Deine Schwester soll sich vorher überlegen, was sie von der Therapie und ihrem Therapeuten erwartet, damit sie das dort direkt im Erstgespräch klar formulieren kann (ob sie alte Probleme aufarbeiten will oder eher akute Probleme angehen, VT, Psychoanalyse etc.)
Das kann einem eine Menge Zeit und Ärger ersparen, denn wenn man das zu spät merkt hat man Pech gehabt und hängt dann in einer Therapie, die einem kein Stück hilft
Ich hing durch diesen Fehler damals in einer Therapie fest, die mich mehr Kraft gekostet hat als das sie etwas geholfen hätte... war total fürn *rsch - ich bin raus und mir ging es nach der Sitzung schlechter als vorher...
Echt? Ich dachte man hat freie Therapeutenwahl. Sie bekommt jetzt auch erst mal die 5 "Freistunden" zum Schnuppern. Die einzelnen Verfahren kennt sie nicht und ich glaube - so wie ich sie einschätze- hat sie auch keinen Bock im Internet zu recherchieren!
Zu dem Thema: Privat vs. Kasse. Wenn wir z.B. ein Kind mit Sigmatismus ("lispeln") privat versichert und einen älteren Herrn mit Parkinson kassenversichert auf der Warteliste haben. Wird garantiert der ältere Herr zuerst versorgt. Wir haben den Vorteil viele Privatpatienten zu haben, durch das gute Netzwerken meiner tollen Chefinnen hat die Praxis einen sehr guten Ruf, so dass auch Privatpatienten bereit sind mal 3 Monate zu warten. Wir gehen da wirklich nach Leidensdruck der Patienten.
Ich bekomme als Angestellte sowieso für jede Therapie das Gleiche und therapiere so wie ich meiner Meinung nach dem Wunschziel des Patienten am Nächsten komme! Privatpatienten bekommen exakt die Behandlung, welche sie auch als Kassenpatient bei uns erhielten.
Ich kenne allerdings auch genug Therapeuten (oft mit glattem Einserschnitt im Examen), die eine derartige Abgeklärtheit und Kaltschnäuzigkeit an den Tag legen, dass mir ganz anders wird! Da wird bei Demenzkranken malk eben ohne "Begrüßung" die Decke weggeschlagen und sich das zu stimulierende Bein gepackt! Das ist einfach krass und ich hoffe niemals an solche Therapeuten zu gelangen!
Wenn man als Therapeutin, die Kassenzulassung zurück gibt und der Meinung ist nur noch Privatpatienten nehmen zu müssen, da man es sich aussuchen kann, ist dies für mich ganz klar Geldgeilheit und passt für mich nicht mit dem Bild einer guten Therapeutin zusammen!
Die erste Therapeuten, welche ich meiner Schwester empfohlen hatte, erklärte mir aber auch, dass manche die Kassenzulassung z.B. wegen ihrer Räumlichkeiten oder anderer Rahmenbedingungen nicht bekämen. Das ist dann sicher noch mal was anderes!