Der zuständige Jagddezernent im Nationalparkamt (NPA) ist Falk Jagszent. Jagszent ist auch Geschäftsführer des ÖJV in Mecklenburg-Vorpommern, gehörte in Sachsen noch unter seinem „Mädchennamen“ Falk Lass (mit der Heirat übernahm er 2005 den Namen seiner Ehefrau) mit zu den Gründungsmitgliedern des dortigen Verbandes. […]
Jagszent wird vorgeworfen, nur dem Gedanken der „effektiven“ Jagd anzuhängen, nach dem Motto: Hauptsache es liegt, gleichgültig, wie. Schon vor zwei Jahren erhielt er wegen eines Jagdvergehens eine Strafe.[…]
So forderte Jagszent als Jagdleiter dazu auf, keine Ferngläser mitzunehmen, damit nicht viel Zeit mit dem Ansprechen des Wildes vertan werde. Dieser Ausspruch ist eindeutig bestätigt und wird vom Ministerium missbilligt, da es eine Aufforderung zur nicht waidgerechten Jagdausübung darstelle.
Männliches Rehwild wurde freigegeben. Diese Möglichkeit, über den 15. Oktober hinaus, besteht, sofern der Abschussplan noch nicht erfüllt ist. Nach bisherigen Ergebnissen, war er das aber zu diesem Zeitpunkt schon. Mit der Freigabe werde „angstfreies Jagen seitens der Schützen“ möglich, schreibt der Dezernent in einem von ihm und einem weiteren Nationalparkamt-Mitarbeiter erstellten internen Bericht im Nachgang zur Jagd. Teilnehmer geben an, er habe gesagt, die Freigabe erfolge, um die „Schusshemmung“ zu nehmen.
Gravierend ist die Tatsache, dass der Abschussplan mit Vorsatz erheblich überschossen wurde. Beim Damwild sah der Plan 160 Alttiere vor, tatsächlich erlegt wurden aber 234, das entspricht einer Überschreitung von 46 Prozent. Das Ministerium bestätigt, dass der Abschussplan mit Datum 23.11. 2012 überschritten wurde, ein Vorverfahren ist abgeschlossen, ein Ordnungswidrigkeitsverfahren ist eingeleitet. Bei Jagden mit so vielen Schützen (am 22.11. waren es 100, am 23.11. rund 150 und am 24.11. 160 Schützen) sollte aber wohl jedem Jagdleiter klar sein, dass zuvor geprüft werden muss, in wie weit der Abschussplan bereits erfüllt ist.[…]