Das Comeback der vierbeinigen Kille

Midivi

KSG-Kichererbse™
15 Jahre Mitglied
Das Comeback der vierbeinigen Killer

Diesen Artikel habe ich gerade aus hundejo.de kopiert.

Wenn es nicht so ein ernstes Thema wäre, könnte ich direkt drüber lachen....
Ich kann darüber nur den Kopf schütteln.....sonst geht es dem Typ noch gut?
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26.6.03

Als der sechsjährige Volkan vor drei Jahren von Kampfhunden totgebissen wurde, forderten Politiker und Medien lauthals ein Verbot der "Killermaschinen". Inzwischen ist das Thema out, die meisten Kampfhundeverordnungen sind Makulatur. Doch Kinderschützer warnen: Die Gefahr ist heute noch größer als im Jahr 2000.

26. Juni 2000: In einem Schulhof in Hamburg-Wilhelmsburg spielt der sechsjährige Volkan mit seinen Freunden Fußball. Nebenan geht der mehrfach vorbestrafte Ibrahim K. mit der Staffordshire-Hündin Gipsy und dem Pitbull Zeus spazieren - zwei zu Kampfmaschinen abgerichteten Tieren. Leine oder Maulkorb hat das Herrchen von Gipsy und Zeus nie dabei. Plötzlich überspringen die beiden Hunde die 1,50 Meter hohe Mauer des Schulhofs und stürzen sich auf die Kinder. Während sich seine Spielkameraden retten können, fällt Volkan den Hunden zum Opfer: Sie verbeißen sich in dem Kind, auch das Herrchen kann sie nicht dazu bringen, von dem Jungen abzulassen. Nach 20 Minuten ist Volkan verblutet.
Die Nation ist schockiert, alle Medien berichten tagelang in größter Ausführlichkeit vom Schicksal des kleinen Volkan. Im Eiltempo werden in den folgenden Wochen und Monaten im ganzen Land Kampfhundverordnungen erlassen. Leinenzwang, Maulkorbpflicht, Meldepflicht für bestimmte Rassen und Voraussetzungen zum Halten von Hunden bestimmter Rassen werden darin festgehalten. Die Regeln fallen von Land zu Land sehr verschieden aus. Ein Versuch, bei der Innenministerkonferenz einige Monate später eine bundeseinheitliche Regelung zu finden, scheitert.

Drei Jahre später ist von einem harten Durchgreifen nichts mehr zu spüren, kritisiert jetzt die Deutsche Kinderhilfe Direkt. Die Politik habe ihre Versprechen nicht wahrgemacht, schimpft Vorstandsvorsitzender Georg Ehrmann in einer Bilanz. Die Gefährdung der Kinder sei mittlerweile eher noch größer geworden.

Die Verordnungen nach dem Tod Volkans hatten die Bereitschaft der Politik gezeigt, tätig zu werden; oft freilich waren sie auch Schnellschüsse, der Vorwurf des blinden Aktionismus kam prompt. Entsprechend hielt nicht jede Verordnung den Klagen betroffener Hundebesitzer stand. Für gewöhnlich basieren die Verordnungen auf Rassenlisten, die die als Killerbestien verdächtigten Hunde klassifizierten. Vor allem diese Listen stoßen auf Empörung bei vielen Hundebesitzern. Denn der Halter eines solchen Tieres hat auch im Einzelfall keine Möglichkeit, den Nachweis für die Gutmütigkeit seines Hundes zu erbringen.

"Gefährdung von Kindern größer geworden"

Tatsächlich zeigten die Verordnungen Erfolg. So sank die Zahl der gemeldeten Hundebisse in Berlin von 1816 im Jahr 1999 auf 1140 im vergangenen Jahr. Manche der als besonders gefährlich geltenden Hunde wie Tosa Inu und Mastiff tauchen in der Statistik gar nicht mehr auf.

