Zehn Jahre lieg ich an der Kette,
- bei Tag und Nacht -
Futter hat mir mein Herr schon
lange nicht mehr gebracht.
Das Wasser im Napf
ist zu Eis gefroren,
ich fühl mich einsam
und verloren.
Mein Lager ist kalt und feucht,
durch das Dach der Hütte
dringt Regen und Schnee,
und meine alten Knochen
tun mir schon recht weh.
Eng liegt die Kette um meinem Hals,
- ich spür Schmerzen - doch noch
mehr Pein ertrag ich still
- in meinem Herzen .
Gar oft hat mich mein Herr
beschimpft und geschlagen;
Dies alles will ich
- still und stumm - ertragen,
würd´ er einmal
ein liebes Wort mir sagen.
Nie ist er sanft
und freundlich zu mir,
auch wenn ich bin
ein altes krankes Tier.
Würd seine Hand nur einmal
mein struppiges Fell streichen,
- glaub mir -
dies würde mir schon reichen
Die Nacht ist lang,
am Himmel glitzern Sterne;
Käme nur der Tod vorbei
- ich folgt´ihm schon gerne -
Doch dann wär mein Herr allein
und diesen Gedanken ertrag ich nicht,
denn ihn zu lieben und ihm zu dienen
ist MEINE PFLICHT.