Unsicherer Hund - kennt nichts - geht alles an

Boxerfan

15 Jahre Mitglied
Guten Morgen,

...und täglich grüßt das Murmeltier (habe den Beitrag gerade schon einmal verfasst, auf die falsche Taste gekommen - alles wech)...:)

Dann noch einmal:
Mein Lieblingsrüde, der nicht bei mir lebt, ist ein unsicherer Zeitgenosse, mittlerweile 4.5 Jahre alt und 3 Jahre davon in einer Therapiestation mit angrenzender Hundeschule.

Seit drei Jahren nimmt er mehr oder weniger regelmäßig am Hundeschulunterricht und am Stadttraining teil und man hat mit ihm den Hundeführerschein absolviert. Leider ist vor kurzer Zeit die Diagnose Cauda Equina-Syndrom und starke Arthrose im Schultergelenk gestellt worden, so dass der Funfaktor wie Ballspielen, Mobility-Parcours etc. nicht mehr in Frage kommt und das Energiebündel ein anderes Hobby zum Auspowern braucht - Ideen dazu?

Jetzt zum Grund meines Freds:

In seinem Zwinger und auf dem Gelände der Hundeschule fühlt er sich sicher und ist ein Traumhund, auch außerhalb auf bekanntem Terrain darf auch mal ein Fahrradfahrer kommen oder ein Spaziergänger unterwegs sein, der nicht angemacht wird.

Alle anderen Bereiche bereiten ihm Unsicherheit: Kinder insbesondere, fremde Menschen, Situationen, Gegenstände und Örtlichkeiten, die er nicht kennt. Dann wird gebrummt und auch gern nach vorn geprellt - die Absicht ist dann eindeutig. Besonders schlimm scheint es im Dunkeln zu sein - auch innerhalb des Hauses. Er war zwischendurch mal für kurze Zeit vermittelt und die Interessentin konnte im Haus nur das Licht anlassen, weil er so unsicher war, dass er nur knurrte.

Bisher ist übrigens mit aversiven Maßnahmen gearbeitet worden. Ich möchte betonen, dass ich Arbeit über Motivation und Lob bevorzuge und versuche, viel Ruhe in die kritischen Situationen zu bringen und merke, dass ich ihm dadurch viel Sicherheit gebe. Jedoch ist er in den kritischen Momenten so nur sehr schwer unter Kontrolle zu bringen, dass ich nur grob eingreifen kann, damit niemand zu Schaden kommt. :(

Sehr gern würde ich ihm mehr von der Welt zeigen - wie würdet ihr das angehen?

Viele Grüße
Alex
 
  • 19. Mai 2024
  • #Anzeige
Hi Boxerfan ... hast du hier schon mal geguckt?
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Guten Morgen,

...und täglich grüßt das Murmeltier (habe den Beitrag gerade schon einmal verfasst, auf die falsche Taste gekommen - alles wech)...:)

Dann noch einmal:
Mein Lieblingsrüde, der nicht bei mir lebt, ist ein unsicherer Zeitgenosse, mittlerweile 4.5 Jahre alt und 3 Jahre davon in einer Therapiestation mit angrenzender Hundeschule.

Seit drei Jahren nimmt er mehr oder weniger regelmäßig am Hundeschulunterricht und am Stadttraining teil und man hat mit ihm den Hundeführerschein absolviert. Leider ist vor kurzer Zeit die Diagnose Cauda Equina-Syndrom und starke Arthrose im Schultergelenk gestellt worden, so dass der Funfaktor wie Ballspielen, Mobility-Parcours etc. nicht mehr in Frage kommt und das Energiebündel ein anderes Hobby zum Auspowern braucht - Ideen dazu?

Willi hat das auch. Er schwimmt mit Begeisterung. Das powert ihn aus und ist gleichzeitig noch gut für den Muskelaufbau und -erhalt, was bei diesen Erkrankungen ja sehr wichtig ist.

Jetzt zum Grund meines Freds:

In seinem Zwinger und auf dem Gelände der Hundeschule fühlt er sich sicher und ist ein Traumhund, auch außerhalb auf bekanntem Terrain darf auch mal ein Fahrradfahrer kommen oder ein Spaziergänger unterwegs sein, der nicht angemacht wird.

Alle anderen Bereiche bereiten ihm Unsicherheit: Kinder insbesondere, fremde Menschen, Situationen, Gegenstände und Örtlichkeiten, die er nicht kennt. Dann wird gebrummt und auch gern nach vorn geprellt - die Absicht ist dann eindeutig.

Ist es ein Boxer?
So verhalten sich unsere beiden im TH, allerdings wird mit ihnen nicht gearbeitet.
Besonders schlimm scheint es im Dunkeln zu sein - auch innerhalb des Hauses. Er war zwischendurch mal für kurze Zeit vermittelt und die Interessentin konnte im Haus nur das Licht anlassen, weil er so unsicher war, dass er nur knurrte.

Bisher ist übrigens mit aversiven Maßnahmen gearbeitet worden. Ich möchte betonen, dass ich Arbeit über Motivation und Lob bevorzuge und versuche, viel Ruhe in die kritischen Situationen zu bringen und merke, dass ich ihm dadurch viel Sicherheit gebe. Jedoch ist er in den kritischen Momenten so nur sehr schwer unter Kontrolle zu bringen, dass ich nur grob eingreifen kann, damit niemand zu Schaden kommt. :(

Ich kann mit ihnen einigermaßen gesittet in der TH-Umgebung Spaziereingehen. Das funktioniert aber leider, für fremde Hunde ist gemeint, über eine ziemlich enge Bindung und absolute Konsequenz.
Eher ein Geschenk der Hunde,so nach dem Motto, wenn du dich schon so viel um uns gekümmert hast, werden wir uns mal benehmen.;)
Wenn sie neben mir sitzen müssen bis alle Gefahr vorüber ist, dürfen auch die "Feinde" passieren.
Das ist sicher für uns, aber sicher keine Strategie nach einer Vermittlung.

Die o.g.Momente gibt es leider auch, zumindest besteht die Gefahr, wenn ich nicht gut genug beobachte. Dann geht es leider auch nur auf die von dir praktizierte Weise. Deshalb kann ich im Moment aus gesundheitlichen Gründen nicht mit ihnen laufen.

