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Klopfer

10 Jahre Mitglied
Eben haben Smokey und ich eine alte Klassekameradin von mir getroffen. Hatten uns erst garnicht erkannt, ist schon krass wie sehr man sich in 6 Jahren verändern kann. Vor allem hätte sie nie gedacht, dass sie mich mal mit einem Hund an der Leine sehen würde.
Nun, ich hab mal alle Hunde dieser Erde gehasst.

Ich bin bisher 3 Mal von Hunden gebissen worden: von nem Dobermann, von nem Zwergspitz in die Nase und von einem Pudel in die Wade. Meine Wade sieht immernoch grausam aus, wird sie wohl auch immer da der Biss gute 15 Jahre her ist. Zudem war ich dabei (damals 6 Jahre alt) als der kleine Bruder meines besten Freundes von dem Cocker seiner Eltern regelrecht zerfetzt worden ist.
Alle Hunde waren gefährlich und gehörten eingeschläfert, so hab ich damals gedacht. Ich hab nie ein Tier angefasst oder ihm weh getan, so sehr ich sie auch gehasst habe, denn ich hatte viel zu viel Panik vor den Tieren. Angeleint auf der anderen Strassenseite waren sie OK, auch wenn ich mir immer überlegt hab, was ich mit den Bestien machen könnte (was ich nie getan hab).
Die Berichterstattung der Bild-"Zeitung" und von RTL hab ich immer unterstützt damals. Hunde, besonders "Kampfhunde" und vor allem Pudel, waren für mich einfach nur reißenden Bestien...

Als ich meinen Mann kennenlernte hatten seine Eltern einen Cocker. Er hat mir nie was getan, aber wirklich wohl hab ich mich nie gefühlt. Er war und ist ein Familienmitglied und ich hab ihn akzeptiert. Zwar widerwillig, aber es ging schon. Wenn er in der anderen Ecke des Zimmers war, wars OK für mich, er durfte mir nur nicht zu nahe kommen.

Ein Hund, ein "Kampfhund", hat mich von meinem Hass gerettet. Im Januar diesen Jahres waren wir in Florida um unsere Freunde zu besuchen. Ich wusste, dass die einen Rhodesian Ridgeback haben. Was ich bis dahin nicht wusste ist, dass sie sich noch einen von mir so gehassten "Kampfhund" angeschafft haben. Den Ridgeback kannte ich schon, damals war er Welpe und irgendwie niedlich. Ich wusste, dass der noch nicht beissen kann da er immer beim Versuch zu gehen über seine Ohren gefallen ist...
Als wir das erste Mal bei denen durch die Tür gegangen sind, war ich starr vor Angst. Der Ridgeback, ein ganz ruhiger, wartete brav bis sein Frauchen was sagte. Aber der Staff kam gleich angeschossen, knurrend, Zähne gezeigt aber hinten wedelte der Schwanz. Ich hatte noch nie so eine Angst in meinem Leben...
Als erstes wurden wir drüber aufgeklärt, dass er nie Sozialverhalten kennengelernt hat und dieses furchteinflössende Aussehen einfach das ist, wie er Freunde ausdrückt.
Die ersten paar Tage mochte ich mich nicht frei bei denen in der Wohnung bewegen und hatte die "Bestie" immer im Blick.
Bis zu dem Morgen, wo der Hund neben mir im Bett aufgewacht ist. Er muss sich einfach ins Bett geschlichen haben und sich neben mich gelegt haben und ich hatte ihn im Arm. Klar, der Schreck war groß, aber ich war tapfer. Zufriedenes brummen und herzhaftes gähnen und der Hund kuschelte sich noch dichter an mich ran.
Ab dem Zeitpunkt hab ich ihn, wenn auch erst zaghaft, gestreichelt und irgendwie hatte ich ab dem Zeitpunkt auch immer Leckerlies in der Tasche für die beiden.
Nachdem wir abreisen musste fehlte mir irgendwas. Die beiden hatten mittlerweile mein Herz erobert.
Im Juni waren wir nochmal in Florida bei unseren Freunden. Die Hunde sind geplatzt vor Freude! Und ich irgendwie auch.

Ein Glück, dass meine Freundin eigentlich einen dritten Hund haben wollte, so sind mein Mann und ich mit ins Tierheim gefahren. Klar, ich wollte eigentlich Katzen gucken, den bis zu dem Zeitpunkt kam mir nie im Leben in den Kopf, das ich mal einen Hund haben hätte wollen. Irgendwann war mein Mann verschwunden und ich hab mich auf die Suche nach ihm gemacht. Er kuschelte die ganze Zeit mit einem kleinen Welpen. Naja, und wie ich so bin, die strahlenden Augen bei dem Hund und meinem Mann waren einfach himmlisch. Ich hatte damals meine Katzen bekommen, er schien nicht von dem Hund zu trennen zu sein. 20 Minuten später sind wir stolz wie Bolle aus dem Laden maschiert. Mit Smokey im Schlepptau... Und ich möchte keine Sekunde mit ihm missen, auch wenns anstrengend ist. Was der Hund schon an Geld gekostet hat mag ich garnicht dran denken, ich wollte früher "NIEMALS auch nur einen Pfennig/Cent für einen ****** Köter ausgeben"....

