bist, ohne dass uns das irgendwie seltsam vorkommt. Halt als wärst du nie weggewesen. Letzte Nacht hab ich dann geträumt, dass du wieder lebst. Also anders als im ersten Traum war mir schon bewusst, dass du gestorben bist, aber irgendwie warst du wieder da. Als wäre es nur ein Irrtum gewesen. Das habe ich anfangs ganz ganz oft geträumt... Wenn ich wach werde und begreife, dass es ein Traum war, ist es ein unbeschreiblich grausames Gefühl
Du siehst also, du bist ganz ganz tief in mir. Egal, was mich ablenkt oder mich beschäftigt und auch wenn es nun eine neue große Aufgabe für mich gibt - du bist und bleibst hier allgegenwärtig. Du fehlst einfach noch immer überall...
Ich habe das Gefühl, dass mich bestimmte Lieder verfolgen. Ständig wenn wir im Auto unterwegs sind und Radio hören, laufen da Lieder wie "Geboren um zu leben", "Horizont", "Der Weg" oder "Still" und jedesmal breche ich in Tränen aus. Noch immer... All diese Lieder enthalten einfach Zeilen, in denen ich dich bzw. uns so sehr wiederfinde. Still ertrage ich momentan gar nicht, obwohl es so ein schönes Lied ist...
So Still,
dass jeder von uns wusste,
das hier ist, für immer,
für immer und ein Leben
und es war so still,
dass jeder von uns ahnte,
hierfür gibt's kein Wort,
das jemals das Gefühl beschreiben kann.
So still, dass alle Uhren schwiegen,
ja, die Zeit kam zum erliegen,
so still und so verloren gingst du fort,
so still und so verloren gingst du fort.
Ich hab so viel gehört und doch kommt's niemals bei mir an,
das ist der Grund, warum ich nachts nicht schlafen kann,
wenn ich auch tausend Lieder vom Vermissen schreib',
heisst das noch nicht, dass ich versteh,
warum dieses Gefühl für immer bleibt.
So laut, die Stunden nach dem Aufschlag als es galt,
dass alles, zu erfassen und verstehen und es war,
so laut, dass alles was wir dachten nichts als Leere zu uns brachte,
so laut und so verloren war es hier,
als Stille bei uns wohnte anstatt Dir.
Ich hab so viel gehört und doch kommt's niemals bei mir an,
das ist der Grund, warum ich nachts nicht schlafen kann,
wenn ich auch tausend Lieder vom Vermissen schreib,
heisst das noch nicht, dass ich versteh,
warum dieses Gefühl für immer bleibt.
So still, obwohl ich dich mit jedem Tag vermiss`
und wo immer du auch gerade bist,
du zeigst mir, dass Stille jetzt dein Freund geworden ist.
Ich hab so viel gehört und doch kommts niemals bei mir an,
das ist der Grund, warum ich nachts nicht schlafen kann,
wenn ich auch tausend Lieder vom Vermissen schreib,
heisst das noch nicht, dass ich versteh,
heisst das noch nicht, dass ich versteh,
Ich hab so viel gehört und doch kommts niemals bei mir an,
das ist der Grund, warum ich Nachts nicht schlafen kann,
wenn ich auch tausend Lieder vom Vermissen schreib,
heisst das noch nicht, dass ich versteh`,
warum dieses Gefühl für immer bleibt.
Mein Mädchen, mein Schatz, ich denke nicht mehr jede Minute an dich. Und nicht mehr jede Stunde, aber ich trage noch immer ständig das Medaillon mit deinen Haaren und Bildern. Ich bin tatsächlich erst letzte Woche aufgestanden und zur Tür gegangen und habe fast ganz automatisch "Shiwa, Lilou, Gassi" gerufen... Ich habe für Lilou Leberkekse gebacken und Lunge getrocknet und habe mir so so sehr gewünscht, dass ich dir welche davon geben könnte, mein kleines Fressmonster.
Noch immer tut es mir so sehr weh was geschehen ist. Könnte ich doch nur eine einzige Sache in meinem ganzen Leben rückgängig machen, eine Entscheidung anders treffen, an eine einzige Stelle in der Zeit zurück kehren und anders handeln mit dem Wissen von heute... Ich müsste keine Sekunde überlegen. Nichts habe ich jemals so bereut. Nichts hat mir jemals so sehr weh getan. Leider haben wir diese Möglichkeit nicht. Damit muss ich leben. Irgendwie...
Es klappt zeitweise ganz gut, dann reißt es mich wieder runter... Aber man lernt es. Es ist nun 1 Jahr, 2 Monate und 4 Tage her. Jeden einzelnen Monat sticht es mich am 13. besonders ins Herz. Ich habe diese Zahl nie gemocht, jetzt hasse ich sie. Mir schnürt es die Kehle zu, wenn mir Dinge unverhofft in die Hand fallen, die an dich erinnern, Z.B. alte Tierarztrechnungen aus unserem gemeinsamen großen Kampf, den wir letzten gewonnen hatten. Oder wenn der Name der Stadt irgenwo fällt, in der du mich verlassen hast als ich keine Sekunde damit gerechnet habe. Und immer wieder frage ich mich Warum. Und manchmal muss mich noch immer sehr zusammenreißen, nicht mit Schuldzuweisungen, die eh nichts mehr bringen, etwas kaputt zu machen. Ich weiß, das würdest du nicht wollen und es würde nur noch mehr Leid bringen und niemandem helfen. Also versuche ich das Ganze einfach rational zu sehen. Die meiste Zeit hilft mir das.
Lilou ist bei mir. Sie hat letzte Nacht bei mir im Bett geschlafen, was nicht mehr häufig vorkommt. Als ich wach wurde aus dem Traum musste ich sie feste knuddeln. Wie gut, dass ich sie habe. Und wie gut, wenn meine kleine Tochter mich dann tritt und mir zeigt, dass es Grund gibt, nach vorne zu schauen und nicht zurück. Aber vergessen werde ich dich niemals. Könnte ich gar nicht.
Benno ist jetzt auch schon über ein Jahr bei dir. Ich hoffe, ihr seid irgendwo zusammen und es geht euch gut. Irgendwann werde ich wieder bei euch sein. Bis dahin seid ihr im Herzen immer bei mir.
Ich liebe dich! Mehr als Worte sagen können.