Briefwechsel zwischen Senator Schill und TA Schrader HH

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Sera und Rest

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Briefwechsel zwischen Senator Schill und TA Schrader


Hamburg, 14.1.02

Am 12.1.01 schrieb Tierarzt Schrader an den Innensenator Schill:
hundejo.de/news

Am 20.12.01 beantwortete Schill den Brief:
Maulkorbzwang

Hier die Antwort von Schrader:
Herrn

Ronald Schill
Johanniswall 4

20095 Hamburg

13.1.02

Betr.: Ihr Rückschreiben auf meine Darlegungen bezüglich der Hundeverodnung in Hamburg und deren Folgen

Sehr geehrter Herr Schill,

ich war mir nicht ganz sicher, aber meine schlimmsten Erwartungen bezüglich Ihrer Person haben Sie weidlich übertroffen:

Ihre eisige Abfuhr in obiger Angelegenheit, Ihr offensichtlicher Mangel an Verständnis und Bereitschaft sich in gebotener Weise zu informieren, zeigt mir, dass Sie tatsächlich der falsche Adressat für Tierschutzangelegenheiten, Ethik und Moral sind.

Sie finden meinen Vergleich der Praxis (der Hundeverordnung) mit dem Holocaust des NS-Regimes deutlich deplaziert.

Entweder können Sie nicht lesen oder Sie haben Briefeleser und – beantworter mit mittelmäßiger Wahrnehmungsfähigkeit: Ich habe die Praxis der Hundeverordnung nicht mit dem Holocaust verglichen. Ich stimme nämlich mit Paul Spiegel vollständig überein, der das Anheften von gelben Sternen an die Geschirre bestimmter Hunde für unakzeptabel hält.

Aber: die Methoden, die in der und durch die Hundeverordnung greifen, sind sehr wohl mit den Methoden des NS-Staates zu vergleichen. Das, was teilweise in Hamburg unter Wegsehen der Medien stattfindet , ist ein Schauspiel, welches Eric Johnson in seinem Buch „Der Nationalsozialistische Terror“ sehr genau beschreibt:

Grundannahmen bzw. Verordnungen, die mit gewaltigem Unrecht und fern jeglicher wissenschaftlichen Basis geschweige denn ethischer Normen einer demokratischen Gesellschaft seitens der Administration durchgesetzt werden, sind als Terror zu bezeichnen.

Ich vermute, dass Sie das nicht begreifen bzw. nicht bejahen, was ich sage und ich frage mich, was ein Mensch wie Sie in der Deutsch-Israelischen Gesellschaft zu suchen hat, der wie Sie dermassen unsensibel und gleichgültig reagiert.

Aus dem Hause Ihres Adlatus Rehaag musste ich vernehmen, dass man darüber nachdenkt, die Angelegenheit mit der Harburger Halle mit der „Spritze“ zu lösen.

Dieser Gedanke ist sicherlich nicht abwegig, passt aber nur in die Denkweise von völlig verrohten und mittelmässigen Menschen, von denen es in unserem Land doch wohl mehr gibt als angenommen: Eric Johnson beschreibt sie als feige, gleichgültig und von sklavischem Obrigkeitsdenken beseelt.

Ich vermute, dass Sie auch Theodor Adorno vom Hörensagen kennen ? Er sagt u.a.,dass „...der Holocaust auf dem Schlachthof beginnt“....

Er meint damit das, was Sie ganz offensichtlich nicht begreifen (können).

In der Harburger Halle sind Lebewesen eingesperrt, ihren Besitzern weggenommen worden, weil sich Grün-Rot sich von feigen, gleichgültigen und obrikeitsorientierten Tierärzten in der BAGS eine Verordnung „zurechtzimmern“ liess, die jeden Tierarzt und Tierschützer, jeden Wissenschaftler der Verhaltensforschung, jeden Hundeführer (auch bei der Hamburger Hundestaffel) mit Entsetzen und Abscheu erfüllt.

