Wolf II
Frauenversteher™
15 Jahre Mitglied
Pelze kommen offenbar wieder in Mode. Report Mainz berichtete am 10.12.01 über die grausame Haltung und Tötung von Nerzen in deutschen Pelztierfarmen.
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Pelzmäntel sind wieder im Kommen. Nicht nur, um es im Winter ein bisschen wärmer zu haben, nein, es ist einfach wieder schick einen Nerz, einen Zobel oder einen Persianer zu tragen. Nach der Flaute der frühen 90er Jahre bieten die Modemacher heute wieder mehr Pelze an, und immer mehr Kunden greifen zu. Gerade junge Frauen und immer öfter auch Männer.
Dass für einen Mantel 40 Nerze sterben mussten, wird kaum ein Käufer wissen. Qualvoll werden die Tiere in Käfigen gehalten und schließlich vergiftet oder vergast. In Deutschland soll das anders werden, doch der Beitrag von Edgar Verheyen zeigt, der Weg dahin ist weit und steinig, solange Hersteller, Kunden und Behörden die Augen vor den Missständen verschließen.
Wie zynisch dabei mit lebenden Tieren umgegangen wird wenn es um ´s Geschäft geht zeigt der nachfolgende B E R I C H T:
O-Ton:
»Kaufen Sie keinen Pelz! Kaufen Sie keine Pelzstücke mit Pelzkragen, Pelzschmuck oder Pelzbesatz! Alle Pelze kommen aus Tierquälerei!«
Vorgestern in der Mainzer Fußgängerzone. Eine Demonstration von Tierschützern. Das Ziel der Aktion: tausendfaches Leid von Pelztieren in Deutschland anzuprangern.
O-Ton:
»Man muss was tun. Man muss einfach immer wieder und immer wieder.«
Auch diese Dame steht auf Pelz, findet vor allem Nerz todschick. Doch bei ihr handelt es sich nicht um ein Modell. Susanne Kolb ist die Lobbyistin der deutschen Pelzindustrie, voller Lob für ihre Produkte.
O-Ton, Susanne Kolb, Deutsches Pelzinstitut:
»Ein Nerzmantel zum Beispiel ist ein äußerst langlebiges Produkt, 30 bis 40 Jahre hält er. Er ist aus einer erneuerbaren Ressource, eine sogenannte Bioressource.«
Frage: Aber diese Tiere kommen doch nicht wieder, die sind doch tot?
O-Ton, Susanne Kolb, Deutsches Pelzinstitut:
»Ja, ist richtig, aber selbstverständlich, es kommen doch immer wieder neue nach.«
Die sogenannten erneuerbaren Bioressourcen - so wachsen sie. Eine Nerzfarm in Schleswig-Holstein. Was man hier sieht, ist derzeit völlig legal.
Diese Bilder wurden vor zwei Wochen heimlich von Tierschützern aufgenommen. 5.000 Tiere werden hier bis zur sogenannten Pelzernte gezüchtet, gehalten auf 90 mal 30 Zentimeter.
O-Ton, Susanne Kolb, Deutsches Pelzinstitut:
»Im Übrigen haben wir festgestellt, dass Nerze es offensichtlich mögen, dass alle Tiere aus einem Wurf in einem einzigen Nestkasten sitzen.«
40 Nerze müssen für einen Pelzmantel sterben – einen qualvollen, sekundenlangen Erstickungstod. Vergast mit Kohlenmonoxid in einer geschlossenen Trommel.
O-Ton, Susanne Kolb, Deutsches Pelzinstitut:
»Man muss Tiere mögen, um das zu machen. Das Töten ist ein Bestandteil des Lebens, auch unseres Lebens.«
Bilder, die für sich sprechen. Unhaltbare Zustände, fand Ulrich Wollenteit. Um darauf aufmerksam zu machen, hat der Jurist im Auftrag der Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" Anzeige gegen 20 Farmbetreiber aus ganz Deutschland erstattet.
O-Ton, Ulrich Wollenteit, Rechtsanwalt:
»Die Strafanzeige hat im Wesentlichen die Funktion, auch das Bewusstsein dafür zu wecken, dass solche Haltungsbedingungen in diesem Land nicht zulässig sind und dass Behörden auch durchaus gehalten sind, dagegen vorzugehen und einzuschreiten. Und es soll auch das Bewusstsein dafür wecken, dass sich sowohl Halter als auch Behörden nicht immer hinter der Genehmigungssituation verstecken können. Es ist ja so üblich, dass man argumentiert, Betriebe sind irgendwann mal genehmigt worden, und deshalb sei das, was man dort tut, auch zulässig.«
Wir fahren nach Schwerin. Hier lebt und arbeitet einer der deutschen Pelztierexperten. Er hat das Verhalten von Nerzen jahrelang wissenschaftlich untersucht.
