Su Winter wendet sich gegen die Massenhysterie
"Kampfhund" Autorin aus Hoppenrade hat vor 3 Jahren einen American Stafford adoptiert
Templin (EB/hf). "Kampfhund sucht Schutzengel", das ist nicht nur der Titel des neuen Buches von Su Winter - einer international bekannten Autorin und Künstlerin. Es steht auch für den Versuch einer Frau gegen die Massenhysterie "Kampfhund" anzugehen. Auf Anregung des Ordnungs- und des Sozialamtes der Stadt war die Autorin am Mittwoch im Neuen Rathaus zu Gast. Su Winter schrieb die Geschichte von Eisenstein, einem American Stafford, der laut der am 1. August 2000 in Kraft getretenen Hundehalterverordnung des Landes Brandenburg zu den gefährlichen Hunden zählt. Damit widmete sie sich einem ganz neuen Thema. "Vor drei Jahren retteten mein Mann und ich diesen Hund im Tierheim vor der Todesspritze", so die Autorin. Der Hund zeigte damals deutliche Verhaltensauffälligkeiten, die auf eine Erziehung nach Kampfhundemanier zurückzuführen waren. Er konnte kaum trinken, weil sein Herrchen ihm äußerst selten Wasser gab, um nicht Gassi gehen zu müssen. Vielmehr bekam das Tier regelmäßig Blut ins Wasser gemischt, damit es bestialischer würde. Außerdem reagiert der Hund äußerst empfindlich auf Situationen, die mit Kellerräumen oder waffenähnlichen Instrumenten zu tun haben.
Keine vorschnellen Urteile
"Nicht bestimmte Hunderassen sollte man verbieten, wohl aber bestimmte Zweibeiner, zumindest unsere Hunde vor ihnen schützen" meint deshalb Su Winter und kritisiert, dass die wahren Kampfhundehalter durch die neue Hundehalterverordnung nicht zur Rechenschaft gezogen würden. "Diejenigen, die ihre Hunde zu Kampfmaschinen erziehen, haben sie sowieso versteckt im Keller", war auch die einhellige Meinung in der sich an die Lesung anschließenden Diskussionsrunde.
"Ich möchte Hundegegner dazu bringen, keine vorschnellen Urteile über neue Beißmeldungen zu fällen und sich mit dem Thema mal genauer zu befassen", sagte die Autorin. Man dürfe nicht vergessen, dass durch die Massenhysterie die Angst vor Hunden generell geschürt würde und dass damit ein wichtiger Sozialpartner im Leben eines Menschen bald verloren gehen könnte.
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Kai