Habt ihr einen Organspendeausweis?

Wenn du widersprichst ist es genau dasselbe als würdest du keinen Ausweis mit dir führen, es werden keine Organe entnommen...es spricht dir doch keiner das Recht am eigenen Körper ab durch die Widerspruchslösung..es geht einzig darum eine psychologische Hemmschwelle zu überwinden. Dass wir hier in D zuwenig Organe haben, die kranken Menschen zur Verfügung stehen, liegt ja eben genau daran das die meisten Leute sich damit nicht beschäftigen, weil sie es nicht müßen.

nee, eben nicht.
Bei der Widerspruchslösung geht man davon aus, dass, wenn ich keinen Ausweis bei mir trage und auch keine Angehörigen habe, die für mich eintreten können, meine Organe genommen werden können. Wenn mein Ausweis nicht gefunden wird, sind meine Organe futsch.

Bei der Zustimmungslösung brauchen die Ärzte entweder meine schriftliche Zustimmung zur Organentnahme oder aber die Zustimmung von Angehörigen, die meine Meinung einschätzen können. Gibt es keine Angehörigen und keinen Ausweis, dürfen die Organe nicht entnommen werden.

Dass die Spendebereitschaft so niedrig ist, liegt auch sicher daran, dass es hier einige Organskandale gegeben hat. Hinzu kommt, dass die Definition von Hirntod eben nicht unumstritten ist. Der Mensch ist ja nicht richtig tot. Erst wenn die Organe entnommen werden, stirbt er endgültig.
Nicht umsonst können hirntote Frauen noch ihr Kind austragen, wenn sie entsprechend versorgt werden. Wären sie tot, gäbe es diese Möglichkeit nicht mehr.
 
  • 18. Mai 2024
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Hi Paulemaus ... hast du hier schon mal geguckt?
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Ich finde nicht, dass die hirntoten Frauen ihr Kind "austragen" - mit Hilfe von Maschinen ist eine Entwicklung des Foetus möglich .

Das ist für mich ein Unterschied, ein gewaltiger.
 
Ich finde nicht, dass die hirntoten Frauen ihr Kind "austragen" - mit Hilfe von Maschinen ist eine Entwicklung des Foetus möglich .

Das ist für mich ein Unterschied, ein gewaltiger.
Ich denke bei dem Thema spielt vieles zusammen. Persönliche ethische Werte, Glauben, usw.

Rein technisch, ist es im Beispiel der Schwangeren Hirntoten einfach so, dass sie ein "Brutkasten" ist.

Ich bin sogar so weit gegangen eine detaillierte Patientenverfügung zu machen. Ich persönlich will für mich nicht, dass ich auf biegen und brechen am Puls gehalten werde, wenn mein Hirn hin ist.
Aber ich weiss nicht, wie es schlussendlich sein würde, wenns um einen meiner Angehörigen geht. Denn dann kommt die Emotionale Komponente hinzu, die ich zumindest bei mir selber aussen vor lassen kann. Was meine Angehörigen dann jedoch vor vollendete Tatsachen stellt und zumindest meine Mutter würde nie sagen, dass man die Maschienen abstellen kann.
 
Das ist für mich ein Unterschied, ein gewaltiger.
Absolut!

Ich habe auch einen allerdings sollen den Zeitpunkt meine Angehörigen festsetzen.
Ich finde heute kann man zum Glück schon viel vorher regeln und zwar soviel vorher das man wirklich selbst und bei vollem bewusssein entscheiden kann was man möchte und was eben nicht.

Die Hemmschwelle es trotzdem zu tun ist aber riesig weil sich einfach kaum einer mit dem Fall der Fälle auseinander setzen möchte.
Mit dem Gatten habe ich auch sehr sehr lange und intensive Gespräche führen müssen bis er verstanden hatte wie wichtig das ist sich eben jetzt damit zu beschäftigen.
 
Ich denke das in meinem alter nichts mehr brauchbar ist, aber mich können sie ungefragt in tausend stücke schneiden, wenn jemand damit geholfen ist, ich brauche das alles dann nicht mehr.

Ein onkel der letzhin verstorben ist hat seinen körper die wissenschaft zur verfügung gestellt, es gibt nichtmal eine grabstelle, warum nicht.
 
Ich habe einen Organspendeausweis. Allerdings habe und werde ich mich nicht typisieren lassen, um Stammzellspender zu werden.

LG Brinja
 
Ein onkel der letzhin verstorben ist hat seinen körper die wissenschaft zur verfügung gestellt, es gibt nichtmal eine grabstelle, warum nicht.
Finde ich auch gut..ich könnte mir auch vorstellen auf einer Bodyfarm zu liegen oder plastiniert zu werden :D Allerdings denke ich für letzteres bin ich nicht interessant genug..aber zum wilden verfaulen wird's reichen :sarkasmus:

OT Ende
 
@Paulemaus

In Österreich und Spanien ist es so, dass transplantierende Krankenhäuser verpflichtet sind, vor einer Freigabe das Widerspruchsregister abzufragen. Wenn du dort eingetragn bist, kannst du deinen Ausweis ruhig daheim vergessen. Es wird trotzdem nicht transplantiert.