Inzwischen sind jedoch einige der Verordnungen schon wieder Vergangenheit. Weil ihnen die gesetzliche Grundlage fehlt, wurden sie von Verwaltungsgerichten gekippt. Im Juli 2002 erklärte das Bundesverwaltungsgericht die niedersächsische Kampfhundeverordnung für nichtig. Eine Rassenliste könne nicht einfach von einem Ministerium erlassen werden, sondern bedürfe des Segens des Gesetzgebers. Ähnlich erging es Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Ende des Jahres fiel nach einem Urteil des Berliner Verwaltungsgerichts auch die Verordnung der Hauptstadt. Das Brandenburger Innenministerium möchte einem möglichen Urteil zuvor kommen und bereitet deswegen ein Gesetz vor, das die Verordnung vom August 2000 in einigen Bereichen entschärft. Nur in drei Bundesländern - Sachsen, Bremen und Nordrhein-Westfalen - wurden tatsächlich schon Gesetze erlassen.

Jetzt schlägt die Deutsche Kinderhilfe Alarm. Die Gefährdung von Kindern durch aggressive Hunde sei im Vergleich zum Jahr 2000 "sogar eher größer geworden". Sorge macht der Organisation vor allem, dass die Überprüfung von Leinenzwang und Maulkorbpflicht zunehmend lascher gehandhabt würden.

Die Folgerung für Vorstandschef Ehrmann ist klar: "Scheinbar braucht es erst einen weiteren tragischen Zwischenfall, damit Politiker endlich reagieren." Ein häufig wiederkehrender Satz, wenn Politikern und Behörden vermeintliche oder tatsächliche Untätigkeit vorgeworfen wird. Freilich täuscht er darüber hinweg, dass viele Zwischenfälle auch durch schärfere Verordnungen oder Gesetze nicht verhindert werden können. So hatte auch für die Hunde von Ibrahim K. nach einer Anordnung des Bezirksamts Harburg Maulkorb- und Leinenzwang bestanden.

Mangelnde soziale Kontrolle

Gleiches gilt für einen Vorfall keine drei Wochen nach dem Tod Volkans. Während viele Länder noch an ihren Eilverordnungen schmiedeten, wurde in Berlin-Schöneberg die neunjährige Francesca vor ihrer Schule von einem Staffordshire-Pitbull angefallen. 14 Wunden - zum Teil fünf Zentimeter tief - fügte ihr der ansonsten friedliche "Tyson" zu. Der Hund war in der Nähe aus einer Wohnung entwischt. Das Mädchen musste schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht werden.

Francescas Vater, Oliver J., ärgert sich über den seiner Ansicht nach viel zu toleranten Umgang mit Kampfhundbesitzer. "In unserer Nachbarschaft sieht man schon wieder Kampfhunde ohne Maulkorb", klagt J. "Ich verstehe nicht, wie es möglich ist, dass die Rechte von Hundehaltern höher bewertet werden als die Rechte von Kinderhaltern, sprich Eltern." Er befürwortet einen Leinenzwang für alle Hunde ab einer bestimmten Größe.

Rüdiger Holecek von der Gewerkschaft der Polizei sieht dagegen keinen Mangel an Gesetzen. "Wir können diese Gesetze sowieso nicht durchsetzen." Der Polizist wirbt für Verständnis für seine Kollegen. Die könnten nicht mit einem Rassebestimmungsbuch Streife laufen. Woran es fehle, sei vielmehr soziale Kontrolle. Wenn ein Herrchen, das seinem Kampfhund keinen Maulkorb anlegt, ständig von empörten Passanten angesprochen werde, werde es ihm schon irgendwann zu dumm werden.

Eigentlich müsse man die Hundehaltung viel grundsätzlicher in Frage stellen, findet Holecek - nicht nur wegen der Gefahr, die von Kampfhunden ausgeht. Der Gewerkschafter stört sich auch an "tonnenweise Hundescheiße" in der Stadt. "Können wir uns Hunde in einer so eng aufeinander lebenden Gesellschaft noch leisten?" Aber natürlich würde sich kein Politiker trauen, diese Diskussion anzustoßen, klagt Holecek. Denn auch die Mitglieder der "mächtigen Hundehalterlobby", ahnt er, sind Wähler.