Wir zeigen Edmund Haferbeck die Bilder der schleswig-holsteinischen Farm. Sofort fällt ihm auf, zahllose Tiere rennen unaufhörlich im Kreis.
O-Ton, Edmund Haferbeck, Agrarwissenschaftler:
»Das ist Krankheit, das ist Verhaltenskrankheit, das ist Verhaltensstörung, so heißt es richtiger. Ich sage, es ist eine Verhaltenskrankheit, weil es wirklich erheblich ist. Es ist reine Tierquälerei, und zwar ausschließlich deswegen, weil diese Käfige eben nur so klein sind. Sie haben eine Abmessung von ca. 90 mal 30 Zentimeter. Für Tiere, die sonst zehn Quadratkilometer bestreiten. Und das ist hochgradiger Stress. Sie müssen ein Ventil finden, um ihre Vitalität überhaupt abladen zu können, und das sind diese stereotypen Bewegungen.«
O-Ton, Susanne Kolb, Deutsches Pelzinstitut:
»Das, was Sie als krankhafte Störungen bezeichnen, ist im Grunde genommen das, was passiert, wenn die Futtermaschine angeht. Das ist dasselbe, was eine Katze zeigt, wenn Sie in die Küche gehen und aus dem Eisschrank ihr Futter rausnehmen.«
Was für ein Zynismus angesichts solcher Zustände! Die engen Käfige sind allerdings nicht die einzigen Auffälligkeiten. Deutlich zu sehen: Unter den Drahtgestellen türmen sich die Ausscheidungen der Tiere.
O-Ton, Edmund Haferbeck, Agrarwissenschaftler:
»Das sind Exkremente, also Urin und Kot, vermischt und dann noch mit Regenwasser. Und es ist kaum abgedeckt mit ein paar Sägespänen. Das ist richtig... also für die Tiere ist das richtiger Stress, und zwar in jeder Sekunde, weil sie das natürlich riechen, es sind Nasentiere.«
Zuständig für Überwachung und Kontrolle von derlei Farmen sind die Kreisverwaltungen. Geprüft werden die Farmen von Veterinären wie Klaus-Heinrich Hartwig. Was gehört zu seinen Aufgaben?
O-Ton, Klaus-Heinrich Hartwig, Amtsveterinär:
»Ich kann nur prüfen, ob die Betreiber die entsprechende Sachkunde haben. Und das habe ich überprüft und darauf muss ich im Moment mein Handeln in diesen Farmen beschränken.«
Frage: Also Tierschutz selbst prüfen Sie nicht?
O-Ton, Klaus-Heinrich Hartwig, Amtsveterinär:
»Das ist Tierschutz.«
Frage: Das ist Tierschutz?
O-Ton, Klaus-Heinrich Hartwig, Amtsveterinär:
»Ja.«
Frage: Also nur zu prüfen, ob das, was dort gemacht wird, mit den Bestimmungen übereinstimmt?
O-Ton, Klaus-Heinrich Hartwig, Amtsveterinär:
»Ja.«
Frage: Aber die Höhe der Kotberge ist also nicht geregelt in dieser Empfehlung?
O-Ton, Klaus-Heinrich Hartwig, Amtsveterinär:
»Immer wieder Kot. Gut, aber die Höhe der Kotberge war ja auch nicht so, dass sie bis in die Käfige reichte, sondern die werden regelmäßig entfernt, alle 14 Tage.«
Frage: Haben Sie das geprüft?
O-Ton, Klaus-Heinrich Hartwig, Amtsveterinär:
»Nein, das war nach Aussagen des Besitzers.«
O-Ton, Edmund Haferbeck, Agrarwissenschaftler:
»Alle Amtsveterinäre Deutschland bis auf ganz wenige
Ausnahmen, die Sie an zwei Handvoll abzählen können, stehen grundsätzlich auf der Täterseite. Das heißt also, Amtsveterinäre sind die eigentlichen Täter neben den Pelztierfarmern selbst.«
O-Ton, Klaus-Heinrich Hartwig, Amtsveterinär:
»In diesem Fall müssen wir uns darauf beschränken, dass wir die gesetzlichen Vorgaben überprüfen. Und weiter können wir nicht gehen.«
Im Sommer dieses Jahres. Protest der Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" vor dem Landtag in Schleswig-Holstein. Die Aktivisten wollen ein gesetzliches Verbot der Pelztierhaltung erreichen.
