Naja... und wie viele Patienten sind dort jeden Tag?
Und schreiben nichts, weil sie vielleicht zufrieden sind?
Wie viele zufriedene Berichte hast du hier nicht gepostet, weil sie für dich nicht relevant sind und nicht unterstreichen, was du erfahren hast?
Versteh mich nicht falsch - das, was an negativen Rezensionen zu lesen ist, ergibt schon ein gewisses Bild.
Ich kann auch gut verstehen, dass du dort nie wieder hinwillst, und jedem abrätst, der dort sein Tier behandeln lassen will.
Das macht aber deine Beispiele nicht unbedingt repräsentativer.
Mein Eindruck ist (und ich war noch nie da und werde, da ich mehrere 100 km entfernt lebe, dort wohl auch nie vorsprechen...
)
Es scheint sich um einen riesengroßen und nur mäßig gut organisierten Betrieb zu handeln, wo der eine Arzt oftmals nicht weiß, was der andere schon oder noch nicht gemacht hat, und viele Informationen zwar erhoben werden, aber dann verloren gehen.
Das ist schlecht und sicher eine Warnung wert.
Aber dass die "Klinik nur rumexperimentiert, wenn keiner weiß, was dem Tier fehlt" - meinst du, das ist anderswo anders?
Nach meiner begrenzten Erfahrung ist das auch bei den motiviertesten Tierärzten ganz schnell mal so, wenn auch nur etwas etwas anders läuft als normalerweise. Grade "exzellente Praktiker" kommen ganz schnell in diesen Modus, sowie sich etwas außerhalb ihrer umfangreichen Erfahrung befindet - wenn sie nicht auch noch einen soliden theoretischen Unterbau haben, oder von Natur aus sehr systematisch denken.
Und in einer großen Klinik, wo einzelne Aufgaben und Untersuchungen auf verschiedene Mitarbeiter aufgeteilt sind, ist die Gefahr, dass das passiert, sehr, sehr groß, weil unter Umständen, grade bei Notfällen, die zwischendurch hereinkommen, keiner da ist, der alle Ergebnisse in Ruhe zusammenführt und das große Ganze überdenkt. Das liegt aber nicht unbedingt an den einzelnen Tierärzten, sondern am System Klinik.
Und je größer der Laden und schlechter da der Datenfluss, desto größer die Gefahr. Das ist im Grunde in einem Krankenhaus für Menschen ja leider auch nicht anders.
Du bist verzweifelt, fühltest dich in dem Moment überfordert, überfahren und hilflos und hattest in deiner Verzweiflung große Hoffnungen darauf gesetzt, dass "die Tierklinik" und die "Leute, die sich damit auskennen", deinem Hund helfen können.
Dir war nicht klar, wie ernst die Lage ist, und es hat dir niemand gesagt. - Es traf dich also völlig unvorbereitet.
Entweder hat es niemand erkannt, weil alle komplett im Dunkeln tappten. Das wäre in der Tat schlimm.
Möglicherweise (das halte ich für gar nicht so unwahrscheinlich), war aber auch jedem klar außer dir, dass der Hund schwer krank ist, und jeder Beteiligte dachte, jemand anders hätte dir das vermittelt. "Alle" haben sich gewundert, dass du den Hund mitnehmen willst, aber keiner hat was gesagt, denn wenn der Besitzer nun drauf besteht... oder die TÄ in der Nacht schon festgehalten hat, dass du ihn am anderen Tag wieder mitnehmem willst... und keiner "so richtig" für euren Fall verantwortlich ist... naja... dann war es halt so.
Aber dir muss im Rückblick eines klar sein: Dein Hund war schwer krank, und wäre vermutlich auf jeden Fall gestorben.
Nicht die Tests haben ihn umgebracht, und es
lag nicht an der Klinik, dass sein Zustand sich so schnell so sehr verschlechtert hat. Die Ärzte dort haben, trotz aller Tests, es aber nicht geschafft, die Ursache für sein Leiden herauszufinden, und konnten nicht verhinden, dass das passiert ist.
Wenn die Ursache wirklich eine Lungenembolie war, ist das auch schwierig. Die Symtpome können so unspezifisch sein, dass immer wieder menschliche Patienten nach langem Vorlauf mit zig Untersuchungen versterben, weil einfach niemand auf den richtigen Trichter gekommen ist - wohlgemerkt, Menschen, die gut beschreiben können, was sie fühlen.
Ich kann mir gut vorstellen, wie schlimm das für dich ist. Auch, dass du dir Vorwürfe machst und immer wieder eine, irgendeine Möglichkeit suchst, wie es hätte anders laufen können. Dich fragst, ob man nicht den Hund, dem es doch eigentlich am Vortag noch gut ging, hätte retten können. Oder ihn wenigstens gleich einschläfern lassen, statt ihn noch durch dei Weltgeschichte zu fahren (aber sei ehrlich: Hättest du das in dem Moment in der Klinik, als du sowieso schon den Eindruck hattest, die machen nicht das richtige und alles wird immer schlimmer, wirklich akzeptieren können? - Oder hättest du nicht in dem Moment gedacht, die konnten nix, haben den Hund erst richtig krank gemacht, und wollen ihn nun noch einschhläfern, um das zu vertuschen?)
Es bringt aber nichts, sich dafür durch's Netz zu wühlen und jede einzelne negative Kritik aufzuspüren und in Gedanken den eigenen Film dazu immer wieder ablaufen zu lassen.
Das macht deinen Hund nicht wieder lebendig.
Es bringt aber auch den Besitzern anderer Tiere letztlich nichts und es wird ganz sicher die Zustände in der Klinik nicht ändern.
Wenn du den Eindruck hast, es wurden gegen deinen Willen oder sogar wider besseres Wissen unnötige Untersuchungen gemacht, könntest du überlegen, ob du einen Teil der Rechnung vorerst nicht zahlst. - Bis dir schlüssig dargelegt wurde, was wann warum angeordnet wurde, und mit welcher Diagnose dein Hund entlassen wurde.
Evtl. könntest du einen anderen TA auf die Befunde gucken lassen. Hätte die Klinik normalerweise angesichts der Ergebnisse die richtige Diagnose stellen müssen, hat es aber nicht getan - ja, keine Ahnung. Könnte man evtl. klagen, und eben nicht die volle Rechnung bezahlen.
Passiert so etwas zu oft, verbessert sich hoffentlich vor Ort etwas.
Das wäre etwas, das mir dazu einfällt.
Alles Liebe!