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  • 17. Mai 2024
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Hi Midivi ... hast du hier schon mal geguckt?
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und hier noch ein passender Artikle hierzu aus Hundejo .....
Mir fällt dazu leider kein passender Kommentar ein, außer
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3 Jahre nach den Hamburger Todesbissen: Keine Verbesserung der Sicherheitslage für unsere Kinder

26.6.03

Pressekonferenz anlässlich des 3. Todestages des kleinen Volkan aus Hamburg, der von zwei Pittbullterriern zu Tode gebissen wurde:
Bisher keine Verbesserung der Sicherheitslage für unsere Kinder

Anlässlich eines Podiumsgespräches am 25. Juni 2003 in den Räumen der Bundespressekonferenz mit (von links nach rechts)) Herrn Holecek, Vertreter der Gewerkschaft der Polizei, Herrn RA Clemens Krämer, Fachanwaltskanzlei für Verwaltungsrecht, Dorn, Krämer & Partner aus Berlin, FRau Jutta Hackmann-Laska, Bundesgeschäftsführerin der DKHD, Herrn Dr. Oliver Janz, Vater eines Kampfhundopfers, Herrn Georg Ehrmann, Vorstandsvorsitzender der DKHD und Frau Dr. Stefanie Märzheuser, Präsidentin BAG „Mehr Sicherheit für Kinder“ und Kinderchirurgin am Virchow-Klinikum, muss eine traurige Bilanz gezogen werden: Die Politik hat ihre Versprechen nicht wahr gemacht, die Obergerichte haben aufgrund der fehlenden gesetzlichen Grundlagen diverse sog. Kampfhundverordnungen sogar aufgehoben. Die Gefährdung unserer Kinder durch aggressive Hunde im Vergleich zum Jahr 2000 ist nicht geringer, sondern sogar eher größer geworden.

Die Deutsche Kinderhilfe Direkt fordert klare und umsetzbare gesetzliche Regelungen. Ein genereller Leinenzwang für alle großen Hunde und Maulkorbzwang für echte Kampfhunde und sonstige aggressive Hunde sollten in gesetzliche Regelungen Eingang finden, um unsere Kinder im öffentlichen Verkehrsraum zu schützen.

Pressemitteilung von Deutsche Kinderhilfe Direkt e.V.:
Genau drei Jahre ist es her – 26. Juni 2000 – , dass zwei Pittbullterrier den kleinen Volkan in Hamburg zu Tode bissen. Der Aufschrei der Öffentlichkeit danach war groß, die Ankündigungen der Politiker, schnell Abhilfe zu leisten, klingen noch in den Ohren.

Anlässlich eines Podiumsgespräches in den Räumen der Bundespressekonferenz mit Dr. Stefanie Märzheuser, Präsidentin BAG „Mehr Sicherheit für Kinder“ und Kinderchirurgin am Virchow-Klinikum, Dr. Oliver Janz, Vater eines Kampfhundopfers, Herrn RA Clemens Krämer, Fachanwaltskanzlei für Verwaltungsrecht, Dorn, Krämer & Partner, Berlin, Herrn Holecek, Vertreter der Gewerkschaft der Polizei sowie Georg Ehrmann, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Kinderhilfe Direkt muss eine traurige Bilanz gezogen werden: Die Politik hat ihre Versprechen nicht wahr gemacht, die Obergerichte haben aufgrund der fehlenden gesetzlichen Grundlagen diverse sog. Kampfhundverordnungen sogar aufgehoben. Die Gefährdung unserer Kinder durch aggressive Hunde im Vergleich zum Jahr 2000 ist nicht geringer, sondern sogar eher größer geworden.

Es kann nur als traurig bezeichnet werden, dass der Schutz unserer Kinder vor aggressiven Hunden offenkundig keinen Stellenwert mehr in der öffentlichen Debatte besitzt. Scheinbar braucht es wohl leider erst einen weiteren tragischen Zwischenfall, damit die Politik endlich mit sachgerechten Gesetzesregelungen reagiert,“ so Georg Ehrmann, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Kinderhilfe Direkt e.V.

