Protest gegen Hundeverordnung

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Protest gegen Hundeverordnung
Unterschriftenaktion gestartet - Halter drohen Klage an - Spielwiese verlangt
Von unserem Redaktionsmitglied
Bärbel Gudat

Neubrandenburg. Seit ihrer Veröffentlichung im Amtsblatt steht die neue Hundeverordnung der Stadt in der Kritik von Hundebesitzern. Carmen Niemeyer von der mobilen Hundeschule initiierte eine Unterschriftensammlung: "Durch diese neue Stadtverordnung wird es so gut wie unmöglich, einen Hund in Neubrandenburg artgerecht zu halten", beklagt sie. Der Leinenzwang lasse es nicht zu, dass ein normales soziales Verhalten der Hunde ausgeprägt werde. Hunde brauchen Freiräume, "da sich sonst die Aggressivität eines Hundes weiter steigert." Ähnlich lautet auch die Begündung des Gnadenhofes Sadelkow. Im Dorf bei Neubrandenburg landen auch Hunde aus der Viertorestadt.
Allein in der Zoohandlung im Marktplatz-Center "Amazoonas" haben schon über 150 Tierfreunde den Protest unterschrieben.
Sie fordern Alternativen für ihre Vierbeiner: Hundespielwiesen sollen im Stadtbereich sein, um sie so für alle erreichbar zu machen. Außerdem wird die Aufstellung von so genannten Hundetoiletten verlangt.
Noch rund zwei Wochen werden die Listen in Zoohandlungen und in Wohngebieten ausliegen. "Dann werde ich sie einsammeln und an den Oberbürgermeister senden. Sollten wir keine befriedigende Antwort bekommen, dann wollen wir gegen die Verordnung klagen", so Carmen Niemeyer.

Heute Gespräch mit OB

Rowena Herrmann, die als Jungunternehmerin das "Tierparadies von Repel" an der Datze 186 betreibt, sucht mit Hundefreunden morgen das direkte Gespräch. Um 16 Uhr ist Oberbürgermeister Gerd zu Jeddeloh (parteilos) eingeladen. Sie hofft, dass eine Stunde früher viele Interessierte vorbeikommen, um diese Diskussion mit vorzubereiten und anschließend kräftig zu debattieren.
Dr. Herbert Hommel vom Neubrandenburger Tierschutzverein möchte schon beide Seite berücksichtigt wissen und kann auch diejenigen verstehen, die Angst vor Hunden haben. Er kritisiert aber, dass die Stadt in den jeweiligen Gebieten keine Alternativflächen ausweist. Er könnte sich vorstellen, dass die Hunde auf dem Gelände des ehemaligen Plattenwerkes oder etwas abseits vom Gelände des Ehrenmals in der Oststadt frei laufen könnten. Auch für den CDU-Stadtvertreter Otto Schulz ergeben sich aus der neuen Verordnung zahlreiche Fragen. Warum wurde sie nicht mit den Ausschüssen besprochen? "Irgendwo müssen doch die Hunde laufen können", so auch sein Argument. Was ist aber mit dem Wald und den geschützten Landschaften wie dem Stargarder Bruch? Dort brüten zahlreichen Bodenbrüter, die durch stöberende Hunde aufgeschreckt werden. Otto Schulz fragt sich außerdem, wie die Einhaltung kontrolliert werden soll.
Allein in der vergangenen Woche gab es 45 Kontrollen durch Außendienstmitarbeiter des Ordnungsamtes, so die Abteilungsleiterin Öffentliche Sicherheit und Ordnung, Ellen Brüning. 14 Hundehalter hätten keine Steuermarke und kein Behältnis für den Hundekot vorweisen können. Vorerst würden sie nur mündlich ermahnt. Es gebe nicht nur Beschwerden, sondern auch von vielen Bürgern Zustimmung zur Verordnung, so ihre Erfahrung. Es sei eine Verordnung zur Gefahrenabwehr.


Angst als Argument


"Die Allgemeinheit hat Angst vor großen Tieren", argumentiert Ellen Brüning. In Weitin, der Tollense-Niederung oder auch in Küssow könnten die großen Hunde (ab Schulterhöhe 40 Zentimeter) frei laufen. Spezielle Flächen in der Stadt selbst auszuweisen, sei nicht möglich. Man habe sich da mit dem Liegenschaftsamt abgestimmt.
Für die Diskussion in den Ausschüssen oder mit dem Tierschutzbund habe es keinen Grund gegeben, erläutert die Abteilungsleiterin. So eine Verordnung werde vom OB auf der Grundlage des Sicherheits- und Ordnungsgesetzes erlassen.

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10.04.2001© Nordkurier-Online 1999-2001


WHeimann
Hundeschule des Tierschutzverein Iserlohn e.V.
 
  • 28. April 2024
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