Kriminalfälle

Ich habe es auch gelesen. Was ich ganz besonders erschütternd finde, ist, dass der Täter die Frau so gebrochen hat, dass sie bei den vorhergehenden Arztbesuchen keine Kraft hatte, um Hilfe zu bitten.
 
Auch bei diesem nicht. Die Ärzte haben ja von sich aus die Polizei gerufen.
Ich kann das nicht wirklich nachvollziehen, wie man so eine Chance nicht nutzen kann.
 
Ich habe woanders gelesen, dass sie sich diesmal getraut hat, sich den Ärzten zu offenbaren.

Natascha Kampbusch war ja auch gelegentlich mit ihrem Entführer "draußen" und hat sich nicht getraut. Ich stimme La Traviata zu: Die Entführten sind so traumatisiert, dass sie nicht den Mut aufbringen können. Hinzu kommt das Stockholm-Syndrom. Und wer weiss, womit der Entführer gedroht hat, falls sie ihn verrät.
 
Mit dem Entführer draußen sein ist aber was anderes. Da ist er dabei. Im Krankenhaus wird er ja wohl nicht ständig dabei gewesen sein.
 
Naja, solche Menschen wissen, wie sie ihre Opfer so manipulieren können, dass diese sich nicht trauen, etwas zu sagen. Da ist die physische Anwesenheit des Täters nicht permanent erforderlich.
 
snowflake schrieb:
Mit dem Entführer draußen sein ist aber was anderes. Da ist er dabei. Im Krankenhaus wird er ja wohl nicht ständig dabei gewesen sein.
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Das klingt ein bisschen so, als sei sie selbst schuld, dass sie nicht früher befreit wurde. Das finde ich ziemlich übel.

Ein Mensch, der jahrelang missbraucht, gefoltert und misshandelt wurde, reagiert nicht unbedingt so, wie man es sich vom sicheren Sofa aus vorstellt.
 
snowflake schrieb:
Auch bei diesem nicht. Die Ärzte haben ja von sich aus die Polizei gerufen.
Ich kann das nicht wirklich nachvollziehen, wie man so eine Chance nicht nutzen kann.
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Freu dich drüber, dass dir diese Handlungsweise fremd bzw. nicht nachvollziehbar sein kann. Das meine ich völlig Ernst und halte es für eine Art Privileg. Vielleicht bis du psychisch robuster, bist ganz einfach noch nie an einen wirklich fiesen Psycho geraten oder was auch immer. Das Opfer hatte da wohl weniger Glück.

Nicht jeder Mensch ist gleich und nicht alle haben dieselben Voraussetzungen, um sich so entwickeln zu können, dass sie so einem Typen was entgegensetzen können. Solche Typen suchen sich ja für gewöhnlich auch ohnehin schon Menschen aus, die sie leicht in ihre Richtung manipulieren können.

Sehr erfreulich, dass die Ärzte in diesem Fall eingegriffen haben.

Bei t-online hab ich grad gelesen, dass die Frau dieses Mal doch selbst auf ihre schreckliche Lage aufmerksam gemacht hat:
 
helki-reloaded schrieb:
Solche Typen suchen sich ja für gewöhnlich auch ohnehin schon Menschen aus, die sie leicht in ihre Richtung manipulieren können.
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Ja, das habe ich auch schon gedacht.

Dass die Täter sich evtl. oft Leute „aussuchen“, die aufgrund ihrer Vorgeschichte Misshandlungen gar nicht überraschend finden und von außen keine Hilfe erwarten, etwa Personen, die schon als Kinder misshandelt oder zumindest so kleingehalten wurden, dass sie gar nicht wissen, wie erfolgreicher Widerstand geht.
 
Auf jeden Fall kann man es als Außenstehender m.E. überhaupt nicht beurteilen, in welcher Situation sich die Frau befand und warum sie zuvor keine Chance für sich sah, diesen Grausamkeiten zu entkommen, zumal ja auch kaum gesicherte Informationen vorliegen, u.a. auch die Sache mit den Eltern des Ehemannes im Nachbarhaus, denen u.a. im gesamten Zeitraum nicht auffiel, dass die Schwiegertochter nie im Haus war, wenn sie schon alles andere nicht bemerkt haben wollen.
 
matty schrieb:
Auf jeden Fall kann man es als Außenstehender m.E. überhaupt nicht beurteilen, in welcher Situation sich die Frau befand und warum sie zuvor keine Chance für sich sah, diesen Grausamkeiten zu entkommen, zumal ja auch kaum gesicherte Informationen vorliegen, u.a. auch die Sache mit den Eltern des Ehemannes im Nachbarhaus, denen u.a. im gesamten Zeitraum nicht auffiel, dass die Schwiegertochter nie im Haus war, wenn sie schon alles andere nicht bemerkt haben wollen.
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Er war mit der Frau nicht verheiratet.
 
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