Sehr gern würde ich ihm mehr von der Welt zeigen - wie würdet ihr das angehen?


Wahrscheinlich bist du schon weiter als ich, wen ich mir`s recht überlege.
Ich würde aber auch gerne weiterkommen mit den beiden.

Viele Grüße
Alex
 
  • 19. Mai 2024
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Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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Hallo.

Hat er denn eine feste Bezugsperson die mit ihm arbeitet, ihn trainiert, ihn Gassiführt, ihn füttert oder wechselt das?

LG
 
Hallo,
es handelt sich um den "Weißkopp" in meinem Avatar.:)

Bisher hatte er eine feste Betreuerin, aber es sind auch andere Personen für ihn zuständig. Ich kenne ihn schon seit 2007, aber seit Anfang April gehe ich 3-4 x wöchentlich mit ihm, mehr kann ich auf Grund der Entfernung nicht leisten. In der relativ kurzen Zeit hat sich zwischen uns schon eine kleine Bindung aufgebaut. Ich laufe nicht nur mit ihm, sondern kuschele, nehme am Unterricht und Stadtraining teil, übe kleine "Kunststücke" ein etc. Für den Sommer hatte ich mir vorgenommen, mit ihm mal einen Tagestrip an unsere schöne Ostsee zu unternehmen - da kommt dein Tipp, Matty, mit dem Schwimmen ja gerade recht.

Ich würde ihn gern übernehmen - allerdings gibt es da noch meine Hündin, die sehr dominant im Haus ist. Und der Weißkopp lässt sich auch nicht die Butter vom Brot nehmen. Bisher hat es einmal geknallt zwischen den beiden und das Problem ist, dass er einfach nicht ablässt. Im Haus zusammen....ich sehe das recht skeptisch. Ansonsten wäre meine Hündin ein optimaler Hund, der ihm das "Leben außer Haus" näher bringen kann. Sie ist recht souverän und ruhig, was Alltagssituationen angeht. Aber die beiden zusammen harmonieren halt nicht unbedingt mit einander...

LG
Alex
 
Ich habe mal gelesen, das beim Tellington- Touch die Hunde "gewickelt" werden.
Wenn Hunde ängstlich sind, wird ihnen mehr Sicherheit gegeben. Das Wickeln bewirkt eine Ansprache der Sensorik und sie spüren ihren Körper und fühlen sich so sicherer.
Les bitte noch mal nach ,weil das etwas schwierig ist zu erklären.;)

Bei Kinder, in der Therapie mit Wahrnehmungsstörungen, funktioniert das wunderbar.:)
 
  • 19. Mai 2024
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Ich habe mal gelesen, das beim Tellington- Touch die Hunde "gewickelt" werden.
Wenn Hunde ängstlich sind, wird ihnen mehr Sicherheit gegeben. Das Wickeln bewirkt eine Ansprache der Sensorik und sie spüren ihren Körper und fühlen sich so sicherer.
Les bitte noch mal nach ,weil das etwas schwierig ist zu erklären.;)

Bei Kinder, in der Therapie mit Wahrnehmungsstörungen, funktioniert das wunderbar.:)

Mir ist so, dass ich das schon mal gehört habe - vorstellbar ist das jedenfalls für mich. Ich werde mich mal an mein Orakel, Frau google, wenden - die wird bestimmt die ein oder andere Info für mich haben.

Dank dir erstmal!

LG
Alex
 
Hallo,
es handelt sich um den "Weißkopp" in meinem Avatar.:)

Bisher hatte er eine feste Betreuerin, aber es sind auch andere Personen für ihn zuständig. Ich kenne ihn schon seit 2007, aber seit Anfang April gehe ich 3-4 x wöchentlich mit ihm, mehr kann ich auf Grund der Entfernung nicht leisten. In der relativ kurzen Zeit hat sich zwischen uns schon eine kleine Bindung aufgebaut. Ich laufe nicht nur mit ihm, sondern kuschele, nehme am Unterricht und Stadtraining teil, übe kleine "Kunststücke" ein etc. Für den Sommer hatte ich mir vorgenommen, mit ihm mal einen Tagestrip an unsere schöne Ostsee zu unternehmen - da kommt dein Tipp, Matty, mit dem Schwimmen ja gerade recht.

Ich würde ihn gern übernehmen - allerdings gibt es da noch meine Hündin, die sehr dominant im Haus ist. Und der Weißkopp lässt sich auch nicht die Butter vom Brot nehmen. Bisher hat es einmal geknallt zwischen den beiden und das Problem ist, dass er einfach nicht ablässt. Im Haus zusammen....ich sehe das recht skeptisch. Ansonsten wäre meine Hündin ein optimaler Hund, der ihm das "Leben außer Haus" näher bringen kann. Sie ist recht souverän und ruhig, was Alltagssituationen angeht. Aber die beiden zusammen harmonieren halt nicht unbedingt mit einander...

LG
Alex

Vielleicht bringt es die Zeit. Ich hatte meine Hunde zumindest immer im Auto in den Boxen dabei.
Anfangs hat jeweils kurz das ganze Gefährt gewackelt, aber mit Geduld und Spucke können sie sich zuminest am Gitter begrüßen.

Als Maxe noch sehen konnte, hatte ich zumindest die Hündin an ihn gewöhnt.
Jetzt ist er zu "behindert".

Im TH hätte sich auch keiner vorstellen können, dass man mit Willi und Rommel gemeinsam spazierengehen kann und noch weniger, dass die mal in einem Haushalt leben werden.

So Stück für Stück ging es vorwärts.

Nur, die beiden wurden von TH völlig verkannt. Der Hundetrainer meinte noch bei Übernahme, man könne doch keine 2 Granaten zu hause halten.
Dabei sind es völlig normale Hunde.

Die beiden Boxer bei uns sind m.E. ein anderes Kaliber.
Du hast sicher auch bessere Voraussetzungen, Dich notfalls durchzusetzen als ich.

Allerdings würde ich 2 Hunde, die sich wirklich nicht mögen, nicht in einem Haushalt halten. Das stresst alle.

Bei Willi und Rommel habe ich mich in dieser Hinsicht allerdings geirrt.
Ich dachte es stresst alle, da Willi immer wieder mal, insbesondere am Wasser und auf engen Wegen, Scheinattacken auf Rommel fuhr.

