Rettungshundearbeit: Neue Mode?

Bubbles

15 Jahre Mitglied
So, lasst uns hier weiter diskutieren.

Viele RH-Staffeln haben zur Zeit ja einen erhöhten Zulauf von Neuhundlern, meint ihr, dass das eine neue Modeerscheining ist? Sind sich die Leute wirklich bewusst welchen Einsatz das für sie selber und ihren Hund bedeutet?

LG, Madlen
 
Okay, nun allgemein:

Ja, Rettungshundearbeit ist chic!!!!!!
Aber das läuft leider schon seit Jahren so. - Leider, weil es einer vernüftigen Arbeit mit den "echten" Rettungshundeteams abgeht.

gruß nelehi
 
Sagen wir mal so, diejenigen die es nicht wirklich ernsthaft berteiben gehen ohnehin entweder nie oder nicht mehr sehr lange in den Einsatz. Letzteres ist natürlich für die vermisste Person fatal.

Sollte jemand in eine "vernünftige" Staffel kommen, wird ihm das ziemlich bald bewusst gemacht um was es geht.
 
Bei unserer Staffel (DRK Reutlingen) kommen immer mal wieder Leute, die reinschnuppern wollen. Doch da trennt sich sehr schnell die Spreu vom Weizen, wenn sie den zeitlichen und persönlichen Aufwand begreifen, der hinter dieser Arbeit dahintersteckt.
Mindestens 3 x die Woche Training (ganz egal bei welchem Wetter und unter welchen Umständen) und dazu noch die vielen Wochenenden die dabei drauf gehen ist für Leute, die halt ein bissel trainieren wollen (und sich gern dabei zuhören, wenn sie sagen können mein Hund ist ein Rettungshund) dann doch zuviel.

Bei uns gibt es auch keine Spasstruppe sondern nur wirklich interessierte. Also niemand den man mitschleppen muss oder der das Training aufhält. Manche Organisationen haben neben der Einsatzgruppe wirklich eine Spassgruppe, die halt auf Vorführungen dabei sind, aber nie im Leben einen einsatzfähigen Hund führen werden. Wenn da das Training auch strikt getrennt wird, ist es ja ok. Würden solche Leute aber das richtige Training aufhalten, dann macht es natürlich keinen Sinn.

Gruss Tanja und Momo (bei jedem Wetter und immer bereit... ;) :D )


Edit, da zu spät gelesen:

@Spell: Rettungshunde zahlen keine Hundesteuer (nach Bestehen der 1. Prüfung und natürlich allen weiteren Prüfungen).
Bei Kampfis ist es da schon ein wenig schwieriger, in Reutlingen zahlt ein als RH geprüfter, wesensgetester Kampfi keine Hundesteuer (so viel ich weiss).
In Stuttgart ist es wurscht ob der Kampfi ein geprüfter RH-Hund ist, er muss Kampfhundsteuer berappen...

So weit sind wir leider noch nicht, da Momo und ich erst im Frühjahr unsere Prüfung laufen - Mömelchen wäre schon lange Prüfungsfertig, doch da wir ja zuerst in einer privaten Staffel waren, fehlen mir noch einige Scheine (Sani, Karte/Kompas usw.). Bin aber fleissig und werde das bis zum Frühjahr fertig haben...

Gruss Tanja
 
Danke Tanja, dann ist das noch so, wie "früher" :)

Edit: für deine Momoline zahlst ja eh hier keine Kampfisteuer und ich denke, wenn sie die Prüfung geschafft hat, wird sie auch steuerbefreit sein :) bestimmt ;)

gehst du auf Aufführungen? Vielleicht bist dann auch beim TH-Fest, oder seid das nicht ihr? <- Sorry für OT :rotwerd:
 
Hallo,

das mit der Steuerbefreiung ist so eine Sache. Es gibt Gemeinden, die schon befreien, wenn man mit seinem Hund in einer Staffel arbeitet, andere noch nicht einmal, wenn der Hund geprüft und im Einsatz ist.

gruß nelehi
 
Spell_2103 schrieb:
@Xana: jetzt steh ich auf dem Schlauch :verwirrt: ;)
Nur wegen der Gemeinnützigkeit erhält der Verein die Steuberbegünstigungen.

