Ich war während des Studiums mit Erstwohnsitz noch bei meinen Eltern gemeldet und am jeweiligen Studienwohnsitz immer mit Zweitwohnsitz, obwohl da während dieser Zeit natürlich mein Lebensmittelpunkt war. Meines Wissens war das seinerzeit aber auch üblich und korrekt.
Ob das heute noch korrekt wäre, weiß ich nicht.
Das wurde schon zu meiner Zeit mehr oder weniger aufgeweicht. Verboten war das nicht, aber etwa zu der Zeit, als ich zu studieren anfing, begannen die Städte, Zweitwohnsitz-Abgaben von Studenten zu verlangen. Worauf sich die allermeisten dann ummeldeten.
Man hätte es auch lassen können - dann hätte man aber irgendwelch Abgaben zahlen müssen..
Das, was tessa mit dem "ehelichen Wohnsitz" beschreibt, funktioniert auch für Singles. Wenn diese ihre meisten sozialen Kontakte (Familie, Freunde, Vereine) z.B. rund um ihr Elternhaus haben und die Zweitwohnung wirklich nur aus beruflichen Gründen nutzen, kann eine Wohnung in diesem Haus oder am Ort auch dann der Erstwohnsitz sein, wenn man zwangsläufig von Montag bis Freitag dort und nur am Wochenende am anderen Wohnort ist:
Der Ort, an dem die Familie lebt, der Arbeitsplatz ist und die Person die meisten sozialen Kontakte unterhält gilt als der Lebensmittelpunkt und Erstwohnsitz.
Arbeitet man jedoch an einem anderen Ort und muss sich eine Zweitwohnung mieten oder kaufen, dann hält sich die Person zwar überwiegend an seinem Zweitwohnsitz auf, dennoch bleibt der Erstwohnsitz laut Steuerrechtsprechung immer noch sein Hauptwohnsitz.
Quelle:
Mein Mann hat ja auch mehrere Jahre woanders gearbeitet und war nur am Wochenende daheim, und in dem Haus, in dem er gewohnt hat (einer umgebauten ehemaligen Pension) wohnten diverse Leute aus allen möglichen Gegenden in Deutschland, die es teils nur für ein oder zwei Jahre von Montag bis Freitag in diese entlegene Ecke verschlagen hatte. Die waren da alle nur mit Zweitwohnsitz gemeldet.
In so einem Fall lässt sich das Ganze aber recht mühelos umstellen, indem man begründet, durch die weite Entfernung mittlerweile mehr soziale Kontakte etc am Ort der Arbeit geknüpft und damit seinen "Lebensmittelpunkt verlagert" zu haben.
Ich war zB dann als Studentin gar nicht mehr bei meinen Eltern gemeldet. Auch nicht mit Zweitwohnsitz.