Das Wasser will er immer noch mit keinem außer mir teilen. Ansonsten leben sie entspannt nebeneinander bei mir.
 
Hat er durch das Cauda Equina vlt auch Schmerzen im Rückenbereich und hat deswegen vlt eine gesteigerte Aggressivität? Haben ähnlichen Fall in der Hundeschule und die ist definitiv nicht Alltagsunsicher. Sie hat ebenfalls C. E. und wird momentan richtig behandelt und die Aggressivität lässt nach.

Ist er ansonsten gesund?

Ich würde mit ihm ansonsten viel über Gegenkonditionierung arbeiten. Sprich er sieht den aggression-/angstauslösenden Reiz und bekommt dafür etwas positives. Sprich Ziel ist es, das vorher negative in etwas positives umzuwandeln. Dabei kann dir sicherlich die TH eigene Hundeschule helfen und Übungen geben.
Ich habe hier an meiner letzten Clickerweiterbildung eine tolle Übung kennen gelernt die super funktioniert hat. Es ist nur eine Übung von vielen ;) Also Voraussetzung ist das der Hund geclickert ist (die Konditionierung auf den Clicker geht schnell). Der Hund MUSS den Reiz warnehmen aber BEVOR er in seine negative Stimmung verfällt clickst du. Du musst den Moment clicken wo er den Reiz wahr genommen hat. DIREKT nach dem Click legst du dem Hund in die entgegengesetzte Richtung vom Reiz eine Leckerlispur. Das hat gleich mehrere Folgen: Schnüffeln beruhigt, Schnüffeln ist unter anderem ein Beschwichtigungssignal für andere Hunde (gut also bei Hund Hund Aggression), du bietest dem Hund ein Alternativverhalten an und der Hund wird über einen langen Zeitraum irgendwann all diese in seinen Augen schlimmen Dinge in etwas positives oder halbwegs positives und normales verinnerlichen. Du solltest dir aber fachmännische Hilfe mit dazu holen weil gerade bei der Gegenkonditionierung ist Timing gefragt. Auch solltest du mit soviel Distanz arbeiten, dass der Hund noch fressen kann.

Lg
 
Ist er ansonsten gesund?

Das wäre auch meine Frage gewesen.

Bei einem Hund, der sich in vertrauter Umgebung wesentlich anders präsentiert, als bei neuem, sollte man meiner Erfahrung nach immer in Betracht ziehen, dass auch eine körperliche Einschränkung sein Verhalten beeinflusst.

C.E. wäre sicherlich eine Erklärung, aber oft haben "solche" Hunde viele Baustellen.

Bei einem "Weißkopp" wäre z.B. mein erster Gedanke: "Hört er gut?" - Damit muss nicht gemeint sein: "Ist er taub?".
Aber schon einseitige Taubheit oder "nur" ein sehr unterschiedliches Hörvermögen auf beiden Ohren kann einen Hund in unbekannter Umgebung extrem verunsichern, da er neue Geräusche schlecht einer Richtung oder Quelle zuordnen kann.

Hinweise darauf wären zB:
Ist er "unkonzentriert", "leicht abzulenken", "hört" in vertrauter Umgebung besser als in anderer, und bei ruhigem Wetter (Windgeräusche!) besser als bei Sturm oder starkem Regen?
Orientiert er sich beim Training sehr stark an einer Person und "blendet die anderen aus" - und ist diese Person zufällig die, die am lautesten sprich oder die deutlichste Körpersprache hat?
Wirkt er bei plötzlichen unbekannten Geräuschen irritiert und versucht, die Geräuschquelle ausfindig zu machen?

So, das nur kurz, muss weg. Hoffe, es hilft.
 
Hallo ihr,
das CE-Syndrom wurde erst vor zwei Wochen diagnostiziert, dazu die stark arthritische Schulter. Seitdem gibt es auch Medikamente. Die Ursache für das CE ist noch nicht ganz klar, symptomatisch befindet er sich noch in der "Anfangsphase". Er wurde gründlich durchgecheckt und alles andere ist topp - das Gehör wurde allerdings nicht getestet - wobei ich auch leise Kommandos geben kann, die angenommen werden. Aber das kann ja auch Zufall sein, wenn der Wind richtig steht... ist ein wichtiger Punkt, den ich mal im Auge behalten und ansprechen werde.

Er wurde als Kofferraumhund angeschafft, optimale Aufzucht mit toller Prägung im Geschwisterrudel kann man also ausschließen, super sensibel - erste Halterin war sehr unsicher - danach wechselnde Betreuer, wobei davon immer eine Person fester Bestandteil seines Lebens war - seit mehreren Jahren Zwingerleben in recht ländlicher Lage - Unsicherheit durch Schmerzen evtl. schlechtes Gehör...Demnach kann die Unsicherheit aus vielfältigen Gründen gelegt worden sein - auch eine Kombi ist möglich.

Da wäre es wohl am Gescheitesten, erst einmal alle körperlichen Möglichkeiten abzuchecken - sprich, das Gehör. Wenn das ausgeschlossen ist, bin ich ja relativ sicher, dass dieser kleine Schatz mit viel Geduld, Konsequenz und positiver Verstärkung sowie einem sicheren Hundeführer lernen kann, wie man sich im Alltag benimmt bzw. seine Unsicherheiten zu bekämpfen.

Wie würdet ihr das konkret gestalten?

Viele Grüße
Alex
 
......

Vielleicht bringt es die Zeit. Ich hatte meine Hunde zumindest immer im Auto in den Boxen dabei.
Anfangs hat jeweils kurz das ganze Gefährt gewackelt, aber mit Geduld und Spucke können sie sich zuminest am Gitter begrüßen.

Als Maxe noch sehen konnte, hatte ich zumindest die Hündin an ihn gewöhnt.
Jetzt ist er zu "behindert".

Im TH hätte sich auch keiner vorstellen können, dass man mit Willi und Rommel gemeinsam spazierengehen kann und noch weniger, dass die mal in einem Haushalt leben werden.

So Stück für Stück ging es vorwärts.

Nur, die beiden wurden von TH völlig verkannt. Der Hundetrainer meinte noch bei Übernahme, man könne doch keine 2 Granaten zu hause halten.
Dabei sind es völlig normale Hunde.