Die Hirnlosigkeit, welche bei der Verabschiedung der Hamburger Hundeverordnung „Pate stand“, passt zu dem Denkschema machtorientierter Parvenues ohne Anstand und Bildung.

Die Harburger Hundehalle, das weitere „Tätigsein“ (besser: Wüten) der Hundefangtrupps, sind unakzeptabel und lassen sicherlich keine guten Rückschlüsse für die Zukunft zu.

Lassen Sie mich meine Empörung begleiten von folgender Feststellung:

Wer keine Tiere schützt, schützt auch keine Menschen, Herr Schill!

Dirk Schrader


Quelle:

Bis dann Sera


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Nie vergessen wirst Du sein.
 
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Schill war immerhin Richter, und dazu gehört schon eine gewisse Intelligenz. Und so alt das man bei Ihm Senilität annehmen dürfte ist er nun auch noch nicht.

Will sagen: Schills Einstellung zu Hunden, Bettlern und was ihm sonst nicht passt kann man nicht einfach damit abtun das er zu dumm währe die Tragweite seines Redens und Handelns zu übersehen. Das währe ein schwerer Fehler !

Schill ist tatsächlich so wie er nun mal ist: ein rechtspopulistischer Rattenfänger ! Was sich aus so einem Würstchen entwickeln kann wenn man ihn nur belächelt und nicht bekämpft haben unsere Väter und Großväter vor 70 Jahren bereits einmal erleben müssen !
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Wolfs

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gibt es in Wolfs

AK Tierschutz Do.24.01.02 18:00 Uhr Nds. Landtag Hannover

"Tag der Tierschützer" 16.03.02 Hannover-Kröpcke
 
Vom Prinzip her nicht ganz daneben, lieber Wolf - mich hätte allerdings das Schreiben, welches Schill dazu erhalten hat, viel mehr interessiert. Denn: wie's in den Wald hereinruft, schallt's auch wieder heraus. Kennen wir doch...

Sabine





Tierschinder haben denselben Gesellschaftsstatus, wie Kinderschänder .... keinen.
 
Hallo Sabine !!

Hier der erste Brief an Schill:

Brief über Folgen der HV an Hamburgs Innensenator Schill


Hamburg, 12.11.01

Tierärztliche Klinik für kleine Haustiere
Rahlstedter Straße 156
22143 Hamburg-Rahlstedt
Tel. 040/ 677 21 44
Fax 040/ 677 37 98

Herrn
Ronald B. Schill

-Innensenator-

Rathaus Hamburg

11.11.01

Betr.: Hundeverordnung und die Folgen in Hamburg

Sehr geehrter Herr Schill,

als Bürger dieser Stadt, als Tierarzt und Tierschützer wende ich mich an Sie mit der Bitte, meinem Anliegen Beachtung zu schenken.

Die Hamburger Hundeverordnung wurde in Hamburg von Herrn Runde installiert", um Hamburgs Bürgern nach dem Tod des Jungen in Wilhelmsburg zu demonstrieren, wie wichtig er und die Seinen es mit der Sicherheit der Bürger nehmen.

Hunderte, wahrscheinlich mehr als tausend Hunde wurden inzwischen ihren Besitzern weggenommen, von Amtstierärzten eingeschläfert, hunderte Tiere
verkommen in der Harburger Halle.

Ein völlig idiotischer Wesentest wurde von willfährigen Tierärzten entwickelt, um den Schein der wissenschaftlichen Auswahl der Tiere für Leben
und Sterben dem Bürger vorzuführen.

Die Wahrheit hinter dieser von Runde et al. in Szene gesetzten scheinbar berechtigten Massnahmen ist, dass unfähige und korrupte Tierärzte in der
Veterinärverwaltung der Hundeverordnung den Boden bereitet haben, um von ihren eigenen Versäumnissen (siehe Tod des Jungen in Wilhelmsburg) abzulenken.

