Original erstellt von Andreas:
Hallo tigger,
deine Meinung in Ehren, aber sie konnte mich nicht überzeugen.
Es sind Hunde aus einem Notfall, die nicht das "Glück" haben, in einem Tierheim zu sitzen. Vielmehr ist davon auszugehen, dass in süd- und osteuropäischen Ländern solche Hunde als Abfall behandelt werden. Es geht um die Frage, ob man ihnen ein Weiterleben gönnt oder sich damit abfindet, dass sie entsorgt werden.
Der Vermehrer hat die Hunde zurückgelassen, so dass keine Unterstützung des Tierquälers erfolgt. Anders wäre die Frage zu beantworten, wenn die Tiere "freigekauft" werden sollten. In dem Fall würde ich dir zustimmen.
Ich gehe davon aus und werde dies definitiv zur Voraussetzung machen, dass die Hunde tierärztlich untersucht worden sind.
Das dies nicht ausreicht geht aus dem Beitrag hervor. Einzige Sicherheit würde eine 6 monatige Quarantäne bieten. Selbst die teure Knochenmarkspunktion ist nicht absolut zuverlässig. Deine Überzeugung in Ehren, aber hier geht es um Gewissheit und Sicherheit.
Original erstellt von Andreas:
Mir ist bewußt, dass das Risiko ein infiziertes Tier, das noch keine Krankheitssymptome hat, einzuführen, gegeben ist. Aber ich halte das Risiko für gering.
Ist sie nicht, den es gibt schon vereinzelte Fälle.
Original erstellt von Andreas:
Die Gefahr einer Erkrankung wäre doch bei einem Urlaub mit Hund in Italien und anschließender Rückfahrt genauso groß - oder? Wenn der Infektionsdruck so groß wäre, dann hätten doch die deutschen Italienurlauber die Krankheit mit ihren Hunden längst eingeschleppt?
Richtig, aber das sind weit weniger als derzeit an Hunden aus Griechenland, Spanien Italien u.a. eingeführt werden. Natürlich sollten auch dort die Besitzer gut informiert sein. Dann kann auch vorsorglich geschützt werden!!!
Original erstellt von Andreas:
Es gibt die Leishmaniose bereits in Deutschland, ein "Einschleppen" wäre also nicht gegeben.
Es gibt einzelne Fälle, aber NOCH ist Deutschland nicht Verbreitungsgebiet. Aber das kann sich schnell ändern!!!
Original erstellt von Andreas:
Der Herzwurm vermehrt sich nur durch Stiche bestimmter südländischer Mücken, soweit ich dies herausgefunden habe. Also wäre eine Weiterverbreitung in Deutschland danach nicht zu befürchten - oder?
Der Herzwurm wird von über 50 verschiedenen Mückenarten übertragen, von denen einige auch in Deutschland gut verbreitet sind. Also nicht richtig
Original erstellt von Andreas:
Und wenn ein Tier erkranken sollte, hätte es in Deutschland wahrscheinliche bessere Chancen, erfolgreich behandelt zu werden.
Die Erkrankung ist tückisch mit einer langen Inkubationszeit (Im Hund als Endwirt angelangt c.a. 4 Monate) und schwieriger Diagnose. ich habe nicht umsonst darauf hingewiesen. Ich halte das Risiko nicht für gering!!!
Original erstellt von Andreas:
Es bleiben die allgemeinen Hinweise darauf, dass in Deutschland die Tierheime voller zu vermittelnder Tiere sitzen. Das ist zweifellos richtig und ich finde auch, dass dies zu Konsequenzen führen sollte. Ich stelle mir als sinnvolle Maßnahme vor, dass in Deutschland sowohl die Welpenproduktion (notfalls gesetzlich) als auch der Welpenimport heruntergefahren wird. Ferner könnte ich mir eine Hundevermehrungssteuer vorstellen, die die Züchter und die "Züchter" (Vermehrer) pro Welpen zahlen müssen - und die direkt den Tierheimen zugunste kommt. Von dem Geld könnten die Hunde besser betreut werden (Fernziel: Jeder Tierheimhund mit Begleithundeprüfung o.ä.) um die Vermittlungschancen zu erhöhen. Weiter könnte mit diesem Geld ein Unterstützungfond gefüllt werden, der folgende Kosten deckt:
- Kastration aller Tierheimhunde
- Zahlung von Kosten für kranke Hunde, die von jemandem übernommen werden, der einen kranken Hund aus dem Tierheim übernimmt.
