der Kopfschüttelfred...

Dazu könnte ich jetzt Seiten füllen, die vermutlich niemand lesen will und für die es zu spät ist.
Eine vom Rechtsstaat zugesichterte Gleichstellung und die damit verbundenen Konsequenzen sind das Eine. Die aufgezwungene Veränderung im Sprachgebrauch sehe ich kritisch. Hebt ein dadurch erzeugter Widerwillen den angestrebten Nutzen auf?

Ja.
Denn der Widerwillen der Wenigen - auch wenn sie laut sind, soviele sind es dann doch nicht und einzelnd nur arme Wurschties - zählt einfach nicht und auf lange Sicht werden sie überlebt.

Meine Nichte weiß nicht, was ein "Negerkuss" ist. "Backpfeifen" oder den berühmten "Ar.schvoll" kennt sie auch nicht.
Bestimmt hat eins der Forumskinder hier einen Kindergarten-/klassenkameraden mit 2 Vätern/Müttern - einen schwulen Onkel oder die Tante mit Freundin haben viele.

Dein Augenrollen ist somit irrelevant, es wird überlebt werden - ob du willst oder nicht.
Darum geht es doch.
 
Ich weiß nicht was die Lösung.
Ich bin vermutlich eine andere Generation als du. Mir entlockt "divers" eher ein Augenrollen, als Wertschätzung für geschlechtlich nicht zugeteilte Menschen. Die war vorher schon da, dafür brauche ich keinen Sprachzwang. So geht es vielen. Vielleicht eine Generationenfrage.

Möglich. Ich meine, ich persönlich bin da auch nicht von betroffen, trotzdem kann ich nachvollziehen, dass es Leute gibt, die eben nicht einem der beiden Geschlechter zugeordnet werden können und dass diese Menschen auch wahrgenommen werden wollen.... Oder auch nur akzeptiert wird, dass es sie gibt. Allein die Tatsache, dass "divers" bei vielen nur ein Augenrollen und "die wollen sich doch nur darstellen, das ist alles Blödsinn" hervorruft, zeigt imo halt, dass es notwendig ist. Um ein Bewusstsein zu schaffen und diesen Leuten einen Raum zu geben, aus dem Schatten zu treten. Dass das einigen nicht genehm ist, sollte - nein, DARF - da einfach keine Rolle spielen. Für uns mag es sich noch sperrig anfühlen, aber irgendwann wird das einfach völlig normal sein. Zumindest im Sprachgebrauch. Und dann wird hoffentlich auch das was dahinter steht als ganz normal betrachtet.
 
Ich bin ja nun schon etwas älter...

Und es gab so vieles, über das sich die Leute in meiner Jugend und auch später echauffiert haben, als wäre das mindestens der Untergang des Abendlandes.

Berufstätigkeit für Frauen, ohne Erlaubnispflicht des Ehemannes. Abschaffung des Lehrerinnenzölibats, geforderte Abschaffung des § 218. Die Abschaffung der Straffreiheit von Vergewaltigung in der Ehe. Bleifreies Benzin. Die Rechtschreibreform und damit diverse :mies: ungewohnte Schreibweisen. Kindergarten ab 3 und nachher - Gott bewahre - schon ab 2 Jahren. Einrichtung der Wehrplficht. Einrichtung des Zivildienstes. Abschaffung der Wehrpflicht und des Zivildienstes. Doppelte Staatsbürgerschaft... WIEDERVEREINIGUNG!!!

Nicht zu vergessen irgendwann dazwischen die Volkszählung. Und das Internet.

Jedes einzelne Mal Riesengeschrei und Widerwillen nicht hoch drei sondern mindestens hoch fünf.

Wir Deutschen sind gut darin, bei jeder Form von Veränderung erstmal Zeter und Mordio zu schreien.

Und jetzt: Kräht nach ganz vielem davon kein Hahn mehr. Und die Leute heute können sich gar nicht vorstellen, dass es je anders gewesen ist als heute.

Hoffen wir, du liegst richtig.
Vermutlich bin ich zu unbeweglich. Ich werde in diesem Leben mit manch einer Neuerung nicht mehr warm. :lol:
Fortan also Damen, Herren und Diverse.
Nach solchen Diskussion auf der Arbeit bin ich froh, nicht mehr in Kommunalpolitik aktiv zu sein. Da konnten wir auch Abende mit Debatten um politische korrekte Bezeichnungen füllen.
 