Ups, falsch verstanden, ich dachte du meinst den Verein. :hallo:
 
ja, in vielen Gemeinden sind geprüfte Rettungshunde steuerbegünstig, sprich brauchen keine Hundesteuer zahlen.

Bei uns ist es so, dass jeder der Interesse hat vorbeikommen, zuschauen und mitmachen kann. Bevor man bei uns richtig in den Verein eintritt gibt es eine Probezeit. Zur Zeit kommen sehr viele Leute neu in die Staffel, allerdings bleiben nur sehr wenige für längere Zeit. Außerdem ist es bei uns so, dass man auch ohne Hund in den Einsatz geht, sobald man die Theorie abgelegt hat. Und das gilt auch Tag und Nacht. Als Einsathelfer eben (sprich man geht dem Hundeführer zur Hand mit Kompaß, Karte und Licht, damit der HF seinen Hund im Auge behalten kann).
Nach dem Film der letzte Woche auf RTL lief glaube ich sind es nochmal mehr Leute geworden die denken ihr Hund wäre DER Rettungshund. Vor allem haben die Leute durch diesen Film Vorstellungen was der Hund alles kann, die reichen schon fast an Kommisar Rex und Lassie heran. (Hund kommt, bellt dreimal und der HF weiß sofort unter der alten Eiche liegen drei verletzte Personen..:rolleyes: ..so in der Art)

Aber es trennt sich eben doch irgendwann die Spreu vom Weizen, das merkt man deutlich wer wann zum Training kommt. Da muss man eben sein Wochenende mal opfern, aber dazu sind nicht alle bereit.

Ich persönlich(!) kann mir nicht vorstellen Rettungshundearbeit zu machen wenn ich eine Familie mit Kindern habe. Nicht nur von der Zeit her muss man einiges in Kauf nehmen, sondern die Gefahr für den Hund ist eben auch nicht zu unterschätzen. Wie will man einem Kind erklären, dass der Hund nicht mehr nach Hause kommt, weil er irgendwo im Einsatz "geblieben" ist....

Außerdem unterschätzen die meisten den finanziellen Aufwand. Bei vielen ist die Staffel nicht gleich um die Ecke. Und man trainiert auch nicht immer am gleichen Ort, sondern geht auch mal auf fremdes Gelände. Und da sollte man dann schonmal Anfahrtswege von 50km in Kauf nehmen können. Außerdem die Leckerlies und Spielzeug (möchte behaupten, dass ein "Normaler" Hundehalter nicht diesen Verschleiß hat) gehen mit der Zeit auch ziemlich ins Geld. Die Einsatzausrüstung ist zum großen Teil auch selbst zu stellen.

Am meisten geht der zeitliche Faktor ins "Geld" denn mit einmal Training die Woche in der Staffel ist es nicht getan. Man muss auch außerhalb mit seinem Hund arbeiten.

LG, Madlen (die auch wie ihr Bubbles immernoch mit reichlich Eifer dabei ist)
 
Natürlich gibts einen gewaltigen Unterschied zwischen "Einsatzhunden" und den "Normalos". In erster Linie ist RHA eine der besten (für mich persönlich) Beschäftigungsmethoden für den Hund. Von dem her finde ich es schade, dass es "so wenig angeboten" wird.

"Einsatzhunde" - da sind vor allem die Menschen dazu diejenigen wo ich sage - ja die können auf einen Einsatz gehen. Mein Hund würde sicher auch auf Einsätze gehen - nur ich würde es nicht auf Dauer machen können / wollen.

Dass RHA "chic" ist verbinde ich einzig und alleine mit dieser vollkommen vertrottelten Sendung "Die Rettungshunde" von RTL ... (das war vor nem Jahr und ich seh jetzt noch diese heldenhafte Hunde aus Hubschraubern ins Wasser springend - ein 60kg Mädl aus nem brennenden Haus bergend vor mir. So nen tollen Hund hätte ich auch gerne ...)

