Wolfgang
KSG-Haarspalter™
Hundeattacke
Rottweiler tötet Säugling im Kreis Anhalt-Zerbst
Großvater ist fassungslos über Tod des Enkels - Hund wurde erschossen
VON Henrik Klemm, 17.11.02, 14:43h, aktualisiert 08.02.04, 21:32h
Klepps/MZ. Ein sechs Wochen alter Säugling ist am Sonnabendmittag in Hobeck, Ortsteil Klepps, (Landkreis Anhalt-Zerbst) von einem Rottweiler angefallen und getötet worden. Wie die Polizei mitteilte, erlitt der Junge durch die Hundebisse tödliche Kopfverletzungen. Das Tier gehörte dem Großvater des Säuglings. Der Mann erschoss den Hund mit seinem Jagdgewehr.
Nieselregen und die einbrechende Dämmerung tauchen am Sonntag Abend den kleinen Ort Klepps nahe Loburg (Landkreis Anhalt-Zerbst) in ein gespenstisches Licht. Am Gartenzaun in der Breitestraße steht ein Mann mit dem Foto eines Säuglings in der Hand. Ein Fernsehteam filmt. "Max Tristan, mein Enkelsohn", sagt der 49-Jährige fassungslos.
Da ist es keine 30 Stunden her, dass der sechs Wochen alte Säugling Opfer eines tödlichen Unfalls wurde. Wie die Polizei gestern mitteilte, erlitt das Kind durch die Bisse eines Rottweilers am Sonnabend auf dem Hof der Familie tödliche Kopfverletzungen. Der Zentrale Kriminaldienst ermittelt wegen fahrlässiger Tötung.
Z-TITEL: "Was der Hund getan hat, das hat keiner gesehen."
Großvater
"Mein zukünftiger Schwiegersohn hat mich angerufen, hat gesagt, dass ich schnell kommen soll, dass ein Unglück geschehen sei." Der Mann am Gartenzaun ringt nach Worten. Er hat keine Erklärungen für das Geschehene, das er von der Arbeit im Forst Nedlitz kommend, sehen sollte: Der Kinderwagen umgekippt, der kleine Junge etwas weiter weg blutend im Gras.
Ein schnell alarmierter Notarzt kann nur noch den Tod von Max Tristan feststellen. Die Polizei wird eingeschaltet, etliche Beamte des Zerbster Polizeireviers erscheinen am Tatort. Von der Polizeidirektion Dessau kommen Spezialisten, die alsbald die Untersuchungen übernehmen. Auch die Staatsanwaltschaft nimmt ihre Arbeit auf.
Die Tochter sei unterwegs gewesen, sagt der 49-Jährige, ihr Lebenspartner - beide wohnen mit dem Alleinstehenden in einem Haus - habe in der Wohnung Säuglingsnahrung erwärmt. Und: "Max hat im Kinderwagen gelegen", fügt der Mann hinzu, der sein einziges Enkelkind verloren hat. "Was der Hund getan hat, das hat keiner gesehen", sagt er noch. Und schüttelt den Kopf. Ben, der schwarz-gelbe fünfjährige Rottweilerrüde, habe nie jemandem Schaden zugefügt. Die Familie und auch Kinder aus dem Ort seien oft mit ihm spazieren gegangen. Nichts, aber auch gar nichts sei bislang vorgefallen. Das Tier habe zur Familie gehört, ebenso wie der zweite Hund, ein kleiner Jack Russell, der gestern Abend noch über den Hof tollt.
Und so sucht der Mann nach seiner Erklärung für das Unglück: "Das muss innerhalb von 20 Sekunden geschehen sein. Vielleicht hat der Junge geschrien? Vielleicht ist der Rottweiler an den Kinderwagen gekommen? Und der ist dann umgekippt." Gesehen hat es niemand.
Als die vielen Polizisten da waren und die Journalisten "da hat der Hund nicht mal gebellt", berichtet sein Besitzer, verzweifelt nach Wahrheiten suchend. Trotzdem habe er Ben dann in Absprache mit dem Amtstierarzt mit dem Jagdgewehr erschossen. Die entsprechenden Genehmigungen für den Waffenbesitz habe er, und in ein Tierheim sollte der Hund nach diesem Unglück nicht kommen.
Inzwischen ist es dunkel geworden in Klepps. Der Großvater nimmt das Foto des Jungen und geht ins Haus. Drinnen wartet die Familie.
