Jung gebliebene Hundeomi sucht neues Plätzchen!
Ist es an sich schon eine traurige Angelegenheit, wenn ein Hund sein angestammtes Zuhause verlassen und ins Tierheim umziehen muss, verschlimmert sich dies aber noch, wenn es sich dabei um ein älteres Tier handelt. Von Jugend- und Schönheitswahn unserer Zeit geprägt, haben nur die wenigsten Hundebesitzer in spe Auge und Herz für die älteren Heim-Insassen. Für ein bisschen Mitleid reicht es zwar meist noch, ganz nach dem Motto „Ach, du armes Kerlchen, hoffentlich erbarmt sich noch jemand für dich!“ Für sich selbst entscheidet man sich dann aber natürlich für den jungen, möglichst noch reinrassigen Hund, schließlich lässt man sich doch vom Tierheim-Personal nicht so einen armseligen Ladenhüter aufschwatzen! Was würden denn die Nachbarn sagen, käme man mit so einer Kreatur nach Hause! Man hat ja schließlich gerne einen Hund daheim, den „man sich noch ziehen kann wie man ihn braucht!“ Und wie schlimm wäre es, wenn der neue Hausgenosse ja dann schon bald sterben müsste…! Dies sind die Klischees, mit denen wir im Tierheim tagtäglich konfrontiert sind. Und währenddessen sitzen unsere Hundeomis und –opis hinter kalten Tierheim-Gittern anstatt auf dem gemütlichen Sofa im Kreise einer Familie und warten, warten, warten…
Einer davon ist die kleine Dackelmischlingsdame Baffy, die wohl ausschließlich ihres Alters wegen dazu verdammt ist, ihren Lebensabend im Tierheim zu verbringen. Dabei – Hand aufs Herz: wenn wir nicht so ehrlich wären und ihr genaues Alter auf den Tisch legen würden, käme niemand auf die Idee, sie für eine Omi zu halten. Weder Aussehen, noch Temperament lassen auf ein bereits fortgerücktes Alter schließen! Im Gegenteil! Baffy ist in jeder Hinsicht eine jung gebliebene Omi, von der wir uns eine Scheibe abschneiden könnten! Den Menschen möchten wir sehen, der in vergleichbarem Alter auch noch so fit ist!
Baffy macht jeden Spaziergang und jede Wanderung mühelos mit, springt über Stock und Stein und bleibt ganz gewiss nicht hinter ihrem (selbst jüngeren) Zweibeiner zurück. Und doch hat sie natürlich nicht mehr ganz so viel Power wie ein Junghund, was sie aber nur noch sympathischer macht. Ganz ehrlich: einen temperamentvollen jungen Heißsporn auszulasten, ist manchmal nicht so einfach und so mancher überschätzt seine Kräfte und Fähigkeiten dabei enorm. Hat man für Auslastung und Beschäftigung eines jungen Wirbelwinds dauerhaft zu wenig Zeit oder Lust, wird er seine Energien in andere Bahnen lenken und allerlei Unarten entwickeln. Bei älteren und – trotz aller Lebensfreude – doch ruhigeren und gemütlicheren Herrschaften wie unserer Baffy besteht diese Gefahr kaum.
Das Schöne an Baffy ist auch, dass sie bereits erzogen ist. Auch wenn sich an ihrer Erziehung sicherlich immer noch feilen lässt (doch, das geht durchaus auch bei älteren Hunden noch!), hat sie das kleine Hundeeinmaleins schon gelernt und weiß sich zu benehmen. Sie ist stubenrein, kann auch mal allein bleiben, ohne etwas anzustellen und kennt die gängigsten Kommandos. Gerade für Hundeanfänger kann ein bereits erzogener, ruhiger und gelassener Hund die bessere Wahl sein. Dass man sich einen jungen Hund „ziehen kann, wie man ihn braucht“ – wie wir es so oft hören -, ist nämlich bei weitem nicht so einfach wie es scheint. Gerade hundeunerfahrene Menschen können sehr viele Fehler machen und wenn sie dann irgendwann mit Geduld und Latein am Ende sind, wird der Hund ins Tierheim abgegeben. Wie oft haben wir das schon erlebt! Wie viel einfacher hätten es sich diese Menschen mit einem braven, schon erzogenen älteren Tier machen können! Sie hätten sich und ihrem Hund eine Menge Leid erspart!