Bert Brecht wurde erneut Wahrheit : " denn die Speichellecker der Mächtigen sind stets die Berufsstände..." (Zitat)

Wahrheit ist, dass die praktizierte Hamburger Hundeverordnung einem Schauspiel gleicht, das wir alle kennen: auf der Rampe links raus- rechts
raus..."

Die Wegnahme völlig harmloser Hunde von ihren Besitzern, deren Drangsalierung durch absurde Gebührenbescheide, die Auferlegung eines
"Wesentestes" der wissenschaftlich völlig unhaltbar Pseudosicherheit schafft, die Verklappung" einer Unzahl von Tieren in der Harburger Halle, deren Tötung nach angeblicher Beurteilung durch selbsternannte " Fachleute" ist
beispiellos in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.

Hamburger Amtstierärzte wurden zu Schergen der Behörde, die gnadenlos Hunde "einsammelt", weil sie so aussehen, als seien sie gefährlich.

Die Amtstierärzte haben von Rassebestimmungen "keinen blassen Schimmer", ebenso wenig wie Kühe fliegen können.

Sie orientieren sich an pseudowissenschaftlichem Blödsinn, der den Nürnberger Rassegesetzen ähnlich ist.

Sie handeln im Auftrag ihrer Arbeitgeber und stehen (?), standen unter politischem Druck.

Mit dem Tierschutzgesetz, mit moralischen und ethischen Grundsätzen unserer Gesellschaft ist die Hamburger Hundeverordnung mit ihren Folgen nicht
vereinbar.

Sie ist nicht vereinbar mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen in unserer Zeit. Hierfür verbürge ich mich.

Auch die Hamburger Tierärztekammer weiss es und brachte es in einem offenen Brief an Runde et al. im Oktober 2000 zum Ausdruck.

Nach diesen Erkenntnissen müssten etlichen Amtstierärzten die Approbationen entzogen werden, abgesehen von deren Entfernung aus dem öffentlichen Dienst.

Der Hundekontrolldienst wütet weiter bis heute in Hamburg.

Ich bitte Sie, diesem unsäglichen und pervertierten Treiben sofort ein Ende zu setzen. Treiben Sie die Schergen aus ihren Ämtern und ersetzen Sie sie mit moralisch integren Verwaltungsfachleuten.

Viele Menschen mit einer Nähe zu Tieren schauen auf Sie.

Hamburgs Sicherheit und Ansehen sollte nichts mit Unmoral und Rückfälligkeit in undemokratische Verhaltensweisen zu tun haben.

Der Hundekontrolldienst muss weg. Deren Angehörige können Sie bei der Polizei beschäftigen. Die Harbuger Halle muss als Endstation für diese Tiere
aufgelöst und diese an ihre Besitzer zurückgegeben werden.

Ich stimme dem Wunsch nach Sicherheit vor enthemmten Hunden durchaus zu, aber die ursprüngliche Gefahrenhundverordnung reicht hierfür völlig aus, sofern denn die Exekutive, sprich Veterinärverwaltung, funktioniert bzw. in
Verantwortung genommen wird.

Mit freundlichen Grüßen und Hochachtung

Dirk Schrader
-Tierarzt-


Die Antwort von Schill gibt es hier :




Bis dann Sera


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Nie vergessen wirst Du sein.
 
Hallo,
sorry, auch wenn ich bestimmt kein Fan von Schill und seiner politischen Haltung bin, aber sein Schreiben find ich überhaupt nicht so skandalös, als dass so eine rhetorische Ereiferung von Hrn. Schrader gerechtfertigt wäre.
Meiner Meinung nach schadet solche Polemik nur. Auch wenn Hr. Schrader in der Sache Recht hat, sein Schreibstil ist mir ein bißchen zu echauffiert. So leidet die Seriösität und Glaubwürdigkeit, das wird nicht ernst genommen.

Grüsse
Jörg
 
Äußerst peinlich. Und eine vorhersehbare Antwort vom Senator. Hätte er sich sparen können. Schade. Wie schon gesagt .....

Sabine





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