"Tierpsychologen zufolge sehen Haushunde in einem neuen Familienmitglied oftmals eine Gefährdung ihres eigenen sozialen Ranges und reagieren darauf aggressiv."
Der Satz ist aus dem Zeit-Artikel zu dieser Tragödie. Ich finde diese Erklärung in diesem Fall sehr unwahrscheinlich und eher schädlich als nützlich. Das klingt nach Macht- und Statusbewußsein, das in tödliche Aggressionen umschlägt, sobald der Hund seine Position gefährdet sieht. Die meisten von uns sehen ihn ihrem Hund einen anderen Charakter und haben solche Befürchtungen nicht. Wenn das also die Ursache für diesen Unfall war, brauchen die meisten von uns sich keine Gedanken zu machen.
Ich halte eine andere Erklärung für viel wahrscheinlicher: Der Hund hat diesen Säugling gar nicht als Sozialpartner erkannt und ihn mit derselben Selbstverständlichkeit getötet mit der er auch ein Karninchen getötet hätte. Der Unfall hat mit sozialer Aggression wahrscheinlich gar nichts zu tun.
In Welpenspielstunden lernen unsere Hunde allemöglichen anderen Rassen kennen und auch allemöglichen Menschen mit verschiedensten seltsamen Verhaltensweisen. Wenn's gut läuft, wird der Hund mit Kindern sozialisiert..., aber welcher Hund lernt schon in der sensiblen Phase der Frühentwicklung Säuglinge kennen?.
Trotzdem verlassen sich viele Hundehalter darauf, dass der Hund kapiert, dass das ein kleiner Mensch ist. Das ist der Leichtsinn, der zu diesen Tragödien führt.
Die armen Menschen denen dieser Rotti gehört hat, haben sich wohl auch keine großen Sorgen gemacht und wahrscheinlich lag es daran, dass sie einen gutmütigen, verspielten und verschmusten Hund hatten... und eben keinen macht- und statusbesessen Killer.
Aber auch der gutmütigste und submissivste Hund wird in einen Säugling möglicherweise für Beute halten, und ihn töten, bevor er überhaupt die Chance hat zu lernen, dass dieses seltsamen Wesen zum Rudel (zur Familie) gehört.
Deshalb @ @ll :
Take care!