Liefern Obst & Gemüse nicht auch wichtige Nährstoffe?
Viele Leute sind der Meinung, dass der pflanzliche Anteil in einer BARF-Mahlzeit äußerst wichtig wäre, um eine ausreichende Versorgung des Hundes mit wichtigen Nährstoffen zu gewährleisten. Sie kaufen Unmengen an Gemüse und stehen daher stundenlang in der Küche und schneiden und pürieren 100 verschiedene Obst- und Gemüsesorten, um die Vitaminversorgung sicherzustellen. Das ist aber gar nicht nötig. Ein Hund ist ein Beutefresser. Die wichtigsten Nährstoffe zieht der Hund daher aus Fleisch, Innereien und Knochen.
Lässt man den pflanzlichen Anteil in der Nahrung weg, fehlt es dem Hund an keinem einzigen essenziellen Nährstoff, denn in den tierischen Komponenten ist alles enthalten, was er benötigt. Einzig Vitamin C findet sich nur in geringen Mengen darin. Aber gesunde Hunde benötigen das noch nicht einmal, denn sie können es selbst synthetisieren.
Wozu dann Obst & Gemüse füttern?
Nun könnte man schlussfolgern, dass man sich das Pürieren von Obst & Gemüse gänzlich sparen und dem Hund einfach Cellulose ins Futter geben könnte, damit er genügend Ballaststoffe zu sich nimmt. Ganz so wertlos sind Obst & Gemüse aber dann doch nicht. Sie sind zwar nicht in erster Linie für die Nährstoffversorgung notwendig, aber sie liefern eine ganze Reihe sekundärer Pflanzenstoffe, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken können, denn viele dieser bioaktiven Substanzen haben gesundheitsfördernde Eigenschaften.
So wirken z. B.
Carotinoide, die vor allem in Karotten, Aprikosen, Grünkohl, Spinat und Kopfsalat vorkommen antioxidativ, immunstimulierend, antikanzerogen und verhindern Zellkernschädigungen.[6]
Phytosterine, die vor allem in Samen wie z. B. Sonnenblumenkernen oder Sesam zu finden sind, wirken ebenfalls krebshemmend und zudem Cholesterin-senkend.[7]
Auch
Saponine (Hülsenfrüchte, Spinat, Knoblauch) haben gesundheitsfördernde Eigenschaften und wirken antikanzerogen, antimikrobiell, Cholesterin-senkend, immunmodulierend und entzündungshemmend.[8]
Phenolsäuren und
Flavonoide, die in fast allen Pflanzen vorkommen, sind ebnso antikanzerogen, antimikrobiell und antioxidativ.[9]
Monoterpene, die vor allem in Obstsorten wie Äpfeln, Aprikosen, Himbeeren oder Heidelbeeren zu finden sind, wirken antikanzerogen.[10]
Sulfide (wie sie z. B. in Knoblauch vorkommen) haben ein breites Wirkungsspektrum und sind antikanzerogen, antimikrobiell, antioxidativ, antithrombotisch, immunmodulierend, entzündungshemmend, Cholesterin-senkend und verdauungsfördernd, indem sie den Speichelfluss und die Magensaftsekretion und die Darmperistaltik anregen. Außerdem haben sie im Fall von Knoblauch auch eine anthelminthische (gegen Würmer) Wirkung.[11]
Das Gemüse für den Hund kann man ganz einfach zuhause selber machen, denn man kann die Früchte in jedem Supermarkt oder beim Gemüsehändler kaufen oder im eigenen Garten ernten. Spezielle Rezepte benötigt man dazu nicht, man kombiniert einfach verschiedene Früchte und Gemüse und püriert sie. Die oben gennannten Sorten liefern dabei besonders viele sekundäre Pflanzenstoffe, aber im Grunde kann man jede Sorte füttern, es sei denn, sie ist auf der folgenden
vermerkt.