Ameneh Bahrami vergibt ihrem Peiniger

Toubab hat ausgesprochen, was ich dabei empfinde :

Wenn einem etwas derart Bestialisches zugefügt wird,
dann schreit in einem alles nach Rache und Vergeltung.
Wenn man dann, nach langer Zeit davor steht und die grausame Rache vollziehen soll,
kann man es nicht.
Verständlich.

Rache verursacht immer noch mehr Leid und Qual.
Ich denke da an den Vater in Nahost, der Organe seines
getöteten Kindes einem "feindlichen" kranken Kind spendete.
Er tat etwas unerhört Versönliches, was Niemand für möglich hielt.
Ich bin sicher, damit ging es ihm besser, als wenn er die Kinder
der Gegner umgebracht hätte. Oder die Täter.

Wenn ich mir etwas ganz Schlimmes vorstelle, dann gleite ich zugleich
in Rachefantasien ab.
Die Frage ist, ob die Durchführung dieser mir hilft oder noch mehr schadet.
Finde ich wirklich Frieden, wenn ich zB einen Kindermörder eigenhändig
töte - was meiner ersten Reaktion entspricht ?
Schaffe ich mir selbst damit noch mehr Leid ?
Und anderen ?
Wird diese Spirale aus Schmerz und Qual endlos ?
Heilt vielleicht der Verzicht auf weitere Gewalt meine Seele besser ?
Durchaus denkbar.
 
  • 17. Juni 2024
  • #Anzeige
Hi marismeña ... hast du hier schon mal geguckt?
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... und schon kommen die ersten Kommentare, welche das Opfer zum Täter machen, indem man ihr Geldgeilheit unterstellt ... Finde ich abartig - aber gut, liegt in der Natur des Menschen ;)
Wurde aber auch in den Nachrichten gebracht das sie stattdessen eine Entschädigung fordert. ;)
 
... und schon kommen die ersten Kommentare, welche das Opfer zum Täter machen, indem man ihr Geldgeilheit unterstellt ... Finde ich abartig - aber gut, liegt in der Natur des Menschen ;)
Wurde aber auch in den Nachrichten gebracht das sie stattdessen eine Entschädigung fordert. ;)

Also eine Forderung nach einer Entschädigung ist in meinen Augen in so einem Fall doch etwas ganz Normales.

Unsereiner fordert doch z.B. Enschäddigung, wenn ihm jemand 'ne Beule in's Auto fährt. Da wird doch wohl jemand, dem man das Gesicht verätzt hat, auch so etwas wie Entschädigung, Schmerzensgeld o.Ä. fordern dürfen, ohne dass dieser Jemand als geldgeil hingestellt werden muss oder irgendjemand ein "komisches Gefühl" wegen ihrer Vorgehensweise haben muss.
 
... und schon kommen die ersten Kommentare, welche das Opfer zum Täter machen, indem man ihr Geldgeilheit unterstellt ... Finde ich abartig - aber gut, liegt in der Natur des Menschen ;)
Wurde aber auch in den Nachrichten gebracht das sie stattdessen eine Entschädigung fordert. ;)

Und? Wenn ich Dir was vor den Latz knallen würde hättest Du auch ein Recht auf Schmerzensgeld. Dieses "Prinzip" von versuchter Wiedergutmachung ist in vielen Nationen per Gesetz verankert und hat mit Nichten etwas mit Geldgeilheit zu tun.
 
:D
Zumal man hier schon zum Anwalt rennt, wenn im Urlaub der Kaffee zu kalt war bzw. die BILD ausverkauft.
 
... und schon kommen die ersten Kommentare, welche das Opfer zum Täter machen, indem man ihr Geldgeilheit unterstellt ... Finde ich abartig - aber gut, liegt in der Natur des Menschen ;)
Wurde aber auch in den Nachrichten gebracht das sie stattdessen eine Entschädigung fordert. ;)

Und? Wenn ich Dir was vor den Latz knallen würde hättest Du auch ein Recht auf Schmerzensgeld. Dieses "Prinzip" von versuchter Wiedergutmachung ist in vielen Nationen per Gesetz verankert und hat mit Nichten etwas mit Geldgeilheit zu tun.

Nee. Sagt doch aber auch niemand, oder?

Soviel Geld gibt es auf der ganzen Welt nicht, dass man damit ein völlig entstelltes Gesicht, heftigste Schmerzen und verlorenes Augenlicht "wiedergutmachen" könnte.
 
Wurde aber auch in den Nachrichten gebracht das sie stattdessen eine Entschädigung fordert. ;)

Und? Wenn ich Dir was vor den Latz knallen würde hättest Du auch ein Recht auf Schmerzensgeld. Dieses "Prinzip" von versuchter Wiedergutmachung ist in vielen Nationen per Gesetz verankert und hat mit Nichten etwas mit Geldgeilheit zu tun.

Nee. Sagt doch aber auch niemand, oder?

