Warum fällt es dem Betrachter so schwer, einen Hilferuf für sich stehen zu lassen, wenn man der Meinung ist, das ist nicht mein Thema. Ich will sowieso nicht helfen, ergo interessiert es mich auch nicht. Ich habe meine Meinung dazu, sollen doch die schreiben und helfen die sich berufen fühlen.
Da scheinst du etwas nicht verstanden zu haben. Es war gut und richtig, auf diese Mißstände aufmerksam zu machen. Es gibt etliche, die diese Zustände dort nicht tolerieren wollen, was ich auch nachvollziehen kann. Das kann so nicht bleiben. Auch da sind sich alle einige.
Aber es gibt eben doch auch etliche, die ihre Hilfe nicht an die große Glocke hängen, die ganz konkret wissen, wie man in solchen Fällen besonnen und effektiv vorgeht, die sowohl die Mittel als auch die Möglichkeiten haben, etwas zu bewegen, die sich aber auf gar keinen Fall von "irgendwem" sagen lassen wollen und werden, wie sie vorzugehen haben.
Auch wenn es mir an anderer Stelle unterstellt wurde, ich mache RuF keine Vorwürfe über ihre Handlungsweise. Ich weiss, wie schnell man mit solchen Dingen überfordert ist und so etwas gestehen sich sogar "alte Hasen" zu. Ein solcher Fall ist nicht alltäglich und einen solchen Fall kann niemand völlig emotionslos betrachten, der dem Elend Auge in Auge steht. So abgebrüht ist niemand, der sich im Tierschutz engagiert.
Nun hat man, was ich auch nachvollziehen kann, die Öffentlichkeit informiert und bittet um Hilfe. Und da wird die Überforderung sichtbar. Solange niemand ganz konkret weiss, welche Art von Hilfe überhaupt und tatsächlich gebraucht wird, verlaufen eingesetzte Energien im Sand. Und wenn es diese Informationen nicht gibt, aus (zumindest für mich nachvollziehbaren Gründen) auch erst gefiltert werden muss, welche Informationen für die "Masse" wichtig sind, kann es keine konkrete Hilfe geben. Klar kann jeder Mails rundschicken, das ist doch die leichteste Übung. Der Hilferuf dürfte inzwischen in den meisten Postfächern 3x angekommen sein. Aber die Masse macht es doch nicht. Ein Aufruf, ich brauche Pflegestellen für Tiere, die ich nicht kenne und ich brauche Futter, Decken, usw. für Tiere, von denen ich gar nicht weiss, ob sie nicht vielleicht schon morgen gar nicht mehr dort sind, ist doch gar nichts. Dann wird noch gestreut, die Dame lässt gar keinen mehr auf den Hof, wozu dann überhaupt noch irgendwas anleiern? Wenn man nicht dran kommt, kann man auch nicht helfen. Dann wieder heisst es, das Vet.- Amt hat Auflagen gestellt, es müsse reduziert werden, aber immer noch keine Angaben, wieviele Tiere tatsächlich raus müssen und um welche Tiere es sich handelt.
Dann kommst du noch mit einem Rundumschlag dazwischen und lässt dich ausgesprochen schäbig über einen Verein aus, der tatsächlich und nachweislich schon viel mehr dort vor Ort geleistet hat als jeder andere. Sorry, aber die müssen jetzt auch nicht mehr helfen. Ich fand das Angebot klasse, habe aber an keiner Stelle gelesen, dass sie sich aufdrängen wollen. Cons hat geschildert, wie Hilfe über AS aussehen könnte, aber müssen muss das keiner.
Ich schreibs deutlich, auch wenn ich mich damit bisher schwer getan habe. Denn ich weiss, dass die Leute vor Ort tun, was in ihrer Macht steht und denke, sie gehen da mit vollem Herzblut dran. Bisher ist aber eben leider nur blinder Aktionismus nach aussen gedrungen. Und den Schuh müssen sie sich anziehen. Es steht RuF frei, sich selbst auf der eigenen HP zu den Vorfällen zu äussern und ich denke, das wäre der richtige Weg. Was dabei heraus kommt, wenn man es nicht tut, obwohl man selbst eine Lawine ins Rollen gebracht hat, sieht man doch. Auch wenn du kein Verständnis dafür zeigst, dass Diskussionsbedarf besteht, es besteht einer. Und auch wenn ich mich da wiederhole: helfen möchten Viele, aber niemand will Hilfe in den Sand setzen. Dazu sind die Ressourcen auch im Tierschutz zu begrenzt. Und wenn sich dabei niemand auf einen "Verein" verlassen will, den niemand kennt, sondern selbst aktive Hilfe leisten will, dann sollte man diese Menschen vielleicht nicht auch noch abfällig bewerten. Man wundert sich manchmal, was Menschen bewirken können, die nicht lauthals schreiend durch die Gegend laufen.