WHeimann
9. April 2001
»Beau« gegen den Rest der Hundewelt
Sein Name ist »Beau« – Rottweiler Beau. Der vierjährige Rüde hat in der Zülpicher Straße keinen guten Ruf. Hier lebt er. Hier beißt er. Und wird gebissen ...
City. Das vierbeinige Kräftemessen zwischen Beau und anderen Rüden sorgt im Veedel vor allem unter den Zweibeinern für Zündstoff. Die Kritik richtet sich gegen den Besitzer von Beau, Ahmet Özger (30). »Mehr als ein Dutzend Hunde wurden bereits von dem Rottweiler gebissen, weil sein Herrchen es darauf ankommen lässt«, behauptet Özgers Nachbar Karl-Ludwig Cremer. »Dr. Bozzi«, so heißt Cremers Boxer, musste nach einer Beißattacke von Beau ebenso verarztet werden wie viele andere Rüden auch.
Özger verteidigt sein Verhalten und das seines Tieres: »Beau ist ein Alpha-Rüde. Er ist halt dominant, aber von sich aus hat er noch nicht angegriffen. Es sind immer die anderen Hunde, die auf ihn losgehen.« Mit dem Ergebnis, dass die anderen den Kürzeren ziehen: 58 Kilo schwer, 75 Zentimeter Schulterhöhe – Beau ist ein mächtiges Rottweiler-Exemplar.
Das ist der Stadtverwaltung bekannt: »Es liegen diverse Beschwerden gegen Herrn Özger vor«, bestätigte Irmgard Hagen, stellvertretende Leiterin des Bezirksamtes Innenstadt. »Wir nehmen das Problem sehr ernst, aber bisher steht Aussage gegen Aussage. Wir müssen das Widerspruchsverfahren abwarten, ehe eine Entscheidung gefällt werden kann.«
Der Hund sei zwar angeleint, doch einen Maulkorb – so sieht es die Landeshundeverordnung vor – trägt der Rottweiler nicht. Warum nicht? Ahmet Özger: »Nicht nur Beau, auch ich wurde von fremden Hunden gebissen. Mit Maulkorb kann er weder sich, noch mich verteidigen.« Außerdem sei sein Rottweiler nicht abgerichtet und habe noch nie einen Menschen angegriffen. Dass Beau gegenüber Menschen »sehr lieb und verschmust« sei, bestätigten Anwohner. Die meisten würden sich allerdings sicherer fühlen, wenn das Tier mit Maulkorb vor die Haustür ginge.
Georgios Xanthopoulos
WHeimann
Hundeschule des Tierschutzverein Iserlohn e.V.