Die beiden Boxer bei uns sind m.E. ein anderes Kaliber.
Du hast sicher auch bessere Voraussetzungen, Dich notfalls durchzusetzen als ich.

Allerdings würde ich 2 Hunde, die sich wirklich nicht mögen, nicht in einem Haushalt halten. Das stresst alle.

Bei Willi und Rommel habe ich mich in dieser Hinsicht allerdings geirrt.
Ich dachte es stresst alle, da Willi immer wieder mal, insbesondere am Wasser und auf engen Wegen, Scheinattacken auf Rommel fuhr.

Das Wasser will er immer noch mit keinem außer mir teilen. Ansonsten leben sie entspannt nebeneinander bei mir.


Ich würde nicht sagen, dass sie sich nicht mögen. Aber es ist so, dass meine Hündin ganz klar ihre Ressourcen im Haus verteidigt: Frauchen, Futter, Spielzeug, beste Liegeplätze - in der Reihenfolge und vehement. Da hat sich der "Kerl" gefälligst hinten anzustellen. Bisher haben die Herren der Schöpfung das geschluckt - mal nach 7 Tagen, mal hat's auch länger gedauert. Der kleine "Weißkopp" sieht es ähnlich wie die meine Hündin, wenn auch in anderer Reihenfolge. Daher stelle ich es mir im Haus granatenmäßig schwer vor, die beiden zusammen zu halten.



LG
Alex
 
Da wäre es wohl am Gescheitesten, erst einmal alle körperlichen Möglichkeiten abzuchecken - sprich, das Gehör.

Schilddrüse wär auch noch so ein Standardpunkt bei körperlichen Ursachen für Verhaltensprobleme.
Das kann durchaus auch sekundär bedingt sein, da die SD auch bei der Vermittlung von Stressreaktionen beteiligt ist, mal ganz grob gesagt.

(Hund hat permanent Stress, bekommt durch Überlastung der entsprechenden Reaktionswege im Körper ein SD-Problem, und das vergrößert seine körperlichen Stress-Symptome.)

Ein Anhaltspunkt ergibt sich aus dem Blutbild. Für einen Überblick könntest du den T4-Wert testen lassen. Aussagekräftiger wären, falls möglich, ein Test der Werte: T3, T4, freies T3, freies T4, TSH, Anti-Thyreoglobulin-Antikörper und Anti-TSH-Antikörper.

Werte geben lassen (inklusive Referenzbereich) empfiehlt sich auf jeden Fall, da es immer noch Tierärzte gibt, die halt sehr klassich nach Lehrbuch auswerten, und Werte als "noch normal" einstufen, die für den einzelnen Hund im Zweifelsfall schon verhaltenstechnisch problematisch sind.

Das Gehör kann man durch einen Hörtest (in Vollnarkose) testen lassen. Allerdings weiß ich nicht, wo da oben bei euch das machbar ist. Mal ein paar größere Tierkliniken anrufen, wär vermutlich das einfachste.

Wenn das ausgeschlossen ist, bin ich ja relativ sicher, dass dieser kleine Schatz mit viel Geduld, Konsequenz und positiver Verstärkung sowie einem sicheren Hundeführer lernen kann, wie man sich im Alltag benimmt bzw. seine Unsicherheiten zu bekämpfen.

Wie würdet ihr das konkret gestalten?

Erstens: So regelmäßig wie möglich arbeiten, und neues nur langsam dazunehmen. Also z.B. erstmal immer denselben Spazierweg wählen, am besten nicht gleich die Fußgängerzone. ;)

Sich einen festen Plan für den Fall überlegen, dass Hund nicht nur knurrt oder bellt - es muss alles immer kontrollierbar bleiben. (Also, für dich). Der Hund darf ruhig mal die Fassung oder den Halt verlieren - du aber nicht. Hund absitzen lassen, sich notfalls zwischen Hund und "Problem" platzieren hat sich bei mir auch bewährt, ist aber (normalerweise) auch keine Dauerlösung. Im Krisenfall aber hilfreich.

Hund notfalls an Maulkorb gewöhnen und mit selbigem führen - wenn es ein Kraftproblem ist, dual mit Halti über dem Maulkorb. (Halti ist aber bei einem Boxer vielleicht schwierig)

Begegnungen, wenn es geht, kontrolliert gestalten.

Wenn ihr einen Hund mitnehmt, der als "Vorbild" dienen soll, geht erst auch nur auf Abstand: Der andere vielleicht 10 m voraus, oder sogar mehr, eventuell parallel auf verschiedenen Straßenseiten. (Wir haben das immer am Wochenende im Gewerbegebiet geübt. Halbwegs breite Straßen, kein Verkehr. ;) )

Ansonsten vielleicht auch Begegnungen "fingieren": Meine frühere Trainerin hat ihren gesamten Bekanntenkreis mobilisiert, um eben immer andere Hundebegegnungen zu haben, Kinder (ihre eigenen und die ihrer Freundin), ältere Leute - wenn es bei uns ein Problem gewesen wäre, hätte sie mit Sicherheit auch Radfahrer, Rollschuhläufer oder Leute mit Kinderwagen "organisiert" die auf Abstand mal als Statisten hergehalten hätten.

Hat den Vorteil, dass man sich vorher absprechen kann, wo man sich begegnet und was wer dann tut. Das ist ja bei Zufallsbegegnungen immer etwas schwierig.

Und, ganz wichtig: Am Anfang nicht zu viel und nicht zu lange arbeiten. Wir unterschätzen im Allgemeinen, wie sehr einen Hund mit Umweltdefiziten diese "Arbeit" anstrengt und auslaugt.

Beim ersten Trainer, wo es überhaupt mal Fortschritte gab, haben wir manchmal nur 15 Minuten (nicht viel mehr) mit dem Hund gearbeitet, und dann durfte er noch etwas buddeln oder sonstwie Entspannung haben, und dann war schon wieder Schluss für den Tag, weil der Hund einfach fertig war.

(Ich hatte 80 km Anfahrt dorthin. Aber: Da bei diesen 15 Minuten letztlich merkbar was rumkam, bin ich treu und brav weiter dorthin gefahren. )

So, das ist mal wieder alles, was mir auf die Schnelle einfällt... aber so würde ich es versuchen.
 
