ÜBERWACHUNG
Hamburgs neue Ordnungspolizei
Bettler, Hunde, Müll - wie CDU, Schill und FDP in der Stadt durchgreifen wollen.
Von Ernst-Gerhardt Scholz
Hamburg - Hamburg soll sicherer werden. Neben mehr Polizei will die künftige Mitte-Rechts-Regierung im Rathaus aus CDU, Schill-Partei und FDP zusätzlich einen "uniformierten kommunalen Ordnungsdienst" aufbauen. Diesem Dienst soll insbesondere die Aufgabe übertragen werden, die öffentliche Ordnung zu gewährleisten und allein schon durch seine Präsenz auf den Straßen der Stadt das Sicherheitsgefühl der Menschen zu stärken.
Die Befugnisse des nicht bewaffneten Ordnungsdienstes sollen nach Ansicht von CDU-Bürgermeisterkandidat Ole von Beust unterhalb von denen "richtiger" Polizeibeamten liegen. Der Ordnungsdienst soll zum Beispiel aggressive Bettelei oder das Übernachten auf den Straßen unterbinden, Leute aufschreiben, die ihren Hund nicht an der Leine führen, die ihren Abfall in Grünanlagen liegen lassen oder die sich in sonstiger Weise ordnungswidrig verhalten. Sollten die neuen angestellten "Ordnungspolizisten" sich einer Situation nicht gewachsen fühlen, würden sie über Funk die Hilfe "normaler" Polizeivollzugsbeamter anfordern können.
Die Absicht der künftigen Stadtregierung, die Personalstärke von Polizei und Justiz "im Rahmen der verfügbaren Finanzen" aufzustocken, bleibe von der Einführung eines Ordnungsdienstes unberührt, heißt es. Noch nicht entschieden ist - neben der Größe der neuen Ordnungskräfte - die Frage, ob die Truppe die schon vorhandenen - in blaue Uniform gehüllten - Polizeiangestellten verstärken oder als neue Einheit bei den Bezirken angesiedelt wird.
Von den 267 Stellen für Polizeiangestellte sind zurzeit nur 236 besetzt. Davon 75 von "Angestellten im Außendienst" (u. a. Knöllchenschreiber), 45 von "Angestellten im Wachdienst" (bewaffneter Objektschutz) und 116 von "Angestellten im Polizeidienst" (allgemeine Ordnungsaufgaben). Sie werden mit rund 3000 Mark brutto (35 Jahre, alleinstehend) im Monat bezahlt.
In Frankfurt/Main sind derzeit 110 bewaffnete Beamte und Angestellte des Ordnungsamtes als Hilfspolizisten im Sicherheits- und Ordnungsdienst auf Fußstreife im gesamten Stadtgebiet tätig. Sie haben Befugnisse wie im normalen Polizeivollzugsdienst und achten zum Beispiel auf das Befolgen des Ausländerrechts, des Gewerberechts, der Ladenschlussgesetze, des Umwelt- und Naturschutzrechtes, der Abfallre- gelungen, des Straßenverkehrszulassungsrechts. Weitere 50 Hilfspolizisten sind ausschließlich für die Überwachung des fließenden Verkehrs zuständig.
In Berlin tun 1462 Angestellte im Bereich des Objektschutzes Dienst. Sie tragen die normale Polzeiuniform mit schwarzen Schulterstücken, sind bewaffnet und entstammen der zu Mauerzeiten tätigen "Wachpolizei".
Für Hamburg hat die Gewerkschaft der Polizei (GdP) die sofortige Einstellung von 500 Polizeiangestellten zur Entlastung des Polizeivollzugsdienstes gefordert. Dagegen hat sich die konkurrierende Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) ausgesprochen. Sie fordert 400 bis 600 Polizeibeamte, auch um die Qualität im Vollzugsdienst zu erhalten. Für Objektschutz und Verkehrsüberwachung würden zusätzlich 50 Angestellte genügen.
