Garri ist ein "Männerhund", und das war von Anfang an so. Er mag zwar große und gleichzeitig laute Leute eher weniger (aber da dann Männer wie Frauen gleich ungern), aber wenn er die Wahl zwischen einem ruhigen Mann und einer ruhigen Frau hat, "gewinnt" immer der Mann das Privileg, jetzt Garri streicheln zu dürfen - oder seine grenzenlose Aufmerksamkeit, oder was auch immer.
Bei einer Frau mit einer hohen und einer mit einer tiefen Stimme "gewinnt" immer die, die die tiefere Stimme hat. - Das bin unglücklicherweise extrem selten ich (obwohl ich mich da mittlerweile echt angepasst habe.)
Garri hat auch von Anfang an immer, wenn er Faxen gemacht hat, geschaut, was mein Mann dazu meint, obwohl ich - auch von Anfang an - viel mehr mit dem Hund gemacht habe. (In anderen Worten: Ich hatte ihn an der Leine, er hat MICH veräppelt, und dann ganz schnell geschaut, ob "der Chef" nicht etwa verärgert ist... )
Dass ich angekreuzt habe: "Hängt an beiden gleich stark" liegt nur daran, dass mein Mann unter der Woche nie da ist, und ich seit zwei Jahren recht intensiv mit diesem Hund arbeite - mittlerweile mit Erfolg.
Aber am Anfang war's schon schwierig, weil er SOFORT, bei jeder sich bietenden Gelegenheit versuchte, sich an wem anders zu orientieren, der seiner "Vorstellung eher entsprach".
Wir hatten immer nur Rüden. Davon waren zwei eher "Männerhunde", und zwar waren das die, die durchaus eine klare Führung wollten bzw. brauchten. Beides Hunde mit gewissen Schutz- oder Territorialtrieb, die sich als "rechte Hand des Chefs" verstanden (bzw. im zweiten Fall vermutlich eines Tages verstanden hätten, wenn er alt genug geworden wäre.
).
Der dritte war ein Colliemix, eher ängstlich und leicht zu führen, und insgesamt eher ein "Kuschelhund" - und ein typischer Frauenhund. Der wusste genau, wie er am leichtesten kriegt, was er will. Lieb schauen, und die holde Weiblichkeit schmilzt dahin. (Erstaunlicherweise galt das auch für Hündinnen. Die strichen regelmäßig bei UNS ums Haus, wenn es soweit war, statt umgekehrt.)
Dem vierten war's egal. (Das war der einzige Kastrat in der Runde) Der mochte prinzipiell jeden, der in unser Haus kam, und machte keine Unterschiede - außerdem war er eh der Überzeugung, souveräner Chef des Rudels zu sein... und zwar einer von der Sorte, die sich zurücklehnt und die Untertanen mal machen lässt (und nur gelegentlich leise über ihren Unverstand seufzt...). Er brauchte aber keine Leitfigur dafür.
Naja, und Garri, wie gesagt: Männerhund. Wie schade, dass ich diesem Idealbild so wenig entspreche.