WHeimann
Mo. 18.06.2001
"Hunde sind wie eine Lebensversicherung"
BAD WALDSEE (tas) - Das feine Gespür eines Tieres für Gefahren ist bei Blindenführerhunden besonders ausgeprägt. Eine Demonstration des Könnens der Hunde bekamen viele Zuschauer beim 75. Geburtstag des Vereins der Hundefreunde zu sehen.
Kurt Brei (40), gebürtig aus der hiesigen Region, hatte 1977 einen schweren Verkehrsunfall. Die Folge seiner schweren Verletzungen war, dass er erblindete. Er war zeigte den Besuchern trotz teilweise strömenden Regens das Können seines Hundes.
Ob es nun Hindernisse im Weg, Hindernisse, die den Weg eines Blinden in Augenhöhe behindern, oder Treppen sind: Der Hund erkennt die Gefahr. Er blockiert mit seinem Körper sogar eine Gefahrenstelle, will der Besitzer trotz Warnung weitergehen.
Rund 40 Befehle lernt ein Blindenführerhund in seiner sechs bis achtmonatigen Ausbildung. Mit ein bis eineinhalb Jahren muss ein Hund mit der Ausbildung beginnen, da er spätestens mit zwei Jahren an den Besitzer ausgehändigt wird, wenn eine einwandfreie Beziehung zwischen dem Tier und dem Blinden aufgebaut werden soll. Auch dies dauert noch einmal ein Vierteljahr, und es kommt auch vor, dass ein Hund seinen Besitzer ablehnt.
Kurt Brei weiß, wovon er redet. Er hat mit "Lucy" bereits den dritten Blindenführerhund in den 24 Jahren seit seiner Erblindung. Der agile Angestellte des Arbeitsamtes Nagold hat sich durch seine Behinderung nicht unterkriegen lassen, im Gegenteil, er gründete die ASM (Aktive Selbsthilfegruppe MITEINANDER für Behinderte und Nichtbehinderte) und leitet sie heute noch, sitzt für die CDU als einziger Blinder in einem Gemeinderat in Baden-Württemberg (Nagold) und ist Behinderten-Beauftragter der CDU in Nagold. Trotz dieses Engagements läuft er jeden Tag zehn bis zwölf Kilometer mit seinem Hund. "Das Tier und ich, wir brauchen das," erzählt er.
Seine Erfahrungen mit den Hunden sind durchweg gut. Einmal hat ihn sein Hund am Zebrastreifen vor einem weiteren Unfall bewahrt, und einmal beim Schwimmen in einem See, als ihn der Hund vor Schlingpflanzen unter Wasser warnte. "Die Hunde sind, wenn sie richtig augebildet sind, so etwas wie eine Art Lebensversicherung für den Besitzer," sagt er. Billig allerdings sind sie nicht. Ein ausgebildetes Tier kostet heute zwischen 30000 und 50000 Mark. Und nicht alle Kassen kommen für einen solchen Betrag auf. Nur die AOK zahlt voll nach seinen Angaben. Neben dem Deutschen Schäferhund sind auch noch der "Golden Red River" und der "Labrador" als Blindenführerhunde geeignet.
WHeimann
Hundeschule des Tierschutzverein Iserlohn e.V.
Jetzt mit AWARD-Vergabe
"Hunde sind wie eine Lebensversicherung"
BAD WALDSEE (tas) - Das feine Gespür eines Tieres für Gefahren ist bei Blindenführerhunden besonders ausgeprägt. Eine Demonstration des Könnens der Hunde bekamen viele Zuschauer beim 75. Geburtstag des Vereins der Hundefreunde zu sehen.
Kurt Brei (40), gebürtig aus der hiesigen Region, hatte 1977 einen schweren Verkehrsunfall. Die Folge seiner schweren Verletzungen war, dass er erblindete. Er war zeigte den Besuchern trotz teilweise strömenden Regens das Können seines Hundes.
Ob es nun Hindernisse im Weg, Hindernisse, die den Weg eines Blinden in Augenhöhe behindern, oder Treppen sind: Der Hund erkennt die Gefahr. Er blockiert mit seinem Körper sogar eine Gefahrenstelle, will der Besitzer trotz Warnung weitergehen.
Rund 40 Befehle lernt ein Blindenführerhund in seiner sechs bis achtmonatigen Ausbildung. Mit ein bis eineinhalb Jahren muss ein Hund mit der Ausbildung beginnen, da er spätestens mit zwei Jahren an den Besitzer ausgehändigt wird, wenn eine einwandfreie Beziehung zwischen dem Tier und dem Blinden aufgebaut werden soll. Auch dies dauert noch einmal ein Vierteljahr, und es kommt auch vor, dass ein Hund seinen Besitzer ablehnt.
Kurt Brei weiß, wovon er redet. Er hat mit "Lucy" bereits den dritten Blindenführerhund in den 24 Jahren seit seiner Erblindung. Der agile Angestellte des Arbeitsamtes Nagold hat sich durch seine Behinderung nicht unterkriegen lassen, im Gegenteil, er gründete die ASM (Aktive Selbsthilfegruppe MITEINANDER für Behinderte und Nichtbehinderte) und leitet sie heute noch, sitzt für die CDU als einziger Blinder in einem Gemeinderat in Baden-Württemberg (Nagold) und ist Behinderten-Beauftragter der CDU in Nagold. Trotz dieses Engagements läuft er jeden Tag zehn bis zwölf Kilometer mit seinem Hund. "Das Tier und ich, wir brauchen das," erzählt er.
Seine Erfahrungen mit den Hunden sind durchweg gut. Einmal hat ihn sein Hund am Zebrastreifen vor einem weiteren Unfall bewahrt, und einmal beim Schwimmen in einem See, als ihn der Hund vor Schlingpflanzen unter Wasser warnte. "Die Hunde sind, wenn sie richtig augebildet sind, so etwas wie eine Art Lebensversicherung für den Besitzer," sagt er. Billig allerdings sind sie nicht. Ein ausgebildetes Tier kostet heute zwischen 30000 und 50000 Mark. Und nicht alle Kassen kommen für einen solchen Betrag auf. Nur die AOK zahlt voll nach seinen Angaben. Neben dem Deutschen Schäferhund sind auch noch der "Golden Red River" und der "Labrador" als Blindenführerhunde geeignet.
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