- Zahlung der Hundesteuer für Leute, die geeignet sind, einen Hund zu halten, jedoch die Hundesteuer nicht zahlen können.
Zum Teil hast Du recht, aber die echten Züchter können weder etwas für die vollen Tierheime, noch für die Probleme im Ausland, noch verdienen sie Geld mit der Zucht. Sollen diese jetzt also noch dasfür zahlen, das ihr auch noch Hunde aus dem Ausland einführt, die teilweise auch wieder im Tierheim landen oder wie??? Reduzieren wir hier, damit wir mehr Nothunde aus dem Ausland aufnehmen können, oder was??? Komische Rechnung die Du da aufstellst.
Original erstellt von Andreas:
Die Schlußfolgerung "Tierheime in Deutschland voll - Hunde im Ausland sollen sterben, damit die deutschen Hunde bessere Vermittlungschancen haben" ist mir zu hart. So kann ich nicht denken.
Aber Du kannst für das Wohl einiger weniger Hunde das Wohl vieler Tausender Hunde riskieren? Es IST grausam, zweifellos, aber trotzdem muss hier abgewogen werden. Für alle!!
Original erstellt von Andreas:
Soweit ich gehört habe, sind für einige der reinrassigen Hunde von Labardorliebhabern bereits Aufnahmeplätze angeboten worden. Die Frage wäre, ob dieselben Leute tatsächlich in Erwägung ziehen würden, einen anderen Hund aus dem TH zu holen. Vielleicht sind es auch Leute, die aufgrund negativer Erfahrung kein Tierheim aufsuchen würden.
Also wenn einer Angst hat einen Hund aus dem Tierheim zu holen, den er vorher sogar besuchen und gezielt auswählen kann, dann weiss ich ja nicht wie das hinterher mit den italienischen Hunden ausgeht. Und ich möchte nicht wissen wieviele von denen nach kurzer Zeit zusätzlich in einem deutsche Tierheim landen. (Für das die Züchter dann ja bezahlen sollen
)
Original erstellt von Andreas:
Die Forderung, "Druck auszuüben", damit derartige Vermehrer durch Gesetze daran gehindert werden, solchen Schindluder zu betreiben ist richtig. Aber leider wenig erfolgversprechend. Eine Labrador-"Zucht" könnte jedermann mit weniger Ahnung als ich oder du aufmachen. In einer Fabrikhalle, in Italien wie in Deutschland würde das kaum auffallen. Bis der Amtstierarzt zu ersten Mal da war, habe ich schon diverse Hundert Euro pro Welpen verdient. Ich fordere schon lange ein Heimtierzuchtgesetz, was sowas verhindert. Aber nicht mal in Deutschland, wo der Tierschutz sogar in der Verfassung steht, ist dies derzeit durchsetzbar.
Dort die Zustände ändern ist aber der EINZIG sinnvolle Weg. Nur so wird etwas Effektives getan. Und irgendwann wird es auch eine Europaregierung geben. Es mag länger dauern, aber nur so wird es etwas.
Liebe Marion, natürlich ist nicht ein ausländischer Hund weniger Wert, als ein deutscher, aber hier geht es um Prävention und Hilfe, die nicht mehr Schaden, als Nutzen bringt, auch wenn es grausam ist.
Der Vergleich hinkt, da die Bedingungen für Hunde aus Deutschland in der Schweiz, Österreich u. s. viel unbedenklicher sind und es sich dabei auch nicht in der mehrzahlt um Strassenhunde, oder Hunde aus einer Haltung wie in diesem Fall handelt.
Ich persönlich halte Euch aus falsch verstandener Tierliebe für verantwortungslos, kann aber durchaus Eure guten wohlgemeinten Aktionen verstehen. Trotzdem kann ich diese nicht gutheißen.
Gruss
<small>[ 10. Oktober 2002, 16:40: Beitrag editiert von: tigger ]</small>