" R e t t u n g s h u n d e a r b e i t " klingt toll. Noch besser ist es dann wenn man sich ne "R o t k r e u z" Jacke über dem Beifahrerstuhl hängen kann.
RHA ist ein gewaltiges Gefühl - ohne jeden Zweifel. Wenn man ernsthafte RHA machen möchte, macht man es und wirds auch schaffen ... Schad find ich allerdings, dass diverse Staffeln den Ernst der Arbeit vergessen. Auf der einen Seite sollte RHA mehr in Spass Richtung angeboten werden - dann würde sich das Problem mit den Staffeln auch lösen.

Einsatzteams trainieren in ner Staffel - Hobby"RH'ler" in ner Gruppe.

Schön wärs :rolleyes:

LG
Julia
(die sich übrigens nicht mehr konzentrieren kann ... heute nacht nichts geschlafen und müde! :unsicher: Deshalb entschuldigt bitte die konfuse Schreibweise)
 
also ich mach ja auch mit meiner luna ne rh ausbildung wobei wir wirklich nur aufm platz trainieren und das auch nur zu prüfungszwecken.

ich würde auch manchmal mehr mit ihr machen wobei mir da dann doch der mut fehlt.(wenn sie im gelände"verbeleiben" würde).

bei uns in der gemeinde ist kein hund steuerbegünstigt außer mann gebraucht ihn als blindenhund selbst wenn man einen hund mit einer solchen ausbildung hat ist er nicht steuerbefreit solange er nihct so "arbeitet".
 
Schwierige Frage...

Hmmm... es gibt mit Sicherheit genügend Profilneurotiker die aus diesem Grund sich überlegen RHA zu machen, weil es "chic" ist. Oder weil es "cool" ist ne Kenndecke und Uniform im Auto spazieren zu fahren. Es gibt mit Sicherheit auch viel Profilneurotiker, die es geschafft haben in einer Staffel zu bleiben, die Prüfung zu machen und zu bestehen und jetzt mit ihrem Hund ein Rettungshundeteam sind. Früher war ich im Sicherheitsdienst (mit Rotti, allerdings nicht ausgebildet) und habe da genügend Leute kennengelernt, die "nur etwas waren" wenn sie die Jacke o.ä. am Körper hatten.

Wie einsatzbereit diese Teams sind kann ich natürlich nicht sagen, es mag mit Sicherheit auch einige HF geben, die sich durch die RHA gewandelt/geändert haben.

Um jetzt mal von mir auszugehen, muss ich sagen kam ich dazu, wie die berühmte Jungfrau zum Kinde. Ich habe auf einer Veranstaltung die Staffel bei der ich bin kennengelernt und dachte mir, schau dir das einfach mal an. Vielleicht ist etwas für mich als Person bzw. für meinen Rotti.
Es hat sich dann relativ schnell rausgestellt, dass Rotti sich nicht gerade blöd anstellt (im Gegenteil) und ich bin dabei geblieben (hab mich wohl auch nicht gerade blöd angestellt :) ). Allerdings ist es bei uns in der Staffel so, dass nach einiger Zeit die Frage konkret an den HF gestellt wird ob er weiterhin Interesse daran hat. Verbunden mit ganz konkreten Vorgaben. Und dann entscheidet die Staffel ob sie den "Interessenten" in die Staffel aufnimmt. Denn dann kommen auch die Kosten (Dienstklamotten etc. etc.) Über alles wird der "Interessent" sehr genau aufgeklärt, er weiß auch über die Vorstellungen der Staffel bescheid etc. Für mich persönlich hat das Ganze nur Sinn, wenn sich jemand in bestehende Strukturen einfügen kann und die Ernsthaftigkeit hat, dass damit kein Geld zu verdienen ist und dass es schlicht und einfach darum geht einsatzfähig zu sein (so gut wie es nur möglich ist), die entsprechende Zeit etc. bereit ist aufzuwenden und im Ernstfall alles daran setzt ein Leben zu retten. Auf den Umgang eines jeden mit seinem Hund gehe ich mal nicht ein.

