Psychotherapeuten ohne Kassenzulassung

chiquita

10 Jahre Mitglied
Ich weiß, das ist jetzt wirklich off topic.
Ich suche für meine Schwester einen Therapieplatz und sämtliche Psychotherapeuten wollen nur Privat/Selbstzahler oder über ein aufwändiges Kassenzulassungsverfahren behandeln! Haben die alle keine Kassenzulassung mehr?:gruebel::schmoll:

In den Logo- und Physiopraxen, die ich kenne ist es selbstverständlich, dass man eine Kassenzulassung hat und auch ganz normale Patienten mit Rezept behandelt. Klar sagen wir auch zu Privatpatienten nicht nein.

Kennt jemand Psychotherapeuten und weiß, ob das jetzt nur noch so kompliziert geht oder woran das liegt?:verwirrt:
 
  • 28. April 2024
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Hi chiquita ... hast du hier schon mal geguckt?
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Es gibt sie noch die kassenzugelassenen Psychotherapeuten. Aber der Bedarf an Therapieplätzen ist deutlich höher als deren Kapazitäten. Wenn jemand mit Bedarf sich dort meldet, wird er entweder auf eine Warteliste gesetzt (die Wartezeit beträgt mehrere Monate, zumindest in Berlin) oder der Therapeut ist so fair und sagt direkt, dass es zeitnahe keinen Platz geben wird. Und genau diese Absagen sammelt man mit Datum in einer Liste und schickt sie mit einer Dringlichkeitsbescheinigung eines Psychiaters zur Krankenkasse, um dann die Kostenübernahme für einen nicht zugelassenen Therapeuten zu bekommen.

Viele Krankenkassen sind mitlerweile bereit auch die Kosten der Behandlung durch einen nicht kassenzugelassenen Therapeuten zu übernehmen. Das Verfahren ist m. E. nicht so aufwendig und in Anbetracht des Nutzens durchaus ein Weg zeitnahe eine Therapie beginnen zu können.

Für die Qualität der Therapie spielt zugelassen oder nicht auch keine Rolle. Bei den anerkannten Verfahren durchlaufen alle die gleichen Ausbildungen.

Hoffe deine Unterstützung führt bald zu einem Therapieplatz für deine Schwester. Das du das übernimmst ist ja auch nicht selbstverständlich. Und lass dich nicht verschrecken von Therapeuten die Anfragen von Angehörigen gleich ablehnen.
 
Es gibt sie noch die kassenzugelassenen Psychotherapeuten. Aber der Bedarf an Therapieplätzen ist deutlich höher als deren Kapazitäten.

Hinzu kommt noch, das bei Privatpatienten mehr abgerechnet werden kann - heisst: Der Therapeut bekommt einen höheren Satz, weswegen Privatpatienten gerne bevorzugt werden (auch was die Wartezeiten angeht). Diese Information habe ich aus erster Hand.

Es lebe das deutsche Gesundheitssystem! Alle sind gleich - andere sind gleicher. :hallo:
 
Ich arbeite aktuell auf einer psychotherapeutischen Station,
das was ihr beschreibt stimmt :( bekommen wir jeden Tag mit, wenn wir mit unseren Patienten jemanden suchen für die ambulante weiterversorgung.
Ich finde es zum Kotzen!

Die meisten Therapeuten haben jedoch schon noch Kapazität, welche sie sich eben für private Patienten aufheben. Ich war vor zwei Jahren selber in der Situation als die Trennung war. Habe bei etlichen angerufen, bis dann mein Chef mir nen Platz bei einem seiner Kollegen besorgt hat, ohne Wartezeit, eben mit Vitamin B...
 
Ich muss zugeben, dass ich bisher immer viel Glück hatte. Ich bin nicht privatversichert und hatte dieses Jahr sowie ein paar Jahre zuvor immer innerhlab weniger Wochen bei mehreren Therapeuten einen Ersttermin. Ich bekam zwar auch Absagen, weil keine Kapazitäten mehr vorhanden waren, aber insgesamt war die Ausbeute echt gut.

Ich habe mich aber auch wirlich mit Block und Stift vors Internet gesetzt und zig Adressen rausgeschrieben und angerufen, die halbwegs erreichbar waren. Die mühe hat sich gelohnt. Aber das scheint ja leider kein Maßstab zu sein.
 
ruf bei der Krankenkasse deiner Schwester an, schildere das Anliegen, dann bekommst du eine Liste mit zugelassenen Psychotherapeuten, in der entsprechenden Umgebung, geschickt.
 
