Es ist auch - bei einem normal entwickelten 15-Jährigen - in vielen Fällen
völlig müßig, über das zu diskutieren, was die Eltern ihm "vorgelebt" haben.
Ich weiß nicht, wie es bei euch war, aber nicht wenige mir bekannte Kinder und Jugendliche (unter anderem auch ich selbst) fingen spätestens in dem Alter an, gewisse Dinge eben genau
nicht mehr wie die Eltern zu machen... Bei einigem war das eine Grundsatzentscheidung, bei anderem eher vorübergehender Natur.
Meinen damaligen Musikgeschmack haben mir jedenfalls
nicht meine Eltern vorgelebt, und bei einigen Gleichaltrigen traf das auch noch wesentlich mehr Aspekte ihres Lebens zu.
Insgesamt würde ich, wie Gerli (edit: Und Buroni), das Ganze in diesem Fall als Zeichen für tiefer gehende und nicht nur ihn selbst betreffende psychische Probleme zu sehen.
Bei einem Fünfjährigen oder auch unter Umständen bei einem Sieben- oder Achtjährigen halte ich es für möglich, dass er so etwas "ausprobiert", weil er es im Fernsehen gesehen hat und nicht über die Folgen für das Tier nachdenkt. (Wenn's dann klappt, dürfte es allerdings eher Zufall sein...)
Ein 15-Jähriger ist nichtmal strafrechtlich noch ein "Kind". Und selbst wenn er geistig auf dem Stand eines viel jüngeren Kindes ist, würde ich mal denken, dass er (unter Umständen pubertätsbedingt) ein erhebliches Aggressionsproblem hat, warum auch immer. Da gegenzusteuern, liegt definitiv nicht nur im Interesse des Täters, sondern, wie man sieht, auch in dem seiner Umwelt.
So "tolle" Bemerkungen wie "Arschlochkind" in diesem Zusammenhang machen mich wirklich wütend. Die erklären nichts und gehen an der Sache meilenweit vorbei.
Denn entweder schieben sie alles auf die Eltern, die ja irgendwie versagt und so ein Kind herangezogen haben - oder auf den Betreffenden selbst, der halt schon als ********* geboren wurde und immer eines bleiben wird.
Konsequenz: Da kann man nix machen, hätte es auch nicht verhindern können, weil der Typ halt ein Arschlochkind ist, und es besteht auch kein wie auch immer gearteter sonstiger Handlungsbedarf in Richtung Therapie oder Erziehung, weil der Typ halt ein Arschlochkind ist. Da hilft also dann wohl nur Rübe ab oder Wegsperren, weil der Typ halt ein Arschlochkind ist.
Das ist genauso schlimm und sinnlos wie Rassismus.
Und im Grunde auch noch reichlich willkürlich. (Nicht in diesem Fall, aber sonst recht häufig. Arschlochkinder sind nämlich seltenst die eigenen...
)
(Und ja, Hovi, es gibt Fälle, denen kann man nicht helfen, da ist es wirklich so. Ob hier so einer vorliegt, ist aber der Meldung allein nicht zu entnehmen.)