Der zuständige Umweltminister zeigt Verständnis, bringt im Bundesrat einen Antrag ein, der ein Verbot der Pelztierzucht in Deutschland vorsieht. Heraus kommt ein Kompromiss. Die Länderkammer fordert im November die Bundesregierung auf, umgehend eine Verordnung zu erlassen. Danach sollen die Züchter ihren Tieren natürliche Verhaltensweisen ermöglichen.
Was bedeutet dies für die eingesperrten Nerze? Der zuständige Abteilungsleiter im Bundeslandwirtschaftsministerium:
O-Ton, Bernhard Kühnle, Bundesministerium für Landwirtschaft:
»Wir gehen auch davon aus, dass die herrschenden Haltungsbedingungen für Teile der Pelztierhaltung so nicht tragbar sind aus der Tierschutzsicht. Und deshalb müssen da höhere Standards festgelegt werden, die die Bewegungsfreiheit des Tieres nicht so stark einengen, wie das jetzt der Fall ist, und die natürliche Verhaltensweisen zulassen.«
In der Praxis bedeutet dies: Die Käfige sollen größer werden. Positive Ansätze gibt es bereits in vier Bundesländern. An diesen Vorschriften könnte sich eine bundesweite Lösung orientieren: Sechs Quadratmeter Käfiggröße wäre demnach akzeptabel.
Ist dies nun der Triumph für die Tierschützer? Haben sie ihr Ziel erreicht, dass Pelztiere nicht mehr für Luxusprodukte sterben müssen? Wohl kaum.
O-Ton, Susanne Kolb, Deutsches Pelzinstitut:
»Wenn Wissenschaftler uns sagen, für das Wohlbefinden ist dies unabdingbar, dann muss man sich hinsetzen und sagen: Können wir das hier in Deutschland machen? Haben wir überhaupt den Platz, kann man das wirtschaftlich leisten? Und wenn das hier nicht leistbar ist, dann werden wir wahrscheinlich nicht mehr in Deutschland züchten, dann im Ausland. Und dann importieren wir die Pelze.«
Im Klartext: Die Tiere sterben dann anderswo. Letztendlich entscheiden die Kunden.
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Wolfs
Internet, Web-Präsenz, ISDN, DSL, Yello-Strom, weltweite 0700-Vanity-Nr, Handys
gibt es in Wolfs
Nächte Sitzung AK Tierschutz Mi. 12.12. 18:00 Uhr Nds. Landtag Han.: Artgerechte (?) Haltung von Zirkustieren
Happy X´mas
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Pelzmäntel sind wieder im Kommen. Nicht nur, um es im Winter ein bisschen wärmer zu haben, nein, es ist einfach wieder schick einen Nerz, einen Zobel oder einen Persianer zu tragen. Nach der Flaute der frühen 90er Jahre bieten die Modemacher heute wieder mehr Pelze an, und immer mehr Kunden greifen zu. Gerade junge Frauen und immer öfter auch Männer.
Dass für einen Mantel 40 Nerze sterben mussten, wird kaum ein Käufer wissen. Qualvoll werden die Tiere in Käfigen gehalten und schließlich vergiftet oder vergast. In Deutschland soll das anders werden, doch der Beitrag von Edgar Verheyen zeigt, der Weg dahin ist weit und steinig, solange Hersteller, Kunden und Behörden die Augen vor den Missständen verschließen.
Wie zynisch dabei mit lebenden Tieren umgegangen wird wenn es um ´s Geschäft geht zeigt der nachfolgende B E R I C H T:
O-Ton:
»Kaufen Sie keinen Pelz! Kaufen Sie keine Pelzstücke mit Pelzkragen, Pelzschmuck oder Pelzbesatz! Alle Pelze kommen aus Tierquälerei!«
Vorgestern in der Mainzer Fußgängerzone. Eine Demonstration von Tierschützern. Das Ziel der Aktion: tausendfaches Leid von Pelztieren in Deutschland anzuprangern.
O-Ton:
»Man muss was tun. Man muss einfach immer wieder und immer wieder.«
Auch diese Dame steht auf Pelz, findet vor allem Nerz todschick. Doch bei ihr handelt es sich nicht um ein Modell. Susanne Kolb ist die Lobbyistin der deutschen Pelzindustrie, voller Lob für ihre Produkte.
O-Ton, Susanne Kolb, Deutsches Pelzinstitut:
»Ein Nerzmantel zum Beispiel ist ein äußerst langlebiges Produkt, 30 bis 40 Jahre hält er. Er ist aus einer erneuerbaren Ressource, eine sogenannte Bioressource.«
Frage: Aber diese Tiere kommen doch nicht wieder, die sind doch tot?