Ich würde mit ihm ansonsten viel über Gegenkonditionierung arbeiten. Sprich er sieht den aggression-/angstauslösenden Reiz und bekommt dafür etwas positives. Sprich Ziel ist es, das vorher negative in etwas positives umzuwandeln. Dabei kann dir sicherlich die TH eigene Hundeschule helfen und Übungen geben.
Ich habe hier an meiner letzten Clickerweiterbildung eine tolle Übung kennen gelernt die super funktioniert hat. Es ist nur eine Übung von vielen ;)Also Voraussetzung ist das der Hund geclickert ist (die Konditionierung auf den Clicker geht schnell). Der Hund MUSS den Reiz warnehmen aber BEVOR er in seine negative Stimmung verfällt clickst du. Du musst den Moment clicken wo er den Reiz wahr genommen hat. DIREKT nach dem Click legst du dem Hund in die entgegengesetzte Richtung vom Reiz eine Leckerlispur. Das hat gleich mehrere Folgen: Schnüffeln beruhigt, Schnüffeln ist unter anderem ein Beschwichtigungssignal für andere Hunde (gut also bei Hund Hund Aggression), du bietest dem Hund ein Alternativverhalten an und der Hund wird über einen langen Zeitraum irgendwann all diese in seinen Augen schlimmen Dinge in etwas positives oder halbwegs positives und normales verinnerlichen. Du solltest dir aber fachmännische Hilfe mit dazu holen weil gerade bei der Gegenkonditionierung ist Timing gefragt. Auch solltest du mit soviel Distanz arbeiten, dass der Hund noch fressen kann.

Lg

Also, der Sinn dieser Aktionen erschließt sich mir nicht.

Wenn die Boxer den Reiz wahrnehmen in einer Distanz, wo sie noch fressen können, kann ich auch normal mit ihnen kommunizieren.
Auf jeden Fall habe ich keine Chance sie in dieser Stimmung zu halten, bis ich eine Lecklispur in die Gegenrichtung gelegt habe.
(Vielleicht liegt es am Alter. Aber eine Spur in 2 Sek. Dass schaffe ich nie.)


Wenn ich sowieso in die Gegenrichtung will, kann ich es doch einfach mit Hund tun und so üben, dass wir möglichst immer die Distanz ausloten, wo der Hund den negativen Reiz noch erträgt und so ganz langsam die Distanz verringern.
So habe hat der Hund den Vorteil, den störenden Reiz als solchen ertragen zu lernen.
Lieben muss er ihn ja nicht unbedingt.
Eine neutrale Haltung als Zielstellung würde mir ausreichen.


(Schnüffeln als Beschwichtigungssignal einzusetzen, wird auch nichts bringen, weil es nicht zu diesen Signalen gezählt werden kann.
Diese These hat sich bei wissenschagftlichen Überprüfungen nicht bestätigt.)


Wenn das ausgeschlossen ist, bin ich ja relativ sicher, dass dieser kleine Schatz mit viel Geduld, Konsequenz und positiver Verstärkung sowie einem sicheren Hundeführer lernen kann, wie man sich im Alltag benimmt bzw. seine Unsicherheiten zu bekämpfen.

Wie würdet ihr das konkret gestalten?
Erstens: So regelmäßig wie möglich arbeiten, und neues nur langsam dazunehmen. Also z.B. erstmal immer denselben Spazierweg wählen, am besten nicht gleich die Fußgängerzone. ;)

Sich einen festen Plan für den Fall überlegen, dass Hund nicht nur knurrt oder bellt - es muss alles immer kontrollierbar bleiben. (Also, für dich). Der Hund darf ruhig mal die Fassung oder den Halt verlieren - du aber nicht. Hund absitzen lassen, sich notfalls zwischen Hund und "Problem" platzieren hat sich bei mir auch bewährt, ist aber (normalerweise) auch keine Dauerlösung. Im Krisenfall aber hilfreich.

Hund notfalls an Maulkorb gewöhnen und mit selbigem führen - wenn es ein Kraftproblem ist, dual mit Halti über dem Maulkorb. (Halti ist aber bei einem Boxer vielleicht schwierig)

Bis hierher mache ich alles ganz genauso und kommen ja ganz gut klar damit.

Das Halti habe ich mir nähen lassen. Der Steg über der Nase ist abgepolstert.
Damit hatten beide vom ersten Tag an überhaupt kein Problem. Passt auch unter den Maulkorb.
(Sind die ersten Hunde mit denen ich gehe, die auch auf Menschen und Kinder losgehen, deshalb meine Vorsicht.)

(Notfalls würde die FA. noch ein gepolstertes Halti nähen. War erschwinglich.)

Begegnungen, wenn es geht, kontrolliert gestalten.

Wenn ihr einen Hund mitnehmt, der als "Vorbild" dienen soll, geht erst auch nur auf Abstand: Der andere vielleicht 10 m voraus, oder sogar mehr, eventuell parallel auf verschiedenen Straßenseiten. (Wir haben das immer am Wochenende im Gewerbegebiet geübt. Halbwegs breite Straßen, kein Verkehr. ;))

Ansonsten vielleicht auch Begegnungen "fingieren": Meine frühere Trainerin hat ihren gesamten Bekanntenkreis mobilisiert, um eben immer andere Hundebegegnungen zu haben, Kinder (ihre eigenen und die ihrer Freundin), ältere Leute - wenn es bei uns ein Problem gewesen wäre, hätte sie mit Sicherheit auch Radfahrer, Rollschuhläufer oder Leute mit Kinderwagen "organisiert" die auf Abstand mal als Statisten hergehalten hätten.

Hat den Vorteil, dass man sich vorher absprechen kann, wo man sich begegnet und was wer dann tut. Das ist ja bei Zufallsbegegnungen immer etwas schwierig.

Und, ganz wichtig: Am Anfang nicht zu viel und nicht zu lange arbeiten. Wir unterschätzen im Allgemeinen, wie sehr einen Hund mit Umweltdefiziten diese "Arbeit" anstrengt und auslaugt.