Ich hab vor ein paar Jahren einen Platz gesucht und NUR Absagen bekommen, teils wirklich mit einer Wartezeit von einem Jahr!
Und den Platz, den ich irgendwann bekam habe ich nicht angenommen, weil es mit der Therapeutin so gar nicht harmonierte...



Ich würde wirklich versuchen einen der "Privatplätze" zu ergattern und dann eben den Antag stellen, dass kein anderer Platz gefunden wurde - wenn man da einen Therapeuten hat, der das öfters macht, ist das wohl auch nicht so aufwendig.
 
Es gibt sie noch die kassenzugelassenen Psychotherapeuten. Aber der Bedarf an Therapieplätzen ist deutlich höher als deren Kapazitäten.

Hinzu kommt noch, das bei Privatpatienten mehr abgerechnet werden kann - heisst: Der Therapeut bekommt einen höheren Satz, weswegen Privatpatienten gerne bevorzugt werden (auch was die Wartezeiten angeht). Diese Information habe ich aus erster Hand.

Ich glaube, Privatpatienten machen auch deutlich weniger Arbeit bezüglich Gutachten etc.

Meine Mama ist ja Therapeutin aber eben auch nicht über Kasse und die muss auch keine aufwendigen Gutachten schreiben, wie ich es vom Praktikum kenne, sondern eben "nur" die Stunden protokollieren.
Ich selbst habe damals aufgrund eines nötigen Gutachtens weil ich in Langzeittherapie hätte gehen müssen da ich gerade Kurzzeit hinter mir hatte, genau aus diesem Grund ganz offene Absagen bekommen...
 
Hi!

Ich wusste, dass ich mich auf die KSG verlassen kann. Danke euch allen.

Für die Qualität der Therapie spielt zugelassen oder nicht auch keine Rolle. Bei den anerkannten Verfahren durchlaufen alle die gleichen Ausbildungen.

Hoffe deine Unterstützung führt bald zu einem Therapieplatz für deine Schwester. Das du das übernimmst ist ja auch nicht selbstverständlich. Und lass dich nicht verschrecken von Therapeuten die Anfragen von Angehörigen gleich ablehnen.
Nee, ich lass mich nicht verschrecken. Ich weiß, wie das ist, wenn man noch nicht mal mehr aufstehen oder duschen kann. Ich schäume bald über vor (Selbst-)Zufriedenheit und kann auch mit Absagen umgehen. Außerdem braucht sie jetzt einfach jemanden der die ganzen Telefonate führt! Mit Absagen kann sie so gar nicht gut umgehen und gab schon nach dem zweiten Telefonat heulend auf!

Ich habmit dem "nichtzugelassen" so meine Probleme, da ich es nur von Therapeuten als ist "einfacher für mich", "man hat weniger Scherereien" und "kann bei der Kasse mehr abrechnen". Das passt für mich als Therapeutin nicht in das Berufsbid einer Therapeutin. Bei uns in der Praxis geht es nach Dringlichkeit. Privatversicherung ist keine Dringlichkeit. Punkt!

Ich muss zugeben, dass ich bisher immer viel Glück hatte. Ich bin nicht privatversichert und hatte dieses Jahr sowie ein paar Jahre zuvor immer innerhlab weniger Wochen bei mehreren Therapeuten einen Ersttermin. Ich bekam zwar auch Absagen, weil keine Kapazitäten mehr vorhanden waren, aber insgesamt war die Ausbeute echt gut.

Ich habe mich aber auch wirlich mit Block und Stift vors Internet gesetzt und zig Adressen rausgeschrieben und angerufen, die halbwegs erreichbar waren. Die mühe hat sich gelohnt. Aber das scheint ja leider kein Maßstab zu sein.
Ich war zum Glück auch privat versichert! Meine Schwester ist es aber seit ihrer Ausbildung nicht mehr.
Ich habe im Internet eine Liste vom Verband der niedergelassenen Psychotherapeuten oder so ähnlich gefunden. Da werd ich mich an meinem freien Nachmittag mal dran machen! Daumen drücken bitte!

ruf bei der Krankenkasse deiner Schwester an, schildere das Anliegen, dann bekommst du eine Liste mit zugelassenen Psychotherapeuten, in der entsprechenden Umgebung, geschickt.