Meine Angst vor Hunden hat sich zwar immernoch nicht ganz gelegt. Ich hasse es, wenn ein unangeleinter Hund, den ich nicht kenne, auf mich zu rennt. Wenn ich einen Pudel sehe wechsel ich immernoch die Strassenseite und meine Gedanken kreisen immernoch um "Was würde ich am liebsten mit der Bestie machen"... Aber ansonsten bin ich echt friedlich geworden was das Thema angeht. Mittlerweile kenne ich viele Hunde und freu mich auch immer sie zu sehen oder zu sehen, wie Smokey mit ihnen spielt. Besonders angetan haben es mir die "Kampfhunde", weil ich nie gedacht hätte, dass das die ruhigsten und liebsten Hunde von Welt sein könnten. Ausserdem finde ich sie vom Aussehen wunderschön.

Ich hätte nie gedacht, dass mich ein "Kampfhund", vor dem ich solche Angst hatte, mal so ändern hätte können. Ich danke dem Hund immer noch...

Bis denne,

eure Klopfer
 
Hallo,
sehr schön geschrieben!
Da bekommt man glatt etwas Pipi in die Augen....
Viel Spaß noch mit Deinem Hund!
LG Katzenmama
 
Therapiehund

Ich finde es ganz toll, wenn Menschen auch bereit sind, sich von ihren Vorurteilen zu trennen und auch was Neues annehmen können.
RESPEKT dafür!

Ich bin sicher, Dein Kleiner wird es Dir ein Leben lang danken, daß Du ihn aus dem TH geholt hast und Du wirste es niemals bereuen, Dir eine Knutschkugel ins Haus geholt zu haben.
 
Ich finde das ganz klasse und toll, wenn Menschen ihre Vorurteile über Bord werfen und sich interessiert zeigen, wenn dabei eine Geschichte wie bei dir raus kommt ist das zum heulen schön

P.S. Ich bin bei fremden Hunden auch äußerst skeptisch und vorsichtig, wenn ich aber einen Soka lachen sehe und dazu wie er mit seiner ganzen Kehrtseite wackelt, überlege ich nicht lange - ich kenne sehr viele und noch keiner hat mich enttäuscht.
 
Ich find's super das du über deinen Schatten gesprungen bist! Und dem Hund von deiner Freundin kann man gratulieren, dass hat er super hinbekommen! Und wenn jm. von Hunden gebissen wird, egal welche Rasse, kann ich verstehen das man Angst hat, aber man kann sie auch überwinden. Und das hast du! Grüß deinen Hundi!
 
Ich glaube bei uns regnet es rein 1 oder 2 Regentropfen haben sich unter meine Augen verirrt.
Lass dich umarmen so schnell wird man vom Saulus zum Paulus bei unseren Kampfschmusern kann man einfach nicht anders.
Sie schleichen sich ins Herz und verlassen es niemals wieder
Lilo und Lotte
 
Ach wie herrlich, da hat der Staff ja genau gewußt wie er dich um den Finger wickeln kann.
 
Gestehe, dass es bei uns im Wohnzimmer wohl auch gerade leicht regnet ..... freue mich ...toll geschrieben - sehr ehrlich!
Weiterhin viel Vergnügen mit Smokey und seinen Kumpels! Alles Liebe von der Nordsee
 
Hi

Super Geschichte. ich musste etwas schmunzeln bei dem Satz "Angst vor Kampfhunden und ganz besonders vor Pudeln"
 
Klopfer schrieb:
Die Berichterstattung der Bild-"Zeitung" und von RTL hab ich immer unterstützt damals. Hunde, besonders "Kampfhunde" und vor allem Pudel, waren für mich einfach nur reißenden Bestien...
Bis denne,

eure Klopfer

Was eine schöne Geschichte

Aber lustig, ich mag auch keine Pudel, bin als Kind von einem gebissen worden, die Narbe ist riesig.

Als ich bei RTL mal gesehen habe wie ein Kampfhund eine Katze tötet habe ich geschrien "Erschießt doch die Scheißköter alle".

Tja und heute liegt so ein Scheißköter mit mir und meinen Katzen auf der Couch und ich könnte es mir gar nicht mehr anders vorstellen
 

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