An der Tatsache, dass ein älterer Hund nicht mehr so lange zu leben hat wie ein junger, lässt sich dagegen nur schwer rütteln. Andererseits ist alles relativ auf dieser Welt. Gerade reinrassige Hunde bringen aus Überzüchtung oft schon etliche Krankheiten mit, über die unsere pumperlgesunde, zähe kleine Hundeomi nur lachen kann. Baffy hat es sich nämlich in den Kopf gesetzt, nicht nur uralt, sondern sogar steinalt zu werden! Dazu braucht sie aber eine eigene Familie, die ihr Kraft und Liebe gibt, sonst erscheint ihr das Leben sinnlos. Eine gewisse Zeit lässt sich hinter Tierheim-Gittern zwar ganz gut überbrücken, doch für immer sehnt sich Baffy nach wesentlich mehr Aufmerksamkeit, Geborgenheit und Dazugehörigkeit als sie hier bei uns bekommen kann.
Baffy ist charakterlich übrigens absolut problemlos. Bei Fremden ist sie zwar anfangs manchmal etwas reserviert, taut dann aber sehr schnell auf und schließt Freundschaft. Ihre Familie liebt sie mit der ganzen Hingabe, derer ihr kleines Herz fähig ist. Sie folgt ihren Leuten auf Schritt und Tritt und bemüht sich, alles richtig zu machen. Und wenn dann doch manchmal ihr kleiner Dickkopf mit ihr durchgeht, ist dies zwar ihrem Dackelerbe zuzuschreiben, macht sie aber nur noch liebenswerter.
Baffy ist gutmütig, brav und kinderlieb und wäre gleichermaßen für eine Familie mit Kindern, als auch für ältere, noch rüstige Leute geeignet. Auch mit anderen Hunden versteht sie sich in der Regel sehr gut. Nur Katzen mag sie nicht so gern leiden, doch wer ist schon perfekt?
Auch wenn Baffy schon älter ist, hoffen wir trotzdem, dass wir für dieses so optimistische und lebensfrohe Persönchen eine Familie finden, die ihre Vorzüge erkennt und nicht nur nach dem gängigen Schönheits- und Jugendideal urteilt. Es wäre so schade, wenn diese jung gebliebene Hundeomi ihr ganzes Leben im Tierheim verbringen müsste, denn sie hätte einer netten Familie noch so viel zu bieten!
Kontakt:
Katrin Meserth
Tierschutzverein Kronach
Ottenhof 2
96317 Kronach
Tel.: 09261/20111
e-mail:
Ist es an sich schon eine traurige Angelegenheit, wenn ein Hund sein angestammtes Zuhause verlassen und ins Tierheim umziehen muss, verschlimmert sich dies aber noch, wenn es sich dabei um ein älteres Tier handelt. Von Jugend- und Schönheitswahn unserer Zeit geprägt, haben nur die wenigsten Hundebesitzer in spe Auge und Herz für die älteren Heim-Insassen. Für ein bisschen Mitleid reicht es zwar meist noch, ganz nach dem Motto „Ach, du armes Kerlchen, hoffentlich erbarmt sich noch jemand für dich!“ Für sich selbst entscheidet man sich dann aber natürlich für den jungen, möglichst noch reinrassigen Hund, schließlich lässt man sich doch vom Tierheim-Personal nicht so einen armseligen Ladenhüter aufschwatzen! Was würden denn die Nachbarn sagen, käme man mit so einer Kreatur nach Hause! Man hat ja schließlich gerne einen Hund daheim, den „man sich noch ziehen kann wie man ihn braucht!“ Und wie schlimm wäre es, wenn der neue Hausgenosse ja dann schon bald sterben müsste…! Dies sind die Klischees, mit denen wir im Tierheim tagtäglich konfrontiert sind. Und währenddessen sitzen unsere Hundeomis und –opis hinter kalten Tierheim-Gittern anstatt auf dem gemütlichen Sofa im Kreise einer Familie und warten, warten, warten…
Einer davon ist die kleine Dackelmischlingsdame Baffy, die wohl ausschließlich ihres Alters wegen dazu verdammt ist, ihren Lebensabend im Tierheim zu verbringen. Dabei – Hand aufs Herz: wenn wir nicht so ehrlich wären und ihr genaues Alter auf den Tisch legen würden, käme niemand auf die Idee, sie für eine Omi zu halten. Weder Aussehen, noch Temperament lassen auf ein bereits fortgerücktes Alter schließen! Im Gegenteil! Baffy ist in jeder Hinsicht eine jung gebliebene Omi, von der wir uns eine Scheibe abschneiden könnten! Den Menschen möchten wir sehen, der in vergleichbarem Alter auch noch so fit ist!
