Hunde geben Füchsen Mutterliebe

Emma

15 Jahre Mitglied
Drei Dackeldamen und ihre Besitzerin zogen in Rehlingen-Siersburg zwei artfremde Findelkinder auf

- Von HARTMANN JENAL -

Rehlingen-Siersburg. Sie schleichen wie Katzen, verhalten sich wie Hunde, denn Füchse sind in ihrer Art etwas Romantisch-Geheimnisvolles, erklärt Monika Schmitz (36) aus Gerlfangen. Und sie spricht aus Erfahrung: Denn sie hat zwei Fuchsfindelkinder, Pascha und Lissi, zusammen mit ihren drei Teckelhündinnen aufgezogen. "Sie lagen neben einer stark befahrenen Straße in einer Heumulde und hatten die Augen noch nicht geöffnet", sagt Monika Schmitz. "Ich musste sie einfach mitnehmen, denn sonst wären sie elend verhungert. Sie nahm einen der beiden jetzt fünf Wochen alten Fuchswelpen auf den Arm und wies auf den frechen Gesichtsausdruck des Kleinen hin. "Wir hatten Glück, denn unsere Teckelhündin Zippi sollte zur gleichen Zeit, zu der wir die Fuchswelpen gefunden hatten, Welpen bekommen", erzählt sie. Zippi habe diese dann doch nicht bekommen, habe aber Muttermilch gehabt, so dass die beiden Fuchswelpen bei ihr hätten untergelegt werden können. Es hätte aber noch zusätzlich Ersatzmuttermilch beigefüttert werden müssen, da die Milch von Zippi nicht ausgereicht habe. Die anderen Teckel, Bonny und Mecky, hätten ebenfalls Aufgaben übernommen, wobei Bonny für die Sauberkeit und Mecky für die Erziehung zuständig gewesen sei.

Monika Schmitz hat bereits im vergangenen Jahr Erfahrungen mit einer Fähe (weiblicher Fuchs) gemacht. Sie nannte die Fähe, die ihr auf dem Saarlouiser Gau während eines Spaziergangs aufgefallen war, Leika. Diese lag neben einem Feldwirtschaftsweg, abgemagert, verstört, ängstlich und scheinbar krank. "Hätte ich die Fähe damals nicht mitgenommen, wäre sie eingegangen", meint Monika Schmitz. Mit ungefähr neun Monaten hatte sie die Füchsin im letzten Jahr wieder in die Freiheit entlassen und an ihr bekannte Jäger appelliert, sie zu verschonen und nicht auf sie zu schießen. Das Tier war dem Menschen gegenüber schon vertraut und lief dadurch Gefahr, als tollwutkrank angesehen zu werden. "Nach 14 Tagen", berichtet Monika Schmitz, "stand meine Leika angeschossen, abgemagert und ängstlich vor unserer Tür. Wir pflegten sie gesund, und jetzt lebt sie im Tierpark in Saarbrücken."

Die beiden Füchse Pascha und Lissi würden vorerst den Garten der Familie Schmitz nicht verlassen, erzählt die "Fuchs-Pflegerin" weiter. Das Gelände zu den Nachbarn sei inzwischen fuchssicher dicht gemacht worden.

Monika Schmitz appelliert an die Jäger, die in Freiheit lebenden Welpen beziehungsweise Jungfüchse nicht zu bejagen und die Tiere während der Aufzuchtszeit zu verschonen. In ihrem Bekanntenkreis gebe es inzwischen Jäger, die ihre beiden Jungfüchse gesehen hätten und jetzt keine Jungfüchse beziehungsweise Welpen mehr schießen wollten. "Die Füchse sind keine stinkenden Kreaturen, die nur Ungeziefer mit sich herumschleppen", sagt Monika Schmitz weiter. Der Ruf der Füchse sei in der Bevölkerung so schlecht , dass jeder, der einem Fuchs begegnet, sofort an Tollwut oder Fuchsbandwurm denkt. Dem sei aber nicht so. Der Fuchs sei ein hoch intelligentes Tier und verdient es, nicht immer wieder geschossen zu werden.

Schmitz ist zugetragen worden, dass manche Jäger mit Frettchen die Fuchswelpen aus ihren Bauten holen und töten lassen. Auf Anfrage unserer Zeitung bestätigte dies Saar-Landesjägermeister Paul Maurer nicht. "Frettchen", sagt Maurer, "werden lediglich zum Bejagen von Hasen und Kaninchen eingesetzt." Klaus Borger von der Ökologischen Jagdgesellschaft bestätigte dies hingegen und verurteilte, dass Jäger Fuchswelpen mit ihren Frettchen bejagten.

Das Jahr 2002 scheint das Jahr der Füchse im Saarland zu werden. Zuerst wurde von der Husky-Wildlife-Organisation eine Unterschriftenaktion gestartet, damit dem gesamten Fuchsbestand an der Saar zumindest während der Aufzuchtszeit eine Schonzeit eingeräumt wird. Dann veranstaltet das Umweltministerium im Forst Neuhaus Fuchstage. Mit dabei ist der Verhaltensforscher Erik Zimen, der am Mittwoch, 26. Juni, einen Vortrag zum Thema Fuchs hält.
 
  • 7. Mai 2024
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