Hi.
Dann jetzt auch noch meinen "Senf"...
Da der Dobi angesprochen wurde, der wurde als Gebrauchshund von den offiziellen Stellen aussortiert weil er wesensmäßig nicht mehr den Anforderungen entsprach (zu sensibel) und vor allem, weil er für die für Diensthunde vorgeschriebene Zwingerhaltung nicht geeignet war ("nicht wetterfest"), im Gegensatz zu befellteren Rassen ist ein Dobi zu empfindlich, zu oft krank (Blasenentzündung, Erkältungen, Gelenkprobleme etc.).
Bei uns am Hundeplatz (Dobermann-Verein) war es gang und gebe, dass die Dobis bei naßkaltem Wetter nicht zu lange abgelegt wurden, weil die Blasenentzündungen sonst nicht lange auf sich warten ließen. Und von November bis März war Winterpause, weil es einfach zum Arbeiten (in der Hauptsache zum Abliegen) zu kalt für die Dobis war.
Meine Dobis sind Wärmefanatiker, die adaptieren jeden Sonnenstrahl, der durchs Fenster kommt und liegen mit Hochgenuß direkt vorm Kaminofen.
Natürlich gehen wir auch im Winter raus, aber in den Garten immer nur ganz kurz zum Lösen und Gassigehen Runden ohne Pausen, denn die frieren nur nicht, wenn sie in Bewegung bleiben.
Zu den "optimalen" Haltungsbedingungen: Die sind Ansichtssache.
Für mich ist es z.B. "optimal", wenn die Hunde sich stets dort aufhalten dürfen, wo ich bin. Bin ich auf der Arbeit, sind die Hunde zwangsläufig alleine im Haus (auf dem Sofa) und verschlafen die Zeit.
Ich persönlich fände es optimal, wenn die Hunde eine Hundeklappe zum Garten hätten, wo sie dann selbst entscheiden können, ob sie in meiner Abwesenheit drinnen oder draußen sein möchten. Wäre hier bau- und wohntechnisch kein Problem unser Zaun ist auch dicht und hoch genug.
Das ist bei meinen Dobis aber wegen ihrer extrem ausgeprägten Wachsamkeit (und dem damit verbundenen Kläffen) der Nachbarn wegen nicht möglich. Jago kann durchaus im Garten 5 Stunden durchkläffen, wenn sich vorm Zaun was bewegt. Das ist keinem Nachbarn zuzumuten. Im Haus ist er ruhig und pennt. Im Garten sind die Dobis nie entspannt, sie tun ihren Job als Wächter und patroullieren ständig am Zaun auf und ab, auf jede Bewegung, jedes kleine Geräusch wird angesprungen. Die legen sich nie im Garten hin und pennen. Entspannen können meine Hunde sich nur im Haus.
Und das tun sie oft und gerne, meine Hunde sind extrem anhänglich und genießen direkten Körperkontakt. Gemeinsames Kontaktliegen ist für sie die allergrößte Wonne. Am liebsten natürlich gemeinsames Knuddeln auf dem Sofa, aber auch so, die Hunde sind immer direkt um mich drumherum, lehnen sich an meine Beine, liegen auf meinen Füßen.
Es ist im Übrigen eine irrige Annahme, dass ein großer Garten für den Hund so toll ist, natürlich ist er das, weil es für den Hundehalter bequem ist. Auch wenn der Hund z.B. aus welchem Grund auch immer beim Gassigehen nicht abgeleint werden kann. Aber ein Garten gehört zum Revier und ist für den Hund fast immer langweilig.
Ein Garten bedeutet auch nicht, dass der Hund genug Bewegung bekommt (zumindest nicht, wenn er allein ist).
Meine Hunde spielen äußerst selten im Garten. Ist einer alleine im Garten steht er jammernd am Zaun oder vor der Tür und wartet auf Einlass oder patroulliert am Zaun auf und ab, stereotype Bewegungen, kennt jeder, der mal im Zoo war. Dabei ist unser Garten nicht klein. Oder kläfft wütend, wenn sich draußen was bewegt.
Bewegung und Action findet außerhalb des Reviers (Haus und Garten) statt. Draußen ist es interessant, draußen kann der Hund Duftmarken lesen, mit anderen Hunden kommunizieren, spannende Dinge erleben. Die Gassigänge sind das Highlight des Hundelebens, auch Hundeschule etc. - halt alles, was sich außerhalb von Haus und Garten abspielt.
Das darf man nie vergessen!
Gruß
tessa