Ich weiß, dass die deutschen Befüworter einer Widerspruchslösung die am
Iiebsten, wenn möglich, genauso aufsetzen würden, wie in Österreich, da die Erfahrungen dort sehr positiv waren. Nicht nur aus Ärztesicht. Wenn ich mich richtig erinnere, ist in den ersten Jahren danach auch die Akzeptanz für Organspende in der Bevölkerung generell gestiegen. Vielleicht, weil weniger Angst macht, was öfter vorkommt?

Zu den Skandalen: es gab in Deutschland bei dem Thema generell schon immer eine Diskrepanz zwischen dem, was die Leute gesagt haben und dem, wie sie sich verhalten haben. Das zu ändern war sehr schwer, weil die Bereitschaft, sich aktiv mit dem eigenen Rnde auseinanderzusetzen hierzulande nicht sehr groß ist.

Die 'Skandale' waren dann mE der Anlass, den Vorbehalten auch Taten folgen zu lassen... "man hatte ja jetzt einen guten Grund/ es irgendwo schon immer gewusst..."

Ich fände die Widerspruchslösung mit Register aus diversen Gründen besser - u.a, würde sie dazu führen, dass Transplantationsbeauftragte tatsächlich in jeder Klinik vorhanden sein müssten.

Derzeit ist es trotz aller Knappheit bei den Spendern mW so, dass etwa jede zweite Klinik potenzielle Spender gar nicht meldet, weil keine Zeit, keine Ahnung, niemanden, der es macht!

(die Kliniken sind zur Meldung auch nicht verpflichtet).

Wenn jeder Spender sein könnte - muss auch jede Klinik ein entsprechendes Meldenetz haben!

Allein das wäre eine enorme Verbesserung.

Und wenn an aktiv widersprechen muss, muss man aktiv drüber nachdenken, statt die Dinge einfach so laufenzulassen.
 
Ja, ich hab einen Ausweis. Da steht drauf, dass bis auf meine Augen und meine Haut sämtliche Organe verwendet dürfen (okay, Lunge landet wohl im Müll, bin ja Raucherin).
 
Sehe ich anders.
Sollte mein Dokument verloren gehen und keiner meiner Angehörigen widersprechen, dann werde ich automatisch zum Spender.
Es wird also davon ausgegangen, dass ich widersprechen muss, um meine Organe nicht zur Verfügung zu stellen. Angesichts dessen, dass es meine Organe sind, finde ich es unangenehm, dass man erst mal davon ausgeht, dass diese verwendet werden können.

Ich finde die Entscheidungslösung wesentlich besser. Wenn ich damit einverstanden bin, kann ich mir einen Ausweis ausstellen lassen.und habe damit aktiv zugestimmt. Im Gegensatz zur Widerspruchslösung, wo ich eben nicht aktiv bekunden muss, dass meine Organe entnommen werden können.

Ich kann dich verstehen . Aber wenn deine Freundin jetzt daran gestorben wäre das ein für die lebenswichtiges Organ nicht bereit stand wäre es andersrum und du hättest sicher einen oder ? Ich habe einen weil ich immer dran denken muss falls mein Sohn mal ein Organ braucht wäre ich auch froh...
 
Sorry hab das falsche zitiert. Ging um den Beitrag mit deiner Freundin
 
Wenn diejenigen, die aus was für Gründen keine Organe spenden wollen, dann auch so konsequent sind, wenn es um sie selbst und/oder Angehörige/Freunde geht, dann finde ich das vollkommen okay. Egoistisch. Aber okay.

Bei mir können sie alles haben, was Leben rettet - also Nieren, Leber, Herz, Lunge (wenn die sich regeneriert haben sollte), von mir aus auch Pankreas oder Darm.
Wogegen ich mich wohl verwehren werde, ist das meinem Körper "kosmetische" Präperate entnommen werden. Also Augen, Knochen für Transplantate, Haut etc.pp. Das hat für mich schon fast wieder was von "Feintuning" und da muss ich meine persönliche Meinung noch finden, dass ist alles noch nicht ausgegoren.

Als ganze Leiche zur Ausbildung von neuen Ärzten zu enden, könnte ich für mich vertreten, aber alles, womit am Ende Kohle gemacht wird - der von Hagen verkauft seine Präperate ja auch - geht für mich nicht. Durch meine Spende will ich "Gutes" tun und keinen finanziellen Interessen dienen.
 
