Hallo, ich war vor einigen Tagen bei einem Vortrag einer Hundetrainerin und Verhaltensberaterin.
Sie kennt meine Süße und hält sie auch für die Arbeit im Altenheim für geeignet. Nur um klarzustellen, dass sie nichts gegen gewisse Hunderassen hat.
Irgendwann kamen wir auf Aggressionsverhalten zu sprechen und sie stellte klar, dass Bisse nie aus "heiterem Himmel" kämen, sondern dass die Hunde mit ihrem Ausdrucksverhalten klarmachen dass Grenzen überschritten werden und eigentlich deutlich warnen.
Bei Hunderassen, die ursprünglich einmal für Hundekämpfe gezüchtet wurden, sei eine ausgesprochen hohe Reizschwelle den Menschen betreffend typisch. Deshalb seien diese Hunderassen in der therapeutischen Arbeit sehr gut einsetzbar.
Das Problem sei nur, dass, wenn diese Reizschwelle überschritten würde, würden diese Hunde ohne die typischen Vorwarnzeichen zubeissen.
hmmmmm..........stimmt das so? Ich konnte das jetzt irgendwie nicht widerlegen. Es war auch das erste Mal, dass ich diese Theorie gehört habe.
Mit der hohen Reizschwelle, das war mir bekannt.
Weiss da jemand etwas Genaueres?
Liebe Grüße
Heike
Wenn ich dein Schreiben richtig lese dann ziehe ich daraus, dass SoKas insgesamt eine dem Menschen gegenüber höhere Reizschwelle habe als andere Hunde.
Dem kann ich mich grundsätzlich anschließen. Allerdings trifft das nur bei gut erzogenen und vernünftig sozialisierten Hunden zu. Ein Hund besteht nicht nur aus seinen Anlagen, sondern auch aus dem, was er erlernt hat und leider kommt es nicht selten vor, dass dabei die Reizschwelle des Hundes eingerissen wird.
Hat ein Hund (egal welche Rasse) einmal zugebissen, verbindet er das zumeist mit einem Erfolg. Das bedeutet, dass er künftig dieses Verhalten öfter zeigen kann um seinen "Willen" durchzusetzen.
Wenn du schreibst, die Trainerin habe in ihrem Vortrag erwähnt, dass Hunde nie "aus heiterem Himmel" beißen, so ist das zwar ebenfalls grundsätzlich richtig aber eben nicht generell. So besteht zum Beispiel die Möglichkeit einer Handlung aus einem Triebstau heraus. Ein Hund, der Skater nicht mag liegt ganz ruhig neben dir und lässt die Skater an dir vorbeirauschen - einen, den zweiten, drei, vier - vielleicht auch zehn. Bei elften steht er einfach auf, beißt zu und legt sich wieder friedlich hin als wäre nichts gewesen.
Dies gilt auch für das Ausdrucksverhalten. Ein Hund warnt bevor er zuschnappt, sofern der Hund "normal" ist. Wen du aber aufmerksam durch die Straßen läufst sieht du massenhaft Psychokrüppel - hyperaktiv, hypernervös, total verstörte und psychotische Hunde, die nicht in der Lage sind vernünftiges Ausdrucksverhalten an den Tag zu legen.
Solche Hunde laufen z.B. schwanzwedelnd an dir vorbei und beißen dann von hinten in die Hacken. Im besten Fall kann man bei solchen Hunden im Vornhinein eine Verspannung erkennen.
Was Gestik und Mimik betrifft, so hat es der Bulli zwar recht schwer aber da gibt es Rassen die wesentlich schlechter dran sind.
Jedesmal wenn mir ein Bobtail entgegen kommt hab ich schwer damit zu tun zu erkennen was in dem Kerl gerade vor geht - genau so ergeht es auch anderen Hunden. Dazu hat der Bobtail noch das Problem, dass er auch nicht weiß was in anderen Hunden vorgeht, da seine Augen durch das Fell total verdeckt sind.