O-Ton, Susanne Kolb, Deutsches Pelzinstitut:
»Ja, ist richtig, aber selbstverständlich, es kommen doch immer wieder neue nach.«
Die sogenannten erneuerbaren Bioressourcen - so wachsen sie. Eine Nerzfarm in Schleswig-Holstein. Was man hier sieht, ist derzeit völlig legal.
Diese Bilder wurden vor zwei Wochen heimlich von Tierschützern aufgenommen. 5.000 Tiere werden hier bis zur sogenannten Pelzernte gezüchtet, gehalten auf 90 mal 30 Zentimeter.
O-Ton, Susanne Kolb, Deutsches Pelzinstitut:
»Im Übrigen haben wir festgestellt, dass Nerze es offensichtlich mögen, dass alle Tiere aus einem Wurf in einem einzigen Nestkasten sitzen.«
40 Nerze müssen für einen Pelzmantel sterben – einen qualvollen, sekundenlangen Erstickungstod. Vergast mit Kohlenmonoxid in einer geschlossenen Trommel.
O-Ton, Susanne Kolb, Deutsches Pelzinstitut:
»Man muss Tiere mögen, um das zu machen. Das Töten ist ein Bestandteil des Lebens, auch unseres Lebens.«
Bilder, die für sich sprechen. Unhaltbare Zustände, fand Ulrich Wollenteit. Um darauf aufmerksam zu machen, hat der Jurist im Auftrag der Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" Anzeige gegen 20 Farmbetreiber aus ganz Deutschland erstattet.
O-Ton, Ulrich Wollenteit, Rechtsanwalt:
»Die Strafanzeige hat im Wesentlichen die Funktion, auch das Bewusstsein dafür zu wecken, dass solche Haltungsbedingungen in diesem Land nicht zulässig sind und dass Behörden auch durchaus gehalten sind, dagegen vorzugehen und einzuschreiten. Und es soll auch das Bewusstsein dafür wecken, dass sich sowohl Halter als auch Behörden nicht immer hinter der Genehmigungssituation verstecken können. Es ist ja so üblich, dass man argumentiert, Betriebe sind irgendwann mal genehmigt worden, und deshalb sei das, was man dort tut, auch zulässig.«
Wir fahren nach Schwerin. Hier lebt und arbeitet einer der deutschen Pelztierexperten. Er hat das Verhalten von Nerzen jahrelang wissenschaftlich untersucht.
Wir zeigen Edmund Haferbeck die Bilder der schleswig-holsteinischen Farm. Sofort fällt ihm auf, zahllose Tiere rennen unaufhörlich im Kreis.
O-Ton, Edmund Haferbeck, Agrarwissenschaftler:
»Das ist Krankheit, das ist Verhaltenskrankheit, das ist Verhaltensstörung, so heißt es richtiger. Ich sage, es ist eine Verhaltenskrankheit, weil es wirklich erheblich ist. Es ist reine Tierquälerei, und zwar ausschließlich deswegen, weil diese Käfige eben nur so klein sind. Sie haben eine Abmessung von ca. 90 mal 30 Zentimeter. Für Tiere, die sonst zehn Quadratkilometer bestreiten. Und das ist hochgradiger Stress. Sie müssen ein Ventil finden, um ihre Vitalität überhaupt abladen zu können, und das sind diese stereotypen Bewegungen.«
O-Ton, Susanne Kolb, Deutsches Pelzinstitut:
»Das, was Sie als krankhafte Störungen bezeichnen, ist im Grunde genommen das, was passiert, wenn die Futtermaschine angeht. Das ist dasselbe, was eine Katze zeigt, wenn Sie in die Küche gehen und aus dem Eisschrank ihr Futter rausnehmen.«
Was für ein Zynismus angesichts solcher Zustände! Die engen Käfige sind allerdings nicht die einzigen Auffälligkeiten. Deutlich zu sehen: Unter den Drahtgestellen türmen sich die Ausscheidungen der Tiere.
O-Ton, Edmund Haferbeck, Agrarwissenschaftler:
»Das sind Exkremente, also Urin und Kot, vermischt und dann noch mit Regenwasser. Und es ist kaum abgedeckt mit ein paar Sägespänen. Das ist richtig... also für die Tiere ist das richtiger Stress, und zwar in jeder Sekunde, weil sie das natürlich riechen, es sind Nasentiere.«
Zuständig für Überwachung und Kontrolle von derlei Farmen sind die Kreisverwaltungen. Geprüft werden die Farmen von Veterinären wie Klaus-Heinrich Hartwig. Was gehört zu seinen Aufgaben?