Es gibt sie noch die kassenzugelassenen Psychotherapeuten. Aber der Bedarf an Therapieplätzen ist deutlich höher als deren Kapazitäten.

Hinzu kommt noch, das bei Privatpatienten mehr abgerechnet werden kann - heisst: Der Therapeut bekommt einen höheren Satz, weswegen Privatpatienten gerne bevorzugt werden (auch was die Wartezeiten angeht). Diese Information habe ich aus erster Hand.

Ich glaube, Privatpatienten machen auch deutlich weniger Arbeit bezüglich Gutachten etc.

Meine Mama ist ja Therapeutin aber eben auch nicht über Kasse und die muss auch keine aufwendigen Gutachten schreiben, wie ich es vom Praktikum kenne, sondern eben "nur" die Stunden protokollieren.
Ich selbst habe damals aufgrund eines nötigen Gutachtens weil ich in Langzeittherapie hätte gehen müssen da ich gerade Kurzzeit hinter mir hatte, genau aus diesem Grund ganz offene Absagen bekommen...
Für uns als Praxis ist die Zusammenarbeit mitz privaten Kassen auch viel unkomplizierter, da nicht alles reglementiert wird und man z.B. auch Transfertherapien mit Terminen alle sechs Wochen machen kann. Das ist bei Kassenrezepten nicht möglich. Keine Pausen über 4 Wochen (wir müssen in den Ferien immer Rezepte abbrechen), nicht zu viele Pausen, Zwischen Ausstellungsdatum und Ersttermin dürfen nicht mehr als zwei Wochen liegen (sehr nett, da es bei uns auch Wartelisten gibt).... auf Privatrezepten muss auch nur "10 x logopädische Therapie" stehen, während Kassenrezepte bestimmte Floskeln, Kreuzchen, Icd- 10- Code, Leitsymptomatik, Indikationsschlüssel,etc brauchen und wir mindestens 50 % der Rezepte ändern lassen müssen!
 
ich glaub Du hast mich falsch verstanden, ich bin nicht privatversichert :hallo:
 
ich glaub Du hast mich falsch verstanden, ich bin nicht privatversichert :hallo:
Sorry Fee, hab dich dann wirklich falsch verstanden!

Fazit von heute:

7 Telefonate
2 Absagen
3 Bandbesprechungen
2 Therapieplätze!

Geht doch!:D
Jetzt muss ihr nur noch eine der Therapeutinnen passen!

P.S.: Fand das eine Telefonat (langjährige Therapeutin mit guten Bewertungen, sehr nettes Gespräch, mit Ratschlag noch einen weiteren Therapieplatz zur Auswahl zu suchen) so witzig. Die sagte ziemlich zu Beginn zu mir: "Sind Sie auch Therapeutin?" Ich: "Ja, aber Logopädin!"
 
Deine Schwester soll sich vorher überlegen, was sie von der Therapie und ihrem Therapeuten erwartet, damit sie das dort direkt im Erstgespräch klar formulieren kann (ob sie alte Probleme aufarbeiten will oder eher akute Probleme angehen, VT, Psychoanalyse etc.)

Das kann einem eine Menge Zeit und Ärger ersparen, denn wenn man das zu spät merkt hat man Pech gehabt und hängt dann in einer Therapie, die einem kein Stück hilft

Ich hing durch diesen Fehler damals in einer Therapie fest, die mich mehr Kraft gekostet hat als das sie etwas geholfen hätte... war total fürn *rsch - ich bin raus und mir ging es nach der Sitzung schlechter als vorher...
 
Ich habmit dem "nichtzugelassen" so meine Probleme, da ich es nur von Therapeuten als ist "einfacher für mich", "man hat weniger Scherereien" und "kann bei der Kasse mehr abrechnen". Das passt für mich als Therapeutin nicht in das Berufsbid einer Therapeutin. Bei uns in der Praxis geht es nach Dringlichkeit. Privatversicherung ist keine Dringlichkeit. Punkt!

Nochmal kurz zur Verteidigung;)

es gibt auch frei arbeitende Therapeuten, die sich um Kassenpatienten sehr bemühen und sich fast schon darauf spezialisiert haben, ich kenn sogar welche, die damit werben, weil sie dadurch eben sehr schnell Plätze zusagen können im Gegensatz zu den Kassentherapeuten.
Das geht allerdings scheinbar nicht mit allen Krankenkassen so leicht, einige bewilligen da eher nicht zugelassene Therapeuten andere stellen sich da wohl sehr an.