Beim ersten Trainer, wo es überhaupt mal Fortschritte gab, haben wir manchmal nur 15 Minuten (nicht viel mehr) mit dem Hund gearbeitet, und dann durfte er noch etwas buddeln oder sonstwie Entspannung haben, und dann war schon wieder Schluss für den Tag, weil der Hund einfach fertig war.

(Ich hatte 80 km Anfahrt dorthin. Aber: Da bei diesen 15 Minuten letztlich merkbar was rumkam, bin ich treu und brav weiter dorthin gefahren. )

So, das ist mal wieder alles, was mir auf die Schnelle einfällt... aber so würde ich es versuchen.

:zufrieden:
Diesen Teil würden die beiden noch brauchen um mehr zu erreichen.
Ich könnte mir das Üben genauso vorstellen.


Ich würde nicht sagen, dass sie sich nicht mögen. Aber es ist so, dass meine Hündin ganz klar ihre Ressourcen im Haus verteidigt: Frauchen, Futter, Spielzeug, beste Liegeplätze - in der Reihenfolge und vehement. Da hat sich der "Kerl" gefälligst hinten anzustellen. Bisher haben die Herren der Schöpfung das geschluckt - mal nach 7 Tagen, mal hat's auch länger gedauert. Der kleine "Weißkopp" sieht es ähnlich wie die meine Hündin, wenn auch in anderer Reihenfolge. Daher stelle ich es mir im Haus granatenmäßig schwer vor, die beiden zusammen zu halten.
Alex

Eigentlich klingt das doch gar nicht so schlecht.

Rommel musste da auch durch, wobei Futter und Spielzeug von mir und getrennt zugeteilt wird.

Bewährt hat sich dabei, dass sie draußen, im abgeschlossenen Hundeauslaufgebiet ohne Leine selbst entscheiden konnten.
Für Rommel war ausreichend Platz zum Flüchten da und ich konnte gut beobachten.

Eingreifen musste ich nur ein paar Mal am oder im Wasser.
Verbal. Ich bin nicht reingesprungen!:D
An allen anderen Plätzen habe ich mir in dieser Phase jeden Kommentar verkniffen.
 
matty du legst die Spur mit dem Hund zusammen. Du legst 1 Futterstück auf den Boden, Hund wird mit der Nase dem Futter folgen, du legst das 2. aus, das 3. usw usf.

Natürlich kannst du auch einfach ne Kehrtwendung machen und in die andere Richtugn weiter gehen. Es geht aber bei der Gegenkonditionierung darum, dass der Hund den negativen, stressauslösenden Reiz später als positiv wahr nimmt.
Du kannst auch weiterhin an dem Reiz vorbei gehen und den Hund mit Futter vollstopfen, das geht auch hat aber den Nachteil, dass du den Hund unter Umständen in eine Konfliktsituation bringst und seine Aggression/Unsicherheit/Angst dadurch noch verstärkst da du am Reiz zu nah bist.

Lg
 
matty du legst die Spur mit dem Hund zusammen. Du legst 1 Futterstück auf den Boden, Hund wird mit der Nase dem Futter folgen, du legst das 2. aus, das 3. usw usf.

Natürlich kannst du auch einfach ne Kehrtwendung machen und in die andere Richtugn weiter gehen. Es geht aber bei der Gegenkonditionierung darum, dass der Hund den negativen, stressauslösenden Reiz später als positiv wahr nimmt.
Du kannst auch weiterhin an dem Reiz vorbei gehen und den Hund mit Futter vollstopfen, das geht auch hat aber den Nachteil, dass du den Hund unter Umständen in eine Konfliktsituation bringst und seine Aggression/Unsicherheit/Angst dadurch noch verstärkst da du am Reiz zu nah bist.

Lg

Ich glaube, wir mißverstehen uns.

Wenn ich zu nah am Reiz bin, nimmt der Hund, sofern ich mich auf die Boxer beziehe, kein Futter. Sein Ziel ist klar.
Ich müsste also nach Erblicken des Reizes in 2 Sek. die Spur legen, ob mit oder ohne Hund. Ansonsten sind wir zu nah dran und er will hin.

Bisher habe ich einfach kontinuierlich die Distanz verringert, die der Hund aushalten kann und wir haben auf jeden Fall Fortschritte erzielt.
Jetzt ist leider wegen gesundheitlich Probleme bei mir Pause, sonst wären wir auch schon weiter.

Was ich nicht so recht verstehe ist, warum der Hund nicht den störenden Reiz zu akzeptieren lernt, sondern ihn irgendwie mit Leckerli in Verbindung bringen soll.
Lenkt ihn das nicht nur ab?
Irgendwann muss er ja sowieso ohne Leckerli da durch.
Insbesondere bei Hunden, wo die Entfernung, in der man noch mit Leckerli arbeiten kann, sehr groß sein muss.
Den vermeintlichen Feind zu jagen oder zumindest zu imponieren, dass ist für die beiden 10xattraktiever als Leckerli.

Ich kann mittlerweile mit dem Hund noch gut an dem Reiz in einer Entfernung vorbeilaufen, wo er schon lange keine Leckerchen mehr nimmt.
Heißt, er geht ohne Theater mit, ist aber noch weit weg von entspannt.

Sitzen und derartige Reize ziemlich nah passieren lassen, das geht schon recht gut.
 
@Hundekaddi:
Ich würde da bei Matty mit einhaken - wenn das Stress auslösende Objekt in der Nähe ist, ist der Weißkopp nicht wirklich ansprechbar bzw. reagiert kaum. Da möchte ich aber ein vorsichtiges "noch" dahinter schieben....Ich arbeite nicht mit dem Clicker, sondern mit dem "Schau mich an" und vorher ein Schnalzgeräusch. Immerhin hat das jetzt schon zwei-dreimal in kritischen Situationen hingehauen, dass er sich für einen Bruchteil der Sekunde auf mich konzentrierte und daraufhin ansprechbar war. Allerdings war der Feind auch ziemlich weit entfernt. An eine direkte Konfrontation beispielsweise auf einem Spazierweg mit einem Kind, Jogger oder Hund ist im Moment nicht zu denken.

Ich denke, wenn ich noch enger mit ihm zusammen arbeiten kann, wird es auch möglich sein, künftig auf diese Weise mit ihm zu trainieren und ihn positiv auf manche Objekte einzustimmen. Der Weg ist das Ziel...