Baffy macht jeden Spaziergang und jede Wanderung mühelos mit, springt über Stock und Stein und bleibt ganz gewiss nicht hinter ihrem (selbst jüngeren) Zweibeiner zurück. Und doch hat sie natürlich nicht mehr ganz so viel Power wie ein Junghund, was sie aber nur noch sympathischer macht. Ganz ehrlich: einen temperamentvollen jungen Heißsporn auszulasten, ist manchmal nicht so einfach und so mancher überschätzt seine Kräfte und Fähigkeiten dabei enorm. Hat man für Auslastung und Beschäftigung eines jungen Wirbelwinds dauerhaft zu wenig Zeit oder Lust, wird er seine Energien in andere Bahnen lenken und allerlei Unarten entwickeln. Bei älteren und – trotz aller Lebensfreude – doch ruhigeren und gemütlicheren Herrschaften wie unserer Baffy besteht diese Gefahr kaum.
Das Schöne an Baffy ist auch, dass sie bereits erzogen ist. Auch wenn sich an ihrer Erziehung sicherlich immer noch feilen lässt (doch, das geht durchaus auch bei älteren Hunden noch!), hat sie das kleine Hundeeinmaleins schon gelernt und weiß sich zu benehmen. Sie ist stubenrein, kann auch mal allein bleiben, ohne etwas anzustellen und kennt die gängigsten Kommandos. Gerade für Hundeanfänger kann ein bereits erzogener, ruhiger und gelassener Hund die bessere Wahl sein. Dass man sich einen jungen Hund „ziehen kann, wie man ihn braucht“ – wie wir es so oft hören -, ist nämlich bei weitem nicht so einfach wie es scheint. Gerade hundeunerfahrene Menschen können sehr viele Fehler machen und wenn sie dann irgendwann mit Geduld und Latein am Ende sind, wird der Hund ins Tierheim abgegeben. Wie oft haben wir das schon erlebt! Wie viel einfacher hätten es sich diese Menschen mit einem braven, schon erzogenen älteren Tier machen können! Sie hätten sich und ihrem Hund eine Menge Leid erspart!
An der Tatsache, dass ein älterer Hund nicht mehr so lange zu leben hat wie ein junger, lässt sich dagegen nur schwer rütteln. Andererseits ist alles relativ auf dieser Welt. Gerade reinrassige Hunde bringen aus Überzüchtung oft schon etliche Krankheiten mit, über die unsere pumperlgesunde, zähe kleine Hundeomi nur lachen kann. Baffy hat es sich nämlich in den Kopf gesetzt, nicht nur uralt, sondern sogar steinalt zu werden! Dazu braucht sie aber eine eigene Familie, die ihr Kraft und Liebe gibt, sonst erscheint ihr das Leben sinnlos. Eine gewisse Zeit lässt sich hinter Tierheim-Gittern zwar ganz gut überbrücken, doch für immer sehnt sich Baffy nach wesentlich mehr Aufmerksamkeit, Geborgenheit und Dazugehörigkeit als sie hier bei uns bekommen kann.
Baffy ist charakterlich übrigens absolut problemlos. Bei Fremden ist sie zwar anfangs manchmal etwas reserviert, taut dann aber sehr schnell auf und schließt Freundschaft. Ihre Familie liebt sie mit der ganzen Hingabe, derer ihr kleines Herz fähig ist. Sie folgt ihren Leuten auf Schritt und Tritt und bemüht sich, alles richtig zu machen. Und wenn dann doch manchmal ihr kleiner Dickkopf mit ihr durchgeht, ist dies zwar ihrem Dackelerbe zuzuschreiben, macht sie aber nur noch liebenswerter.
Baffy ist gutmütig, brav und kinderlieb und wäre gleichermaßen für eine Familie mit Kindern, als auch für ältere, noch rüstige Leute geeignet. Auch mit anderen Hunden versteht sie sich in der Regel sehr gut. Nur Katzen mag sie nicht so gern leiden, doch wer ist schon perfekt?
Auch wenn Baffy schon älter ist, hoffen wir trotzdem, dass wir für dieses so optimistische und lebensfrohe Persönchen eine Familie finden, die ihre Vorzüge erkennt und nicht nur nach dem gängigen Schönheits- und Jugendideal urteilt. Es wäre so schade, wenn diese jung gebliebene Hundeomi ihr ganzes Leben im Tierheim verbringen müsste, denn sie hätte einer netten Familie noch so viel zu bieten!
Kontakt:
Katrin Meserth
Tierschutzverein Kronach
Ottenhof 2
96317 Kronach
Tel.: 09261/20111
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