Ja.
Denn der Widerwillen der Wenigen - auch wenn sie laut sind, soviele sind es dann doch nicht und einzelnd nur arme Wurschties - zählt einfach nicht und auf lange Sicht werden sie überlebt.

Meine Nichte weiß nicht, was ein "Negerkuss" ist. "Backpfeifen" oder den berühmten "Ar.schvoll" kennt sie auch nicht.
Bestimmt hat eins der Forumskinder hier einen Kindergarten-/klassenkameraden mit 2 Vätern/Müttern - einen schwulen Onkel oder die Tante mit Freundin haben viele.

Dein Augenrollen ist somit irrelevant, es wird überlebt werden - ob du willst oder nicht.
Darum geht es doch.

Vermutlich.
 
Möglich. Ich meine, ich persönlich bin da auch nicht von betroffen, trotzdem kann ich nachvollziehen, dass es Leute gibt, die eben nicht einem der beiden Geschlechter zugeordnet werden können und dass diese Menschen auch wahrgenommen werden wollen.... Oder auch nur akzeptiert wird, dass es sie gibt. Allein die Tatsache, dass "divers" bei vielen nur ein Augenrollen und "die wollen sich doch nur darstellen, das ist alles Blödsinn" hervorruft, zeigt imo halt, dass es notwendig ist. Um ein Bewusstsein zu schaffen und diesen Leuten einen Raum zu geben, aus dem Schatten zu treten. Dass das einigen nicht genehm ist, sollte - nein, DARF - da einfach keine Rolle spielen. Für uns mag es sich noch sperrig anfühlen, aber irgendwann wird das einfach völlig normal sein. Zumindest im Sprachgebrauch. Und dann wird hoffentlich auch das was dahinter steht als ganz normal betrachtet.

Dann führen wir ein viertes Geschlecht ein. :D

Ich verstehe den Gedanken dahinter und teile ihn vollkommen, auch wenn ich mich als konserativ bezeichnen würde. Aber ich kenne eben auch die andere Seite und frage mich manches Mal, was Ursache und was Wirkung ist.
 
Widerwillen bzgl. der Wiedervereinigung, dazu habe ich gerade gelernt: Einer Umfrage zufolge wussten 7 Prozent der befragten Jugendlichen noch nicht mal, dass Deutschland früher in zwei Staaten geteilt war. :)
 
Dabei fällt mir ein: Hier in Lux werden die Lehrerinnen entweder mit dem Vornamen angesprochen oder mit dem Begriff "Juffar" Da mir die Kids nicht sagen konnten, was das "Juffar" eigentlich bedeutet und habe eine Luxemburgerin gefragt. Die erzählte mir, dass früher die Lehrerinnen unverheiratet sein mussten und deswegen mit der luxemburgischen Version von "Jungfrau" angesprochen wurden. Irgendwie hat sich der Begriff, leicht verändert, bei den Kids bis heute gehalten.
 
Damen, Herren und Diverse

Merke: Auch das war nur eine Meinung. Aber immerhin eine durch die offizielle Bezeichnung gestützte.

Ich persönlich - und das galt in der Diskussion auch für viele andere, fänden es sprachlich eleganter, da, wo es möglich ist, neutral zu formulieren. "Liebe Studierende", "Sehr geehrte Mitglieder des Gemeinderates", "Liebe Belegschaft".

Ich denke, je nach Umstand geht beides.

Eine offizielle Regelung gibt es tatsächlich noch nicht.

Interessant ist vielleicht auch dieser Link hier:



Da wird im Wesentlichen dasselbe diskutiert wie hier.
 
Warum muss in der Anrede überhaupt differenziert werden?
"Liebe Menschen" oder "liebe Personen" ginge doch auch.
Bei Stellengesuchen dann eben: "Wir suchen eine Person, die...
 
Beim Nachlesen fiel mir der gute, alte Tucholsky ein



Dann wird einer kommen, der wird eine gradezu donnernde Entdeckung machen: er wird den Einzelmenschen entdecken. Er wird sagen: Es gibt einen Organismus, Mensch geheißen, und auf den kommt es an. Und ob der glücklich ist, das ist die Frage. Daß der frei ist, das ist das Ziel. Gruppen sind etwas Sekundäres(...)
 