@Lektroratte:
Genau so handhabe ich es auch - ruhige Wege aufsuchen, die er kennt. Kleine Übungssequenzen einbauen, Passanten bitten, mal kurz mitzuwirken. Das habe ich jetzt einmal so gemacht. Im Grunde arbeite ich ja noch an unserer Kommunikation. Er soll sich auf mich einschießen, mir 100% vertrauen und wir müssen eine gemeinsame Sprache sprechen - daraus ergibt sich dann alles andere.

Wenn ich mir deine Tipps als kompetente HH so durchlese, bin ich ja auf dem richtigen Weg...:hallo:

Und wenn das irgendwann mit meiner Hündin auch klappen sollte, bin ich die glücklichste Alex auf der Welt! ;)

LG
Alex
 
matty du legst die Spur mit dem Hund zusammen. Du legst 1 Futterstück auf den Boden, Hund wird mit der Nase dem Futter folgen, du legst das 2. aus, das 3. usw usf.

Natürlich kannst du auch einfach ne Kehrtwendung machen und in die andere Richtugn weiter gehen. Es geht aber bei der Gegenkonditionierung darum, dass der Hund den negativen, stressauslösenden Reiz später als positiv wahr nimmt.
Du kannst auch weiterhin an dem Reiz vorbei gehen und den Hund mit Futter vollstopfen, das geht auch hat aber den Nachteil, dass du den Hund unter Umständen in eine Konfliktsituation bringst und seine Aggression/Unsicherheit/Angst dadurch noch verstärkst da du am Reiz zu nah bist.

Lg

Ich glaube, wir mißverstehen uns.

Wenn ich zu nah am Reiz bin, nimmt der Hund, sofern ich mich auf die Boxer beziehe, kein Futter. Sein Ziel ist klar.
Ich müsste also nach Erblicken des Reizes in 2 Sek. die Spur legen, ob mit oder ohne Hund. Ansonsten sind wir zu nah dran und er will hin.

Richtig. Hund sieht Reiz - "click" - Futterspur legen. Der Click erfolgt nur einmal am Anfang. Ich dachte das das Timing klar wäre sorry. Das ist wie bei der klassischen Konditionierung. Am Anfang arbeitest du so weit entfernt wie es nur geht und gehst dann Schritt für Schritt immer näher.

Bisher habe ich einfach kontinuierlich die Distanz verringert, die der Hund aushalten kann und wir haben auf jeden Fall Fortschritte erzielt.
Jetzt ist leider wegen gesundheitlich Probleme bei mir Pause, sonst wären wir auch schon weiter.
Das kannst du auch. Mein Beispiel war auch nur ein Beispiel von vielen Methoden und Übungen im Sinne der Gegenkonditionierung bzw. den Hund umweltsicherer zu bekommen. Wie bei allen Reizgeschichten arbeitest du am Anfang mit viel Distanz und verringerst sie Schritt für Schritt.
Was ich nicht so recht verstehe ist, warum der Hund nicht den störenden Reiz zu akzeptieren lernt, sondern ihn irgendwie mit Leckerli in Verbindung bringen soll.
Lenkt ihn das nicht nur ab?
Irgendwann muss er ja sowieso ohne Leckerli da durch.
Insbesondere bei Hunden, wo die Entfernung, in der man noch mit Leckerli arbeiten kann, sehr groß sein muss.
Den vermeintlichen Feind zu jagen oder zumindest zu imponieren, dass ist für die beiden 10xattraktiever als Leckerli.

Hm ja ne nicht ganz. Also der Hund soll den Reiz nicht mit Futter in Verbindung bringen sondern mit etwas Positivem. Du kannst auch mit seinem Lieblingsspielzeug arbeiten. Futter eignet sich aber besser weil du ihn damit runter fährst. Mit einem Spielzeug oder ähnlichem bringst du ihn nur wieder in hohe Erregungslagen, der Stresslevel steigt und somit die Aggressionsbereitschaft. Ein Hund der frisst kann weder Angst noch Aggression empfinden. Kauen und schnüffeln sind nachweisbar stressreduzierend. Wie jedes Hilfsmittel, baust du auch hier irgendwann das Futter ab. Und zwar dann wenn der Hund bereits von sich aus anfängt auf dem Boden zu schnüffeln wenn er den Reiz wahrgenommen hat. Das ist dann das perfekte Ergebnis einer Gegenkonditionierung. Wenn das der Fall ist klickst du den Hund für das schnüffeln und dann kommt die Belohnung in Form von einem einmaligem Leckerchen. Und x Schritte weiter belohnt der Hund sich selber durch das schnüffeln, ist entspannter und hat gelernt mit dem Reiz umzugehen. Das hört sich in der Theorie alles furchtbar toll an, bedeutet aber jede Menge Konsequenz & vorallem viel viel Zeit. Auch ist es hilfreich seinen Hund lesen zu können.

Ich kann mittlerweile mit dem Hund noch gut an dem Reiz in einer Entfernung vorbeilaufen, wo er schon lange keine Leckerchen mehr nimmt.
Heißt, er geht ohne Theater mit, ist aber noch weit weg von entspannt.

Sitzen und derartige Reize ziemlich nah passieren lassen, das geht schon recht gut.

Natürlich geht das. Wie bei jedem Training sollte man sich als Hundehalter vorher darüber Gedanken machen was ich erreichen möchte. Was ist mein Lernziel? Daraufhin baust du dann dein Training auf und klamüserst alles in viele viele kleine Schritte. Es ist halt immer die Frage was man will :)

Ich hoffe ich konnte dir deine Fragen so beantworten, das du es verstehst :)

Lg


@ Boxerfan: Funktioniert dein Aufmerksamkeitssignal (schau mich an) in reizarmer Umgebung zuverlässig? Vielleicht solltest du das erstmal üben, wenn nicht. Wie bei allen Signalen von reizarm bis reizvoll vorarbeiten (Generalisierung) und vorallem an diversen Orten üben.
 
