Irgendwann heute oder gestern beim Lesen in diesem Fred dachte ich, dass ich die so gekleideten Türkinnen kaum noch sehe, und fragte mich, ob die aussterben, oder ob es daran liegt, dass ich kaum noch in die Stadt komme. Aber die jungen Türkinnen, auch mit Kopftuch, sehe ich schon seit einer ganzen Reihe von Jahren ausgesprochen schick und oft auch körperbetont gekleidet.
Ich denke, das ist wirklich regional sehr unterschiedlich.
Und ich wollte mit meinem Bericht auch nicht unterstellen, dass
@Consultani irgend etwas falsch wahrnimmt, sondern eher erläutern, wie ich zu einer anderen Einschätzung komme.
In Krefeld in der Innenstadt zB sieht man derartig gekleidete auch jüngere Frauen durchaus ab und an.
Und es ist mir auch aufgefallen, dass zumindest in Wuppertal die Frequenz noch deutlich größer war als dort, und erheblich größer als da an dem oben beschriebenen Wochenende*.
[*Anmerkung: Ich hätte die dort anwesenden Türken übrigens insgesamt mehrheitlich so eingeschätzt, dass sie auch auf der Pro-Erdogan Demo in K gewesen sein könnten. Nicht, weil es alle glühende Fans gewesen wären, sondern eben sich als Türken fühlende Türken, quasi, wenn das einen Sinn macht. Weswegen aber trotzdem keine der anwesenden jüngeren Frauen ihr Haar verhüllt hat.]
Wozu mir gerade (in dem Moment, als wir dort waren, hab ich da nicht dran gedacht) einfällt, dass Wuppertal ja auch die Stadt mit der selbst ernannten Scharia-Polizei gewesen ist... das kam sicherlich nicht von ungefähr, bzw. sowas wäre nie aufgekommen, wenn es niemanden zum drangsalieren gegeben hätte.
Ich denke, dass es vermutlich so ist wie überall, und der Mensch gern Kolonien mit Gleichgesinnten bildet, gerade wenn er sich irgendwo sehr fremd fühlt. Ob es nur Rumänen und Bulgaren sind, die sich in Duisburg sammeln, Tamilen hier in der Region oder Russlanddeutsche und Russen einer bestimmten fundamentalchristlichen Religionsgruppe, die bei mir zuhause vor 20 Jahren den Nachbarort förmlich geflutet und um etwa ein Viertel vergrößert haben, Salafisten in bestimmten Stadtteilen von Mönchengladbach und in Neuss oder andere fundamental islamische Leute in Wuppertal und Essen und umzu.
Und so kann es ja durchaus sein, dass sich eine bestimmte Gegend (Stadt, Stadteile) von einer bestimmten Gruppe Leute förmlich überrannt sieht und das auch wird - und woanders merkt man nix davon, denn die Betreffenden sind ja schon alle am Brennpunkt X.
Nur weil es woanders relativ ruhig ist, heißt das nicht, dass X keine Probleme hat. Es kann aber sein, dass die Probleme von X nicht überall auftreten.
Über die Probleme von Düsseldorf und Köln mit jungen nordafrikanischen Männern ohne Zukunfsperspektive und oft mit Drogenproblemen habe ich hier ja auch schon etwas geschrieben. Die Leute sind real und machen reale Probleme. Und man kann ihnen nur begrenzt bis gar nicht helfen. Das ist so. Egal, wie ich dazu stehe und was ich selbst davon halte.
Übrigens hat sich auch hier die Zahl der Kopftuchträgerinnen deutlich erhöht, und das nur durch die Flüchtlinge. Vor der Flüchtlingswelle gab es zwei, die ich zufällig beide kannte. Jetzt sind es vielleicht 8,9, erwachsene Frauen und auch einige Schülerinnen, alle aus Syrien oder Afghanistan.
Und Burkinis hat man hier im Freibad noch letztes Jahr gar nicht gesehen, nun sieht man immerhin einige.
Klar verändert sich dadurch etwas "im Ortsgefüge". Von "gab es so gut wie gar nicht" zu "sieht man jeden Tag" ist es schon ein Schritt.
Bis zum Überranntfühlen dauert es hier allerdings zum Glück wohl noch etwas.