Soviel Geld gibt es auf der ganzen Welt nicht, dass man damit ein völlig entstelltes Gesicht, heftigste Schmerzen und verlorenes Augenlicht "wiedergutmachen" könnte.

Ja doch - HSH Freunds Antwort impliziert das, nach meinem Sprachverständnis. :verwirrt:
 
Und? Wenn ich Dir was vor den Latz knallen würde hättest Du auch ein Recht auf Schmerzensgeld. Dieses "Prinzip" von versuchter Wiedergutmachung ist in vielen Nationen per Gesetz verankert und hat mit Nichten etwas mit Geldgeilheit zu tun.

Nee. Sagt doch aber auch niemand, oder?

Soviel Geld gibt es auf der ganzen Welt nicht, dass man damit ein völlig entstelltes Gesicht, heftigste Schmerzen und verlorenes Augenlicht "wiedergutmachen" könnte.

Ja doch - HSH Freunds Antwort impliziert das, nach meinem Sprachverständnis. :verwirrt:
Nichts hineininterpretieren was nicht dasteht. Wenn ich auf Geldgeilheit hinauswollte hätte ich das sicher geschrieben. Oder mache ich den Eindruck mit meiner Meinung hinter dem Berg zu halten? ;)
 
Du liest aus HSH Freund´s Satz heraus, dass er ihr Geldgeilheit unterstellt? Vielleicht bin ich völlig auf dem Holzweg, aber ich lese das als reine Feststellung ohne Wertung.

Wie gesagt, nach meinem Rechtsverständnis dürfte diese Frau alles Geld der Welt fordern, "entschädigt" wird sie nie sein, da das, was ihr genommen wurde, unbezahlbar ist.
 
Nichts hineininterpretieren was nicht dasteht. Wenn ich auf Geldgeilheit hinauswollte hätte ich das sicher geschrieben. Oder mache ich den Eindruck mit meiner Meinung hinter dem Berg zu halten? ;)

Ne ne sorry - ich bin der deutschen Sprache einigermaßen mächtig und Du hast dich eindeutig auf diesen Passus bezogen. Vielleicht hast Du es so nicht gemeint *hust* - aber das ändert an der eindeutigen Implizierung Deiner Antwort nix. ;)
 
Du liest aus HSH Freund´s Satz heraus, dass er ihr Geldgeilheit unterstellt? Vielleicht bin ich völlig auf dem Holzweg, aber ich lese das als reine Feststellung ohne Wertung.

Dann lies es doch so. Ich lese es anders - nicht zuletzt wegen des --> ;)

Ist im Grunde auch wurscht.
 
Nichts hineininterpretieren was nicht dasteht. Wenn ich auf Geldgeilheit hinauswollte hätte ich das sicher geschrieben. Oder mache ich den Eindruck mit meiner Meinung hinter dem Berg zu halten? ;)

Ne ne sorry - ich bin der deutschen Sprache einigermaßen mächtig und Du hast dich eindeutig auf diesen Passus bezogen. Vielleicht hast Du es so nicht gemeint *hust* - aber das ändert an der eindeutigen Implizierung Deiner Antwort nix. ;)
Ich meinte damit lediglich das sie nicht aus reiner Menschenliebe auf das Prinzip "Auge um Auge" verzichtet hat (zudem besteht auch ein Kontext zu den vorhergegangenen Spekulationen über die Gründe ihres Verzichtes). Das mit der Geldgeilheit interpretierst du lediglich hinein.
 
Ich denke, es liegt am Kontext, in dem HSH Freunds Satz steht - nämlich direkt, im Anschluss an eine von ihm zitierte Aussage von Cons (in der sie darauf eingeht, dass der Frau von dem einen oder anderen Geldgeilheit unterstellt wird).

In dem Kontext wirkt die Anmerkung von HSH Freund auch auf mich so, als solle durch die von HSH Freund getroffene Feststellung erklärt werden, warum Aussagen bzgl. der mutmaßlichen Geldgeilheit des Opfers so was wie eine Basis hätten, auf der sie fußen könnten und somit irgendwo irgendwie auch nicht ganz falsch sein könnten.

Womöglich einfach dumm gelaufen mit dem Kontext - aber ein bisschen missverständlich wirkt es auf mich in Verbindung mit dem vor der Äußerung stehenden Zitat schon auch.

Will meinen, ich kann Cons Gedankengänge da durchaus nachvollziehen.
 
Hm, ich finde das ist ein interessantes Urteil, gerade im Hinblick darauf, dass hier das Opfer eine Frau ist, die Rache von einem Mann fordert. Damit Erfolg zu haben ist gerade in der islamischen Welt nicht selbstverständlich. Insofern finde ich es schon bemerkenswert, dass sie überhaupt Erfolg hatte und dem Mann nun die Blendung gedroht hat. Das Urteil dürfte auch im Iran für Aufsehen gesorgt haben. Und wenn ich den Artikel richtig verstehe, ging es ihr ja unter anderem darum, eine Art Abschreckung zu erreichen, dass Männer sich das künftig zweimal überlegen, ob sie soetwas machen. Somit hätte sie schon ein Ziel erreicht, auch wenn sie die Blendung nicht bis zur letzten Konsequenz durchgesetzt hat. Dieser Mann war jetzt ihrer Gnade ausgeliefert, was auch noch mal eine deutliche Macke in sein Ego gekratzt haben dürfte. Dazu brauchte es die Vollstreckung nicht unbedingt.