Und ansonsten... wenn ich die Wahl habe, nehm ich auch eher nen Klienten, der mehr zahlt und weniger Arbeit macht. Klar ist das nicht sozial aber Therapeuten sind auch nicht unbedingt die Heilsarmee und können auch nix für die Situation, die durch das Gesundheitssystem gegeben ist... am Ende des Tages ist es eben auch ein Job.
 
Deine Schwester soll sich vorher überlegen, was sie von der Therapie und ihrem Therapeuten erwartet, damit sie das dort direkt im Erstgespräch klar formulieren kann (ob sie alte Probleme aufarbeiten will oder eher akute Probleme angehen, VT, Psychoanalyse etc.)

Das kann einem eine Menge Zeit und Ärger ersparen, denn wenn man das zu spät merkt hat man Pech gehabt und hängt dann in einer Therapie, die einem kein Stück hilft

Ich hing durch diesen Fehler damals in einer Therapie fest, die mich mehr Kraft gekostet hat als das sie etwas geholfen hätte... war total fürn *rsch - ich bin raus und mir ging es nach der Sitzung schlechter als vorher...
Echt? Ich dachte man hat freie Therapeutenwahl. Sie bekommt jetzt auch erst mal die 5 "Freistunden" zum Schnuppern. Die einzelnen Verfahren kennt sie nicht und ich glaube - so wie ich sie einschätze- hat sie auch keinen Bock im Internet zu recherchieren!

Zu dem Thema: Privat vs. Kasse. Wenn wir z.B. ein Kind mit Sigmatismus ("lispeln") privat versichert und einen älteren Herrn mit Parkinson kassenversichert auf der Warteliste haben. Wird garantiert der ältere Herr zuerst versorgt. Wir haben den Vorteil viele Privatpatienten zu haben, durch das gute Netzwerken meiner tollen Chefinnen hat die Praxis einen sehr guten Ruf, so dass auch Privatpatienten bereit sind mal 3 Monate zu warten. Wir gehen da wirklich nach Leidensdruck der Patienten.
Ich bekomme als Angestellte sowieso für jede Therapie das Gleiche und therapiere so wie ich meiner Meinung nach dem Wunschziel des Patienten am Nächsten komme! Privatpatienten bekommen exakt die Behandlung, welche sie auch als Kassenpatient bei uns erhielten.
Ich kenne allerdings auch genug Therapeuten (oft mit glattem Einserschnitt im Examen), die eine derartige Abgeklärtheit und Kaltschnäuzigkeit an den Tag legen, dass mir ganz anders wird! Da wird bei Demenzkranken malk eben ohne "Begrüßung" die Decke weggeschlagen und sich das zu stimulierende Bein gepackt! Das ist einfach krass und ich hoffe niemals an solche Therapeuten zu gelangen!

Wenn man als Therapeutin, die Kassenzulassung zurück gibt und der Meinung ist nur noch Privatpatienten nehmen zu müssen, da man es sich aussuchen kann, ist dies für mich ganz klar Geldgeilheit und passt für mich nicht mit dem Bild einer guten Therapeutin zusammen!
Die erste Therapeuten, welche ich meiner Schwester empfohlen hatte, erklärte mir aber auch, dass manche die Kassenzulassung z.B. wegen ihrer Räumlichkeiten oder anderer Rahmenbedingungen nicht bekämen. Das ist dann sicher noch mal was anderes!
 
Die 5 Freistunden bekommst Du bei jedem Therapeuten. Vorraussetzung ist halt immer die Überweidung vom Hausarzt.

Deine Schwester sollte sich lediglich in die verschiedenen Richtungen einlesen, denn nicht jeder Therapeut bietet alles an.

-Verhaltenstherapie
-Analytische Psachotherapie
-Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie

Das sind so die 3 gängigen. Da gibts schon Unterschiede und nicht alles passt.

Hier noch ein Link zum Ablauf:


Generell steht da ein bißchen Information :)
 
Deine Schwester soll sich vorher überlegen, was sie von der Therapie und ihrem Therapeuten erwartet, damit sie das dort direkt im Erstgespräch klar formulieren kann (ob sie alte Probleme aufarbeiten will oder eher akute Probleme angehen, VT, Psychoanalyse etc.)