Ich will hier keine Debatte lostreten über die Erfolgsprognose einer Gegenkonditionierungs-/Desensibilisierungstherapie. Ich glaube, dass es sehr sehr lange dauern kann, bis du eine solche Gegenkonditionierung erfolgreich durchführen kannst. Es darf nämlich in der Zwischenzeit nicht vorkommen, dass die Distanz zum angstauslösenden Objekt unterschritten wird und der Hund wieder in den Angst- oder panikbereich gerät bzw. wieder deine alten - aggressiven - Lösungsstrategien einsetzt.
Dann fängt man nämlich wieder von vorne an.

Meiner Erfahrung nach kann man mit dieser Methode arbeiten und auch einiges erreichen wenn man zum einen vorher oder parallel dazu absolute Führungskompetenz aufgebaut hat. Dazu muss man viele Dinge im täglichen leben verändern Mittlerweile gibt es bestimmte Techniken wie z.b. Lakoko, bei denen ich den Führungsanspruch aufbauen kann und bei denen ich lerne, wie ich mich als Mensch bei der Führung eines unsicheren oder ängstlichen und/oder aggressiven Hundes verhalten sollte.

Zum anderen ist zu überlegen, inwieweit es nötig ist, dem Hund die Lösung "Aggression" zu verbieten, um überhaupt effektiv am Angstabbau arbeiten zu können.

Ja ich schlage hier tatsächlich noch einmal den Weg "aversiv" vor ... es kommt aber ganz entscheidend darauf an wie und mit welchen Emotionen der Abbruch des Verhaltens "Aggression" erfolgt.
Der Abbruch muss sehr sachlich und klar erfolgen und darf nicht emotional - sprich ebenfalls aggressiv - geprägt sein! Dann nämlich geht aversiv garantiert in die H.....! Und schadet auch noch der Beziehung.
 
Ich will hier keine Debatte lostreten über die Erfolgsprognose einer Gegenkonditionierungs-/Desensibilisierungstherapie. Ich glaube, dass es sehr sehr lange dauern kann, bis du eine solche Gegenkonditionierung erfolgreich durchführen kannst. Es darf nämlich in der Zwischenzeit nicht vorkommen, dass die Distanz zum angstauslösenden Objekt unterschritten wird und der Hund wieder in den Angst- oder panikbereich gerät bzw. wieder deine alten - aggressiven - Lösungsstrategien einsetzt.
Dann fängt man nämlich wieder von vorne an.

Meiner Erfahrung nach kann man mit dieser Methode arbeiten und auch einiges erreichen wenn man zum einen vorher oder parallel dazu absolute Führungskompetenz aufgebaut hat. Dazu muss man viele Dinge im täglichen leben verändern Mittlerweile gibt es bestimmte Techniken wie z.b. Lakoko, bei denen ich den Führungsanspruch aufbauen kann und bei denen ich lerne, wie ich mich als Mensch bei der Führung eines unsicheren oder ängstlichen und/oder aggressiven Hundes verhalten sollte.

Zum anderen ist zu überlegen, inwieweit es nötig ist, dem Hund die Lösung "Aggression" zu verbieten, um überhaupt effektiv am Angstabbau arbeiten zu können.

Ja ich schlage hier tatsächlich noch einmal den Weg "aversiv" vor ... es kommt aber ganz entscheidend darauf an wie und mit welchen Emotionen der Abbruch des Verhaltens "Aggression" erfolgt.
Der Abbruch muss sehr sachlich und klar erfolgen und darf nicht emotional - sprich ebenfalls aggressiv - geprägt sein! Dann nämlich geht aversiv garantiert in die H.....! Und schadet auch noch der Beziehung.

:zufrieden:Danke, habe meinen fertigen Beitrag gleich in der Tonne verschwinden lassen.

Ich halte es nämlich nicht für sinnvoll, alles, was dem Hund als Reiz begegnet, in etwas Positives umzukonditionieren.

Der normale Umgang mit Reizen, die ich nicht unbedingt als positiv bewerte, gehört zum Leben beim Menschen und auch beim Hund in meinen Augen dazu.
 
Ich will hier keine Debatte lostreten über die Erfolgsprognose einer Gegenkonditionierungs-/Desensibilisierungstherapie. Ich glaube, dass es sehr sehr lange dauern kann, bis du eine solche Gegenkonditionierung erfolgreich durchführen kannst. .......

Meiner Erfahrung nach kann man mit dieser Methode arbeiten und auch einiges erreichen wenn man zum einen vorher oder parallel dazu absolute Führungskompetenz aufgebaut hat. .....
meiner Ansicht nach kann eine Gegenkonditionierung bei diesem konkreten Hund, um den es hier geht, gar nicht funktionieren, da ungefähr dreimal die Hälfte der Umwelt von diesem Hund als mindestens "besorgniserregend" wenn nicht gar gefährlich eingeschätzt wird

für erfolgversprechender halte ich den Ansatz, das über Führung in den Griff zu kriegen - wobei das vermutlich beinhaltet, dass dies über einen sehr langen Zeitraum (wenn icht gar lebenslang) beibehalten werden muss....

wobei ich bei meiner Einschätzung davon ausgehe, dass es sich "Kofferraumhund" um einen nicht oder nur sehr schlecht sozialisierten Hund handelt, der fremden Situationen kritisch gegenüber steht und es leider auch nicht gelernt hat, vergleichbare Situationen aufeinander zu übertragen (und die lange Zeit in der Tierschutz-Verwahrung macht solche Hunde nur täglich unflexibler)

Zum anderen ist zu überlegen, inwieweit es nötig ist, dem Hund die Lösung "Aggression" zu verbieten, um überhaupt effektiv am Angstabbau arbeiten zu können.

Ja ich schlage hier tatsächlich noch einmal den Weg "aversiv" vor ... es kommt aber ganz entscheidend darauf an wie und mit welchen Emotionen der Abbruch des Verhaltens "Aggression" erfolgt.
Der Abbruch muss sehr sachlich und klar erfolgen und darf nicht emotional - sprich ebenfalls aggressiv - geprägt sein! Dann nämlich geht aversiv garantiert in die H.....! Und schadet auch noch der Beziehung.
vielleicht gelingt es, über Führung und frühzeitige (= vorausschauend) klare Anweisungen, was zu tun ist, den Hund soweit in den Griff zu kriegen, dass er keine Notwendigkeit mehr zu "Eigendynamik" sieht, wenn nicht, ist das (punktgenauer Abbruch von Aggression) auch in meinen Augen eine sinnvolle Option
 
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