Und dann sind es immer noch zwei Paar Schuhe, sich Rache zu wünschen und sie auch durchzuziehen. Wie oft äußert man selbst Rachtegedanken, wenn jemand dieses täte, dann würde ich das mit ihm tun. Aber tut man es dann wirklich? Manche Menschen sicherlich, aber bei vielen besteht dann doch eine gewisse Hemmschwelle, anderen Gewalt anzutun, wenn nicht aus Notwehr oder aus einem Affekt heraus. Diese junge Frau wusste um die Schmerzen, die der Mann hätte durchmachen müssen, wenn er aus der Narkose aufgewacht wäre. Das jemandem bewusst zuzuführen, kann nicht jeder. Ich weiß nicht, wie viele tatsächlich in der Lage wären, eine Todesstrafe, die sie sich für eine bestimmte Strafe wünschen, auch selber durchzuführen. Sicherlich gibt es immer welche, die das können. Aber ich habe das Gefühl, dass es da bei den meisten Menschen doch eine gewisse Hemmschwelle gibt, bewusst ein Leben zu zerstören. Solche Leute sind (hoffentlich) doch immer noch die Ausnahme. Und um zu erreichen, was sie letztlich erreichen wollte, hatte sie die eigenhändige Vollstreckung dieses Urteils nicht nötig, und somit auch nicht das Risiko, danach mit ihren eigenen Emotionen eventuell nicht klar zu kommen. Denn soetwas getan zu haben, damit muss man auch erst einmal fertig werden.
 
Ich meinte damit lediglich das sie nicht aus reiner Menschenliebe auf das Prinzip "Auge um Auge" verzichtet hat (zudem besteht auch ein Kontext zu den vorhergegangenen Spekulationen über die Gründe ihres Verzichtes). Das mit der Geldgeilheit interpretierst du lediglich hinein.
ich tu es ungern, aber da gebe ich ihm diesmal wirklich recht. Und genau das beschreibt mein Gefühl von oben.
 
Hat ja auch nie jemand behauptet, daß sie es aus "reiner Menschenliebe" tat.
DAS habt ihr nun wieder hineingedichtet.
Ihre Gründe stehen im Artikel.

Sie habe die Vergeltung aus diversen Gründen gestoppt, wird Bahrami zitiert, „wegen Gott, für mein Land und für mich selbst“. Auch habe ihre Familie diese Rache nicht gewollt.

Und nun frage ich mich erneut, wo da ein Ansatzpunkt für ein "komisches Gefühl" sein soll?
 
du kannst dort auch nachlesen:

.... Dem mvg Verlag sagte Bahrami am Telefon, dass sie den Entschluss auf den Verzicht schon vor sieben Jahren gefällt hätte .... Ihr Anwalt erklärte aber, dass er weder etwas über die Urteilsvollstreckung noch die Entscheidung seiner Mandantin gewusst habe. "Ich weiß von nichts, denn Ameneh wollte unbedingt die Vollstreckung des Urteils und hatte für einen Verzicht bestimmte Bedingungen", sagte Ali Sarafi der ISNA, ohne auf diese Bedingungen einzugehen.

Es ist auf jeden Fall richtig, dass sie Schmerzensgeld (von mir aus nennen sie es auch Blutgeld) bekommt soll. Allein die Operationen müssen ein Vermögen kosten und wollen bezahlt sein. Warum zieht sie das dann sieben Jahre lang durch?

Dieser Absatz hängt mir auch im Magen:
Nach Schilderungen Ameneh Bahramis hatte eine Eskorte sie und ihre Familie ins Krankenhaus gebracht. Als ihr Peiniger Madschid Mowahedi sie sah, beschimpfte er sie: "Du fette Kuh, du alte Jungfer." Unter Tränen sagte er, dass es zwischen ihr und ihm keinen Unterschied gebe, dass sie büßen werde für das, was sie tue. Bahrami antwortete: "Erst wirst du büßen und dann ich." Als die 33-Jährige sah, dass Mowahedi die Betäubung bekommen sollte, teilte sie dem Staatsanwalt mit, dass sie auf das Urteil verzichte. Alle Ärzte und Schwestern hätten sie daraufhin umarmt und ihr für ihre Großzügigkeit gedankt. Madschid Mowahedi sei aufgesprungen, habe ihre Füße und Hände geküsst und sie gebeten, ihn zu heiraten. Ameneh Bahrami antwortete: "Mach daraus keine Komödie. Ich werde dich niemals heiraten. Ich habe nicht deinetwegen verzichtet, sondern meinetwegen."
 
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