O-Ton, Klaus-Heinrich Hartwig, Amtsveterinär:
»Ich kann nur prüfen, ob die Betreiber die entsprechende Sachkunde haben. Und das habe ich überprüft und darauf muss ich im Moment mein Handeln in diesen Farmen beschränken.«
Frage: Also Tierschutz selbst prüfen Sie nicht?
O-Ton, Klaus-Heinrich Hartwig, Amtsveterinär:
»Das ist Tierschutz.«
Frage: Das ist Tierschutz?
O-Ton, Klaus-Heinrich Hartwig, Amtsveterinär:
»Ja.«
Frage: Also nur zu prüfen, ob das, was dort gemacht wird, mit den Bestimmungen übereinstimmt?
O-Ton, Klaus-Heinrich Hartwig, Amtsveterinär:
»Ja.«
Frage: Aber die Höhe der Kotberge ist also nicht geregelt in dieser Empfehlung?
O-Ton, Klaus-Heinrich Hartwig, Amtsveterinär:
»Immer wieder Kot. Gut, aber die Höhe der Kotberge war ja auch nicht so, dass sie bis in die Käfige reichte, sondern die werden regelmäßig entfernt, alle 14 Tage.«
Frage: Haben Sie das geprüft?
O-Ton, Klaus-Heinrich Hartwig, Amtsveterinär:
»Nein, das war nach Aussagen des Besitzers.«
O-Ton, Edmund Haferbeck, Agrarwissenschaftler:
»Alle Amtsveterinäre Deutschland bis auf ganz wenige
Ausnahmen, die Sie an zwei Handvoll abzählen können, stehen grundsätzlich auf der Täterseite. Das heißt also, Amtsveterinäre sind die eigentlichen Täter neben den Pelztierfarmern selbst.«
O-Ton, Klaus-Heinrich Hartwig, Amtsveterinär:
»In diesem Fall müssen wir uns darauf beschränken, dass wir die gesetzlichen Vorgaben überprüfen. Und weiter können wir nicht gehen.«
Im Sommer dieses Jahres. Protest der Tierschutzorganisation "Vier Pfoten" vor dem Landtag in Schleswig-Holstein. Die Aktivisten wollen ein gesetzliches Verbot der Pelztierhaltung erreichen.
Der zuständige Umweltminister zeigt Verständnis, bringt im Bundesrat einen Antrag ein, der ein Verbot der Pelztierzucht in Deutschland vorsieht. Heraus kommt ein Kompromiss. Die Länderkammer fordert im November die Bundesregierung auf, umgehend eine Verordnung zu erlassen. Danach sollen die Züchter ihren Tieren natürliche Verhaltensweisen ermöglichen.
Was bedeutet dies für die eingesperrten Nerze? Der zuständige Abteilungsleiter im Bundeslandwirtschaftsministerium:
O-Ton, Bernhard Kühnle, Bundesministerium für Landwirtschaft:
»Wir gehen auch davon aus, dass die herrschenden Haltungsbedingungen für Teile der Pelztierhaltung so nicht tragbar sind aus der Tierschutzsicht. Und deshalb müssen da höhere Standards festgelegt werden, die die Bewegungsfreiheit des Tieres nicht so stark einengen, wie das jetzt der Fall ist, und die natürliche Verhaltensweisen zulassen.«
In der Praxis bedeutet dies: Die Käfige sollen größer werden. Positive Ansätze gibt es bereits in vier Bundesländern. An diesen Vorschriften könnte sich eine bundesweite Lösung orientieren: Sechs Quadratmeter Käfiggröße wäre demnach akzeptabel.
Ist dies nun der Triumph für die Tierschützer? Haben sie ihr Ziel erreicht, dass Pelztiere nicht mehr für Luxusprodukte sterben müssen? Wohl kaum.
O-Ton, Susanne Kolb, Deutsches Pelzinstitut:
»Wenn Wissenschaftler uns sagen, für das Wohlbefinden ist dies unabdingbar, dann muss man sich hinsetzen und sagen: Können wir das hier in Deutschland machen? Haben wir überhaupt den Platz, kann man das wirtschaftlich leisten? Und wenn das hier nicht leistbar ist, dann werden wir wahrscheinlich nicht mehr in Deutschland züchten, dann im Ausland. Und dann importieren wir die Pelze.«
Im Klartext: Die Tiere sterben dann anderswo. Letztendlich entscheiden die Kunden.
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Nächte Sitzung AK Tierschutz Mi. 12.12. 18:00 Uhr Nds. Landtag Han.: Artgerechte (?) Haltung von Zirkustieren
Happy X´mas