Das kann einem eine Menge Zeit und Ärger ersparen, denn wenn man das zu spät merkt hat man Pech gehabt und hängt dann in einer Therapie, die einem kein Stück hilft

Ich hing durch diesen Fehler damals in einer Therapie fest, die mich mehr Kraft gekostet hat als das sie etwas geholfen hätte... war total fürn *rsch - ich bin raus und mir ging es nach der Sitzung schlechter als vorher...
Echt? Ich dachte man hat freie Therapeutenwahl. Sie bekommt jetzt auch erst mal die 5 "Freistunden" zum Schnuppern. Die einzelnen Verfahren kennt sie nicht und ich glaube - so wie ich sie einschätze- hat sie auch keinen Bock im Internet zu recherchieren!

Zu dem Thema: Privat vs. Kasse. Wenn wir z.B. ein Kind mit Sigmatismus ("lispeln") privat versichert und einen älteren Herrn mit Parkinson kassenversichert auf der Warteliste haben. Wird garantiert der ältere Herr zuerst versorgt. Wir haben den Vorteil viele Privatpatienten zu haben, durch das gute Netzwerken meiner tollen Chefinnen hat die Praxis einen sehr guten Ruf, so dass auch Privatpatienten bereit sind mal 3 Monate zu warten. Wir gehen da wirklich nach Leidensdruck der Patienten.
Ich bekomme als Angestellte sowieso für jede Therapie das Gleiche und therapiere so wie ich meiner Meinung nach dem Wunschziel des Patienten am Nächsten komme! Privatpatienten bekommen exakt die Behandlung, welche sie auch als Kassenpatient bei uns erhielten.
Ich kenne allerdings auch genug Therapeuten (oft mit glattem Einserschnitt im Examen), die eine derartige Abgeklärtheit und Kaltschnäuzigkeit an den Tag legen, dass mir ganz anders wird! Da wird bei Demenzkranken malk eben ohne "Begrüßung" die Decke weggeschlagen und sich das zu stimulierende Bein gepackt! Das ist einfach krass und ich hoffe niemals an solche Therapeuten zu gelangen!

Wenn man als Therapeutin, die Kassenzulassung zurück gibt und der Meinung ist nur noch Privatpatienten nehmen zu müssen, da man es sich aussuchen kann, ist dies für mich ganz klar Geldgeilheit und passt für mich nicht mit dem Bild einer guten Therapeutin zusammen!
Die erste Therapeuten, welche ich meiner Schwester empfohlen hatte, erklärte mir aber auch, dass manche die Kassenzulassung z.B. wegen ihrer Räumlichkeiten oder anderer Rahmenbedingungen nicht bekämen. Das ist dann sicher noch mal was anderes!

Klar hat man freie Wahl - aber eben nur so lange man noch in der "Probezeit" ist.

Und gut, wenn sie da keinen Bock drauf hat... hm, dann würde ich mir überlegen, ob sie auch Bock auf die Therapie hat... ein Therapeut kann immer nur "Anschubser" geben, die Hauptarbeit liegt am Ende am Klienten/Patienten.
Es ist halt einfach für einen Therapieerfolg wichtig zu wissen, was man will.
Nicht jeder hat Lust bzw. nicht jedem hilft es, in der Kindheit herumzuwühlen und zu analysieren, was für eine böse Mami man doch hatte, wenn man gerade sein Leben nicht auf die Reihe bekommt und alles den Bach runter geht;)

Bzw. ist nicht jede Therapieform für jede Problematik und jeden Menschen geeignet, da kann der Therapeut am Ende noch so gut sein, wenn es nicht passt ist eben auch der Erfolg gefährdet.

Aber gut, dann kann man am Ende wenigstens den Therapeuten für den Misserfolg verantwortlich machen;)



Und wie kommst du darauf, dass die Zulassung zurück gegeben wird?:verwirrt:
Kann ich mir kaum vorstellen... dafür ist es zu schwer eine zu bekommen.
DAS ist doch eben das Problem!
Wenn ich keine Zulassung bekomme und um jeden Patienten kämpfen muss - dann nehme ich doch die, die mehr Geld bringen.
Kassentherapeuten haben ihr Einkommen sicher, weil die immer schön versorgt werden und nicht auf zahlungsfähige Klienten warten müssen.

Ich wäre halt vorsichtig mit den Unterstellungen, du kennst doch deren interne Auswahlkriterien gar nicht, fällst hier aber schon ein Urteil.
 
