Was fühlst du gerade?

Das eine ist Passion, das andere Berufung.

Fotografieren ist wie Meditation... eine Kraftquelle. Es kommt nicht aufs Ergebnis an, sondern auf den Prozess.

Beruflich wird es ergebnisorientiert .

Das ist für mich so ... vielleicht ist es für deinen Sohn ähnlich. Der Zauber des Tuns ginge für mich verloren. Fotografieren und Schreiben sind meins ... das möchte ich nicht beurteilen lassen. Der Weg ist wichtig, nicht das Produkt.
 
Porträtfotografie gefällt ihm nicht, er will keine Menschen fotografieren. Ansonsten müsste er ne Ausbildung als Werbefotograf machen und das findet er total langweilig...

Ja - und wenn er Menschen nicht will, und Werbung nicht will - dann wird es mit den regelmäßigen und dann auch stetig einigermaßen gut bezahlten Aufträgen schon eng.
 
Die bayrische Polizei will doch flächendeckend Bodycams einführen - perfekte Symbiose. :lol:

*sorry Spass muss auch mal sein

Mein Ex Schwager ist ja Werbefotograf - der verdient richtig ordentlich, wenn er denn verdient.
 
Stimmt, das hat er auch als Argument gebracht. Dass man da so wenig verdient.
Oder die Rennerei. Wir haben auf der Interzoo alle 2 Jahre professionelle Fotografen: 2.000 Messestände in 11 Hallen an 4 Tagen fotografieren. Was meinst du, was denen die Füße wehtun. Und wenn sie mal ein "kreatives" Foto schießen, sch.eiße ich sie zusammen, weil man es so nicht drucken kann.
 
Das könnte tatsächlich der ausschlaggebende Punkt sein. Porträtfotografie gefällt ihm nicht, er will keine Menschen fotografieren. Ansonsten müsste er ne Ausbildung als Werbefotograf machen und das findet er total langweilig...

Also was bleibt dann in der Fotografie, als ein Job mit erzwungenen Aufträgen, die ihm nicht gefallen und nur dazu dienen, die Miete zu zahlen?
Einen klugen Jungen hast du. ;)
 
Wer kennt den Werbespot noch: "Wenn ich groß bin, möchte ich Spießer werden."? :D
 
Ich habe mir speziell für meinen Ältesten auch etwas anderse gewünscht, aber manchmal wissen die es selbst schon früh am besten.
 
Das tut mir unendlich leid. Funktioniert das neue System am Computer noch?
Ja, das funktioniert... Und es macht ihn fast übersprudelnd redselig.

Die Angst, eingeschlossen und damit ausgeschlossen zu sein, ist weg und S ist so erleichtert...

Auch die Möglichkeit, damit "sprechen" zu können, hat ihm so viel Druck genommen... Aber wir müssen der Realität ins Auge blicken, dass es gerade mal wieder rasant bergab geht.
 
@MyEvilTwin Dein Sohn scheint ziemlich genau zu wissen, was er will. Und noch besser: Er weiß was er nicht will, obwohl es sein Hobby ist und kann das mit ganz klaren, vernünftigen Argumenten begründen. Mir scheint, du hast als Mutter alles richtig gemacht. :D
Dass ein intelligentes Kind mit einem eigenen Willen einfach ist hat niemand behauptet. :p
 
Es läuft alles gut bei ihm. Mit der Auswanderung hätte ich nicht gerechnet. Ich dachte er bleibt in meiner Nähe, falls er mich braucht. Scheinbar braucht er mich nicht mehr.
 
Ich denke schon, dass er dich noch irgendwo braucht - aber anders. ;)

Und im Grunde ist dank Skype und Co heute Entfernung doch fast etwas Relatives.

Ich seh meine Eltern dreimal im Jahr. Maximal. Und wir telefonieren halt alle paar Tage. Manchmal aber auch ne ganze Woche lang nicht.

"In meiner Nähe" bräuchte ich sie eventuell manchmal, bei Hilfe mit den Kindern und so weiter. Aber unabhängig davon, dass ich sie grundsätzlich als Eltern noch brauche, brauche ich sie in meiner unmittelbaren Nähe für mich tatsächlich nicht mehr.

Aber: Wenn ich sie brauche (und sie mir helfen können) - sind sie da. Und umgekehrt auch. Dass man fern voneinander lebt, heißt nicht, dass man sich innerlich fern sein muss. :hallo:
 
@MyEvilTwin Sei stolz auf deinen Sohn.
Nur allein die Tatsache, dass er in seinem Alter so genau weiss, was er will und vor allem was er NICHT will, ist unbezahlbar.

Ich wusste das nicht, habe mich aus purem spätpubertären Trotz gegen die von meinem Vater bereits mit viel ''Vitamin B'' eingefädelte Beamtenlaufbahn gewehrt, hatte aber überhaupt keine Vorstellung, was ich stattdessen lieber machen wollte und wurde daraufhin von meinen Eltern in eine, in die einzige Ausbildung ''gezwungen'', die ich mit meinem aus besagter Trotzphase resultierenden, miesen Realschulabschluss bekommen konnte. Schon nach dem ersten Tag wusste ich: Das ist garantiert nicht mein Ding, aber damals galt das Motto: ''Das wird jetzt durchgezogen. Danach kannste machen, was de willst!''

Und heute, knapp 31 Jahre später, hänge ich noch immer in diesem verkackten sch... Job fest.
Durch diverse Lebensumstände, aber in erster Linie durch meine eigene Blödheit latsche ich seit Jahrzehnten zu einer Arbeit, die psychisch extrem anstrengend ist, mich nur ankotzt und die nicht einmal gut bezahlt ist. Das wünsche ich keinem und bin deshalb immer sehr angetan, wenn ich von jungen Leuten mit so präzisen Vorstellungen höre. Das ist ein echtes Geschenk.

Lass den Jungen machen. Der kommt klar. :)
 
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