Wir hysterischen Weiber:lol:.

Bekomme Tornado Warnung aufs Handy. Keine Sirenen. Schau bei der Tür raus. Alle Frauen kommen raus. Was tun? Ok, Kinder und Hunde ins Shelter und Ausweise. Und dann wieder draußen treffen.

Dann wieder raus. Sirenen gehen los. Panik :arghh:. Alle schreien wir rum "Oh Gott, die Sirenen, der Tornado. Shelter. Hilfe."

Im Shelter hab ich dann mit 5 Freundinnen SMS geschrieben. 40 SMS in 30 Minuten:lol:.

Meine Nerven......

Dann keine Sirenen mehr. Ich steck die Kinder ins Bad. Plötzlich wieder Sirenen. Ich schmeiß die Kinder aus der Badewanne nackig im Handtuch ins Shelter.

War allersings nur die Entwarnungsdurchsage. Alles ok.:lol:. Die armen Zwerge.

Ich muss hier echt erst noch chillen lernen.... :rotwerd:

Aber im Ernstfall hat man ja echt nur durchschnittlich 10 Minuten von der Zeit ab der die Sirenen losgehen.....:kp:
 
Ist jetzt ebenso mit der Schreibweise - und so blöd es klingt, es ist gut so.

Gosh, die Deutschen sind in der Beziehung solche Mimimis. :rolleyes:
Mich stört nicht, dass die Gruppe, die sich weder männlich noch weiblich zuordnen kann extra aufgeführt wird. Im Gegenteil

Mich stört nur der Begriff ‚divers‘.
Das hört sich für mich so nach Rudis Resterampe an und würde ich dieser Gruppe angehören, würde ich mir davon eher auf den Schlips getreten vorkommen
 
Hoffen wir, du liegst richtig.
Vermutlich bin ich zu unbeweglich. Ich werde in diesem Leben mit manch einer Neuerung nicht mehr warm. :lol:
Fortan also Damen, Herren und Diverse.
Nach solchen Diskussion auf der Arbeit bin ich froh, nicht mehr in Kommunalpolitik aktiv zu sein. Da konnten wir auch Abende mit Debatten um politische korrekte Bezeichnungen füllen.

Ich bin seit dem letzten science slam ein großer Verfechter des "Entgendern nach Phettberg"
 
Mich stört nicht, dass die Gruppe, die sich weder männlich noch weiblich zuordnen kann extra aufgeführt wird. Im Gegenteil

Mich stört nur der Begriff ‚divers‘.
Das hört sich für mich so nach Rudis Resterampe an und würde ich dieser Gruppe angehören, würde ich mir davon eher auf den Schlips getreten vorkommen

Klar der Begriff ansich ist suboptimal, dass trifft aber auf fast jeden möglichen Überbegriff zu, da sich durch jede Spezifizierung ein anderer ausgeschlossen sehen kann. Die Option sämtliche Möglichkeiten aufzuzählen fällt raus, denn dann wäre die Anrede in der Tat länger als das Schreiben selbst und böte Dank Abmahnindustrie Potenzial für gerechtfertigten Unmut.
 
Klar der Begriff ansich ist suboptimal, dass trifft aber auf fast jeden möglichen Überbegriff zu, da sich durch jede Spezifizierung ein anderer ausgeschlossen sehen kann. Die Option sämtliche Möglichkeiten aufzuzählen fällt raus, denn dann wäre die Anrede in der Tat länger als das Schreiben selbst und böte Dank Abmahnindustrie Potenzial für gerechtfertigten Unmut.
Ja, ich denke in der deutschen Sprache ist es wirklich schwer, das gut zu machen.

Nur, so wie es jetzt ist, trägt es mE weder zur Anerkennung noch zur Wertschätzung dieser Gruppe bei.
Selbst die, die es pc machen wollen, müssen jedes Mal überlegen, wie man es jetzt am besten macht.

Die gängigste Lösung im Moment ist wohl, das Alles zu umgehen.
„Sehr geehrte Lehrkräfte“
Vielleicht wirklich die praktikabelste Lösung, da zumindest niemand ausgegrenzt wird
 
Tatsächlich machen wir das intern bei der Arbeit häufig und schreiben "liebe Alle".
 
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