300.000 € für Kampfhunde
Stadtamt vermittelt Tiere jetzt per Internet
von Axel Schuller
Bremen hat 65 "Kampfhunde" eingezogen und in einer Tierpension in Ganderkesee untergebracht. Kosten: rund 300.000 Euro im Jahr. Das Stadtamt versucht jetzt, die Hunde übers Internet zu vermitteln, um so auch Geld zu sparen.
"Die Hundeseite" des Stadtamtes ist neu. Unter findet man Beschreibungen von Bonzo (ein weißer Bullterrier-Rüde), Mister (Pitbull-Terrier) und Ricky (American-Staffordshire-Terrier), die allesamt eines gemeinsam haben: Sie leben in einer Tierpension in Ganderkesee und warten auf ein neues Zuhause. Und sie haben einen Wesenstest bestanden, der ihnen ein friedliches Miteinander mit Menschen und anderen Tieren bescheinigt.
Dass sich das Stadtamt (Tel. 361 15 833 oder 361 6951) um die Vermittlung von Hunden kümmert, hat auch handfeste finanzielle Gründe. Bremen hat zurzeit 65 sogenannte Kampfhunde eingezogen und in einer Tierpension untergebracht. Dafür zahlt die Stadt 12.50 Euro pro Hund und Tag an die Pension. Macht pro Tag für alle Tiere 812,50 Euro. Das summiert sich im Jahr auf 295.750 Euro. Und wenn der Tierarzt in die Pension kommen muß, fallen weitere Kosten an. Offiziell holt sich Bremen diese Auslagen von den ursprünglichen Hundehaltern wieder. Doch dies gelingt kaum. Entweder sind die Halter plötzlich nicht mehr auffindbar, oder sie haben kein Geld.
Während in Hamburg darüber gestritten wird, zwangseingewiesene Kampfhunde einzuschläfern, um so auch Kosten einzusparen, denkt darüber in Bremen (noch) niemand nach. Hier versucht das Stadtamt jetzt, die Tiere nach bestandenen Wesenstests an neue Eigentümer (mit polizeilichem Führungszeugnis) zu vermitteln. So sollen den Tieren das triste Dasein in den Zwingern bis zum Lebensende und der Stadt die Ausgaben erspart bleiben.
Die Alternative, das Bremer Tierheim in der Hemmstraße auf Staatskosten zu erweitern und dann bessere Vermittlungschancen für die Tiere zu haben (schließlich sind dort ständig viele Bremer auf Haustiersuche) war voriges Jahr gescheitert. Die Innenbehörde wollte zahlen, die für Tierschutz zuständige Gesundheitsbehörde aber nicht.
Quelle: vom 11. April 2004
Stadtamt vermittelt Tiere jetzt per Internet
von Axel Schuller
Bremen hat 65 "Kampfhunde" eingezogen und in einer Tierpension in Ganderkesee untergebracht. Kosten: rund 300.000 Euro im Jahr. Das Stadtamt versucht jetzt, die Hunde übers Internet zu vermitteln, um so auch Geld zu sparen.
"Die Hundeseite" des Stadtamtes ist neu. Unter findet man Beschreibungen von Bonzo (ein weißer Bullterrier-Rüde), Mister (Pitbull-Terrier) und Ricky (American-Staffordshire-Terrier), die allesamt eines gemeinsam haben: Sie leben in einer Tierpension in Ganderkesee und warten auf ein neues Zuhause. Und sie haben einen Wesenstest bestanden, der ihnen ein friedliches Miteinander mit Menschen und anderen Tieren bescheinigt.
Dass sich das Stadtamt (Tel. 361 15 833 oder 361 6951) um die Vermittlung von Hunden kümmert, hat auch handfeste finanzielle Gründe. Bremen hat zurzeit 65 sogenannte Kampfhunde eingezogen und in einer Tierpension untergebracht. Dafür zahlt die Stadt 12.50 Euro pro Hund und Tag an die Pension. Macht pro Tag für alle Tiere 812,50 Euro. Das summiert sich im Jahr auf 295.750 Euro. Und wenn der Tierarzt in die Pension kommen muß, fallen weitere Kosten an. Offiziell holt sich Bremen diese Auslagen von den ursprünglichen Hundehaltern wieder. Doch dies gelingt kaum. Entweder sind die Halter plötzlich nicht mehr auffindbar, oder sie haben kein Geld.
Während in Hamburg darüber gestritten wird, zwangseingewiesene Kampfhunde einzuschläfern, um so auch Kosten einzusparen, denkt darüber in Bremen (noch) niemand nach. Hier versucht das Stadtamt jetzt, die Tiere nach bestandenen Wesenstests an neue Eigentümer (mit polizeilichem Führungszeugnis) zu vermitteln. So sollen den Tieren das triste Dasein in den Zwingern bis zum Lebensende und der Stadt die Ausgaben erspart bleiben.
Die Alternative, das Bremer Tierheim in der Hemmstraße auf Staatskosten zu erweitern und dann bessere Vermittlungschancen für die Tiere zu haben (schließlich sind dort ständig viele Bremer auf Haustiersuche) war voriges Jahr gescheitert. Die Innenbehörde wollte zahlen, die für Tierschutz zuständige Gesundheitsbehörde aber nicht.
Quelle: vom 11. April 2004