Rottweiler tötet Säugling im Kreis Anhalt-Zerbst
Großvater ist fassungslos über Tod des Enkels - Hund wurde erschossen
VON Henrik Klemm, 17.11.02, 14:43h, aktualisiert 08.02.04, 21:32h
Klepps/MZ. Ein sechs Wochen alter Säugling ist am Sonnabendmittag in Hobeck, Ortsteil Klepps, (Landkreis Anhalt-Zerbst) von einem Rottweiler angefallen und getötet worden. Wie die Polizei mitteilte, erlitt der Junge durch die Hundebisse tödliche Kopfverletzungen. Das Tier gehörte dem Großvater des Säuglings. Der Mann erschoss den Hund mit seinem Jagdgewehr.
Nieselregen und die einbrechende Dämmerung tauchen am Sonntag Abend den kleinen Ort Klepps nahe Loburg (Landkreis Anhalt-Zerbst) in ein gespenstisches Licht. Am Gartenzaun in der Breitestraße steht ein Mann mit dem Foto eines Säuglings in der Hand. Ein Fernsehteam filmt. "Max Tristan, mein Enkelsohn", sagt der 49-Jährige fassungslos.
Da ist es keine 30 Stunden her, dass der sechs Wochen alte Säugling Opfer eines tödlichen Unfalls wurde. Wie die Polizei gestern mitteilte, erlitt das Kind durch die Bisse eines Rottweilers am Sonnabend auf dem Hof der Familie tödliche Kopfverletzungen. Der Zentrale Kriminaldienst ermittelt wegen fahrlässiger Tötung.
Z-TITEL: "Was der Hund getan hat, das hat keiner gesehen."
Großvater
"Mein zukünftiger Schwiegersohn hat mich angerufen, hat gesagt, dass ich schnell kommen soll, dass ein Unglück geschehen sei." Der Mann am Gartenzaun ringt nach Worten. Er hat keine Erklärungen für das Geschehene, das er von der Arbeit im Forst Nedlitz kommend, sehen sollte: Der Kinderwagen umgekippt, der kleine Junge etwas weiter weg blutend im Gras.
Ein schnell alarmierter Notarzt kann nur noch den Tod von Max Tristan feststellen. Die Polizei wird eingeschaltet, etliche Beamte des Zerbster Polizeireviers erscheinen am Tatort. Von der Polizeidirektion Dessau kommen Spezialisten, die alsbald die Untersuchungen übernehmen. Auch die Staatsanwaltschaft nimmt ihre Arbeit auf.
Die Tochter sei unterwegs gewesen, sagt der 49-Jährige, ihr Lebenspartner - beide wohnen mit dem Alleinstehenden in einem Haus - habe in der Wohnung Säuglingsnahrung erwärmt. Und: "Max hat im Kinderwagen gelegen", fügt der Mann hinzu, der sein einziges Enkelkind verloren hat. "Was der Hund getan hat, das hat keiner gesehen", sagt er noch. Und schüttelt den Kopf. Ben, der schwarz-gelbe fünfjährige Rottweilerrüde, habe nie jemandem Schaden zugefügt. Die Familie und auch Kinder aus dem Ort seien oft mit ihm spazieren gegangen. Nichts, aber auch gar nichts sei bislang vorgefallen. Das Tier habe zur Familie gehört, ebenso wie der zweite Hund, ein kleiner Jack Russell, der gestern Abend noch über den Hof tollt.
Und so sucht der Mann nach seiner Erklärung für das Unglück: "Das muss innerhalb von 20 Sekunden geschehen sein. Vielleicht hat der Junge geschrien? Vielleicht ist der Rottweiler an den Kinderwagen gekommen? Und der ist dann umgekippt." Gesehen hat es niemand.
Als die vielen Polizisten da waren und die Journalisten "da hat der Hund nicht mal gebellt", berichtet sein Besitzer, verzweifelt nach Wahrheiten suchend. Trotzdem habe er Ben dann in Absprache mit dem Amtstierarzt mit dem Jagdgewehr erschossen. Die entsprechenden Genehmigungen für den Waffenbesitz habe er, und in ein Tierheim sollte der Hund nach diesem Unglück nicht kommen.
Inzwischen ist es dunkel geworden in Klepps. Der Großvater nimmt das Foto des Jungen und geht ins Haus. Drinnen wartet die Familie.