Mit Jagdschein auf Hundejagd
Betr.: Konflikte zwischen Hundehaltern und Jagdschein-Inhabern beim Ausführen von Hunden in Jagdrevieren
Mein heutiges - nicht erstes und sicherlich nicht letztes - Zusammentreffen mit zwei Jägern während des Hundespaziergangs gab mir Anlass zu diesem Leserbrief. Fröhlich und entspannt gehe ich mit unseren beiden Golden Retrievern (Jagdhunde) dort spazieren, wo ich sie noch frei laufen lassen darf: weit ab von Wohnsiedlungen in Feld und Flur.
Als verantwortungsbewusste Hundehalterin achte ich sehr wohl darauf, dass sie sich nicht zu weit von mir entfernen, nicht auf Felder laufen und vor allen Dingen nicht wildern. Beide Hunde sind gut erzogen, mit Begleithundeprüfung, und mein Mann und ich arbeiten mit ihnen, ihrer Veranlagung entsprechend, jagdlich angelehnt mit Dummys (Wildersatz).
Kaum sind wir ein paar Meter gegangen, folgt uns ein Geländewagen den Feldweg entlang, und ich ahne schon aus Erfahrung, was jetzt kommt. Ich rufe meine Hunde heran und erteile ihnen den Platzbefehl, als der Wagen auf unserer Höhe ist. Der Fahrer kurbelt das Fenster herunter und fordert mich auf, die Hunde anzuleinen, da dies hier Jagdgebiet sei. Von einer Jagd ist jedoch weit und breit nichts zu sehen und zu hören!
Nachdem ich nun schon öfter in Konfrontationen mit Jägern verwickelt war, lasse ich mich nicht mehr so schnell einschüchtern und weiß vor allen Dingen über meine Rechte und Pflichten als Hundehalter Bescheid. Im Laufe der Diskussion stellt sich heraus, dass für dieses Gebiet ein völlig anderer Jagdpächter zuständig ist! Trotzdem will dieser Mann mir hier den Freilauf meiner Hunde verbieten?
Haben Jäger nichts Besseres zu tun, als friedlichen Menschen mit ihren ebenso friedlichen Hunden nachzustellen und ihnen unbegründete Vorschriften zu machen? Sind Hunde und ihre Halter durch die neue Hundeverordnung nicht schon genug gestraft und eingeschränkt? - Nein, nun fühlen sich auch die Jäger noch mehr berechtigt, uns zu belästigen! Und das sogar außerhalb der Setz- und Brutzeiten!
Schon durch das dominante Auftreten und die unfreundliche Art vieler Jagdleute werden viele Hundebesitzer eingeschüchtert. Drohungen wie "Nehmen Sie Ihren Hund an die Leine, sonst muss ich ihn erschießen" sind keine Seltenheit! Wen wundert es, dass vor allem das - vermeintlich - schwache Geschlecht sich solche Gemeinheiten gefallen lassen muss!?
Bevor hier der Eindruck entsteht, dass die Jägerschaft über einen Kamm geschoren wird, möchte ich betonen, dass es auch freundliche Jäger gibt, die nicht auf Unterdrückung der Hundefreunde aus sind. Diesen habe ich es auch zu verdanken, dass ich mich inzwischen bei derartigen Auseinandersetzungen recht gut durch sachlich richtige Argumente zu wehren weiß, und den Spaziergang mit unangeleinten Hunden fortsetze. Der Ruf der Jäger ist jedoch genauso schlecht wie der der Hundehalter. Aus welchem Grunde? Weil es "schwarze Schafe" überall gibt!
Sabine Weishaupt
Feldbrandstraße 13
Porta Westfalica
J.Weishaupt@t-online.de
28.12.2000
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Betr.: Konflikte zwischen Hundehaltern und Jagdschein-Inhabern beim Ausführen von Hunden in Jagdrevieren
Mein heutiges - nicht erstes und sicherlich nicht letztes - Zusammentreffen mit zwei Jägern während des Hundespaziergangs gab mir Anlass zu diesem Leserbrief. Fröhlich und entspannt gehe ich mit unseren beiden Golden Retrievern (Jagdhunde) dort spazieren, wo ich sie noch frei laufen lassen darf: weit ab von Wohnsiedlungen in Feld und Flur.
Als verantwortungsbewusste Hundehalterin achte ich sehr wohl darauf, dass sie sich nicht zu weit von mir entfernen, nicht auf Felder laufen und vor allen Dingen nicht wildern. Beide Hunde sind gut erzogen, mit Begleithundeprüfung, und mein Mann und ich arbeiten mit ihnen, ihrer Veranlagung entsprechend, jagdlich angelehnt mit Dummys (Wildersatz).
Kaum sind wir ein paar Meter gegangen, folgt uns ein Geländewagen den Feldweg entlang, und ich ahne schon aus Erfahrung, was jetzt kommt. Ich rufe meine Hunde heran und erteile ihnen den Platzbefehl, als der Wagen auf unserer Höhe ist. Der Fahrer kurbelt das Fenster herunter und fordert mich auf, die Hunde anzuleinen, da dies hier Jagdgebiet sei. Von einer Jagd ist jedoch weit und breit nichts zu sehen und zu hören!
Nachdem ich nun schon öfter in Konfrontationen mit Jägern verwickelt war, lasse ich mich nicht mehr so schnell einschüchtern und weiß vor allen Dingen über meine Rechte und Pflichten als Hundehalter Bescheid. Im Laufe der Diskussion stellt sich heraus, dass für dieses Gebiet ein völlig anderer Jagdpächter zuständig ist! Trotzdem will dieser Mann mir hier den Freilauf meiner Hunde verbieten?
Haben Jäger nichts Besseres zu tun, als friedlichen Menschen mit ihren ebenso friedlichen Hunden nachzustellen und ihnen unbegründete Vorschriften zu machen? Sind Hunde und ihre Halter durch die neue Hundeverordnung nicht schon genug gestraft und eingeschränkt? - Nein, nun fühlen sich auch die Jäger noch mehr berechtigt, uns zu belästigen! Und das sogar außerhalb der Setz- und Brutzeiten!
Schon durch das dominante Auftreten und die unfreundliche Art vieler Jagdleute werden viele Hundebesitzer eingeschüchtert. Drohungen wie "Nehmen Sie Ihren Hund an die Leine, sonst muss ich ihn erschießen" sind keine Seltenheit! Wen wundert es, dass vor allem das - vermeintlich - schwache Geschlecht sich solche Gemeinheiten gefallen lassen muss!?
Bevor hier der Eindruck entsteht, dass die Jägerschaft über einen Kamm geschoren wird, möchte ich betonen, dass es auch freundliche Jäger gibt, die nicht auf Unterdrückung der Hundefreunde aus sind. Diesen habe ich es auch zu verdanken, dass ich mich inzwischen bei derartigen Auseinandersetzungen recht gut durch sachlich richtige Argumente zu wehren weiß, und den Spaziergang mit unangeleinten Hunden fortsetze. Der Ruf der Jäger ist jedoch genauso schlecht wie der der Hundehalter. Aus welchem Grunde? Weil es "schwarze Schafe" überall gibt!
Sabine Weishaupt
Feldbrandstraße 13
Porta Westfalica
J.Weishaupt@t-online.de
28.12.2000
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