Buroni,

Ich glaube, sie bezog sich auf ihr bekannte Therapeuten aus ihrem Berufsfeld.
Das allerdings ein anderes ist als in der Psychotherapie.
 
Analyse ist heftig, richtig heftig... und dauert ewig...

Jede Psychotherapieform hat ihre Indikationen:

Hier mal nen Auszug, weil zu faul um alles zu tippen :D

Verhaltenstherapie: Die Verhaltenstherapie geht davon aus, dass Menschen ihr Verhalten und Erleben durch Erfahrungen im Laufe ihres Lebens erlernen. Eine psychische Krankheit entsteht dann, wenn die erlernten Muster problematisch oder unangemessen sind; etwa indem sie beim Patienten oder seiner Umgebung Leidensdruck verursachen.
So erlebt ein Patient beispielsweise im Falle einer Essstörung, dass schlanke Menschen dem Ideal entsprechen und seiner Wahrnehmung nach beliebter sind als andere. Daraus können sich durch das Bestreben, diesem Ideal zu entsprechen und der Angst vor einer Gewichtszunahme, unangemessene Ernährungsgewohnheiten wie Anorexie oder Bulimie entwickeln.
Der Psychotherapeut erarbeitet gemeinsam mit dem Patienten neue Verhaltens- und Erlebensmuster, die der Patient mit Hilfe verschiedener Methoden einübt. Ziel ist, die negativen Muster durch positive zu ersetzen. Die Verhaltenstherapie ist eine gedanken- und handlungsorientierte, problembezogene Therapieform.
Analytische Psychotherapie: Diese Therapie geht auf Sigmund Freud zurück, basiert auf einer Theorie des normalen und pathologischen Verhaltens und ist die älteste Form der Psychotherapie. Im Laufe der Zeit haben sich verschiedene Varianten dieser Psychotherapieart entwickelt, die jedoch in Ihrem Verständnis der Entstehung psychischer Erkrankungen größtenteils übereinstimmen.
Ziel der analytischen Psychotherapie ist das Bewusstmachen von verdrängten Gefühlen und Erinnerungen, die eine Entwicklung zum gesunden, selbständigen Individuum blockieren. Die Ursachen und Lösungen für gegenwärtige Probleme sind laut Neurosenlehre im Unbewussten und in der Vergangenheit des Patienten zu suchen. Der Patient soll im Laufe der Therapie die Konflikte von prägenden Entwicklungsphasen erneut durchleben um sie zu verarbeiten. Dies geschieht in der systematischen Analyse von Übertragung und Gegenübertragung. Häufig angewendete Methoden sind zum Beispiel die freie Assoziation oder die Traumdeutung. In der Regel finden bei dieser Therapieart 2-3 Sitzungen pro Woche oftmals im Liegen statt.
Der Psychotherapeut verhält sich neutral, um als Projektionsfläche für die Emotionen des Patienten dienen zu können, so sitzt er in Regel so, dass er für den Patienten nicht sichtbar ist. Der Patient sollte die Fähigkeit und die Bereitschaft zur Selbstanalyse mitbringen, damit psychoanalytische Therapie erfolgreich sein kann.
Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie: Diese Psychotherapieform hat sich aus der psychoanalytischen Therapie entwickelt. Das zugrunde liegende Menschenbild sowie das Verständnis der Entstehung psychischer Krankheiten sind ähnlich: Auch die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie geht davon aus, dass dem aktuellen Problemen ein innerpsychischer Konflikt zugrunde liegt. Allerdings konzentriert sich die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie bei der Behandlung auf die Bearbeitung des so genannten „Zentralen Konflikts“ und sucht auf dieser Basis nach möglichen Ursachen in der Persönlichkeit oder der Vergangenheit des Patienten.
Der Patient soll durch Einsichten in Zusammenhänge und Ursachen seiner Probleme Veränderungen in seinem Erleben oder Verhalten anstreben, wobei ihn der Psychotherapeut aktiv unterstützt.

 
Buroni,

Ich glaube, sie bezog sich auf ihr bekannte Therapeuten aus ihrem Berufsfeld.
Das allerdings ein anderes ist als in der Psychotherapie.

Ok, ich bezog mich auf Psychotherapeuten, da es ja hier um eine Psychotherapie geht;)

und da ich eben weiß, wie hart das Pflaster in dem Bereich sein kann, reagiere ich da etwas empfindlich auf solche Kritik;)
 
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