Herr Schill, noch mehr???
watson
Hamburgs neue Ordnungspolizei
Bettler, Hunde, Müll - wie CDU, Schill und FDP in der Stadt durchgreifen wollen.
Von Ernst-Gerhardt Scholz
Hamburg - Hamburg soll sicherer werden. Neben mehr Polizei will die künftige Mitte-Rechts-Regierung im Rathaus aus CDU, Schill-Partei und FDP zusätzlich einen "uniformierten kommunalen Ordnungsdienst" aufbauen. Diesem Dienst soll insbesondere die Aufgabe übertragen werden, die öffentliche Ordnung zu gewährleisten und allein schon durch seine Präsenz auf den Straßen der Stadt das Sicherheitsgefühl der Menschen zu stärken.
Die Befugnisse des nicht bewaffneten Ordnungsdienstes sollen nach Ansicht von CDU-Bürgermeisterkandidat Ole von Beust unterhalb von denen "richtiger" Polizeibeamten liegen. Der Ordnungsdienst soll zum Beispiel aggressive Bettelei oder das Übernachten auf den Straßen unterbinden, Leute aufschreiben, die ihren Hund nicht an der Leine führen, die ihren Abfall in Grünanlagen liegen lassen oder die sich in sonstiger Weise ordnungswidrig verhalten. Sollten die neuen angestellten "Ordnungspolizisten" sich einer Situation nicht gewachsen fühlen, würden sie über Funk die Hilfe "normaler" Polizeivollzugsbeamter anfordern können.
Die Absicht der künftigen Stadtregierung, die Personalstärke von Polizei und Justiz "im Rahmen der verfügbaren Finanzen" aufzustocken, bleibe von der Einführung eines Ordnungsdienstes unberührt, heißt es. Noch nicht entschieden ist - neben der Größe der neuen Ordnungskräfte - die Frage, ob die Truppe die schon vorhandenen - in blaue Uniform gehüllten - Polizeiangestellten verstärken oder als neue Einheit bei den Bezirken angesiedelt wird.
Von den 267 Stellen für Polizeiangestellte sind zurzeit nur 236 besetzt. Davon 75 von "Angestellten im Außendienst" (u. a. Knöllchenschreiber), 45 von "Angestellten im Wachdienst" (bewaffneter Objektschutz) und 116 von "Angestellten im Polizeidienst" (allgemeine Ordnungsaufgaben). Sie werden mit rund 3000 Mark brutto (35 Jahre, alleinstehend) im Monat bezahlt.
In Frankfurt/Main sind derzeit 110 bewaffnete Beamte und Angestellte des Ordnungsamtes als Hilfspolizisten im Sicherheits- und Ordnungsdienst auf Fußstreife im gesamten Stadtgebiet tätig. Sie haben Befugnisse wie im normalen Polizeivollzugsdienst und achten zum Beispiel auf das Befolgen des Ausländerrechts, des Gewerberechts, der Ladenschlussgesetze, des Umwelt- und Naturschutzrechtes, der Abfallre- gelungen, des Straßenverkehrszulassungsrechts. Weitere 50 Hilfspolizisten sind ausschließlich für die Überwachung des fließenden Verkehrs zuständig.
In Berlin tun 1462 Angestellte im Bereich des Objektschutzes Dienst. Sie tragen die normale Polzeiuniform mit schwarzen Schulterstücken, sind bewaffnet und entstammen der zu Mauerzeiten tätigen "Wachpolizei".
Für Hamburg hat die Gewerkschaft der Polizei (GdP) die sofortige Einstellung von 500 Polizeiangestellten zur Entlastung des Polizeivollzugsdienstes gefordert. Dagegen hat sich die konkurrierende Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) ausgesprochen. Sie fordert 400 bis 600 Polizeibeamte, auch um die Qualität im Vollzugsdienst zu erhalten. Für Objektschutz und Verkehrsüberwachung würden zusätzlich 50 Angestellte genügen.
Herr Schill, noch mehr???
watson