Die 'Skandale' waren dann mE der Anlass, den Vorbehalten auch Taten folgen zu lassen... "man hatte ja jetzt einen guten Grund/ es irgendwo schon immer gewusst..."
Ja sicher. Dass jemand sich wirklich ernsthaft daran stört, dass seine Organe im Zweifelsfall verschachert werden, die Möglichkeit kann man ja getrost vernachlässigen. Nein, dem braven Organspender kann das doch völlig egal sein, wer seine Organe letztlich kriegt. Wozu sollte es der sein, der zuoberst auf der Liste steht? Die anderen, weiter unten, brauchen doch auch eins, also wer wird denn so pingelig sein.
 
Wenn diejenigen, die aus was für Gründen keine Organe spenden wollen, dann auch so konsequent sind, wenn es um sie selbst und/oder Angehörige/Freunde geht, dann finde ich das vollkommen okay.

Wie meinen? Für mich kann ich entscheiden, dass ich keine fremden Organe will, weil ich selbst kein Spender bin. Aber für meine Angehörigen? Seit wann entscheide ich über die? Solange das benötigte Organ nicht das Hirn ist, kann er das doch selbst entscheiden? Der Empfänger ist ja meinem Verständnis nach noch am Leben.

Wogegen ich mich wohl verwehren werde, ist das meinem Körper "kosmetische" Präperate entnommen werden. Also Augen, Knochen für Transplantate, Haut etc.pp.
Also ich hatte keinerlei Bedenken, meinen entnommenen Knochen bei der Hüft-OP zur Verfügung zu stellen. Warum nicht? Ich brauchte ihn nicht mehr.
 
Also ich hatte keinerlei Bedenken, meinen entnommenen Knochen bei der Hüft-OP zur Verfügung zu stellen. Warum nicht? Ich brauchte ihn nicht mehr.

Ich auch nicht, es kratzt mich echt nicht. Obs jetzt verottet, verbrannt wird, oder irgenwo anders recycliert wird, dann scheint mir die wiederverwertung am sinnvollsten.
 
Wie meinen? Für mich kann ich entscheiden, dass ich keine fremden Organe will, weil ich selbst kein Spender bin. Aber für meine Angehörigen? Seit wann entscheide ich über die? Solange das benötigte Organ nicht das Hirn ist, kann er das doch selbst entscheiden? Der Empfänger ist ja meinem Verständnis nach noch am Leben.

Natürlich kannst du deinem Angehörigen nicht verbieten auf eine Organspende zu hoffen.
Aber als Jemand, der für sich selber keine Organe spenden will, darauf zu hoffen, dass der eigene Angehörige/Partner/Freund durch eine Organspende gerettet wird, wäre ziemlich heuchlerisch, oder?
Konsequent wäre es dann zu sagen, ich begleite dich bis zum bitteren Ende, aber die Gründe, die für mich gegen eine Spende sprechen gestehe ich auch allen anderen zu.

Erklärst du mir das "egoistisch"?
Was ist an "egoistisch" nicht zu verstehen?
Wir haben einen Mangel an Organen, aber man will seine lebensrettenden Teile lieber mit in die Kiste nehmen, anstatt sie zu spenden? Wofür? Religiöse Gründe?

Ich persönlich hadere für mich noch am "Feintunig" - es würde die Lebensqualität des Betroffenen vielleicht verbessern, aber dahinter steht für mich (im Moment) eine "Verwertungsindustrie" bzw. nichts was Leben "rettet". Ich habe für mich noch nicht entschieden, ob ich mit meinem Kadaver Kapitalisten und Investoren füttern will, wenn der Gewinn des Erhaltenden eben nicht sein Leben ist.
Man kann auch blind und mit einem appen Arm leben - ohne Niere, Herz und Leber aber nicht.
 
Wie meinen? Für mich kann ich entscheiden, dass ich keine fremden Organe will, weil ich selbst kein Spender bin. Aber für meine Angehörigen? Seit wann entscheide ich über die? .
Wenn deine Angehörigen in einer lebensbedrohenden Lage ist und nicht mehr selbst entscheiden kann und keine Vorsorge getroffen hat entscheidest du doch auch :gruebel:
 
Wenn deine Angehörigen in einer lebensbedrohenden Lage ist und nicht mehr selbst entscheiden kann und keine Vorsorge getroffen hat entscheidest du doch auch :gruebel:

Nicht unbedingt.
Der Notar hat das so erklärt das theoretisch der nächste Angehörige das entscheiden kann aber sowohl auch eine völlig fremde Person.

Ich hab mir einen Ausweis schicken lassen allerdings konnte ich mich noch nicht festlegen was ich möchte.

Aber ich habe eine bevollmächtigte Person und es ist abgesichert was ich möchte. Halt nicht organtechnisch.
 
Mich kann man im Falle eines Falles gern ausnehmen wie ne weihnachtsganz.
Was ich nicht brauche, können andere gern haben.
 
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