Die Deutsche Kinderhilfe Direkt fordert die Verantwortlichen nachdrücklich auf, sich der Thematik durch die Schaffung entsprechender klarer und umsetzbarer gesetzlicher Regelungen anzunehmen. Ferner müssen die Kommunen und deren Ordnungsbehörden als originär für diese Problematik zuständig mit den entsprechenden Mitteln und Personal ausgestattet werden, um die bestehenden Regelungen (partieller Leinen- und Maulkorbzwang) auch konsequent umzusetzen. Ein genereller Leinenzwang für alle großen Hunde und Maulkorbzwang für echte Kampfhunde und sonstige aggressive Hunde sollten in gesetzliche Regelungen Eingang finden, um unsere Kinder im öffentlichen Verkehrsraum zu schützen. Bei der Abwägung zwischen dem Wohl des Tieres und der Gefährdung unserer Kinder muss die Gewichtung eindeutig zu-gunsten unserer Kinder erfolgen.

Wir hoffen, dass dieser Appell nicht nutzlos verhallt und nicht erst wieder ein Kind tragisches Opfer werden muss, bevor diese wichtige Problematik endlich einer sachgerechten Lösung zugeführt wird!


Weitere Informationen:

Deutsche Kinderhilfe Direkt e.V.
Jutta Hackmann-Laska
Wilmersdorfer Straße 94
10629 Berlin
Tel. 030 - 24 34 29 40
Fax 030 -24 34 29 49
e-mail: [email protected]
 
mehr sicherheit für kinder?!?!?! wieviele kinder sind denn bitte allein von 2000 bis jetzt durch die hand von menschen umgekommen?! warum wird da nicht etwas unternommen?! bei uns im nachbarkaff ist eine alte dame am hellichten tag erstochen worden! war das etwa ein kampfhund in jeanshosen, oder was? und der anschlag aufs world trade center? auch kampfhunde? klar, immer diese fanatisch-muslimischen pitbulls, sorry, es heißt ja pittbulls! mannmannmann....
 
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Mal ehrlich, sind die noch ganz dicht???!!! War auf der HP von dem Verein und die meinen das tatsächlich ernst "Eigentlich müsse man die Hundehaltung viel grundsätzlicher in Frage stellen, ....), bin echt fassungslos.
Würde ich mich auf das Niveau dieser Menschen herablassen müsste ich ja anfangen, darüber zu diskutieren, ob die Überbevölkerung nicht zu groß wird und pro Familie nur noch 1,5 Kinder zugelassen werden sollten und diese auch nur von Elternteilen mit mindestens einem IQ von xy, blablabla. Haben die noch nichts von den positiven Wirkungen von Haustieren (auch Hunden, sogar sogenannten Kuschelschmusern) auf Kids gehört oder von den vielen Projekten die es gibt?

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Liebe Grüße
 
Wer hat die ganze neuerliche Diskussion losgetreten?
Ein sogenannter Kinderhilfeverein. Solche Arten von Vereinen erreichen zur Zeit inflationäre Anzahlen. Fast täglich wird ein neuer Verein gegründet, Hauptzweck: Spendensammlung, Vereinszweck meistens Kampf gegen Kindesmissbrauch oder wie in diesem Falle eben Gefährdung durch Hunde.
Durch die unüberschaubare Menge solcher Vereine, welche sich beim Spendensammeln bis aufs Messer bekämpfen wird dem eigentlichen Ziel nur geschadet.
Bei den Tierschützern herrschen ähnliche Verhältnisse. Jeder kocht sein Süppchen, das gemeinsame ziel wird oft aus den Augen verloren.
Ciao Erwin
 
Original geschrieben von Midivi

Eigentlich müsse man die Hundehaltung viel grundsätzlicher in Frage stellen, findet Holecek - nicht nur wegen der Gefahr, die von Kampfhunden ausgeht.

Diesen Abschnitt möchte ich mal etwas abwandeln:

"Eigentlich müsste man die KFZ-Haltung viel grundsätzlicher in Frage stellen, findet kapi - nicht nur wegen der Gefahr, die von
betrunkenen Autofahrern ausgeht."

nur eines von ein paar Vergleichsbeispielen, das mir dazu spontan einfällt.

kapi
 
Die Überschrift ist schon sowas von daneben gegriffen...

Leserbrief ist raus.
 
Oh man!!!! Die sind doch alle nicht ganz dicht in der Birne!!!!
:motz: :wut:
Mir fehelen die Worte!!!!:verwirrt:
 
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