Ich denke bei der RHA ist nicht nur sehr wichtig, dass der HF mit seinem Hund ein Team bildet, sondern die gesamte Staffel muss ein Team sein. Eine einzige Person, die nicht "reinpasst" kann eine Staffel kaputt machen. Klar kann es Differenzen zwischen Einzelpersonen geben (gibt es überall), aber die Grundausrichtung der Beteiligten muss die Gleiche sein!

Und Profilneurotiker wird es immer geben, aber meistens bleiben die nicht lange in einer Staffel sondern sind ein "Wanderpokal" der weiterzieht.

Bubbles schrieb:
Ich persönlich(!) kann mir nicht vorstellen Rettungshundearbeit zu machen wenn ich eine Familie mit Kindern habe. Nicht nur von der Zeit her muss man einiges in Kauf nehmen, sondern die Gefahr für den Hund ist eben auch nicht zu unterschätzen. Wie will man einem Kind erklären, dass der Hund nicht mehr nach Hause kommt, weil er irgendwo im Einsatz "geblieben" ist....

Das wäre für mich kein Grund RHA nicht zu machen. Ich denke dass es dann immer drauf ankommt wie man es seinem Kind erklärt. Schwieriger finde ich es zu erklären, warum der Hund wegen einer Krankheit gestorben ist!
 
Klar ist der RH-Hund nur dann steuerbefreit, wenn er tatsächlich auch als RH-Hund zur Verfügung steht und dies mit der jährlich anfallenden Prüfung auch unter Beweis stellt.

Cleo318, wie bitte trainiert man RH-Arbeit nur auf dem Platz? Und welche Prüfung willst Du machen?

Beim DRK gibt es ein halbes Jahr Probezeit und dann entscheidet der Staffelleiter, ob das jeweilige Team menschlich und hundlich passt.

Mein erster Grund RH-Arbeit mit Momo zu machen war tatsächlich ein eher politischer. Eben um zu zeigen, dass gerade diese Hunde ganz hervorragend geeignet sind. Abgesehen davon macht es uns aber auch einen riesen Spass und das Mom ist gewaltig gut darin *stolzbin*.
In einer privaten Staffel haben wir angefangen, da es nicht einfach war eine Organisation zu finden, die kein Problem mit meiner Kampfnase hatten.
Jetzt beim DRK fühlen wir uns richtig wohl und es ist eine nette Gemeinschaft, die weit über "nur" zusammen trainieren rausgeht.

Grüssle Tanja
 
Wollte nur kurz erzählen, dass es das DRK sehr genau nimmt mit seinen Rettungshundlern. Gestern haben bei uns 2 Leute die Probezeit nicht bestanden. Einmal wegen zu wenig Einsatz beim Training und einmal wegen schlechter Eignung des Hundes (ein ehemaliger Strassenhund aus Spanien, der so ein Jäger ist, dass es mit sanften Methoden nicht geklappt hätte, daher nicht geeignet als RH).

Wer wirklich ernsthaft arbeiten will ist beim DRK gut aufgehoben (zumindest hier in RT, wie es in anderen Ortsgruppen aussieht kann ich nicht beurteilen.

Das THW arbeitet auch sehr bewusst und nicht zum Spass, aber die nehmen aus versicherungstechnischen Gründen keine Kampfnasen auf :rolleyes:

Grüssle Tanja
 
Hallo Tanja,

leider kann man das nicht verallgemeinern "das DRK/BRK", "das THW". Es kommt immer auf die einzelne Staffel an.
Ich habe beim THW, meiner Meinung nach, ungeeignete Teams gesehen (eigentlich nur zwei, welche aber auch "aussortiert" wurden), aber beim BRK habe ich davon noch mehr gesehen und wenn die einzelnen Teams dann in Staffel x in eine Prüfung ,nicht starten durften, dann sind sie eben in Staffel y abgewandert, andere Teams wurden "kleingehalten", dass sie gar nicht starteten....

Ob eine Staffel gut isst, hängt viel von der Staffelleitung ab, nicht von der Organisation, die dahinter steht.
Wobei ich beim THW schon mehr "Erfolgsdruck von oben" sehe.

gruß nelehi
 
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